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Sind Schwule Zootiere?


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Deftige Medienschelte übt der berühmte Comic-Autor Ralf König ("Der bewegte Mann" ) in einem Interview. Aus Anlass des Tages gegen Homophobie hat ihn ZDFonline befragt. Der mit seinen schwulen Bildergeschichten bekannt gewordene König bringt die Sache auf den Punkt und sagt, dass die Medien Schwule als Zootiere darstellen. Das Interview gibt's hier: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,8238969,00.html


Geschrieben


und das meinten die wahrscheinlich ganz treu-doof ernst: "Ja, wenn die nicht ein bisschen rumtucken, dann versteht doch keiner, dass die schwul sind."



das erfuhr Ralf König von iglu. klar, werden wir hier nicht wirklich verfolgt, hier in deutschland. doch ich pfeif ja auf toleranz. denn was habe ich von einer angeblichen toleranz wenn nicht wirklich selbstverständlich akzeptiert wird, dass es homosexualität gibt. und wenn ich hier auf einem portal für schwule erkenne, dass selbst hier von den meisten usern nicht wirklich verstanden wird, was homosexualität bedeutet, wird mir klar, dass wohl noch sehr viel aufklärungsarbeit nötig ist.


Geschrieben

Jeden Bericht über das "Outing" irgendwelcher Prominenter oder weniger Prominenter aufzugreifen, wie auch hier wieder unlängst geschehen,,schlägt in dieselbe Kerbe. Das Selbstbekenntnis eines viertklassigen Fußballspielers wurde hier gar vor einiger Zeit als "Paukenschlag" angekündigt. Das bedeutet doch nichts anderes, als sich selbst auszustellen.


Geschrieben

Für die heterosexuelle Welt sind schwule Männer mit Sicherheit immer noch so etwas wie Zootiere. Die Schwulen sind einfach exotisch, vor allem die schrill-bunten "Vögel" unter uns. Wir sind meilenweit davon entfernt, als gleichberechtigte Menschen akzeptiert zu werden.
Zugegeben, es hat sich schon viel getan in Sachen Toleranz, aber das reicht schlicht nicht aus, um Schwule als Mitglieder einer Gesellschaft ohne jegliche Vorurteile anzunehmen.


Geschrieben

Ich denke das es leider noch so ist,das Leute,die persönlich keinen Homosexuellen kennen
die meisten Vorurteile haben.
Die sehen beim CSD eine Menge schrille bunte "Paradiesvögelchen" und gleich heißt es dann: "Na bitte,so sind sie,die
warmen Brüder(oder heutzutage sagen sie ja eher "Die Schwuchteln")
Ich finde den Iglo-Werbespot lustig; wer nachdenkt,der weiß,das es überall die verschiedensten Menschen gibt;
wenn der Dieter Hallervorden früher so witzig und ab und zu tuckig sich verhielt,da würde ja auch keiner sagen,das alle Heteros so sind.
Aber eines finde ich nicht okay von der Firma Igloass sie behaupten,das keiner drauf kommen würde,
das es sich um ein schwules Paar handelt wenn nicht "herumgetuckt" wird....
.Jeder Schwule ist anders und das ist gut so!


Geschrieben


dass selbst hier von den meisten usern nicht wirklich verstanden wird, was homosexualität bedeutet, wird mir klar, dass wohl noch sehr viel aufklärungsarbeit nötig ist.



Nun, was bedeutet denn Homosexualität? Du weißt es ja offenbar. Deine Vorstellung ist die richtige. Wer sie nicht teilt, der muss "aufgeklärt" werden. Ich verbitte mir das. In meinem Namen wirst du niemanden aufklären.


Geschrieben

Danke für die letzten beiden Beiträge. Solange wir uns selbst so schrill und absurd geben, wird niemand uns beachten.


Geschrieben

Sind Veranstaltungen wie der CSD (ja, ich weiß, habe ich schon mal erwähnt) nicht geradezu prädestiniert dafür, dass Klischees von den Schwulen selbst in der Öffentlichkeit bedient werden?
Damit möchte sich nicht jeder unsereins identifizieren, die meisten sind nicht schrill oder laufen mit einem Hüftschwung durch die Gegend, dass auf einem Parkplatz reihenweise der Autoalarm losgeht :P
Das Zitat von rolfina trifft´s sehr gut - vielleicht haben´s noch nicht alle begriffen

Geschrieben

@Silberblick, da gib uns bitte einmal eine Erläuterung zu Rolfinas Text. Ich weiß nicht,was es da zu begreifen gibt


Geschrieben

Gerne doch, denn es geht vornehmlich um dieses




"Ja, wenn die nicht ein bisschen rumtucken, dann versteht doch keiner, dass die schwul sind."




