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'Versteckte' Abneigung gegen Schwule


Empfohlener Beitrag

Geschrieben


-Was fällt Euch dazu ein?

-Was habt Ihr schon erlebt/gehört, was in diese Richtung geht?

-Was habt Ihr schon von Heterosexuellen und anderen gehört, wie sie wirklich über Homosexuelle denken?





Geschrieben

So als was Einleitendes noch:

In meinem Alltag geben sich die meisten Leute als recht schwulenfreundlich. Hinter verdeckter Hand und wenn Heten unter sich sind, sieht ihre Haltung und Meinung recht anders aus.
Diese verdeckte, latente Meinung äussert sich nun nicht in plumper Gewalt, sondern eher in einer subtilen Benachteiligung und Bevorzugung von Nicht-Schwulen.

nochwas, sorry

Bei vielen Heterosexuellen Männern, die oft mit Schwulen beruflich und privat zu tun habe, bemerke ich, dass sie Schwule eigentlich recht unsympathisch finden. Das Problem ist jetzt halt, dass diese heterosexuellen Männer nie offen aussprechen, was sie wirklich von den Schwulen halten.

Ich denke auch, dass heterosexuelle Frauen, diese lantente Abneigung gegen Schwule viel weniger haben.


Geschrieben

Es ist eines der Dinge, die ich eigentlich täglich erlebe, nicht mal immer subtil oder zu sehr versteckt, wenn ich mich unter Leute begebe, bzw. den ganzen Sommer über, wenn ich am Strand arbeite, hört man das aus etlichen Gesprächen heraus. Abfällige Bemerkungen, Schwule im Zusammenhang mit Dämlichkeit, Lachnummer, Unfähigkeit, Verweichlichung, Arbeitsunlust, Untauglichkeit, Unzuverlässigkeit, nicht ganz dicht sein, psychisch neben der Kappe, Vermutungen und Unterstellungen diverser Art, obwohl kaum jemand wirklich einen Schwulen persönlich zu kennen scheint.
Deutlich abfällige Dinge bespricht man eher in der kleineren Runde, da scheinen gewisse Ängste vor Schwulen zu herrschen, Hetero-Männer wollen mit Schwulen nichts zu schaffen haben, da sie anscheinend befürchten, angemacht oder sogar betatscht zu werden, das habe ich öfter schon heraushören können. Dass Schwule heruntergemacht werden, ist nichts Neues, das kannte ich auch anderswo schon als das übliche. In den engeren, privateren Runden kommen aber immer wieder auch die Töne der Dorfbewohner durch, die dann der Meinung sind, dass "der Adolf" das damals wohl mindestens nicht ganz unrichtig gemacht hätte. Insgesamt sind diese Töne in Norddeutschland allerdings durchweg lichter, seltener, werden milder und weniger offen ausgedrückt.

Ob Schwule als unsympathisch gelten, kann ich nicht sagen, da die meisten der Leute, von deren Gesprächen ich da mal was raushöre, keine Schwulen persönlich zu kennen scheinen. Viele "wissen" etwas von einem, der schwul ist oder dafür gehalten wird, aber keiner kennt ihn dann, es scheint Hörensagen über Hörensdagen verbreitet zu sein.

In einem Internet-Café in Kiel war ich mal kurzzeitig auf gays.de eingeloggt. Da ging hinter mir sofort das Gerede los, einige junge Araber, die ich flüchtig kannte, weil sie da oft sind, regten sich über mich auf und Aussagen wie "Der ist eine schwule Sau" bzw. "Wir wollen hier keine perversen Schweine" fielen. Weil ich dort allerdings Stammkunde war, kam der Besitzer an und unterhielt sich auf arabisch mit den jungen Leuten, wonach sie gegangen sind.

