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zensus 2011 - überflüssiges wissen ?


ch****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

auch diese volkszählung ist eine große verschwendung von steuergeldern und berücksichtigt überhaupt nicht
die gesellschaftlichen belange von homosexuellen.

Der Zensus 2011 wird einige nerven - empört sind nur wenige.

2011 organisiert der Staat den Zensus mit einer Nervosität, als ob ihm die Sache schon fast peinlich wäre: Es
ist eines dieser vielen Dinge, die sich die EU-Mitgliedstaaten ohne Widerstand per Direktive von Brüssel
diktieren lassen, frei nach dem leicht gequälten Motto "Wer nicht will, der muss" (auch wenn sich in diesem
Fall die staatlichen Statistiker unheimlich freuen werden). Darüber, ob es immer im Sinne der Verfassung ist,
sich die Dinge, die man intern nicht durchsetzen kann, von außen vorschreiben zu lassen, könnte man auch
einmal diskutieren.

Auch der Zensus 2011 wird Millionen Menschen in diesem Land gehörig auf den Wecker gehen, sobald die Befragungsphase beginnt. So manchen wird er sogar empören.

Die Politik soll mit diesen Daten und den Auswertungen - die ersten werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in 18 Monaten vorliegen - bessere Entscheidungen treffen können. Es ist mehr als fraglich, ob
der Zensus 2011 zu einer besseren Politik führen wird. Unsere Politiker brauchen diese Daten nicht, weil sie
diese nicht für eine bessere Politik gebrauchen. Politische Fehlentscheidungen erfolgen nicht wegen fehlender
oder fehlerhafter Daten, sondern wegen der falschen Bewertung vorhandener Daten und Missachtung des Bürgerwillens. Dies ist auch die Auffassung einiger amtlicher Datenschützer. Die meisten Zahlen liegen bereits
in einer ausreichenden Genauigkeit vor. Politische Fehlplanungen lassen sich am besten durch Reduzierung
des Einflusses von Lobbyisten und Stärkung der Bürgerbeteiligung vermeiden.

So war bei der Entscheidung über die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke der Bundesregierung
sehr wohl bekannt, dass zum einen die Mehrheit der Bevölkerung gegen diese Laufzeitverlängerung ist und
zum anderen, dass die Laufzeitverlängerung zur Sicherstellung der Stromversorgung nicht erforderlich ist. Die Ausgaben für den Zensus in Höhne von 750 Millionen Euro nach offiziellen Angaben ließen sich sicher sinn -
voller in eine Förderung der aktiven Bürgerbeteiligung und damit einer besseren Politik investieren.
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@Minotaurus: es werden leider immer die verkehrten politischen weichen gestellt, mit oder ohne zensus.
die unfähigen politiker gehören abgewählt und zum teufel gejagt. der bürgerwille sollte respektiert und beachtet
werden.
@Silberblick: wenn du diese große steuerverschwendung als lapidar erachtest, dann verstehe ich nicht deine
aufgeregtheit, wenn du noch, wie vor einigen wochen, um spenden für japan geworben hast.


Geschrieben

welche themen sind denn dran?
und welche fragen werden gestellt?


Geschrieben

Guter Einwand @bobak!
Das zeigt dem lapidar eröffneten Thread vom "Checker" die Grenzen auf


Geschrieben

"Es begab sich aber zu der Zeit, da ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet würde...." Das ist nun rund 2000 Jahre her und der kluge Augustus wusste sehr wohl, dass eine genauere Kenntnis von Zusammensetzung, Anzahl und Wirtschaftskraft der Bevölkerung ein sehr nützliches Instrument sein würde, die politischen Weichen für die Zukunft des römischen Reiches zu stellen. Die Aufgeregtheiten über den jetzt anlaufenden Zensus, bei dem lediglich repräsentativ nur etliche Tausend Bundesbürger befragt werden, sind nun wirklich unangebracht.


Geschrieben

@Mino: Topi hat´s ja schon mal angedeutet. Deine prähistorischen Geschichten in allen Ehren - nur kannst Du auch AKTUELL etwas zu diversen Themen beitragen, ohne Deine Bücher zu bemühen?

  • Moderator
Geschrieben

@Minotaurus:
Du sagst es, ich finde dieses empörte Getue auch ziemlich daneben. Was mir allerdings sauer aufstösst ist die "Mitwirkungspflicht" und die Sanktionierung einer Auskunftsverweigerung mit einem Bussgeld in Höhe von € 300.-. Das geht mir dann doch schon wieder zu weit.


