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Zunehmende Homophobie


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@ Sunrise-- In der lokalen Presse hier erschien die Mitteilung unter dem reißerischen Aufmacher " Die Schwulen -
Debatte erreicht die Schützenvereine " Es geht um Dirk Winter,einen freundlichen Getränkehändler aus Münster (Der Stadt mit dem erfolgreichsten Tatort )Der 44 jährige hat den Vogel abgeschossen.Dirk Winter ist schwul,daraus macht er kein Geheimnis.Wer glaubt,ein homosexueller König sei in deutschen Schützenvereinen nicht denkbar,der irrt.Allein in Nordreihn -Westfalen gab es schon mindestens zwei.Der aktuelle Eklat begann erst,als Dirk Winter eine Schützen Königin bestimmen musste..Er wollte erst jemand anderen Fragen,als seine Freunde im Verein ihn ermutigten und sagten: " Mach doch Olli zur Königin ".Oliver ist seit 15 Jahren sein Partner.Viele Schüzen stimmten zu Der Schützen-verein mit dem heiligen Sebastian als Patron hat den Slogan " Weltoffen seit 1333 ".Aber damit ging der Ärger erst richtig los.Der B und der Historischen Deutschen Schützenbrüderschaften.hatte vielleicht auch unterschätzt,wie gut Winter schießen kann.Denn erst ging es nur um das Protokoll,ob Winter und sein Partner in einer Reihe marschieren dürfen.Jetzt rückt eine andere Frage in den Vordergrund.Winter hat sich am vergangenen Wochende für den wichtigsten Wettbewerb der deutschen Schützen qualifiziert.Das Bundeskönigsschießen im ostwestfälischen Harsewinkel mitte September.Es ist sozusagen der krönende Abschluß der sommerlichen Festumzüge durch Deutschland.Die Dachorganisation überlegt dennoch,Winter zu disqualifizieren.Denn er habe vor dem erfolgreichen Schuß gegen regeln verstoßen.Er hatte vorher in einem Fragebogen unterschrieben,dass er sich christlichen Werten verpflichtet fühlt und nach dem Motto " Für Glaube,Sitte und Heimat " lebt.Diesmal ist es das Erzbistum Köln seiner Eminenz Kardinal Meissner,vertreten durch den Weihbischof Dr.Heiner Koch,das dahinter steckt.
Hier wird ein Mann durch sportliche Leistungern Meister und die katholische Kirche bestimmt einfach so,dass er sich selbst verleugnen soll.


Geschrieben

@fellatio, auch wenn es mir schwer fällt, muss ich Dir zustimmen, Ich habe es nur so gesehen wie die Zeitungen hier berichtet haben.Und für Reporter ist alles ein gefundenes Fressen, wenn es denn nur Aufsehen erregt.
Ich sehe ein, dass ich mich geirrt habe.


Geschrieben

Ich sah gestern beim Einkaufen ein schwules Pärchen, etwa Mitte bis Ende Vierzig, die leptosomen Körper in jugendlich wirkende Kleidung gesteckt: beide mit modischen karierten Dreiviertelhosen und - selbstverständlich - zierlichen Sandalen auf nackten Füßen. Der eine mit affektiertem Mienenspiel und gebrochenen Handgelenken, der andere mit "männlichem" Oberlippenbart, den sein Schatz ihm noch an der Kasse glattstrich. Ein Blick genügte, um sie - das war es, was mir durch den Kopf ging - als Schwuchteln zu erkennen. Sie widerten mich so recht an. Ich würde gern einmal ein schwules Paar sehen, das sich jenseits der vorgestanzten Formen, die aus der heterosexuellen Welt entlehnt scheinen, männlich und natürlich darstellt. Aber das bleibt wohl ein Wunschtraum derer, die zuviel lesen, und erreicht die Wirklichkeit nicht.