Nicht zu verwechseln sind diese Dinge jedoch mit dem Mode-Wort der jüngeren Generationen, wie es in der Hiphop- oder Ghetto-Szene für alles irgendwie schräge, blöde und doofe verwendet wird. Die reden inzwischen einfach gängigerweise so, und ich habe gehört, das soll unter "gay" sogar im Ausland ein Mode-Wort für Auffälliges, seltsames und Schräges, Doofes geworden sein. Früher hieß das eher fröhlich, lustig, heiter, deshalb ist die Verbindung nicht so abwegig.

Es ist auch einer der Gründe, warum ich in so einer Umgebung bzw. allgemein kein Outing möchte. Ich gebe mich immer hetero-desinteressiert oder neutral und hoffe, dass man es mir nicht anmerken kann.

Geschrieben

ich glaub den heten-frauen sind schwule egal, außer denen die aus welchen gründen auch immer eine besondere zuneigung für schwule haben
da ich gerne viel und schnell rede, wird mir schon deshalb eine toleranz vorgetäuscht, weil sonst müssten sich die ärmsten ja schon wieder meine reden anhören
ja, klar ich seh es an den blicken, merke manche gespräche verstummen schlagartig wenn ich dazu komme
selbst bei guten heterosexuellen freunden spüre ich oft dass ihnen das thema unangenehm ist
interessant finde ich da allerdings, dass oft die grade wenn sie dann mit mir alleine sind schon eine penetrante neugierde entwickeln
es ist ja immer so, das "anders-sein" kann viele ,meist die klügeren, beflügeln und begeistern, doch viele verunsichert es in hohem maße, da sie anfangen bei sich selbst was in frage zu stellen, merken dass sie in ihrer sache wohl doch nicht sooo sattelfest sind wie sie es sich wünschen und das ist ja ein phänomen was auch hier deutlich zu beobachten ist. doch möchte ich mal für viele heteros die ich so kenne sprechen, für die, das was ich so privat mache einfach kein thema ist, denn uns verbinden dann ganz andere sachen (Malen;Musikmachen usw) und das sind dann die themen und da hat mir noch niemand gesagt ich würde nix vom trommeln verstehen nur weil ich schwul bin


Geschrieben

Eine Ergänzung noch.

Mit diesem Thread wollte ich mich an bestimmte Dinge heranwagen, die Heterosexuelle Männer oft als nervend und unsympathisch an Homosexuellen erleben. Ich kann da auch nur aus einigen Erlebnissen schöpfen.

Ein Beispiel ist folgendes: Wenn ich mit Heterosexuellen Männern diskutiere, schweift mein Blick oftmals in Richtung ihres Schritts und ich muss meinen Blick immer wieder davon losreissen. Das ist jetzt eine harmlose Sache. Es gibt da einfach mehr ähnliche Sachen, die Schwule recht unwillkürlich machen und den Heten auf den Geist gehen kann.


Geschrieben

Zunächst einmal bin ich froh, dass du @Hansmarkus noch ein einleitendes Posting nachgeschoben hast. Denn im Eingangspost hast du ja stichwortartig nur ein paar Sätze so dahin gerotzt. Da wäre ich nicht darauf eingegangen, weil ich denke, es gehört ein erstes (kurzes ) Statement dazu . Zum Thema:

Ich glaube auch, dass viele heterosexuelle Frauen eher die Schwulen in Ruhe lassen oder sie sogar als Freund annehmen. Diese Frage des Ignorierens und die Titelfrage weckt in mir die Frage nach den vielleicht ja abgedroschenen Begriffen Toleranz und Akzeptanz, die dort diskutiert werden.
Sind es doch meist Heteromänner, die schwulenfeindlicher eingestellt sind, wohl weil sie sich einer möglichen Gefahr ausgesetzt sehen, von Schwulen angemacht zu werden. Diese Vorstellung in den Köpfen von Heteromännern muss derartig tief verankert sein, dass Schwule von Heteros nur Sex wollen, dass sie lieber die Scchwulen gleich mal im Vorfeld diffamieren, um sich vor Anmachen zu schützen. Und dies geschieht keineswegs (immer) hinter vorgehaltener Hand, sondern öffentlich und aggressiv.