Geschrieben

Tja, lieber @Silbi, was stört Dich denn daran so mächtig, dass ich den Beginn der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium zitiert habe? Warum denn so bildungsfeindlich? Und außerdem: Ich habe mich sehr genau dazu geäußert, was ich von der hier durch den TE angerissenen Debatte halte. Aber lesen sollte man halt schon können, gelle? :-p :-p


Geschrieben

@Mino - es war ja nur ein Einwand von Topi, dem ich zum Teil auch zustimme
Eine eigene Meinung zu vertreten, ohne historische Belange zu zitieren hat eben mehr, denn die wenigsten Leser in diesem Forum können was mit längst verstorbenen Literaten, Historikern und verstaubten zeitgeschichtlichen Ereignissen anfangen. Da würde es Dir mitunter besser zu Gesicht stehen, würdest Du eben ungeachtet der Vergangenheit Deine Persönlichkeit mit einfließen lassen
Du bist doch wer, warum also versteckst Du Dich immer hinter den Schmökern?

Geschrieben

Hä? Verstecken? Wo denn bitte, @Silbi? Nochmal: Ich habe ganz klar gesagt, was ich von der aktuellen Aufgeregtheit um den Zensus 2011 halte. Wie persönlich muss ich denn noch werden, damit auch Du das begreifen darfst?
Und übrigens: Was und wem schadet's denn, aufzuzeigen, dass Volkszählungen ein uralter Hut sind, um eine Basis für politische Entscheidungen zu haben? Manche tagesaktuelle Empörung verliert nämlich sehr schnell an Gewicht, wenn Parallelbeispiele, auch und gerade aus vergangenen Zeiten, demonstrieren, was für eine Bewandtnis es mit manchen Sachen hat und schon immer hatte. Wer das Gestern nicht kennt, wird das Morgen nicht sinnvoll gestalten können.

Geschrieben

Mir wurde bereits vor fünf Jahren die Ehre zuteil, am jährlichen, vier Jahre dauernden Mikro-Zensus teilnehmen zu müssen. Und mal ehrlich, die Fragen sind nun nicht sooo persönlich, als dass man sie nicht beantworten könnte. Also warum sollte dann der Zensus jemanden auf den Wecker gehen - nur wegen den 20 Minuten, die man u. U. zum Ausfüllen braucht? Da gibts weitaus andere Dinge, die nerviger sind. Und Erkenntnisse über sein Volk zu gewinnen ist von immensem politischen Interesse und auch Wichtigkeit. Nur wer sein Volk kennt, kann dessen Geschicke gut lenken. Inwiefern dies auf die augenblickliche Regierung zutrifft, mag jedoch dahin gestellt sein. Aber es ist an uns, die Volksvertreter zu wählen, die uns innen- aber auch außenpolitisch weiter bringen.


Geschrieben

@MuenchensMue...
die zu gewinnenden erkenntnisse liegen bereits vor und dafür muss man nicht unsere steuergelder
verprassen. es gibt viel wichtigere baustellen um dem volk dienlich zu sein. ein korekter abgleich aller
erfassten behördendaten würde völlig ausreichen und uns den überflüssigen zensus ersparen.

es ist hier erschreckend zu verfolgen, wie obrigkeitshörig und mit welchem wohlwollen manche user
dem zensus kritiklos gegenüberstehen.


Geschrieben

Ja Mino, da hast Du mich missverstanden :P
In beinahe allen Deiner Beiträge zitierst Du entsprechend zeitgenössische Literatur und exponierte Wissenschaften, welche zwar beispielhaft sind, aber dem geneigten Leser oft dennoch eher weniger dienlich sind, denn die wenigsten sind derart belesen. Es dient nur Deiner gebildeten Eitelkeit und wünschenswert wäre es durchaus, würdest Du doch unbeachtet Deiner historischen Anekdoten mehr zur aktuellen Situationen beitragen zu können


Geschrieben

Nun ja... Die Volkszählung unter Kaiser Augustus belegt zwar, dass es schon im Römischen Reich Volkszählungen gab, jedoch ist dies zweitausend Jahre her, in einem Zeitalter und in Zuständen angesiedelt, wo es keine Ausweis- und Meldepflicht, keine festen Grenzen, keine zuverlässige Kartographie sowie unzählige umherschweifende Völkerschaften gab, die sich teils mehr, teils weniger zum Römischen Reich zählten. Und es gab schon mal gar keine elektronische Datenverarbeitung, die in die Verwaltung der alten Bundesrepublik bereits um 1980 eingeführt wurde und über Jahrzehnte festhält, an welchen Orten jemand ansässig war, welcher Besteuerung er unterlag, ob sein Familienstand sich geändert hat usw. Alle diese Daten zusammengenommen wären aussagekräftig genug. Denn es kann jemand, der nicht gemeldet ist, weder ein Arbeitsverhältnis beginnen noch Sozialleistungen beantragen. Folglich ist es ganz überflüssig, dass ich mich nächste Woche auf meinem Esel zur nächsten Zählstelle aufmache, aber wenn ich mit 300 Euro Bußgeld bedroht werde, muss ich das wohl tun.


