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Selbstmord


Empfohlener Beitrag

Geschrieben


Selbstmord, Notausgang des Lebens oder aber nur Feigheit vor sich selbst ?

Lasst mal was von euch hören zu diesem Thema.


Geschrieben


ja und lieber oral-fantastiker denk bitte daran mit suizid tust du genau den leuten einen gefallen denen du garantiert keinen tuen wolltest.
ansonsten der tod kommt schneller als man sich wünscht.
sorry weiss jetzt dein alter nicht.
lg tengerri.

*Edit by Admin: Textteile entfernt, die auf die gelöschten Postings bezogen waren.

Geschrieben

@Piercing Bi, Entschuldigung ist angenommen.

@tengerri46, danke für die lieben Grüße. Würde wohl gerne noch 100 Jahre lang einige Leute ärgern, doch ach, bin 51 und würde dann ins Buch der Rekorde einsteigen mit diesem biblischen Alter.
Vielleicht tut man ja nicht nur anderen Leuten einen Gefallen mit dem eigenen Suizid, sondern in Extremsituationen sich selbst ja auch.


Geschrieben

...ist eine drastische darstellung des Rechts auf Selbstbestimmung...und gewiss nur in den seltensten Fällen verständlich bzw. nachvollziehbar.


Geschrieben

...in vielen Fällen nachvollziehbar, wenn man die Geschichte des Verlaufs einer solchen Entscheidung akribisch analysiert und kennen gelernt hat. Oft ist dazu eine gewisse Fertigkeit darin notwendig, sich in das Leben eines anderen hinein zu versetzen, um dieses Verständnis aufbringen zu können.
An die 12 000 Leute in unserem großartigen Land sind jedes Jahr erfolgreich darin -- ich weiß nicht, ob sich die Zahlen seit der Recherche für ein Buch geändert haben, aber das sind ganz schön viele.
Die einen verdammen die Betroffenen, oft ahnungslos von jeglicher Schwere irgendwelcher Hintergründe, oder von der Vielspältigkeit der Hintergründe unbeeindruckt. Oder es wird als Resultat von psychischen Krankheiten dargestellt, von Unausgewogenheit in den hirnchemischen Prozessen, und weil in der heutigen Zeit für die zwischenmenschlich natürlichen Kommunikationsprozesse, wenn sie sich hauptsächlich nicht mit Dauerfröhlichkeit befassen, nur noch Psychologen und Psychiater zuständig sind.

Einerseits ist es ein Weg, das Ganze hinter sich zu lassen, nervende Chefs, steigende Lebenshaltungskosten bei sinkendem Einkommen und mangelnder Erfüllung an Lebensteilhabe-Möglichkeiten, die gesamte Komplexität des Lebens zu vermeiden, oder einen desoluten Zustand des Selbst zu beenden. Andererseits nützt es gar niemandem irgend etwas, bzw. wird keiner antanzen, um das Leben wunderbar zu machen, oder einen zu retten, wenn man vorgeht und anderen davon erzählt. Dann landet man ehestens über kurz oder lang in der Behandlungsmaschinerie für menschliche Bedürfnisse, die heute daraus besteht, dass man die Betreffenden mit Medikamenten abfüllt, oder mit dem Hin- und Her zwischen Selbstschuldzuweisung und Seelen-Striptease belangt.
Mit all diesen Hintergrundszenarien hat der Betreffende im Meistfall selber klarzukommen, und die es nicht tun, sondern aussteigen, stellt man hinterher als jämmerlich dar, oder in seltenen Fällen, wenn es Prominente waren, als Lebenshelden und Märtyrer.

In einer Zeit des Abstiegs aus dem weit verbreiteten Wohlstand in eine Epoche, in der Wohlstand nur noch eine Minderheit unterhält, dürfte der Ausweg zum Freitod wieder einen gewissen Trend erfahren. Ziel der Positivdenkerbewegung könnte es werden, die vielen Verzweifelten dazu zu überreden zu versuchen, ihr spezifisches Leben trotz aller Widernisse, Sorgen und Ausweglosigkeiten ins Wertvolle und Schöne umzudeuten. Dazu hat es immer gut mitgeholfen, sich die Probleme anderer in Ländern mit um Längen niedererem Lebensstandart anzuschauen.
Dennoch versuche ich, jede Lebenssituation in jedem Land in ihren spezifischen Zusamenhängen getrennt zu betrachten.