Etwas harmloser sind da noch die abfälligen Blicke von Heteros aller coleur, wenn ein schwules Pärchen Hand in Hand in der Fußgängerzonge spazieren geht. Und das in der heutigen, doch so aufgeklärten Welt.

Geschrieben

unbewusstes verhalten, also blicke, damit habe ich jetzt nicht so die probleme, weil mich der das gesicht bei männern immer zuerst interessiert und dann die stimme und da habe ich festgestellt, fast alle männer sind eitel, wenn ich also etwas zu sehr strahle, freut das auch den heten-mann, der deutsche mann so im allgemeinen wird dann auch gelegentlich argwöhnisch, besonders wenn ich meine begeisterung zu wenig in den griff bekomme, doch grad der jungmann aus dem osmanischen geht regel recht drauf ab wenn er angeschmachtet wird
eine sehr erstaunliche feststellung habe ich bei schwulen männern gemacht, die ich ja auch außerhalb der szene treffe, da kann ich dann sogar oft eine sorge erkennen, wenn ich ihn anlächle und ich werde mit eisigem blick abgestraft, so nach dem motto; jetzt oute mich hier bloß nicht
also alles in allem sind da noch viele ängstlichkeiten und unsicherheiten auch bei denen die mit brutalen diskriminierung nichts am hut haben. hand in hand hier auf dem land würde ich mich zunächst dann einfach nicht trauen und wenn ich mir so klar mache was das heisst, werde ich schon traurig


Geschrieben

Also, ich gebe zu, die einleitenden Worte für das Thema haben mir ein bisschen Mühe bereitet. Es ist ja auch ein schwieriges Thema.

Mich interessieren einfach die, ein stückweit berechtigten Gründe für die Ablehnung von Homosexuellen durch viele heterosexuelle Männer, die aber oft mit Homosexuellen zu tun haben.

Von meheren heterosexuellen Männern habe ich einfach gehört, dass sie Schwule nicht mögen. Sie wussten aber, dass ich schwul bin und haben das nicht auf mich bezogen. Einfach so ganz allgemein.


Geschrieben

Sorry, ich muss weg. Hat aber Spass gemacht. Bis zum nächsten. Danke noch für die Beteiligung, an alle.


Geschrieben

jetzt muss ich mal fragen; was heisst denn, "berechtigte gründe für die ablehnung von schwulen männern?"
also klar ich lehne für mich ganz viele männer ab, egal welcher neigung sie nun fröhnen, weil sie mir einfach unsympathisch sind
doch es gibt ja wohl nicht einen einzigen grund jemand abzulehnen weil er schwul, bi, hetero, dwt oder asexuell ist
wenn jemand so generell sagt ich mag schwule nicht, hat der doch einen sehr begrenzten horizont
noch ne frage; also sie wissen dass du schwul bist, mögen dich, aber sagen dass sie schwule nicht mögen???*amkopfkratz*
noch ne frage wie viel schwule gibt es die keine heterosexuellen männer mögen?
also ich mag einen menschen oder nicht. es wäre ja die ausgeburt von blödheit, wenn ich sagen würde, wow, die frau xy mag ich, ist mir sehr sympathisch doch ich darf sie nicht mögen weil sie eine frau ist????
was anders wäre ja, der herr XY ist ja eigentlich ganz nett, doch sein tuntiges getue nervt mich
irgendwie kapier ich nicht wo drauf du hinaus willst

Geschrieben



von @Hansmarkus:
Mich interessieren einfach die, ein stückweit berechtigten Gründe für die Ablehnung von Homosexuellen durch viele heterosexuelle Männer, die aber oft mit Homosexuellen zu tun haben.



Also mit diesem Satz hasst du dich aber verdammt ins Aus geschossen! Welcher Grund sollte nur annähernd berechtigt sein, dass Heterosexuelle die Homosexuellen ablehnen, ihre Abneigungen haben und Schwule damit ausgrenzen??? Damit katapulierst du unsere Gesellschaft zurück in die Anfänge des 19. Jh., wo man begann, die Homosexuellen auszusortieren. Erst als perverse Kranke und schließlich hat man sie unter den Zeiten des Dritten Reiches einfach vergast. Ich möchte mich hier eindeutig dagegen verwehren, dass es berechtigte Gründe für die Ablehnung von Homosexuellen gibt. Humbug!
Es kann meines Erachtens doch nur völlig unberechtigte Gründe geben, oder sehe ich das falsch?

