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Bisexuell - Was heißt das für euch?


Pa****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben
Kann dem geschriebenen nur zustimmen. Ich bezeichne mich auch als bi. Das bezieht sich aber nur auf das Sexuelle. Mag den Sex mit beiden Geschlechtern sehr gerne. Gerne auch gleichzeitig und durcheinander. Als Beziehungspartner kann ich aber nur eine Frau akzeptieren. Habe damit leider schon dem einen oder anderen netten Kerl vor den Kopf gestoßen. Aber gegen seine Natur kann man nunmal wenig machen.
Geschrieben

Stimme Euch beiden voll und ganz zu. Wenn "es paßt", spielt für mich das Geschlecht keine Rolle, um eine heiße Zeit zu haben. Ansonsten gehts mir wie Vosto, eine feste Beziehung kann ich nur mit einer Frau haben.

Geschrieben
Irgendwie hast du Dir ja schon alles selbst beantwortet !! 😀 Bei mir ist es ähnlich ...manche Tage fahre ich voll auf sie männl. Sektion ab ...manchmal eben auf Frauen! Aber tendiere mehr zu Frauen (erregt mich immer) Zum Thema Sex ist ja gerade für mich der Reiz am größten dass man VL sogar ein bisschen mehr zulässt als nur Sex (aber eben nur beim Sex) ! Ich schließe aber auch eine Beziehung zu einem Mann nicht aus !! MFG
Geschrieben

Jetzt habe ich doch nochmal eine ganze Weile über den Eingangspost nachgedacht und muß doch nochmal ein Bißchen nachlegen, Denn Panthera hat einige sehr interessante Fragen oder Punkte geschrieben.

Im Alltag äußert sich das bei mit z.B. so, daß ich mitunter einige Männer, die ich an ganz banalen Orten wie im Supermarkt, auf der Straße oder so sehe, irgendwie ... deutlich interessanter finde als andere. Es hat sich gezeigt, daß meine Frau und ich bei Männern mitunter einen recht ähnlichen Geschmack haben. Ich habe die unglaubliche Luxussituation, daß Ihr das ganze Thema keine Probleme bereitet.

vor 5 Stunden, schrieb Panthera694:

 "Wie ist das eigentlich so als Bisexueller?"

Interessant ... das hat mich noch niemand gefragt ... für mich wäre die Antwort ganz einfach: Ich kann mit beiderlei Geschlecht eine sehr sinnliche Zeit haben.

vor 5 Stunden, schrieb Panthera694:

Findet Bisexualität für euch nur auf sexueller Ebene statt? Oder bedeutet es für euch, dass man sich dabei auch romantisch zu Personen beiderlei Geschlechts hingezogen fühlt, wie ist das bei euch so?

Auch interessant .... hier wirds jetzt grundsätzlich. Sexualität ist für mich eindeutig mehr als nur "irgendwo meinen Pillermann reinzustecken". Sondern für mich gehört sehr viel Kopf dazu, sprich flirten, Gesten, Augenaufschlag, wie man miteinander Spricht, Umgang miteinander, sowas halt. Und das ist bei mir so weit im Vordergrund, daß das Geschlecht des Gegenübers bei mir je nach dem vollständig in den Hintergrund rückt. Ich weiß jetzt nicht, wie Du Romantik definierst. Aber für mich ist es absolut möglich, mit einem Mann zusammen z.B. bei Kerzenschein und leiser Musik auf dem Sofa zu kuscheln - schlicht und einfach, weil ich die Situation an sich, daß man es sich gegenseitig gut gehen läßt, absolut genießen kann, wenn der MENSCH paßt. Das ist für mich der entscheindede Punkt, der jeweilige Mensch muß passen.

 

vor 5 Stunden, schrieb Panthera694:

Bei mir selbst verhält es sich so, dass ich irgendwann mit Anfang 20 festgestellt habe, dass mich auch Männerkörper erregen können und ich manche Männer anziehend finde.

