Ben und Seb sind in Beijing unterwegs. Während Luc zu Besuch bei seinen Eltern ist, machen zwei der drei Peking unsicher. Eifersucht ist immer noch ein Thema bei „Three Boys and a Cat“, obwohl niemand darüber spricht, aber sie existiert.

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Ben und Ich sind beruflich in Peking - Ok nicht alle würden es „Arbeit“ nennen, was wir hier machen, aber lest selbst. Es ist 3 Uhr Morgens und ich bin nicht müde. Kann ich ja auch nicht nachdem ich auf eine Schlaftablette noch zwei, drei Martins getrunken habe. Ich bin aufgekratzt und angespannt.
Ich liege neben Ben im Bett, der im Halbschlaf schon leicht am Schnarchen ist. Und ich liege hier wach und denke über den morgigen Tag nach. Und über die Zukunft von Ben, Luc und mir - über unsere (gemeinsame) Zukunft.

Aus dem Fenster sehe ich das Central China Television-Gebäude, das durch den Smog hervorragt. Die Einheimischen nennen es den Bau der ‚Big Trousers' wegen seiner, na ja, eher zugeschnittene Architektur. Später wird uns erzählt, dass die große Hose drohte zu fallen, nach einem Brand in dem Gebäude nebenan. Eine schöne Metapher, aber nicht sehr beruhigend, wenn es direkt nebenan ist.

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Es ist noch früh am Tag, und während wir uns die Altstadt von Peking anschauten - die Hutongs, war unser dritter Freund in Frankreich um die Überreste seines früheren Lebens zu ordnen. Er wollte mit seiner langweiligen Vergangenheit abschließen und sich auf sein neues Leben - mit uns - einlassen.
Unsere kleine heile Welt, die bisher nur aus Ben und mit bestand.

Eifersucht ist ein seltsames Gefühl. Es ist nichts, was du so nebenbei erleben kannst. Es ist ein Gefühl, das sich um etwas aufbaut, besser gesagt um jemanden dreht. Nadelstiche, die dich durchbohren, ein Schmerz der dich erfüllt, sobald du an jemanden anderen denkst.
Immer wieder versuche ich mich in ihn hineinzuversetzen und mich zu fragen, wie er wohl empfindet - Das ist nicht leicht.

Momentan bin ich glücklich, ich fühle mich geborgen und amüsiere mich tausende Kilometer von ihm entfernt - Und doch muss ich an ihn denken und daran, ob er nicht auch eifersüchtig ist. Jetzt.
Der Sex, ist er auch noch so geil, intensiv und schmutzig wird sich ändern. Ich frage ich, ob Luc schon angekommen ist. Angekommen in seinem Traum-Leben, mit der Katze, die immer noch Dan heißt. Ob er glücklich ist und ob es das ist, was er wirklich sucht.

In unserer Konstellation sollten keine Barrieren zwischen uns stehen, vor allem nicht intime. Und dennoch sehne ich mich ab und nach der Zweisamkeit, die ich mit Ben zuvor genossen habe. Ein erotisches Abenteuer im Bett ist das eine, aber es geht nicht dumme nur um´s Ficken. Es geht auch um die Geborgenheit, das Kuscheln in der Nacht, das Zusammensein. Es aber auch um diese Momente, in denen man den anderen „hasst“, weil einer rumzickt… Verdammt - ich will dich nur schlafen…

Ich vermisse diesen Moment des Aufwachens nach einem Alptraum, indem ich mich nackt ankuscheln und weiterschlafen kann.
Stattdessen wache ich morgens meist zerknirscht und unausgeschlafen auf wenn wir drei im Bett liegen. Immer so positioniert, dass beide meine „beste Seite“ sehen und ich meine Lovely-fuckings beobachten kann. Zugegeben nicht der schlechteste Start ind en Tag, aber eben nicht das, was ich gewohnt bin.

Wir müssen uns klar über eine Reihe von Dingen sein, nehme ich an. Luc ist zu einer Beziehung hinzugestoßen, die bereits existiert. Wir müssen lernen uns neu zu respektieren und akzeptieren, dass es immer ein (Kleines) Ungleichgewicht geben wird.
Luc ist quasi der Einwanderer in unserem Land, der Neuling, den es zu integrieren gilt. Er muss die Sprache unserer Liebe lernen, die Gegebenheiten annehmen, unsere Kosenamen übernehmen und uns so akzeptieren. Wir müssen ihn aber ebenso anerkennen.


Wir müssen ihn in unsere Leben lassen, immerhin hat er seinen Freund für uns verlassen - für ein Leben in Zweisamkeit, das wir nun zu dritt leben werden.
Für Andere leben wir eine Beziehung, die nicht stand halten kann und nur mit einem Ergebnis enden wird: Ben und Luc, Luc und ich oder aber nur Ben und ich. Für sie ist das Leben zu dritt unvorstellbar.
Aber ist das so? Wir können es schaffen - oder?!

Dieser Gedanke beschäftigt mich immer wieder und auch meine Karriere. Die größte Sorge, die mich beschäftigt ist aber, das Luc grad unglücklich in Frankreich ist, tausende Kilometer entfernt von mit - von uns.
Ja ich habe Gefühle, und das nicht weil ich betrunken bin und Ben neben mit weis.
Ich denke es ist ernst… Ich will das schaffen.

Lies auch unsere ersten drei Teile:
Three Boys and a Cat - Was kann schon passieren?
Three Boys and a Cat - Der Klub
Three Boys and a Cat - Eifersucht!

Seb Heath ist ein Pseudonym für einen Schriftsteller der in London zwischen Luxus und Studium lebt. Seb hat schon über alles geschrieben: von der Wirtschaftsreform, den Präraffaeliten bis hin zu 5* Hotels. Er wird unsere neue Kolumne für euch schreiben. Ihr könnt Seb auch direkt kontaktieren und ihm bei twitter unter @seb_heath folgen.

 


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