Das im direkten Vergleich mit dem Bild, welches die "allgemeine Bevölkerung" von Schwulen hat macht diesen Satz so treffend. Damit sind wir doch mittendrin beim Thema "Sind Schwule Zootiere?"
Selbst Dir dürfte nicht das Spektakel entgangen sein, welches jedes Jahr auf diversen Veranstaltungen von Schwulen veranstaltet wird und das macht sie auch gewissermaßen zu Zootieren.
Allen voran die Drag-Queens, welche kunterbunt mit Federboas und Tamtam sich von der Presse feiern lassen. Ist aber eben diese Zurschaustellung nicht befremdend fürs spießige kleinbürgerliche Verständnis?
Mein womöglich unerreichbarer Wunschtraum wird es bleiben, dass man völlig ungeniert in der Öffentlichkeit sagen kann, ich bin schwul, auf dass man vorurteilsfrei angesehen wird.


Geschrieben

Zum erstenmal berührt mich ein Text von dir besonders.Ja, dein letzter Satz. "Vorurteilsfrei." Da gibt es nämlich gar keine "Urteile", die uns treffen könnten. Ich bin aber auch solidarisch mit den Tucken.Ich mag nicht alle "weiblichen" Männer,aber die gehören dazu und treffen eine Seite unseres Wesens. ( Colin ist ja weg) Und da muss man sich auch bekennen.


Geschrieben


Ich bin aber auch solidarisch mit den Tucken.



Ich bin mit niemandem solidarisch, nur weil er meine erotischen Präferenzen teilt, ebenso wenig wie mit Rothaarigen, Linkshändern und ähnlichen Minderheiten. Tucken teilen meine erotischen Präferenzen aber nicht einmal - warum also Solidarität? Jeder muss seine Höllenfahrt allein antreten.


Geschrieben

In der Tat hat Empathie rein gar nichts zu tun mit der hemmungslosen Egozentrik, die Du uns immer wieder vorführst, @Mr_***. Gibt es für Dich noch etwas anderes als das hypnotische Anstarren Deines Bauchnabels? Du könntest Dir ruhig eine Scheibe abschneiden von der noblen Haltung, die @nuwas hier an den Tag legt.


Geschrieben


Gibt es für Dich noch etwas anderes als das hypnotische Anstarren Deines Bauchnabels?



Es bekommt mir besser, ihn anzustarren, als dies "empathisch" z. B. mit deinem faltigen Nabel zu tun.


Geschrieben

Gelöschter Beitrag
Grund: Nicht tragbare und restlos indiskutable Zustände in diesem Forum


Geschrieben

Wie definiere ich mich? Nun, ich bin ein Mensch, der nicht lange darüber nachdenkt, ob er nach außen hin als schwul wirken könnte, schließlich bin ich es ja. Mein Verhalten ist aber keineswegs "tuckig", sondern natürlich. Ich sehe die Welt als großen Spielplatz, wo sich die unterschiedlichsten Charaktere tummeln. Und ich erwische mich trotzdem immer wieder mal dabei, dass ich mir die Frage stelle: Könnte der Typ nicht vielleicht schwul sein? Tucken beantworten diese Frage für sich selbst. Deren Verhalten finde ich genauso in Ordnung, wie das maskuline Auftreten von schwulen Männern. Zugegeben, den Mitmenschen, egal ob hetero oder nicht, wird somit der Eindruck vermittelt, Schwule sind alle so schrill. Doch ich für meinen Teil weiß, dass dem nicht so ist. Bei meinen Outings wird mir das oft nicht sofort abgekauft, dass ich auch dieser Gesellschaftsschicht angehöre und gerade dort sehe ich die Aufgabe, dass wir unauffälligen Schwulen uns weitaus stärker outen sollten. Ganz dem Vorbild von Prominenten folgend. Nur auf diese Weise mag @Silberblicks Wunschtraum einer vorurteilsfreien Gesellschaft in Erfüllung gehen.

An dieser Stelle gehe ich mal genauer auf die Themenfrage ein und da drängt sich mir auch die Frage auf: Wenn die "Schwulentiere" in einer Art Zoo sind, und die Heteros die Zoobesucher - wer sind dann die Zootiere??? Die, die in die vergitterten Käfige hineinblicken oder die, die von dort herausschauen? Es ist also nur eine Sache des Blickwinkels. Ist der Zoo Teil des oben erwähnten Spielplatzes oder ist der Spielplatz lediglich ein Teil des Zoos?