Ich habe das früher festgestellt, es war irgendwie immer da. Allerdings war mein Interesse an Frauen immer größer als mein Interesse an Männern.

 

vor 5 Stunden, schrieb Panthera694:

Emotional fühle ich mich aber eindeutig mehr zu Frauen hingezogen.

 

vor 5 Stunden, schrieb Panthera694:

Eine Beziehung kann ich mir eigentlich nur mit einer Frau vorstellen und ich war bislang auch nur in Frauen verliebt, ja ich habe noch nicht einmal für einen Mann geschwärmt.

Geht mir auch so. Und bei allem, was ich oben geschrieben habe, ist es trotzdem so, daß ich nur mit einer Frau eine feste, alltagstaugliche Beziehung mit allen Höhen und Tiefen haben kann. Ich bin mir absolut sicher, daß ich den Satz "Mit DIR möchte ich alt werden", nicht zu einem Mann sagen könnte.

Zum Thema Alltag möchte ich noch etwas anderes anmerken. Ich habe den Eindruck - ist aber vielleicht auch nur meine gefühlte Wahrheit - daß inzwischen gesellschaftlich Schwul / Lesbisch sehr weit anerkannt ist. Bi dagegen scheint immer noch für sehr viele ein Tabuthema zu sein, aber auch wiederum hauptsächlich bei Männern. Ich bilde mir ein, daß viele Hetero-Männer mit Bi-Männern ein Problem haben - vielleicht schwingt da sowas mit wie "kann der sich nicht entscheiden"? Dieselben Männer haben aber kein Problem damit, wenn Frauen Bi-Interesse zeigen .... naja, da kommt wohl noch so eine erotische Phantasiekomponente dazu. Interessanterweise reagierten durchwegs alle Frauen, denen gegenüber ich mich geoutet habe, positiv und sehr offen bis interessiert.

Kann jemand diese Beobachtungen bestätigen? Oder bilde ich mir das nur ein?

Geschrieben
Kann allen hier zustimmen. Bei mir geht es jedoch weiter. Obwohl ich in zweiter Ehe wieder mit einer Frau verheiratet bin kann ich mir wenn es paßt auch eine Liebesbeziehung mit einem Mann vorstellen.
Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.12.2017 at 17:46, schrieb kt77:

Auch interessant .... hier wirds jetzt grundsätzlich. Sexualität ist für mich eindeutig mehr als nur "irgendwo meinen Pillermann reinzustecken"....

Ich stimme dir da in allen Punkten zu. Sexualität ist für mich mehr als bloß mein Ding irgendwo reinzustecken. Vielleicht ist es am angebrachtesten, Romantik in diesem Fall als all das zu definieren, wo echte Gefühle ins Spiel kommen. Was ich damit sagen will, es lässt sich wahrscheinlich hier keine Grenze ziehen anhand irgendeiner Tat oder Handlung - ein Kuss kann beispielsweise sexuell motiviert sein, aber auch romantischer Natur. Die Grenze lässt sich eher auf der Gefühlsebene ziehen, insofern ist für mich in diesem Sinne romantisch all das, was aus der Motivation von Verliebtheit oder Liebe heraus passiert. Will heißen: natürlich kann ich mir vorstellen, einen Mann zu küssen. Im Gegensatz zu einem Kuss mit einer Frau wäre mir das aber nie aus der Motivation heraus möglich, dass ich in diesen Mann verliebt wäre. Es ginge mir dabei einzig um die Befriedigung des Sexualtriebs.

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Ich habe das früher festgestellt, es war irgendwie immer da. Allerdings war mein Interesse an Frauen immer größer als mein Interesse an Männern.

