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Wie ein Doppelleben aufrechterhalten?


fuzzy_bi

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Ich lebe auch offiziell als Hetero und mein zweites ich ist bisexuell geprägt. Ich muss dies auch im Geheimen ausleben und suche deshalb, auch weil meine Frau die Lust auf Sex verloren hat, Männer mit denen man seine Sehnsüchte mal ausleben kann. Das Verlangen nach Sex mit einem männlichen Partner liegt bei mir in schönen Erfahrungen und Erinnerungen aus der Jugendzeit zusammen. Schön wäre natürlich eine Männerfreundschaft mit regelmäßigem ungezwungenen Treffen. Ein schlechtes Gewissen muss dabei nicht unbedingt sein, und sein bisheriges Leben muss man auch nicht gleich opfern, mit all seinen Problemen die ein solcher Schritt nach sich ziehen würde.
Es gilt für solche Situationen immer noch der alte Slogan : Jeder hat so sein Geheimnis, und das soll auch so bleiben !!
Leider habe bis dato auch noch nicht das gefunden was ich so leidenschaftlich suche. Mal ist es die Entfernung, oder der Mut, der einen doch noch im letzten Moment manchmal verlässt. Ich glaube wer einmal so ein Treffen erfolgreich erlebt hat, wird ganz süchtig nach weiteren !!


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Bild entfernt. Bitte keine FSK 18-Inhalte posten, danke.
Geschrieben

wenn ich einen festen freund in Dortmund hätte der dazu noch alleine leben würde da könnte ich dann auch besser als Bernadette entfalten .
Ohne freund ist es ein wahres Versteckspiel was auf die dauer schlimm ist


Geschrieben (bearbeitet)

Das sollte jeder für sich selber entscheiden. Aber das ist leider nicht leicht. Ich bin bi, und als ich meine Freundin getroffen habe, habe ich ihr gesagt, dass ich auch schon Sex mit Männern hatte. Erst war sie etwas abgeneigt, aber dann offen. Sie hat verstanden, dass ich halt so bin, und dass das ein Teil von mir ist. Ich liebe meine Freundin, und ich kann meine Sexualität leben.
Aber wie gesagt, es ist nicht einfach. Als ich meine Freundin kennen gelernt habe, habe ich ihr nicht gleich, aber ein wenig später gesagt, dass ich schon mal Sex mit Männern hatte. Es ist halt die Frage, was willst du? Eine gute, erfüllte Beziehung?
@fuzzy_bi, du kannst mich gerne privat kontaktieren, dann erzähle ich dir mehr

bearbeitet von Inaktives Mitglied
Beiträge zusammen geführt. Nachträge/Änderungen bitte unter "Bearbeiten" editieren, danke.
Geschrieben

Vllt. weiß deine Frau eben schon bescheid bzw.rechnet fest damit!? Immerhin weiß sie ja, das du Schwul bist. Wenn dann sollten wir es Bi nennen. :-) Eigentlich sollte jeden erwachsenen Menschen klar sein, das man seine Neigung nicht ewig verstecken kann. Früher oder später lebt man es auch aus. Ich dachte bis vor kurzem, das mit den Frauen sei bei mir erledigt. Vor paar Tagen passierte es aber doch, eine alte Freundin von mir, die ich jetzt schon 28j kenne. Na ja jetzt steh ich auch wieder da und muss mir Gedanken machen wie ich zu meiner Neigung stehe. Erst mal wird es gehen aber ich weiß, dass es dann irgendwann wieder durch kommt und man Sehnsucht nach nem Mann hat. Bisher klappte mein Versteckspiel immer ganz gut aber wirklich Lust hab ich darauf nicht mehr. Echt schwierig, hm...


  • 2 Wochen später...
Geschrieben

hallo,
ich lebe auch in einer Beziehung und ja es ist wie bei einen Schauspieler. Du studierst perfekt deine Rolle ein mit allen Möglichkeiten. Es ist eine
parallel Welt die Du Dir aufbaust.Aber nur so schützt Du eine Beziehung vor ungewollter Preisgabe deiner Neigung als Bi Mann.


  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Doppelleben wie Agenten? Ich denk Familie merkt oder vermutet das. Glücklich macht nur Ehrlichkeit.


Geschrieben

Ich finde es auch schwierig. Ich schaffe es auch nicht zu outen. Ich habe es darum am liebsten outdoor. Selten bei mir.


Geschrieben

Is doch oké! Ich kuschle in WG mit Freundin, die weiß das ich es mit Jungs oudoor mach.


Geschrieben

Wie ich angedeutet habe (letzter Satz) bin ich schwul, und das gerne. Man erkennt das auch an meinem Fetisch. Ich bevorzuge die passive Rolle (außer vielleicht beim Blasen).