Deine Frage richtet sich auch insbesondere an Heterosexuelle, denen wirst du hier auf einer schwulen Seite nur wenig begegnen.


Geschrieben

eigentlich ist das thema ja hochinteressant, so vom titel her
doch drivtet es jetzt ab
gewalt gegen schwule wird grad in der letzten zeit und besonders in städten leider mehr statt weniger. relgiöser wahn nimmt leider auch zu, aus dem heraus plötzlich wieder gegen jede art von andersartigen front bezogen wird
doch, wenn ich Hansmarkus richtig verstehe, geht es ihm hier um den aufgeklärten, scheinbar liberalen durschnittsmenschen und ja, da gibt es dann doch sehr viele ungereimtheiten zu entdecken. nicht nur schwulen gegenüber. die sogenannte schweigende mehrheit bedient sich oft subtiler formen um mitmenschen auszugrenzen, die anders sind, verunsichern oder zum nachdenken erfordern. diese schweigende mehrheit hat natürlich offiziell, nix gegen behinderte, menschen aus anderen kulturen oder menschen mit anderen sexuellen neigungen. doch so unter der hand werden sie dann doch ausgegrenzt, da bleibt mensch dann lieber unter sich. und da gibt es oft sehr perfide methoden das durchzusetzen. es ist enorm wichtig da auch mal drauf aufmerksam zu machen, weil so ein verhalten ist nicht so spektakulär wie offensichtliche gewalt, doch vergiftet die atmosphäre oft so gar nachhaltiger
IVM spricht es ja sehr gut an, die meisten kennen die ja gar nicht die sie da ablehnen. und das gemeine ist, solchen menschen ist eine ablehnung oft gar nicht so richtig nachzuweisen, ich gerate in den verdacht unter verfolgungswahn zu leiden, wenn ich dann entsprechendes mal offen angehe
und klar es ist schwierig darüber hier zu schreiben, weil es sind eben oft kleinigkeiten, die dann auch viel mit subjektiver empfindung zu tun haben
hoffe lieber Hansmarkus ich habe nun in deinem sinne das thema wieder grade gerückt?


  • Moderator
Geschrieben

An dieser Stelle möchte ich auch noch mal eine andere Überlegung zu diesem Thema einbringen.
Ich denke, dass die sogenannte "schwulenfeindlichkeit" oft stark überbewertet wird. Gerade bei Jungen und sehr jungen Männern spielen da oft Faktoren mit wie z.B. Gruppenzwang. In einer Clique lassen viele schon mal ihre eigene Einstellung zum Thema Homosexualität aussen vor, wenn es etwa darum geht sich einen Jux mit eimen sich allzu feminin gebenden Jungen zu machen. Da fallen dann schnell schon mal dumme Sprüche, die für den Betreffenden verletzend sind, im Grunde aber garnicht so Ernst gemeint sind wie es den Anschein hat.

Eine Phänomen, das ich aus persönlicher Erfahrung voll bestätigen kann, ist es, dass gerade solche Typen, die sich in der Clique betont ablehnend gegenüber "Schwuli's" verhalten, alleine - ohne ihre Clique im Rücken - ganz anderes Verhalten an den Tag legen. Dass dies gerade bei jungen und ganz jungen Männern der Fall ist, mag daran liegen dass diese sich über ihre eigene sexuelle Ausrichtung noch garnicht vollends im Klaren sind.