Wenn ich ehrlich (zu mir selbst) bin, dann gab es erste Anzeichen bei mir bestimmt auch schon viel früher. Mit 16/17 habe ich beim Onanieren erstmals bewusst auch an Männer gedacht. Aber damals habe ich es nur als pubertäre Neugierde abgetan. Mitten in der Pubertät steckt man ja noch in seiner sexuellen Selbstfindungsphase und probiert einfach Dinge aus (insofern hätte ich mich zu der Zeit wahrscheinlich am ehesten als hetero mit Bi-Interesse bezeichnet). Mit 20 wurde mir dann aber schließlich klar, dass das bei mir nicht bloß eine Phase ist.

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Zum Thema Alltag möchte ich noch etwas anderes anmerken. Ich habe den Eindruck...

Diese Erfahrungen habe ich so in etwa auch gemacht. Als Bisexueller wird man oft noch ziemlich ungläubig angeschaut, wobei Frauen doch recht neugierig eingestellt sind und toleranter reagieren. Interessanter weise kommt Kritik nicht nur aus den Reihen heterosexueller Männer, auch so manche Schwule scheinen ein Problem mit Bisexuellen zu haben. Für manche sind Bisexuelle einfach Schwule, die sich ihre Homosexualität nicht eingestehen wollen und sich durch das "bi" ein Hintertürchen in die heteronormative Welt offen lassen. Getreu dem Motto: es ist einfacher, sich als bi zu outen und sich dabei trotzdem in die schöne, einfache Heterowelt einzufügen als zu seinen homoerotischen Gefühlen zu stehen - was selbstredend ziemlicher Schwachsinn ist. Bisexualität ist gewiss kein Vorwand, sondern eine weitere Spielart der Natur und daher wundert es mich, dass gerade Schwule, die doch selbst oft mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen haben, hierbei keine Ausnahme bilden.

Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass längst nicht alle Frauen mit Bisexualität umgehen können. Die meisten von ihnen finden es zwar grundsätzlich interessant. Wenn sich dann aber ihr eigener Partner als bi outet, dann ist das mit der Akzeptanz schnell vorbei. Viele glauben dann, dass ihr Partner sie früher oder später wegen eines Mannes verlassen würde, weil sie glauben, dass Bisexuelle zwingend (und gleichzeitig) Sex mit beiden Geschlechtern brauchen. Dabei heißt bi zu sein ja nicht, dass man beides braucht, sondern nur, dass lediglich beide Geschlechter als Sexpartner in Frage kommen. Zumindest sehe ich das so.

bearbeitet von Ronny_G-Team
Vollzitate gekürzt
Geschrieben
Am 26.12.2017 at 18:52, schrieb Panthera694:

auch so manche Schwule scheinen ein Problem mit Bisexuellen zu haben. Für manche sind Bisexuelle einfach Schwule, die sich ihre Homosexualität nicht eingestehen wollen und sich durch das "bi" ein Hintertürchen in die heteronormative Welt offen lassen.

Ach, das ist mir tatsächlich neu .... das hätte ich nicht erwartet.

Am 26.12.2017 at 18:52, schrieb Panthera694:

Bisexualität ist gewiss kein Vorwand, sondern eine weitere Spielart der Natur und daher wundert es mich, dass gerade Schwule, die doch selbst oft mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen haben, hierbei keine Ausnahme bilden.

Ja, eben, genau deshalb verwundert mich das auch sehr.

Am 26.12.2017 at 18:52, schrieb Panthera694:

Viele glauben dann, dass ihr Partner sie früher oder später wegen eines Mannes verlassen würde, weil sie glauben, dass Bisexuelle zwingend (und gleichzeitig) Sex mit beiden Geschlechtern brauchen.

Ah, OK, das habe ich so noch nicht erlebt, klingt aber plausibel. Die Angst der jeweiligen Frau in der Situation ist für mich insofern nachvollziehbar, als daß plötzlich eine erweiterte Konkurrenzsituation entstanden ist. Ich habe solche Denkweisen oft bei Frauen erlebt, gepaart mit grundloser Eifersucht.