Die geeignete Therapie für mich habe ich gefunden: viel Sex ;-)


Geschrieben

Ich kenn das Problem auch, würde ich meine Neigung beichten würde es sicher eine familiäre Trennung (Frau, drei Kinder) und somit den finanziellen Ruin bedeuten. Auch beruflich wär ich sicher gebrandmarkt und unten durch. So suche ich hier Kontakt und bisher blieb es beim schreiben. Die Gefahr ist mir zu hoch. Sobald es ans aufgeben der Anonymität geht wird mir mulmig. Ich hatte mit 19 eine Erfahrung, dabei ist es geblieben. I Übrigen verzieh ich mich manchmal in meine Traumwelt und manchmal ist Internet. Mit einer Frau würde ich wohl nicht fremdgehen, aber bei einem jungen Mann würde ich wenn alles passt wahrscheinlich nicht nein sagen können. Aber totunglücklich bin ich mit der Situation auch nicht. Viel Glück euch allen.


Geschrieben

Kommt wohl darauf an, wie gut man die Welten trennen kann. Bei einer Partnerschaft muss das fast unmöglich werden, man würde denken, der Partner kommt irgendwann schon durch dumme Zufälle dahinter.
Aber solange man nur 'ungeoutet' lebt und gerade so schwul ist, dass man von anderen für einen Hetero Dauersingle genommen wird, geht das ganz gut. So ist es allerdings um eine ganze Ebene weniger 'doppeltes' Leben, als vielleicht eines und noch ein Zehntel eines Zweiten.


Geschrieben

Solange Bisexualität nicht gleichberechtigt anerkannt wird, werden solche Doppelleben wahrscheinlich immer notwendig sein. Wenn man Angst haben muss,sein ganzes Leben, Familie, Kinder, Beruf oder Freundeskreis zu verlieren, nur, um sich ganzheitlich ausleben zu können, ist das auch verständlich.

Der Vorwurf, eine Lüge zu leben, ist doch heute nicht mehr überzeugend dazu, eine seiner sexuellen Seiten zu unterdrücken. Auch Heterosexuelle gehen in Scharen fremd, und erzählen das ihrer Frau bestimmt nicht eher. Ich möchte nicht wissen, wie viele Schwule fremdgehen, wo der Partner nichts davon weiß.

Wahrscheinlich haben die Anhänger unbedingter, monogamer Treue das größte Problem damit.


schwuler-nordstern
Geschrieben

Ich bin zwar selbst nicht direkt betroffen, da ich schwul bin und als Single meine Lust ohne Beschränkungen von außen ausleben kann.
Allerdings war ich über 5 Jahre lang der Fickkumpel eines bi-sexuellen Mannes. Er hieß Bernd, war verheiratet, hatte 3 Kinder und war mein Kollege. Obwohl wir schon lange zusammen arbeiteten, wußte ich nichts von seinen heimlichen Neigungen. Während einer gemeinsamen Fortbildung teilten wir uns ein Hotelzimmer und dort erzählte er mir dann, dass er seit einiger Zeit scharf auf mich war. Ich war total überrascht, war er doch für mich der Inbegriff des Heteromannes mit Frau und Kindern. In der gleichen Nacht hatten wir Sex miteinander und Bernd genoß den Sex in vollen Zügen. Später sagte er mir, dass es sein "erstes Mal" mit einem Mann gewesen sei.
In der Folgezeit trafen wir uns immer wieder, manchmal 2-3 mal die Woche, um miteinander zu schlafen. Am Arbeitsplatz hielten wir uns in sofern zurück, damit niemand etwas bemerkte. Bernd hielt eine fast perfekte Tarnung aufrecht. Sobald Bernd sich irgendwie frei machen konnte, schickte er mir eine SMS mit einem "geheimen" Zahlencode, den wir vereinbart hatten.
Für ihn war es übrigens überhaupt keine Frage, dass er seine Frau mit mir betrog. Das belastete ihn mal mehr mal weniger stark. Hinzu kam, dass auch er immer wieder sagte, dass er mit seiner Frau schon seit einiger Zeit keinen Sex mehr hat und er ohnehin keine Lust hat, mit seiner Frau zu schlafen. Trotzdem kam eine Trennung oder ein Outing für ihn NIE in Betracht. Ich denke, dass Bernd und seine Frau/Kinder sehr viel mehr verband und er seine Leben niemals für einen Kerl aufgegeben oder riskiert hätte.

Klar, er pickte sich die Rosinen aus dem Kuchen: Zuhause die Familie und die Kinder,an denen er sehr hing, und mich für die schönen und lustvollen Stunden zu zweit. Das kann man kritisiern oder gar verwerflich finden.

