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Umgang mit Trauer


Me****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo,grüß Euch;es geht um ein heikles Thema;den Umgang mit Trauer.Mein Bruder starb im Dezember 2011 plötzlich an den Folgen eines Blutgerinnsels im Gehirn;er war 60 Jahre alt.
Er war für eine Woche an Maschinen im Krankenhaus angeschlossen;es war eine schlimme Zeit für meine Mutter;welche 86 Jahre alt ist und ein Schock.Für mich natürlich auch total krass;denn mein Bruder war zuvor nie krank noch klagte er über Kopfschmerzen.
Meine Mutter ist nicht empfänglich so richtig für religiösen Trost;ich habe erlebt;das am Grab sowie auch nach der Trauerfeier immer wieder die gleichen wohl tröstenden Zitate kommen;da hieß eser Werner(mein Bruder) ist jetzt daheim" Oder:"Wer weiß wovor der liebe Gott den Werner bewahrt hat"
Auch :"Dem Werner geht es jetzt besser als vorher,er würde gar nicht mehr zurückkommen selbst wenn er dürfte..."
Gibt es hier einige unter Euch,welche auch mit Trauer konfrontiert wurden und dem Umgang damit?
Wie habt Ihr es erlebt?
LG vom Ragnar


Geschrieben

das ist ein sehr interessantes und wichtiges thema. die meisten menschen verdrängen den tod, wenn sie
damit konfrontiert werden. man macht meist einen großen bogen um die menschen, die einen angehörigen
verloren haben. wahre freunde und mitmenschlichkeit erfährt man meist erst in diesen schwierigen situatio -
nen. es gibt kein erfolgsrezept oder eine strategie gegen die große trauer. selbst der spruch "die zeit heilt
alle wunden" ist kein wirklicher trost. viele menschen zerbrechen an der trauer, wenn sie einen naheste -
henden angehörigen verloren haben. jeder mensch ist individuell und emotional anders gestrickt, deshalb
muss jeder auch für sich persönlich den eigenen weg zur bewältigung seiner trauer finden.


Geschrieben

Meine Vorstellung ist, dass jeder Mensch auf der Erde einmal sterben wird. Es ist also nichts Besonderes und "ich soll mich mal nicht so anstellen", denke ich manchmal, wenn ich Ängste habe.

Bislang lebten ca. 120 Milliarden Menschen auf der Erde, eine Menge Seelen also, mit denen ich den gleichen Weg gehen werde.

Tröstlich - für mich als Menschen ohne Religion - ist der Glaube, mich zurück in die Welt zu begeben, aus der ich komme. Vor meiner Geburt war ich ja auch quasi tot. Habe ich es schlimm gefunden? Nein!
Also wird es nach meinem Tod wie vor meiner Geburt sein. Ich werde es wohl nicht einmal merken.

In anderen Momenten tröstet mich der - eher kitschige -Gedanke, dass "meine Toten" auf mich warten werden. Meine verstorbenen Freunde sind mir voraus gegangen und sie werden es sein, die mir einen Bahnhof bereiten. Ich werde wieder bei Ihnen sein.

Wenn ein Freund von mir stirbt, stelle ich in der Nacht nach seinem Tod immer eine Kerze ins Fenster, um "seiner Seele den Weg zu leuchten". Ein kleines Ritual, welches ich als tröstlich empfinde.

An den Todestagen meiner Toten mache ich das auch noch manchmal. Über den Tod meines langjährigen Beziehungspartners komme ich allerdings schlecht hinweg. Fast jeder Gegenstand in meiner Wohnung ist mit ihm verbunden und manchmal muss ich einfach nur weinen, wobei ich mich ihm auch sehr nahe fühlen kann.

Das Schlimme war, dass er innerhalb weniger Wochen an seinem Lungenkrebs verstarb. Er hatte eigentlich gar keine Zeit, seine Erkrankung zu realisieren und sich vorzubereiten. Das macht mich besonders traurig.


  • 7 Monate später...
Geschrieben

trauer spült auf vielseitige weise den stein der zufriedenheit,das ist die basis zum glücksempfinden.


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