Meine persönlichen Erfahrungen gehen dahin, dass man kaum auf Ablehnung stösst, wenn man nicht mit der Tür in's Haus fällt. Viele Typen, die sich betont "Hetero" geben, sind durchaus bereit sich auf ein gleichgeschlechtliches Abenteuer einzulassen. Wenn das funktionieren soll geht das aber in der Regel nur über gegenseitige Sympatie


Geschrieben

Aufgefallen ist mir das auch schon, dass je nach Gruppe, in der ein Gespräch stattfindet, die Abneigung mal doller, mal weniger scharf betont wird. Es scheint manchmal von der Peergroup abzuhängen, allerdings findet man am Strand, wo viele Schulklassen kommen, auch die deutlichsten Unterschiede -- solange Lehrer und Erwachsene direkt dabei stehen, ist die Erwähnung nur angedeutet und relativ harmlos, sind die jungen Leute unter sich wird munter gelästert und nieder gemacht. Es ist aber nicht nur im Bezug auf Schwule so, sondern betrifft sämtliche vorstellbaren Minoritätsgruppen. Lästereien über Ausländer, rechtsradikales Gedankentum ect, Ablehnung einer anderen musiksparte als die, zu der die Anwesenden sich zählen, Träger bestimmter Klamottenmarken ... alle, die Fubu tragen, sind alt, alt, AAALT... usw. Wie Ernst die das meinen, kann ich nicht abschätzen, aber es wirkt sich auf das Gefühl im Magen doch aus, man denkt oft daran, was uns da wohl entgegen wachsen soll.

Was Hansmarkus mit "berechtigt" meinte, da denke ich an rücksichtsferne Schwule, die vielleicht in den Ballungszentren möglich sind, sich also ähnlich wie die im Internet es schon nicht machen, nicht an die gewohnten Umgangsregeln halten. Das gibt es bei den Heteros genau so, es kommen jede Menge unfreundliche, unhöfliche und rohe Menschen vor. Vielleiucht gibt es so Schwule, die tatsächlich heteromänner belästigen, auf die Nerven gehen oder einfach respektloses, unhöfliches Verhalten an den Tag legen.
Eine Frau klatscht so einem Kerl in der Disco eine auf die Finger oder in die Schluckschatulle.
Vielleicht kann man es unter Umständen als "berechtigt" empfinden, wenn ein Heterokerl, der von einem Schwulen dumm von der Seite angeblaht wird, mit Ablehnung oder gar einer Backpfeife reagiert?

Was macht ihr als Schwule, wenn euch einer ungefragt angrabbelt oder penetrant bis unhöflich kommt? Gebt ihr einen aus, kontert ihr geschickt, kriegt er gar ne Drillung in die holde Kotelettenlandschaft? In Begegnungen, wo eine Gruppe nervig wird, Ablehnung abzubekommen, das sehe ich als eher wieder natürliche Reaktion an. Vielleicht meinte HansMarkus solches.


  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo

Ich habe jetzt so noch nichts negatieves mitbekommen. Mein Soziales Umfeld kommt damit klar.


Geschrieben

Wenn Euch mal eine Meinung einer "Heten-Frau" (seltsamer Ausdruck *g*) interessiert:

Ich habe schon viele Jahre vor meiner Tätigkeit hier mit Schwulen zu tun gehabt und auch im näheren Bekanntenkreis begrüssen dürfen. Mich hat das noch niemals gestört, nerven tut mich nur ein absolut überzogenes .. wie sag ich es jetzt ... ? Ich möchte niemanden auch nur ansatzweise angreifen, aber ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Das ist nicht weiblich, das ist schon gar nicht männlich, sondern einfach total überzogen (siehe so z.B. ala Schuh des Manitu - Bully Herbig).

Im Gegenteil fühlte ich mich mit ihnen immer besonders wohl, weil ich früher (wo ich noch jung und schick aussah *lach) oft immer wieder mit Zweideutigkeiten oder Anbaggereien zu kämpfen hatte .. selbst bei netten "Kumpels" nach einer Weile. Und mit meinen schwulen Bekannten konnte ich sein wie ich will, sagen, was ich will .. es wurde nie "fehlinterpretiert" in die Richtung, dass ich Freiwild wäre oder selbst was "wollte".