An Selbstmord dachte ich als Kind mit etwa 10 Jahren häufig. Halbherzige "Versuche" der erbärmlichen Art führten ab und zu zu Krankenhausaufenthalten / Magenauspumpen. Mir wäre nicht aufgefallen, dass sich irgendwer deswegen ins Hemd gemacht hätte, allerdings waren meine Vorstellungen von einer Wiedergeburt in einem besseren ( normalen ) Körper, bzw. einer freundlicheren
( normalen ) Ausgangslage auch entsprechend naiv geprägt. Heute sehe ich's eher aus einer ironischen Perspektive. Der Mensch gewöhnt sich nach einiger Zeit an alles, man stumpft ab und bildet so etwas wie eine emotionsferne Bastion gegen das Eklatante des Daseins.

Den Freitod kann ich jedem gönnen, der diese Entscheidung dem definitiv steinigeren weg des Weiterlebens vorzieht. Die Vorwürfe der Religiösen und Besserwisser mögen ein herzliches Grundmotiv haben, aber bereit, eine betroffene Person verstehen zu lernen oder wirklich konstruktiv zu unterstützen, das sind sie mit ihren ganzen Gebetsformeln, Therapievorschlägen und rührenden Legenden so wenig, wie die profitierende medizinische Armada.

Mein Rat : Helft Euch selbst. Denn helfen kann/ wird sonst keiner.
Danach interessiert keinen Menschen lange, weshalb es geschehen ist...


Geschrieben

Der Ausgang aus dem Leben kommt für jeden von uns von selbst. Muss es einen Notausgang geben? Ich kenne den Grund deiner Frage nicht wirklich. Aber irgendwie hast du wohl auch die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt. Um es voraus zu schicken. Ich halte niemanden für feige, der seinem Leben ein Ende setzt. Er beweist Mut. Allerdings ist es ein falscher Weg. Schlecht durchdacht und nie mehr rückgängig zu machen.
"Das Wertvollste was der Mensch besitzt ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges mal gegeben..."! schrieb der russische Dichter Ostrowski.
Er war Kommunist. Aber deswegen ist es ja nicht falsch was er schrieb.
Ich denke schon, dass man sein Leben nicht wegwerfen sollte. Wirklichen Mut beweist man mit dem Lösen von Problemen. Nicht mit der Flucht davor!


Geschrieben

Ähmmm... Mut ja, aber wenn man den Schmerz der zurückgeblibenen betrachtet ist das für MICH keine Lösung.
Und mich Irritiert im moment deine Frage aus gegebenen Anlass
ROBERT ENKE
auch wenn er seine Tochter mit zwei Jahren verloren hat, und es Beruflich nicht so lief... aber das war kein weg für jemanden der in der Öffentlichkeit steht.... bzw ist es für NIEMANDEN


  • Moderator
Geschrieben

Wer Suizid begeht löst damit keine Probleme, er umgeht sie und schafft neue, für die Angehörigen zum Beispiel. Selbstmord ist in höchstem Mass egoistisch. Jeder, der seinen Freitod auch nur in Erwägung zieht sollte sich klarmachen wieviel Leid er auf der Seite der Hinterbliebenen auslöst. Der einzige legitime Grund für einen Selbstmord ist für mich eine unheilbare Krankheit, die dem Kranken nur noch Schmerzen und Leid für den Rest seines Lebens beschert.

Der Selbstmord von ROBERT ENKE ist schon schlimm und tragisch, aber was die Medien wieder daraus machen ist zum kotzen. Da gibt es Sondersendungen, Programmänderungen und Trauermärsche. Alle Welt trauert um den depressiven Fussballstar. Wenn einer von uns freiwillig den Löffel abgibt, sei es aus Verzweiflung, Krankheit oder warum auch immer, dann ist das noch nicht mal einen Einzeiler im Lokalblättchen wert. :-(


Geschrieben

Wisst ihr denn, ob jemand noch in der Lage ist, emotional, geistig, gesundheitlich oder aus anderen Gründen, seine Probleme zu lösen.
Verzweifelt ist, weil sich ihm kein Ausweg erschließt!
Er den letzten, für ihn noch gangbaren Weg geht. Ich wage es nicht, zu richten oder auch nur zu beurteilen!
Icjh kann nur trauern!


Geschrieben

Selbstmord ist egoistisch? Das heißt, daß das eigene Leben in Wirklichkeit den Anderen gehört. Auf solche Leute braucht man keine Rücksicht zu nehmen.


Geschrieben

@basti1290
Ein sehr großes Problem in der heutigen Zeit ist es, dass man sich mit anderen Menschen nicht mehr über persönliche Sachen unterhalten kann. Es wird in der Regel umgehend abgeblockt oder man wird abgewiesen. Wenn einem die Möglichkeit genommen wird, seine Probleme von der Seele zu reden, vereinsamt man zusehend, wird man isoliert, weil man ja doch nur seine Probleme los werden will. In der heutigen Zeit ist es sehr schwer, jemanden zu finden, mit dem man seine Probleme bereden kann.