Geschrieben


@ Silberblick:
So wie Du den Teilbereich des Zitates aus dem Beitrag von Rolfina wiedergegeben hast wäre es in der Tat verständlich und logisch. Ich fürchte aber, dass Rolfina das eigentlich ganz anders gemeint hat, als Du es hier im durchaus positiven Sinne interpretierst.




Ich habe ihn schon richtig interpretiert, denn mir ist seine Denkweise nicht gänzlich fremd




Wie würdest Du z. B. Homosexualtität definieren? Gehört dazu eine eigene Sprache, eine andere Art zu denken und eine andere Art sich zu verhalten (abgesehen vom Geschlecht des Partners)?




Ich definiere Homosexualität mit einem spannenden und schönen Lebensgefühl, beinahe jeden Tag habe ich (beruflich) mit sehr vielen Menschen zu tun, da spielt´s ohnehin keine Rolle. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis aber weiß es jeder, denn nichts ist schlimmer, als in seinem persönlichen Umfeld mit einer Lüge zu leben. Da aber spielt es auch keine Rolle, denn was hat die Wertschätzung für einen Freund mit Sexualität gemein? Es ist schlicht kein Thema.




Meiner Meinung nach ist dabei nämlich insbesondere auch zu berücksichtigen, dass dieser Umstand durchaus auch darauf zurückzuführen ist, dass es erhebliche Diskrepanzen darüber zu geben scheint, was Homosexualität denn nun wirklich ist, was dazu gehört und vor allem was eben nicht dazu gehört.




Das sollte eben nur bei denen bleiben, welche es auch leben. Wer keine Berührungsängste hat, wird damit auch keine Probleme haben. Ablehnung oder Angst daraus entsteht doch nur, wenn man sich davor verschließt getreu dem Motto: "Was der Bauer nicht kennt..."




Menschen, die eine angeblich schwule Sprache sprechen und die ein angeblich schwules Verhalten an den Tag legen (womit hier nicht das Geschlecht des Partners gemeint ist) gibt es. Sie dürfen aber keine Interpretation von Homosexualität darstellen, sie sind bloß eine Randerscheinung (vs. des Machos im Zusammenhang mit Heterosexualität).




Was bitte ist ein/e "angeblich schwule Sprache/Verhalten"? Entweder legt jemand ein bestimmtes Verhalten an den Tag oder eben nicht. Du hast natürlich recht, dass es in dem Zusammenhang keine Interpretation sein darf, denn der größte Macho kann schwul und die größte Tunte hetero sein. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Menschen definieren und einordnen, auch wenn der erste Eindruck oft täuschen mag.


Geschrieben


Ich definiere Homosexualität mit einem spannenden und schönen Lebensgefühl



Dieser Satz bedeutet, wörtlich übersetzt: Ich definiere Homosexualität, während ich ein spannendes und schönes Lebensgefühl habe. Was so ein kleines Wörtchen (in diesem Fall die Präposition "mit") doch anrichten kann! Aber die Exaktheit der Formulierung spielt ja keine Rolle, denn "wir wissen schon, was du meinst". Nein, das wissen wir (wieder einmal) nicht. "Spannendes und schönes Lebensgefühl" willst du doch nicht ernsthaft als Definition von Homosexualität vortragen. Sie können die homosexuelle Disposition begleiten, wenn diese denn positiv angenommen und verarbeitet wird, aber sie sind doch nicht die homosexuelle Disposition.

Wie in den "120 Tagen von Sodom" werden hier Exkremente als Delikatessen auf den Tisch gebracht. Mein Vater sagte immer: Man hätte dem Pöbel niemals Lesen und Schreiben beibringen dürfen.


Geschrieben

Die gedanklichen Volten von @Mr_*** sind mitunter recht erstaunlich. Einerseits hat er natürlich recht, wenn er es ablehnt, ein "spannendes und schönes Lebensgefühl" als Definition von Homosexualität, bzw. Homoerotik (der Unterschied sollte m.E. hier auch einmal in der Diskussion erörtert werden) hinzunehmen. Denn ein Lebensgefühl ist unabhängig von der sexuellen Präferenz. Andererseits indes zitiert @Mr_*** den Marquis de Sade, um die Gesprächspartner in diesem Thread zu diskreditieren. Schon allein dieses Vorgehen ist ausgesprochen unehrenhaft und hat mit dem Thread-Thema nicht das mindeste zu tun. Doch noch mehr irritiert, dass ganz offensichtlich @Mr_*** den gesellschaftsphilosophischen Ansatz des "göttlichen Marquis" (noch) nicht erfasst hat. Ein Wiederlesen der "120 Tage von Sodom" scheint angebracht, allerdings erst nach der aufmerksamen Lektüre von "Philosophie im Boudoir".