Grundsätzlich kann ich den Gedanken aber schon ein wenig nachvollziehen. Ich hatte auch schon lesbische Bekannte, die ständig alles fehlinterpretierten oder sich in Zweideutigkeiten ergingen. Als "Hete" nervte mich das schon manchmal .. aber ich bin nicht der "Schweigetyp", sondern habe es auch auf nette Art immer ausgesprochen.

Grundsätzlich gibt es aber immer "sone und solche"

LG Topi


Geschrieben

mir ist noch nie eine frau begegnet, die es gestört hätte, dass ich schwul bin.doch sind mir schon viele männer begegnet, die deshalb schaum vor dem mund bekamen, ja, mich prügeln wollten und nicht weil ich die anmachen wollte.
deshalb erscheint es mir ja so, dass sehr viele (zu viele) heterosexuelle männer probleme mit ihrer sexualtät haben. und deshalb niemanden gelten lassen können, mit seiner freude an seiner sexualität
klar da gibt es auch "sone und solche" doch leider immer noch zu viel "sone"


Geschrieben

Vielen Dank Topi. Das Fehlinterpretieren und Überinterpretieren kommt oft vor, wenn ein schwuler Mann und ein hetero Mann einfach bloss miteinander reden oder sonstwie privat oder beruflich zusammen sind.

Wenn der Schwule dann immer so komisch deutet und reagiert, kann doch das, dem Hetero-Mann recht auf den Geist gehen.

Schwule offenbaren oft im Kontakt mit Heten-Männer einen übereifrigen Helfertrieb und fangen an die Heten nervig zu 'bemuttern' und mit Ratschlägen und ähnlichem zu 'bombardieren'.


Geschrieben

noch was:

Es gibt noch eine merkwürdige und unberechtigte Feindseligkeit vieler Schwulen den Hetero-Frauen gegenüber. Viele Schwule haben das latente Gefühl oder gar 'Trauma', dass die Hetero-Frauen ihnen die Männer ausspannen.

Für viele Schwule Männer ist es ja recht frustrierend mitanzusehen und zu erleben, wie sich attraktive Männer zu Frauen hingezogen fühlen und das oft ohne - für Schwule natürlich jetzt - ersichtlichen Grund.

Und manchmal wünscht sich doch ein Schwuler, dass es keine Frauen auf der Welt gäbe, dann könnte er nämlich ungehindert alle Männer anbaggern, ohne dass ihm die Frauen in die Quere kommen.

Ich denke aber, mit ein Bisschen Nachdenken kommen die meisten Schwulen zur Ansicht, dass die Frauen alles in allem viel mehr Positives als Negatives zu bieten haben.


Geschrieben

vor allem gebären sie männer *grins*
nur habe ich noch nie einen schwulen mann erlebt der die sorge hat, frauen würden ihm männer ausspannen
und ich empfinde das auch als befremdlich
weil, was will eine frau mit einem schwulen mann? außer ner netten freudschaft, die mich ja nun nicht eifersüchtig macht


Geschrieben

Ich mein jetzt eher Heten- und Bi-Männer. Also oft ist vielleicht noch ein Fünkchen Hoffnung da, der oder der tolle Typ könnte vielleicht doch schwul sein oder wenigstens Bi - und dann schwupp, ist er plötzlich mit einer Frau zusammen und die Sache endet irgendwie bitter für den Schwulen.

Für das Fiasko kann der Schwule nun jemandem die Schuld zuschieben und da sind doch für Schwule die Frauen die 'bequemeren' Schuldigen als die Heten-Männer oder sie selbst.


Geschrieben


Vielen Dank Topi. Das Fehlinterpretieren und Überinterpretieren kommt oft vor, wenn ein schwuler Mann und ein hetero Mann einfach bloss miteinander reden oder sonstwie privat oder beruflich zusammen sind.

Wenn der Schwule dann immer so komisch deutet und reagiert, kann doch das, dem Hetero-Mann recht auf den Geist gehen.