Vorher hatte Frau vielleicht Befürchtungen, den Mann an eine andere Frau zu verlieren. Potentielle Konkurrentinnen konnte sie vielleicht ein- / abschätzen, weil es eben auch "nur" Frauen sind. Aber plötzlich kommen Männer als mögliche Konkurrenten dazu. Männer sind mitunter ja doch recht leicht zu durchschauen oder einzuschätzen. Aber bei Männern, die nicht nur Frauen, sondern zusätzlich auch Männer mögen, können dann ein echtes Problem darstellen, weil die Situation für die jeweilige Frau vollkommen unübersichtlich wird. Und ja, die Befürchtung, daß Mann beides auch braucht und iunbedingt will, kommt dann erschwerend hinzu.

Am 26.12.2017 at 18:52, schrieb Panthera694:

sondern nur, dass lediglich beide Geschlechter als Sexpartner in Frage kommen

Sehe ich auch so. In Wirklichkeit haben "Wir" doch gegenüber denen, die nur auf ein Geschlecht fixiert sind, einen gewaltigen Vorteil: Wir haben 50% mehr potentielle Beute! ;)

Geschrieben
Also, ich bin Schwul und habe die Erfahrung gemacht, das Bi-Männer meist nur Sex wollen und wenn es um Beziehung geht meist keine Interesse haben. Ich vermute mal auch oft mit dem Hintergrund weil die ein 'Normales Leben' haben möchten. Weil eine Schwule Beziehung, die man auch öffentlich Lebt ist auch noch was anderes als mit einer Frau, es wird zwar oft Akzeptiert aber nicht überall und es gibt auch bestimmt Orte wo man aufpassen muss das man nicht eins, sozusagen, 'auf die Fresse' bekommt.
Geschrieben
CyberHawk frage was bitte is ein normales leben? I kenn auch auch jung des es hin & wieder mit fraun machen! Das es im jahre 2o17 beina 18 noch immer dieses Schublade denken gibt (hete, bi, lesbe, gay, tranz & was es da noch so alles gibt) is schon erstaunlich! Mir persönlich is es egal welcher "Schublade" wer gehört es muss auf beiden seiten diesen besagten "knall "geben!
Geschrieben
Ging mir auch so. Irgend wann in der Jugendzeit , hab ich Festgestellt ,das mich ein lieber netter Mann auch Erregt . Aber eine Frau steht bei mir an der ersten stelle . Hab ich geglaubt ! Nun hab ich seit geraumer Zeit ein netten Mann kennen gelernt , wo der Sex schöner als zu Hause ist. Und ich immer völlig nervös werde wenn wir uns Treffen. Das ist aber nur auf den Sexuellen Gebiet . Für das tägliche Leben hab ich meine Frau.
Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.12.2017 at 21:54, schrieb glanzberl:

CyberHawk frage was bitte is ein normales leben?.....

Was ist "normal"? Ich meine, dass es diese scharfe Grenze zwischen hetero- und homosexualität gar nicht gibt. Zum einen aufgrund der eigene Erfahrung, sowohl mit Männer wie mit Frauen sehr schönen und befriedigenden Sex zu haben. Zum anderen kenne ich sowohl Männer wie Frauen, die - auch wenn sie auch außen als hetero auftreten - bereits auch Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht hatten. Ich habe mittlerweile sogar den Eindruck, dass es normal ist - also für die Mehrheit der Menschen - dass man sexuell für beide Geschlechter ansprechbar ist. Und dass es lediglich die gesellschaftliche Konvention es verhindert das (offen) auszuleben.

bearbeitet von Inaktives Mitglied
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Nur mal ein versuch mit dem gleichen Geschlecht wurd i nicht gleich als bi bezeichnen! Wo bei i feststellen das es ein art "mode" geworden is   ein auf lesbe zu machen!

bearbeitet von Ronny_G-Team
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Geschrieben
Am 26.12.2017 at 18:18, schrieb glanzberl:

Interessantes Thema

Ja wirklich!
(Mit solchen stupiden Bemerkungen kann man prima Punkte sammeln!)