Geschrieben

man bin ich froh keinen brief bekommen zu haben.
denn die 300€ bei nicht beantwortung kann ich mir nicht leisten.


Geschrieben

@Lisa: Nun, noch bist Du nicht ganz aus dem Schneider. Schließlich kann in den nächsten Tagen immer noch eine Dame oder ein Herr vom statistischen Bundesamt bei Dir an der Wohnung klingeln. Die Unterlagen zum Zensus werden nämlich nicht verschickt.


  • Moderator
Geschrieben

Gegen die Volkszählung ansich wäre im Prinzip nichts einzuwenden, wenn Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet werden könnten, jedoch wissen wir alle mittlerweile dass Datenschutz ein frommer Wunsch bleibt und niemals zu 100% gewährleistet werden kann. Es gibt unzählige Beispiele dafür dass personenbezogene Daten verschludert, gestohlen, verhökert und gehackt wurden. Daher empfinde ich es als eine absolut ultralinke Tour dass die Daten zwangsweise unter Androhung von Sanktionen erhoben werden sollen. Die Erhebung der Daten sollte ausschliesslich auf freiwilliger Basis erfolgen. Das müsste den Statistikern genügen. Sollte es in den nächsten Tagen an meiner Haustür klingeln bin ich nicht zuhause.


Geschrieben

@Silbi und @alle anderen

Dies ist endgültig meine letzte Stellungnahme zu Zitaten im Forum. Und sie ist nicht OT, denn die Debatte hat sich erneut entzündet an meinem harmlosen Bibelzitat zur derzeitigen Volkszählung, die sich vornehm lateinisch (!) und daher für etliche User sicherlich altmodisch (:-p ) „Zensus 2011“ nennt.

Wohin das führt, in einem Forum wie diesem hier, Gespräche mit Hinweisen und Zitaten anzureichern, wie seit Jahrtausenden unter kultivierten Menschen üblich, das sehen wir ja.
Die einen User protestieren und fordern eine volkstümliche, bildungsferne Sprache ein, wie sie angeblich diesem Forum angepasst sei. Ist diesen Usern eigentlich bewusst, dass ein Unterschied besteht zwischen „Kontakte&Dates“, in dem nach Herzenslust derb herumgesauigelt wird, und dem „Allgemeinen Forum“, das öffentlich zugänglich ist? Was für ein Eindruck entsteht denn da für den unbefangenen und womöglich nichtschwulen Leser? „Gucke da, das haben wir doch gleich gewusst. Wollen immer was besonderes sein, diese Schwulen. Aber wenn’s ans Eingemachte geht, wenn’s bloß ein bisschen anspruchsvoller wird, dann ziehen sie den Schwanz ein und sind Proleten, wie alle anderen auch.“ Wenn ich eine nichtssagende Unterhaltung in volkstümlicher, garantiert bildungsfreier Sprache will, dann kann ich ins Bierzelt oder die Kneipe gehen, dazu muss ich mich nicht ein Gesprächsforum bei gays.de begeben.
Die anderen User greifen dankbar nach dem durchs Bibelzitat geformten Bildungsstrohhalm. Und was passiert? Weil wir doch angeblich durch Skype und Wikipedia so ungeheuer fortschrittlich sind, werden frühere Zeiten schlicht abserviert. Motto: „Die konnten ja noch nicht mal eine anständige Volkszählung durchführen, diese Römer.“ Weil, „die hatten ja keine Grenzen, keine brauchbare staatliche Organisation, keinen Zoll etc. etc.“ Ganz so werden scheinbar gewichtige Argumente ins Feld geführt, als ob der Limes ein morscher Gartenzaun gewesen wäre, die langen Kriege gegen Parther oder Karthago sich nur um einen Kirschbaum gedreht hätten, die bis heute vorbildhafte Abwassertechnik der Cloaca maxima im alten Rom oder die exzellente Infrastruktur durch Aquädukte und Tausende Kilometer gepflasterter Fernstraßen ersetzt worden sei durch die – hach! – so tolle Technik Marke Fukushima. Jeden Historiker fasst das kalte Grausen, wenn ihm ein solcher Schmarren aufgetischt wird.