Schwule offenbaren oft im Kontakt mit Heten-Männer einen übereifrigen Helfertrieb und fangen an die Heten nervig zu 'bemuttern' und mit Ratschlägen und ähnlichem zu 'bombardieren'.



Daraus ergibt sich für mich ein hilfreicher Verdacht zum Verständnis. Wenn es so wäre, dass für Hetero-Männer alle Frauen potenzielle Bagger-Objekte darstellen, könnte es umgekehrt für schwule Männer auf alle Männer bezogen so sein. Ich habe mehrere Hetero-Frauen als langjährige (Email) Bekanntschaften, die etwas Ähnliches über die Problematik berichtet haben, mit Hetero-Männern einfache, von jeglichen Avancen frei liegende Bekanntschaft, Kumpelfreundschaft ect. zu unterhalten. Das scheint so gut wie nie zu klappen, ohne dass die auch von Topi erwähnten Zwiedeuteleien und Avancen-ähnlichen Situationen auftauchen.
Bei einem Schwulen als Kumpel hat Frau das nicht zu befürchten, weil sie nie in seinen Attraktionskreis fallen könnte, von ihm also nie überhaupt unterbewusst als potenzielle Beute angesehen wird. Wenn aber das Helfersyndrom-Verhalten eines Schwulen gegenüber Heteromännern, und das Ummuttern unterbewusst passieren, ohne dass es für ihn selbst überzogen erscheint, und das davon kommt, dass er Männer grundsätzlich als potenzielle Beute begreift, wird es verständlich, warum sich bei Hetero-Männern dann die Nackenhaare aufrichten, oder die besser gesagt igelig und vergrätzt werden, sobald es ihnen zu viel wird.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum es so schwierig ist, selbst mit den wenigen Schwulen, die solche reinen Kumpelschaften tolerieren, dauerhafte Kumpelschaft zu unterhalten. Als Schwuler ohne dieses dauerhafte Beute-Greifer-Unterbewusste wird man über die dauernde Umflatterung ebenso vergrätzt.
Daraus müsste resultieren, dass lesbische Frauen für schwule Männer die besten Kumpels werden könnten, oder?

Gee, is das alles vertrackt!


Geschrieben

Also @Hansmarkus, ich kann deiner Argumentation nicht so ganz folgen. Welcher schwule Mann würde sich denn die Frauen weg wünschen, um sich dann an alle Männer ran zu machen??? Gäbe es keine Frauen, gäbe es auch keine Unterscheidungen in schwul, bi, oder hetero. Es wäre eine homogene Gesellschaft und damit nicht mehr so vielfältig und interessant, wie sie jetzt ist.

Wenn dir ein Typ total gefällt, dann regen sich natürlich Sehnsüchte, dass der begehrte Mann auch schwul oder zumindest bisexuell sein könnte. Und dann kannst du aber mächtig auf die Nase fallen, wenn er einer von denen ist, die nicht nur eine versteckte, sondern offene Abneigung gegen Schwule hat.

Die versteckten Abneigungen gegen Schwule kann man ja eigentlich nur im persönlichen Umfeld beobachten, im Rahmen von Bekannten/Freunden, über einen längeren Zeitraum hinweg. Ziel eines homophoben, heterosexuellen Mannes z. B, ist ja gerade, die Ablehnung/Abneigung möglichst geheim zu halten. Er verrät sich nur durch zufällige, schwulenfeindliche Äußerungen, die er, wenn möglich, aber geschickt tarnt. Am liebsten lästern diese Art "Kumpels" aber hinter deinem Rücken - da kann man wirklich von versteckter Abneigung gegen Schwule sprechen.

Wie @Topi so schön geschildert hat, haben wohl die Mehrzahl der Hetero-Frauen keine versteckten Abneigungen gegen Schwule, eher das Gegenteil ist der Fall. Fühlen sich die Frauen doch sehr wohl, in der Gesellschaft von Schwulen. Zumindest solange die Schwuppen nicht allzu heftig rumtucken (sich also zu überzogen präsentieren :P )

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