Ob seine Frau jemals etwas gemerkt hat, weiß ich nicht. Bernds schlimmste Angst war es immer, irgendwann aufzufliegen und dann alles zu verlieren.


Geschrieben

So ein Verhalten ist einfach nur Scheiße und nicht zu rechtfertigen.
Ich versteh echt nicht, was in den Schädeln dieser Betrüger so abgeht, zumal sie sich hier auch noch als arme, notleidende Opfer widriger Umstände verkaufen.


Geschrieben

Billy, ich glaube, das kann nur nachempfinden, wer selbst in so einer Situation lebt. Die alle als Betrüger zu verdammen, hilft ja nicht aus der Wirklichkeit heraus, dass viele bisexuelle Leben anders nicht möglich sind.
Ist doch besser, wenn die beide Seiten ausleben können, und jfast jeder Mensch hat doch wohl irgendwelche Geheimnisse vor seinem Partner oder der Partnerin.
Die Brüder der Tugend sind wohl eher ein Konstrukt idealistischer Vorstellungen.

Auch von den Guttemplern trinken die meisten mal einen über'n Durst!

Früher dachte ich auch mal so streng. Weiß nicht, ob ich heute nicht Freude dran hätte, einen bisexuellen Kumpel zu kennen. Na ja, anders als hier beschrieben ... der hat den Sex mit seiner Frau und die Liebelei mit mir ( gibt's eh nicht, logisch ) aber die Vorstellung hat was.

Die Idee mit der absoluten Treue und Monogamie ist ja sehr hehr und edel, aber wohl nur für ebenso absolute Edelmänner reizvoll.


schwuler-nordstern
Geschrieben

Vielleicht wäre es am Ende noch interessant zu wissen, warum Bernd und ich uns getrennt haben:
Er entschied sich für seine Familie. Ein offenes schwules Leben mit einem Mann (und da spreche ich nicht von mir) konnte und wollte er nicht. Und ich hatte das anfangs ganz reizvolle Versteckspiel irgendwann einfach satt.


  • 3 Monate später...
Geschrieben

Moinmoin!
Ich bin auch Bi noch dazu Aktiv! Für mich ist es auch nicht leicht, da ich verheiratat bin, aber bei uns stecken auch Immobilien dahinter. Da lebe ich doch meine Bi-Neigung lieber im Geheimen aus. Es gibt sicherlich welche Die das nicht verstehen, aber Denen muss ich sagen: Dann ist das so!:


Geschrieben

Irgendwann fliegt die ganze Sache auf und dann steht man vor einem Trümmerhaufen deshalb sollte man reinen Wein einschenken denn nur im Wein ist die Wahrheit.


Geschrieben

Die Familie vermutet es und Die Familie merkt es,sie erwarten nur noch deine Bestätigung für die Gewissheit!


Geschrieben

Richtig! An an alle Gay`s! Könnt Ihr Euch noch an die Situation erinnern, als Ihr nicht geoutet ward? Wisst Ihr noch wie schwer es war? Und jetzt überlegt mal! Wir müssen jeden Tag mit der Tatsache leben und uns immer neu überlegen wie wir ein kleines heimliches Treffen anstellen müssen! Wisst Ihr überhaupt wie schwer das uist? Könnt Ihr nicht wissen!
Also lasst uns, akzeptiert uns oder lasst es!
Ich meine 60% der Männer hier akzeptieren wie wir sind! Das finde ich gut!
Daumen hoch für Euch!


Geschrieben

ich habe so eine Frau sie zum einen kein Problem damit das ich bi bin..... und ab und zu machst sie auch gerne mal mit.... sie hat dann ja auch was davon


Geschrieben

Ich brauche kein Doppelleben zu führen da meine Frau mich kennengelernt hat das was ich bin und kann mich so mit nicht in die Lage versetzen.Ich kann nur Allen wünschen die dies führen müssen um ihre sexuellen Wünsche zu erleben-alles Gute und möge dies gut gehen.


  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Ich lebe wieder ungeouted nach massiv missglückten Outing-Versuchen, daher kann ich es gut verstehen, wenn man einen Doppellebens-Stil wählt. Ist in gewisser Weise nur so möglich, einen funktionierenden Bekanntenkreis auf jeder Seite zu unterhalten.
Für sexuell Aktive ist es sicher noch ein paar Stufen schwieriger, klar. Aber besser, sich ausleben, als ewig einen Teil von sich unterdrücken zu müssen, nur um ein konstruiertes Ideal des "ehrlichen Menschen" abzugeben. So ehrlich ist kein Mensch, dass er seiner Frau alles erzählt. Und die Frau wahrscheinlich auch nicht. Wer weiß schon, ob nicht sie sich auch heimlich mit 'ner Freundin trifft?
Und wenn es in einem Leben nicht funktioniert, habt ihr immer noch das andere.


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