Gewiss – ich bin ein alter Dackel, jedoch weder senil noch dement (bis jetzt jedenfalls nicht). Aber schon vor über vierzig Jahren habe ich einem Gegenüber bedeutet, dass ich über die Zeit hinaus bin, an der an mir herumerzogen werden kann und darf. Für jeden klugen Ratschlag und jeden Hinweis war und bin ich dankbar, denn Leben ist ein einziges Lernen. Doch wie zu meinen Schulzeiten irgendwelche Erziehungsmaßnahmen zu erdulden („Das hast Du gefälligst zu unterlassen“ ) , das kommt überhaupt nicht mehr in die Tüte. Und antike Volkszählung hin oder moderner Zensus 2011 her – ich habe keinerlei Lust mehr, in einem Forumgespräch bei gays.de mich dem Vorwurf auszusetzen, zuviel an kulturgeschichtlichem Wissen unterzubringen. Das muss ich mir nun wirklich nicht mehr antun. Punktum!


Geschrieben

@Minotaurus, wenn dein polemisches Temperament dir gestattete, meinen Beitrag sachlich zu lesen, bevor du ihn als persönlichen Angriff wertest, so würdest du dir zwei Drittel deines obigen Schriftsatzes gespart haben. Selbstredend habe ich darauf abgezielt, dass eine Volkszählung im Römischen Reich eben wegen der aufgezählten Unzulänglichkeiten sinnvoll war, während sie im Zeitalter der Datenverarbeitung zutiefst fragwürdig bleibt. Gegen diese Ansicht dürftest du wohl wenig einzuwenden haben.

Was Zitate und Verweise angeht, so bin ich mit dir der Meinung, dass sie eine Diskussion bereichern können, wenn sie über den jeweiligen Standpunkt hinausführen. Wenn sie lediglich bestätigen sollen, was ohnehin schon gesagt wurde, sind sie überflüssig und eine entbehrliche Verbeugung vor Autoritäten. Dienen sie nun gar dazu, einen Beitrag mit glitzerndem Schmuck aufzuputzen und seinen Autor aufs günstigste zu bespiegeln, sind sie für den Leser ärgerlich und für den Verwender peinlich. Eine eifrig heruntergetippte Liste von Namen und Buchtiteln nützt dem Leser rein gar nichts, sondern zeigt nur auf, was der Verfasser alles weiß oder an geeigneter Stelle nachgeschlagen hat, und, was noch wichtiger ist, sie kann ein Instrument sein, das Fehlen eines eigenen, originellen Standpunkts zu überdecken.

Hier sind gewiss nicht nur Baumschüler versammelt, aber auch nicht nur Akademiker oder fleißige Benutzer von Bibliotheken. Eine gepflegte, aber dennoch verständliche Sprache ist wohl nicht zuviel verlangt. Verständlichkeit muss nicht Bildungsferne sein, sondern sie ist im Gegenteil schon eine stilistische Notwendigkeit, und Bildung hat nichts mit eitler Selbstbespiegelung zu tun.

Geschrieben

Neckischerweise hat @checker seinen Thread-Titel ergänzt mit "überflüssiges Wissen?" Nun ja.......:-p


Geschrieben

@Minotaurus: entschuldige mal, was soll deine letzte bemerkung? Ich wurde von der forum-administration
aufgefordert, gefälligst nicht so oft in einem thread neu zu schreiben und meine beiträge doch eher zu
ergänzen. wenn du mit deinen antworten, dich nicht an die regeln hälts und es unterlässt den ganzen thread
zu prüfen, dann ist das dein problem. ich hatte nicht die absicht hier neckisch vorzugehen, dafür ist mir das
thema zu wichtig. ich habe meinen einführungsbeitrag auch nicht mit überflüssigen wissen geschrieben,
sondern einfach mit wichtigen fakten belegt. deine bemerkung empfinde ich als sehr respektlos, meiner
argumentation und meinung gegenüber.

was mir bei deinen zitaten häufig aufgefallen ist, sie brachten leider keine zusätzlichen erkenntnisse. oftmals
steckte nur die absicht dahinter, eine meinung, die dir nicht passt, ins lächerliche zu ziehen, damit dein beitrag
als richtig angesehen wird. du hast dich sehr oft den miesmachern angeschlossen und in die selbe kerbe geschlagen. eine diskussion lebt von der vielzahl unterschiedslichster meinungen. aber was hier völlig daneben geht, ist der respekt vor der anderen meinung.


Geschrieben

... geht es noch ums thema volkszählung?


Geschrieben

Gelöschter Beitrag
Grund: Nicht tragbare und restlos indiskutable Zustände in diesem Forum


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