Geschrieben

Bei mir bemerkte ich in den letzten Jahren immer mehr ein starkes sexuelles Interesse an Männern. Im gleichen Maße hatte ich auch Probleme mit einer sexuellen Erregung durch Frauen. Das ist zwar bitter für meine Freundin, mit der ich zusammen lebe. Aber bei einem Mann werde ich eben viel eher geil als bei einer Frau.

Leider hat meine Freundin und Lebenspartnerin wenig Interesse an meiner Passion, gern und oft nackt zu sein. Vielleicht hat sich gerade dabei meine Bi-Neigung entwickelt. Trotzdem kann ich mir momentan auch noch keine Lebenspartnerschaft mit einem Mann vorstellen. Da bin ich noch konservativ, wie die meisten Bi-Männer hier.

Ich bin gespannt und auch ein wenig ängstlich dabei, was die Zukunft mir wohl noch bringen mag. Ich würde gern meine Bi-Neigung viel offener zeigen und ausleben. Aber Freundin und Familie stehen dagegen. Die möchte ich nicht verlieren.

Geschrieben
ich bin schon immer bi gewesen. macht höllischen spaß. man hat praktisch nie probleme einen spaßpartner zu finden. beziehung, sollte man nie haben. das engt einen doch sehr ein.
Geschrieben
Ich bin bi und möchte aber meine Ehe nicht aufs Spiel setzen, also halte ich es geheim. Wenn ich bei meinen Freund bin lebe ich es total aus, er ist ein total Geiler Bläser und ich kann meine Damenkleidung dabei tragen, was ich voll genieße.Er sieht mich dann auch immer als seine Frau oder Mädchen an. Einfach geil.
Geschrieben
Hallo Jungs ich Bin auch Bi aber mein umfeld weis nichts da von, bin auch Fherheiratet und meine Frau weis da rüber becheit . und lest mir auch die freiheit es aus zu Leben , den die heimlich tuherei homt nicht gut . den irgend wann bekomen sie es fileicht doch heraus und was dan pasirt möchte ich nicht wissen.
Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.12.2017 at 21:24, schrieb CyberHawk:

Also, ich bin Schwul und habe die Erfahrung gemacht, das Bi-Männer meist nur Sex wollen und wenn es um Beziehung geht meist keine Interesse haben.

Käme für dich denn ein bisexueller dann überhaupt als Beziehungspartner in Frage? Denn meist nur Sex heißt ja nicht immer nur Sex. Wenn jemand also an dir auch romantisches Interesse hätte und dabei aber bi wäre, könntest du dir dann eine Beziehung mit ihm vorstellen?

 

Am 27.12.2017 at 11:09, schrieb Lark:

Was ist "normal"? Ich meine, dass es diese scharfe Grenze zwischen hetero- und homosexualität gar nicht gibt.

Also einmal abgesehen davon, dass ich in Bezug auf die sexuelle Orientierung den Begriff "normal" eher unangebracht finde (weil es impliziert, dass andere sexuelle Orientierungen demzufolge "unnormal", also abnormal oder gar krankhaft, seien), kann ich dir nur zustimmen. Ich denke, dass es eine enorme Diskrepanz gibt zwischen dem, was der gesellschaftlich akzeptierten Norm entspricht (in unserer heteronormativen Welt betrachtet sich in den meisten repräsentativen Umfragen die überwiegende Mehrheit von gut 90 Prozent als heterosexuell, jeweils 5 Prozent bezeichnen sich selbst als bi- beziehungswerise homosexuell) und dem, was dann tatsächlich der Wahrheit entspricht. Dann nämlich halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass tatsächlich Bisexualität der Norm entspricht, also der überwiegende Anteil der Bevölkerung mehr oder weniger bi ist. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass der Mensch von Natur aus prinzipiell ein bisexuell veranlagtes Wesen ist, bei dem echte (also ausschließliche) Homo- oder Heterosexualität nur sehr selten der Fall ist (wenngleich beides bestimmt trotzdem vorkommt).