Geschrieben

Ich hätte auch einfach schreiben können "Was für eine Scheiße doch von manchen Usern auf den Tisch gebracht wird", aber so handfest äußere ich mich nur mündlich :-). An den gesellschaftsphilosophischen Ansatz de Sades (enttäuschende Lektüre über weite Strecken) muss ich dabei nicht denken.


Geschrieben

Doch, @Mr_***, daran hättest Du denken müssen. Niemand hat Dich gezwungen, den Marquis zu bemühen. Aber wenn Du es schon tust und die "Exkremente" herausgreifst, dann geschah dies offenkundig nur der billigen Userverhöhnung wegen. Ein schaler Triumph. Selbstverständlich denkt der Kenner der literarisch-philosophischen Materie sofort an den gesamten Kontext der "120 Tage von Sodom" , mit dem de Sade eine messerscharfe und zugegeben extreme Form der Kritik an menschlichem Verhalten übte. Pasolini hat in seiner kongenialen Verfilmung des Stoffes sehr präzise illustriert, wie hemmungslose Machtausübung mit Hilfe sexueller Ausbeutung und Erniedrigung aller Schattierungen funktioniert. Dass dabei auch homosexuelle Praktiken mancherlei Spielart ausführlich geschildert werden, hätte threadthemagemäß von Dir erwähnt werden können. Doch Dir kam es augenscheinlich nur darauf an, mit dem Ekeleffekt der Exkremente Aufmerksamkeit zu erregen. Intellektuelle Redlichkeit ist etwas anderes.


Geschrieben


Doch Dir kam es augenscheinlich nur darauf an, mit dem Ekeleffekt der Exkremente Aufmerksamkeit zu erregen.



Ganz recht. Für einen @Silberblick brauche ich keine Werkinterpretation zu bemühen. Es ging nur um einen sozusagen "bilateralen" Ekeleffekt: so wie ich mich vor törichten Einlassungen ekle, ekelt sich der Leser vor der Bebilderung.


Geschrieben

Also ich schau gerne schwulen Zootieren zu. :-D Bei Affen ist immer etwas zu sehen.


Geschrieben

Zu den Ausführungen von @Mr_*** fällt mir ein Spruch von Konfuzius ein:




"Der Tugendhafte hat bestimmt etwas zu sagen - doch nicht jeder, der etwas zu sagen hat, ist auch tugendhaft. Der Barmherzige braucht Mut - doch nicht jeder, der mutig ist, ist auch barmherzig"




Nur stelle ich mir ernsthaft die Frage, ob das, was Du zu sagen hast, in irgendeiner Form tugendhaft ist? Nein! Wenn ich so Deine Beiträge lese, geht mir das "Ich-bin-ja-was-besseres"-Getue, ich möchte schon sagen Deine Egomanie, ziemlich gegen den Strich. Der von Dir so gern bezeichnete Pöbel hat dagegen seine Daseinsberechtigung. Ohne ihn könntest Du Dich doch gar nicht identifizieren, wie mir scheint. Das ist ein sehr trauriger Umstand. Und das erinnert mich verdammt an ein Zootier, das mit aller Gewalt sein Revier abstecken und verteidigen muss, stets von der Angst beseelt, ein rangniederes Tier könnte Deine "Machtstellung" einnehmen.


Geschrieben

@MuenchensMue
Keine Einlassung könnte törichter sein. Schon der Sprachgebrauch ist schrullig. Wir durften im Lateinunterricht nie das Wort "Tugend" benutzen, da dieses Wort heute meist die Eigenschaft von Mädchen bezeichnet, die ihre Kränzchen bis zur Hochzeit bewahren.
Ohne Mr_*** wäre es hier bedeutend öder. Ich habe über etliche seiner Beiträge herzlich gelacht, man sehe nur seinen Beitrag zum " Gefahr beim Date"-Thread. Trocken, präzis, überraschend und...männlich. Um das genießen zu können, muss man sich allerdings vom platten "Common sense"-Gerede lösen können und einmal das Wagnis des Geistes (auch das der Sprache) unternehmen.


  • Poppen

    Poppen, klingt eigentlich etwas plump, aber immer noch besser als Ficken. Gemeint ist eigentlich nichts anderes als ein anderes Wort für Sex oder miteinander schlafen. Gerade in der schwulen Welt ...

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