  • Moderator
Geschrieben


...Ich würde gern einmal ein schwules Paar sehen, das sich jenseits der vorgestanzten Formen, die aus der heterosexuellen Welt entlehnt scheinen, männlich und natürlich darstellt. Aber das bleibt wohl ein Wunschtraum derer, die zuviel lesen, und erreicht die Wirklichkeit nicht.



Du übersiehst da was in deinem Sebsthass und deiner panischen Angst vor dem älterwerden: Schwule, die sich "normal" benehmen und nicht wie extrovertierte, schrille Tunten wirst du wohl nicht so ohne weiteres auf der Strasse erkennen. :P
Ich kenne jede Menge davon


Geschrieben

@Hajo, jeder kennt jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt.... Es müsste ein solches "männliches" Paar doch auch in der bunten Öffentlichkeit, unter unseren Politikern, Showstars oder Sportlern geben. Ich kenne aber keines. Nur Paradiesvögel, Plaudertunten und parfümierte Weichlinge. Das schwule Selbstverständnis sitzt schief.


Geschrieben

@ knuddelhajo Du sagst es. Jeder 10. der uns auf dem Bürgersteig begegnet könnte schwul sein. Wir nehmen es in dn meisten Fällen gar nicht wahr.

Was Crotatus hier von sich gibt, klingt sehr spießbürgerlich. Mir gefällt es auch ausgefallene Typen zu begegnen, sind diese doch Ausdruck für unsere vielschichtigen Gesellschaft. Geradezu beneide ich diese Menschen, die dazu den Mut haben, ihre eigene Induvidualität öffentlich darstellen. Ich hatte seinerseits nicht den Mut dazu und in meinem jetzigen Alter würde es eher lächerlich wirken. Mein ganzes Leben musste ich mich angepasst verhalten. Wie gerne hätte ich auch einmal geschockt.Mein verstorbener Freund hat einmal gesagt: "Besser vom anderen Ufer, als mittendrin ertrinken."


Geschrieben

Ach, Sunrise! Crotalus ist nun wirklich nicht spießbürgerlich( er ist der am wenigsten Spießbürgerliche in diesem Forum), wenn er sich andere Repräsentanten des Schwulseins wünscht als die geschilderten, die aber das Bild bestimmen. Die "veröffentlichte Meinung" lässt nur diese Typen zu.


Geschrieben

@Sunrise, ich bitte Dich, die von mir Geschilderten sind doch keine "ausgefallenen Typen", die "ihre eigene Individualität darstellen". Sie sind Abziehbilder eines verqueren schwulen Selbstverständnisses, von dem man sich nicht genug distanzieren kann. Typen wie sie finden sich in großstädtischen Schwulencafés zuhauf, man erkennt sie sofort, und eben weil man sie erkennt, sind sie nicht individuell. In ihrer affektierten Gefallsucht sind sie spießbürgerlicher als jeder Rentner, der die Kinder verjagt, die vor seinem Fenster Ball spielen.


Geschrieben

Crotatus, das Schöne an diesem Forum ist,dass man auch einmal anderer Meinung sein kann. Die Diskusion hier zwingt einem zum Nachdenken und oft relativiert man seine eigene Meinung. So stimme ich Deiner Ansicht zu, war aber auch von meinber eigenen überzeugt.
Manchmal weiß ich es selbst nicht. Mit meinem Freund würde ich mich niemals öffentlich knutschen, nicht einmal vor seiner Familie. Das ist etwas für uns Beiden allein und nicht für andere bestimmt.
Ich hatte ja schon beanstandet, dass ein schwuler Schützenkönig auf seinen Partner als Schützenkönigin bestand und habe dafür Prügel von fellatio bekommen. Ich habe im nachhinein fellatio Recht gegeben. Dennoch ist bei mir ein ungutes Gefühl zurück geblieben.
In der Öffentlichkeit verhalte ich mich zurückhaltend und möchte nicht provozieren. Man muss die Vorurteile vieler Menschen gegenüber Schwulen nicht noch verstärken. (Wobei ich manchmal eine heimliche Freude daran hätte.)


