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Das Kreuz mit der Homophobie


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Homophobie hat, wie der Rassismus auch, eine Menge Spielarten. Manche davon tarnen sich so raffiniert, dass sie den Eindruck erwecken, eigentlich die personifizierte Toleranz zu sein. Spätestens wenn der Satz fällt "Ich hab nichts gegen Homosexuelle, aber...", müssen sämtliche Warnlichter angehen, denn hinter diesem "Aber" versteckt sich das unausrottbare Werturteil, es handle sich bei Homosexualität um eine moralisch fragwürdige Sonderform. Besonders perfide ist das oft gehörte "Argument", der homosexuelle Mensch sei schon allein deswegen zweitrangig, weil er keinen Nachwuchs zeuge und damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährde.

Diese stark an Nazi-Ideologie angelehnte Meinung vertritt auch der Publizist Matthias Matussek. Der einstmals brillante SPIEGEL-Autor, inzwischen zu einem katholisch fundamentalistischen Frömmler geworden, hat jetzt in der Tageszeitung "Die Welt" einen ellenlangen Artikel veröffentlicht, in dem klar gegen die "unnatürliche" Homosexualität Stellung bezogen wird und die Kinderzeugung als eigentliche Aufgabe des Menschen angepriesen wird.
Matusseks infames Machwerk zeigt unverstellt die widerliche Fratze der Homophobie

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Geschrieben

Matusseks Artikel ein "infames Machwerk" ? Der Autor ein "Frömmler", "perfide"?? Im Eifer des Gefechtes gehen @Minotaurus offenbar beide Seelenpferde durch. An keiner Stelle behauptet Matussek, dass der Schwule ein defizitärer, zweitrangiger Mensch sei. Die Form seiner Liebe ist es, und seine Gleichrangigkeit mag er auf anderen Gebieten beweisen. Blüher hat in vielen Schriften gezeigt, dass z.B.gerade die Päderastie für die Gesellschaft von höchster Bedeutung sein kann.
Mit Freude habe ich zur Kenntnis genommen,dass auch in der modernen Philosophie der Naturbegriff eine große Rolle spielt. Ich hatte schon von @Colin angenommen, dass "Gott" und "Natur" in der modernsten Moderne zweifelhaft autorisierte Instanzen sind und dass man sich erst noch darüber verständigen muss, was man als "natürlich" akzeptieren will. Da wollen wir mal in voller Freiheit entscheiden!
Ist das Interesse an Familie und Kindern Nazi-Ideologie? Diese Behauptung könnte uns teuer zu stehen kommen.
Schließlich : Matusseks überschwängliche Naivität und politische Harmlosigkeit zeigen sich in seiner Behauptung, der Vorwurf der Homophobie sei schlimmer als der des Antisemitismus.Da kann man nur lächeln.


Geschrieben

"Was für ein Eiertanz um die einfache Tatsache, dass die schwule Liebe selbstverständlich eine defizitäre ist, weil sie ohne Kinder bleibt."

Das schreibt dieser Journalist also. Wie kann denn Liebe defizitär sein? Ist Liebe nicht immer etwas Wunderschönes, egal ob sie nun Kinder hervorbringt oder nicht? Viele heterosexuelle Paare bleiben ja auch kinderlos. Ist ihre Liebe deswegen defizitär? Muss ein Paar, das kinderlos bleibt, sich trennen, weil es den Schöpfungsauftrag nicht erfüllen kann? Was ist das alles für ein gedankenloses Gesülze. Liebe hat mich Nachwuchs absolut nix zu tun. Der Kerl verwechselt wohl Liebe und Geschlechtsakt. Und auch dann wärs alles Quatsch, was dieser Drecksack schreibt, weil man den Geschlechtsakt ja auch ausführt ohne an Nachwuchs zu denken. Sonst dürften die Kinderlosen und auch ältere Heteropaare gar nicht mehr vögeln.


Geschrieben

@Mönchsnutte Es ist merkwürdig, aber die ersten 4 1/2 Zeilen deines Beitrags zeigen einen anderen Stil als die weiteren.Oft ist es schwer, die Rolle zu finden.
In der Tat ist Liebe etwas"Wunderschönes", in jeder ihrer Formen ehrwürdig. Deshalb wird keiner dem kinderlosen Ehepaar die Trennung empfehlen. Trotzdem kenne ich einige, die die Kinderlosigkeit schmerzhaft empfinden. Sie wünschen es sich gern anders. Das ist dann auch eine Stimme der Natur.


Geschrieben

Des Beifalls sogenannter christlicher Kreise, die ihre Verklemmtheit für eine Offenbarung götllichen Willens halten, kann sich Matthias Matussek nun wahrlich gewiss sein. Vom fundamentalistischen Pietistenklüngel über ultraorthodoxe Katholikenkränzchen (zu denen auch Matussek zählt) bis hin zu nicht minder radikalen Moslemgrüppchen und jüdischen Sektierern reicht die Kette des religiösen Welterklärungspöbels, dem angeblich die Familie heilig ist, der aber nur bereit ist, den Menschen als zeugungswilligen Kopulierapparat zu akzeptieren. Alles andere - ob Hetero- oder Homosexuelle betreffend - findet dieses transreligiöse Hassgeschwader als nicht "natürlich" und deshalb vernichtenswert.

Nun wehrt sich ebenfalls in der Tageszeitung "Die Welt" der Redakteur Stefan Anker gegen Matussek und dessen Heiligsprechung der Homophobie

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Ergänzung:
Was es mit Homophobie, Christentum und den unsäglichen Borniertheiten sogenannter Familienbeschützer auf sich hat, das erörtert Georg Diez in einem bemerkenswerten Kommentar auf SPIEGEL ONLINE. Dass dabei auch der Fundamentalistenfreund Matussek (glühender Verteidiger von Kardinal Meissner und Evangelikalenfürst Steeb) nicht ungeschoren davonkommt, das bleibt nicht aus.
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Geschrieben

@ Minotaurus Haben Sie es nicht eine Nummer kleiner? Wollen Sie denn Weltenrichter sein? Alle Argumentationsgegner bloß Pöbel, klein, verachtenswert ? Da stimmt doch etwas nicht.


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