Ich würde es am ehesten mit einer Schafherde vergleichen. Es gibt Schafe, die sind weiß und es gibt schwarze Schafe. Und dann gibt es noch graue Schafe, wobei weiß "hetero-", schwarz "homo-" und grau "bisexuell" entspricht. Schaut man sich die einzelnen Tiere nun genauer an, dann stellt man zwei Dinge fest: Erstens gibt es nur ganz wenige Schafe, die komplett weiß oder völlig schwarz sind, die meisten Schafe sind grau. Und zweitens, die grauen Schafe sind nicht einheitlich grau. Manche von ihnen sind heller, andere dunkler, einige von ihnen fast weiß (aber eben nicht ganz) oder fast schwarz (aber auch hier eben nicht vollständig) - mitunter mag es vielleicht sogar ein Schaf geben, das ein einziges weißes Haar hat und sonst völlig schwarz ist oder umgekehrt. Will also im Klartext heißen: Bisexualität ist sehr viel weiter verbreitet als man annehmen könnte und deckt ein extrem breites Spektrum ab, wohingegen ausschließliche Hetero- oder Homosexualität wohl nur ganz selten anzutreffen sind.

 

Am 27.12.2017 at 11:52, schrieb lustluemmel01:

Ich würde gern meine Bi-Neigung viel offener zeigen und ausleben. Aber Freundin und Familie stehen dagegen. Die möchte ich nicht verlieren.

Wenn mir diese sehr provokante Meinung erlaubt ist: meinst du, es ist auf Dauer für dich gut, zugunsten deiner Freundin und deiner Familie dich selbst zu verleugnen? Bist du nicht auch der Meinung, dass du ein Recht darauf hast, dein Leben so zu leben, dass du damit glücklich werden kannst? Früher oder später kann so etwas mächtig nach hinten los gehen. Manchmal ist es besser, auf gesellschaftliche Konventionen zu pfeifen und sein Ding zu machen. Wenn jemand mit deiner Bisexualität nicht klar kommt, ist es dessen Problem, nicht deins.

Im Übrigen glaube ich, dass es bestimmt eine Möglichkeit gibt. Man muss nur vernünftig, offen und ehrlich miteinander reden und über seine Bedürfnisse sprechen. Ich bin sicher, dass es einen Kompromiss geben zwischen deinen Bedürfnissen und denen deiner Freundin. Wenn das nicht der Fall sein sollte - nun ja, dann würde ich an deiner Stelle überdenken, ob ihr überhaupt kompatibel seid oder es nicht besser wäre, dass ihr euch beide anderweitig umseht. Man sollte dann lieber ehrlich zu sich selbst sein und sich ein neues Abenteuer suchen als krampfhaft versuchen zu retten, wo es vermutlich nie etwas zu retten gab.

bearbeitet von Ronny_G-Team
Zitate gekürzt
Geschrieben (bearbeitet)

Na so stark sind meine sexuellen Bedürfnisse nun auch nicht. Wie schon oft gesagt: "Ein bisschen Bi schadet nie!"
Und so bleibt mir eben ab und zu ein Besuch im Pornokino, der Gaysauna oder Outdoor im Sommer. Dann gibt es ja auch noch die Handarbeit, sogar mit Videobegleitung in Skype o.a. :dickface: So lassen sich leicht Spannungen abbauen, ohne jemand dabei weh zu tun.