" Wer immer lacht, dem glaubt man nicht, das er auch weinen kann".

Es heißt zwar immer wieder, zum reden seien Freunde da. Doch wieviele echte Freunde trifft man im Leben, denen man bedingungslos vertrauen kann? Ich für meinen Teil habe in meinem bisherigen Leben nur zwei echte Freunde gefunden. Der erste ist vor
einigen Jahren gestorben und die zweite ist leider nach Kanada verzogen.
Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, wo mir alles wegbrach, ich ganz allein dastand und versuchte, meine Probleme mittels Gesprächen mit angeblichen Freunden zu besprechen und zu lösen. Wie schon gesagt, ich wurde immer wieder abgewiesen, bis ich schließlich völlig allein war. Das war vor 3 Jahren. Ich beschloss dann, den Notausgang zu benutzen, nahm 4 Sorten Tabletten in großer Menge, dazu noch einen halben Liter vom noch vorhandenen guten Single Malt und erlebte dann eine fürchterliche Nacht auf einem einsamen Waldparkplatz. Eine Ironie der Nacht war, dass ich gegen 1.30 Uhr von einer Polizeistreife kontrolliert wurde, die Polizisten meine Probleme aber nicht bemerkten.
Gegen 6 Uhr morgens, fast wahnsinnig vor Schmerzen, hab ich den Motor gestartet, bin zur nächsten Rettungswache, 2km entfernt, gefahren. Wie ich dorthin gekommen bin, ist mir auch heute noch ein Rätsel. Nachdem die Rettungsassistenten mich transportfähig haben, ging´s zum Krankenhaus. Dort konnten sie mir nicht helfen. Mit den Worten " gebt Vollgas, der Patient baut sehr schnell ab" ging es dann zur Uniklinik. Dort angekommen lag ich sechs Tage auf der Intensivstation und anschließend 6 Wochen auf der Psychatriechen Abteilung.
Man hat mir gesagt, dass sie mich 4 Stunden später nicht mehr hätten retten können.

Es gibt wirklich den Punkt, an dem man nicht mehr weiter weiss, ich habe ihn erlebt. Für mich war es ein sehr schmerzvoller Weg durch die Tür ins andere Leben hinüber. Mittendrin habe ich mich umgedreht und bin wieder zurück durch die Tür gegangen.

Manchem hier wird es unmöglich sein, sich in meinen damaligen Entschluss reinzudenken, manche mögen mich vielleicht verachten für meine damalige Schwäche.
Doch geht einfach mal in euch rein und stellt euch vor, es ergeht euch so wie mir damals. was nicht von jetzt auf gleich, sondern über Jahre hinweg langsam vonstatten geht,
und dann schreibt mir bitte ehrlich, was ihr machen würdet.


Geschrieben

Lieber Oralfanatiker,
ich möchte dir sagen, dass mich deine Geschichte zutiefst bewegt.
Ich kann sie nachvollziehen, auch wenn mir die Konsequenz des
letzten Schrittes fehlt.
Ich habe nur die Befürchtung, dass bei dem vielen Schrott, der hier auch im Forum abgeladen wird, so ein ernstes Thema zum
Objekt des Voyeurismus verkommt.
Wenn du möchtest und mich nicht für 100% bescheuert hältst,
lass uns per PN weitermachen.
Ich warne aber: ich weiss nicht, wie lange ich durchhalte!


Geschrieben

Grundsätzlich ja@doydem, denn man handelt ignorant gegen jegliche Ansprüche anderer an das eigene Dasein, betreffe es mögliche finanzielle Verluste oder emotionale Vorgaben und geht strikt den frei gewählten Weg.

Dennoch sollten sich andere fragen, ob das Leid, das den Selbstmörder zu seinem finalen Schritt hat kommen lassen, nicht vorher durch ähnliches sich-um-ihn-Kümmern seiner Umgebenden vermindert werden können hätte. Stichwort "Freunde"
Oft veranlassen diese hinterher durch Suizid mit Leid belegten Menschen vorher genug Leid, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wozu es führt. Und sind dann sauer, wenn sich einer dazu entschieden hat, das nicht fortdauernd zu schlucken.

Was Oralfanatiker schreibt, trifft auch sehr zu. Das Reden über Probleme und nicht frohsinnige Themen wird heute überwiegend abgewälzt oder mit oberflächlichen Sprüchlein quittiert. Dafür gibt's doch Psychologen, sagt sich der moderne Mensch -- die bleiben als einzige Zuständige und machen's für Geld.

'Lebe glücklich, lebe froh, wenn Du nicht kannst, dann tu halt so'
( Urheber mir unbekannt )


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