Geschrieben

Lieber @Crotalus, jeder homosexuelle Mann muss im Laufe seines Lebens eine Art persönliche Rolle in einer Beziehung finden, entweder mehr in Richtung Versorger oder mehr in Richtung emotionale Stütze oder man kann auch als Einzelkämpfer relativ gut bestehen.
Wenn man jetzt eher die weibliche Rolle in einer Partnerschaft einnimmt, muss man nicht zwangsläufig ein femininer Typ sein und beim Sex ein Bottom und man kupfert das auch nicht von den Hetenpaaren ab. Das hat vielmehr mit der wirtschafts- und Gesellschaftsrealität der westlichen Welt zu tun - es erweist sich einfach oft als zuträglich, wenn zwei sich zusammentun und die Aufgaben des Alltags teilen. Und ganz wichtig: gewisse Schwule sehen einfach besser aus als andere und möchten sicht nicht unbedingt in einem echten Beruf abrackern und finden auch wenig Erfüllung in einem beruflichen Alltag.


Geschrieben

@Hansmarkus, was sie im Schlafzimmer treiben, ist mir doch völlig egal. Deine Betrachtungsweise muss man umkehren: Die "Analstute" muss sich im täglichen Leben nicht auch als willige Stute zeigen, sondern kann durchaus ein Mann sein, mit der Leidenschaft eben, penetriert zu werden. Wieso muss es in einer Partnerschaft eine männliche und eine weibliche Rolle geben - einen Maskulinen und einen Femininen, einen Aktiven und einen Passiven, einen Versorger und einen Versorgten? Hier scheint doch die Kopie der Geschlechterrollen von Anno Tobak auf, in ihrer ganzen Engstirnigkeit.


Geschrieben

Mir erschien das auch immer als schlechte Kopie von Hetenverhalten etc., doch hinter den verschiedenen Rollen in der Partnerschaft steckt eventuell eine tiefere Sinnhaftigkeit. Bedenke doch, dass jeder Partnerteil unterschiedliche Fähigkeiten und Potentiale in eine Partnerschaft bringt und diese von beiden optimal mit Umwelt und Bedingungen der sozialen Aussenwelt tariert werden müssen. Die Arbeitsteilung erweist sich ja in vielen Lebensbereichen als sinnvoll und generiert einen höheren Output; und das nicht von ungefähr, da steckt eine tiefere Sinnhaftigkeit drin.
Oft springt dabei einfach für die beteiligten mehr raus, wenn sich jeder dem zuwendet, was er gut kann und sich darauf konzentiert und diese Bereiche auch verfeinert.


Geschrieben

@Crolatus - Mir kommt es so vor, als würdest Du die nun mehrfach beschriebene Rollenaufteilung bei manchen (vielen?) schwulen Pärchen als etwas betrachten, das aus einer mehr oder weniger bewussten Konditionierung heraus entsteht. Also gewissermassen nicht "freiwillig".
Kann es nicht sein, dass die vielleicht genau das wollen?
Und wenn dem so ist, sollten wir sie dann nicht tolerieren und respektieren, auch wenn wir gegensätzlicher Ansicht sind?

Meine Idealvorstellung wäre es, dass das Schwul- oder Hetero-Sein zu solchen Diskussionen gar nicht mehr Anlass gibt, weil es keinen interessiert. Wer achtet denn im Supermarkt auf ein Hetero-Pärchen, das einen Kinderwagen schiebt? Niemand! So würde ich es mir für die schwulen Pärchen auch wünschen.

So lange das Schwulsein entweder versteckt oder wie auf einem Banner vor sich hergetragen wird, haben wir nicht viel erreicht. Das ist zumindest meine persönliche Meinung.


Geschrieben

@TieYou Up, es geht mir nicht um die Rollenaufteilung - die mag sein, wie immer sie will. Es geht mir um ihre Zurschaustellung. Und die ist eindeutig konditioniert.