@Panthera694 : Du hast so eine umfassende Antwort erstellt, dass man fast glauben könnte, du wärst Lehrer oder gar Professor. Ist das etwa so?

bearbeitet von Ronny_G-Team
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Geschrieben (bearbeitet)
Am 28.12.2017 at 15:12, schrieb Panthera694:

Also einmal abgesehen davon, dass ich in Bezug auf die sexuelle Orientierung den Begriff "normal" eher unangebracht finde

Da bin ich ganz Deiner Meinung, auch was das Wort "normal" betrifft. Daher hatte ich es auch in " " gesetzt. Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und hinterfragen ob die ausschließlichen Paarbeziehungen überhaupt von den meisten wirklich gelebt werden. D.h. das die Menschen nicht nur Sex unabhängig vom Geschlecht miteinander haben, sondern auch noch grundsätzlich promisk sind - wie viele Beziehungen, egal ob Homo oder hetero halten schon ein Leben lang. Und jede/r geht zumindest in Gedanken mal fremd. Insofern sollte man auch akzeptieren, dass jemand - vielleicht auch neben einer festen Beziehung - weiter Sexkontakte hat, sei  es homo- oder hetero. Und dass das nicht als "Betrug" gesehen wird sondern als Bereicherung des Lebens.

bearbeitet von Inaktives Mitglied
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Geschrieben
Am 29.12.2017 at 10:16, schrieb lustluemmel01:

@Panthera694 : Du hast so eine umfassende Antwort erstellt, dass man fast glauben könnte, du wärst Lehrer oder gar Professor. Ist das etwa so?

Nein, ich bin kein Professor. Ich studiere zwar, allerdings kein Lehramt. :-)

 

Am 29.12.2017 at 10:30, schrieb Lark:

Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und hinterfragen ob die ausschließlichen Paarbeziehungen überhaupt von den meisten wirklich gelebt werden. D.h. das die Menschen nicht nur Sex unabhängig vom Geschlecht miteinander haben, sondern auch noch grundsätzlich promisk sind [...].

Interessante These. Na ja, wenn man sich zumindest bei unseren nächsten lebenden Verwandten umsieht, den Schimpansen (Pan troglodytes) und Bonobos (Pan paniscus) in Zentralafrika, dann wird man Monogamie jedenfalls nicht finden. Schimpansen sind in der Regel polyandrisch, das Weibchen pflanzt sich also mit so vielen Männchen der Gruppe wie nur irgendwie möglich fort. Der Sinn der Sache ist, dass kein Männchen sich sicher sein kann, ob der Nachwuchs nun von ihm oder einem anderen ist. Und weil im Prinzip jeder der Vater sein könnte, beteiligt er sich vorsorglich am Schutz des Jungtiers. Sonst ist es ja recht häufig üblich, dass ein männliches Tier fremden Nachwuchs tötet, um Weibchen schneller wieder empfängnisbereit zu bekommen und seinen eigenen Fortpflanzungserfolg damit zu sichern. Wenn aber der Nachwuchs möglicherweise von einem selbst sein könnte...dann lässt man ihn besser in Ruhe und hilft sogar beim Aufziehen. Auch die Männchen zeigen häufig promiskuitives Verhalten. Für Bonobos wurde ähnliches beobachtet. Allerdings werden bei beiden auch echte, feste Paarbindungen beobachtet. Bei Schimpansen sollen sogar mehr Nachkommen innerhalb fester Paarbindungen gezeugt werden als es beim promiskuitiven Geschlechtsverkehr der Fall ist.

Interessanterweise ist aber Bisexualität unter Bonobos sehr weit verbreitet. Sogar so weit, dass man behaupten kann, jeder Bonobo ist bisexuell veranlagt. Insbesondere unter den Weibchen finden Sexualkontakte dort sehr häufig statt, aber auch bei männlichen Tieren wird homosexuelles Verhalten dort häufig beobachtet. Höchstwahrscheinlich dienen sexuelle Kontakte bei Bonobos dem Abbau von Gruppenspannungen, sie stärken also das Zusammengehörigkeitsgefühl und reduzieren die Aggressivität innerhalb der Gruppe. Insofern macht der beliebte Spruch "Make love, not war" durchaus Sinn.

Geschrieben

Das stimmt finde es erotisch mit Männer aber Beziehung ist frau weiss nicht aber mag dies mehr es gibt viele schöne Sachen die man nur mit Männer machen kann aber frau möchte ich nicht missen 

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