Geschrieben

qCrotatus bei heterosexuellen Pärchchen würdest Du ein Zurschaustellen nicht beabstanden oder gar nicht zur Kenntnis nehmen. Ich kenn einige schwule Paare, die sich ganz unauffällig, für mich normal benehmen, wo es auch keine angegrenzte Rollenverteilung gibt. Es ist doch Klischeehaftes Denken anzunehmen einer sei immer derr feminine und der andere der mascculine Teil einer Partnerschaft.
In meinen Beziehungen standen solche tiefsinningen Überlegungen nie zur Debatte. Jeder hat die Position übernommen, die gerade notwendig oder auch Spaß machten.
Ebenso finde ich eine Vater/Sohn-Beziehung übertrieben und eine Fehlinterpretation bei Jung und Alt.
Mein Freund und ich wir leben zusammen, erledigen die Alltagsdinge miteinander, schlafen miteinder ohne zu fragen wie alt wir sind oder welche Rolle der Jeweilige hat. Es ist einfach kein Thema.
Sollte es einmal nicht so sein und es gab ein Mißverständnis nehme ich die beiden Hunde und mache mit diesen einen Spaziergang. Die Hunde freuen sich und wenn ich auch auf meinen Freund schimpfen sollte, kehren wir dennoch zufrieden zurück. Die Welt ist wieder in Ordnung. Auch mein Freund ist niemals nachtragend. Die Sonne scheint wieder.


Geschrieben

@Crolatus - Ein bekannter Architekt hat einmal gesagt "Das Äussere ist ein Resultat des Inneren" - das stand zwar da in einem ganz anderen Kontext - scheint mir aber hier äusserst zutreffend :-).


Geschrieben

@TieYouUp, als Erklärung würde mich das zufriedenstellen. Dann hätten also unsere germanischen Vorfahren doch recht getan.


Geschrieben

Sorry, nun verstehe ich gar nichts mehr. Was bitte haben denn die Alten Germanen mit "Zunehmender Homophobie" zu tun?
Gab es bei den Jägern und Sammler während der Steinzeit keine Schwulen und wurden diese ausgemerzt?
Ist Schwulsein eine fehlerhafte Entwicklung in der Natur oder ist der Haß auf Schwule erst durch religiöse und kulturelle Einflüsse entstanden?
Warum gibt es auch noch unter Schwulen diese Vorbehalte gegen Beziehungen zwischen Jungen und Alten?
Mit einem Alten, der Falten hat, geht man nicht mehr ins Bett. Als wenn eine Beziehung nur aus Sex besteht..


Geschrieben

@Crotalus meint das Vertreiben der Römer durch die Germanen bei der Schlacht im Teutoburger Wald


Geschrieben

Hildibrand gimahaltar, hadubrand sunu.

Na, wer kann in dieser illusteren Gesellschaft was damit anfangen?

Ich wäre verblüfft, aber erfreut

Geschrieben

ich denke, jetzt wirds anspruchsvoll und der Kapo wird abblocken. Kochel am See ist bekannt als low-level-interlect-zone... oder kommt er überhaupt nicht mit ? Respekt, Du hast Walther von der Vogelweide erkannt. Hattubrand sunu hatte equos als treuen und verfallenen Gefaehrten an seiner Seite. Daher die Traverse zum Historischen. eco sunu, finis


Geschrieben

@Sunrise, Du wiederholst Dich. Nein, Beziehungen bestehen nicht nur aus Sex. Aber auch. Glaubst Du wirklich, dass ein Zwanzigjähriger Freude am Körper eines Siebzigjährigen hat? Sehen Zwanzigjährige sich Bilder von Rentnern an? Nein. Niemand sieht sich Bilder von Rentnern an.

Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit sind nicht identisch mit den Germanenstämmen, von denen ich sprach. Wer sich dafür interessiert, was die kriegerischen Germanen mit weibischen Männern taten, die zum Kriegshandwerk nicht taugten, dem sei das instruktive Werk "Homosexualität - Geschichte eines Vorurteils" von Gisela Bleibtreu-Ehrenberg empfohlen.

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