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Dürfen Bauern schwul sein?


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Nach wie vor sind die Unterschiede groß. Was in Städten zumeist schon zum Alltagsleben gehört, das kann in ländlichen Gebieten erhebliche Probleme aufwerfen. Dabei ist die Anzahl homoerotisch fühlender Menschen gleichermaßen verteilt. Doch was für ein Spießrutenlauf es sein kann, sich als Landwirt zum Schwulsein zu bekennen, das schildert eine umfangreiche Reportage, die von der Süddeutschen Zeitung online heute ins Netz gestellt wurde. Dass Homosexualität keineswegs bereits eine durchgängig akzeptierte Variante menschlichen Verhaltens in unserer Gesellschaft ist, das lehrt diese Geschichte eines Bauern. Unbedingt lesen!

http://www.sueddeutsche.de/leben/homosexualitaet-auf-dem-land-alles-andere-als-normal-1.1107304

Geschrieben

@Minotaurusankeschön fürs Einstellen dieses Links!
Habe diesen sehr intensiv gelesen und bin froh,das dieses Thema angeschnitten wird.
Ich selbst bin auf dem Dorf aufgewachsen und kenne das Leben in einer konservativen Dorfgemeinschaft sehr gut;
ich denke das es in streng katholisch geprägten Dörfern noch viel schwer ist sich zu outen,als in meinem Heimatdorf;welches eher evangelisch ist.
Rudolph R.meistert sehr gut seine Situation;mir imponiert ebenso,das seine Frau weiterhin zu ihm steht
und das im Dorf auch mittlererweile viele Bewohner ihre Vorurteile ablegten.
Es ist wichtig,das auch an solche Schwulen gedacht wird und von ihnen berichtet;nicht immer nur von
denen,die in einer Großstadt aufwuchsen und so viele Gegebenheiten als selbstverständlich ansehen
(damit meine ich: Selbsthilfegruppen, Lokale,Beratungsstellen, Cafes,Clubs)
Traurig,das Rudolph R.s Outing durch ein trauriges Geschehen,den Suizid eines Jugendfreundes der Anlass war;
jedoch sehr schön,das er Kraft hat und nach so vielen langen seelischen Kämpfen mit seiner eigenen Identität
einen Neubeginn wagte


Geschrieben

Na jeder darf doch schwul sein. Nur lässt es nicht jeder zu.


Geschrieben

ich glaube es ist gar nicht so sehr das gefälle zwischen land und stadt. es wird deutlich wie dünn überall auf der welt die schicht scheinbarer toleranz ist, wenn betrachtet wird, welchen berufsgruppen schwul zu sein zugestanden wird und welchen nicht.hier im forum hatten wir das thema ja auch schon im zusammenhang mit sportlern. der schwule fussballer, boxer, rennfahrer usw passt nicht zu den dummen vorurteilen die immer noch viel zu viele menschen schwulen gegenüber hegen. interessant finde ich auch diesen artikel den ich bei spiegel-online entdeckt habe
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,767603-2,00.html
da geht es um lehrer denen selbst von sich aufgeklärt gebenden gutmenschen sehr viel argwohn entgegengebracht wird, wenn sie nicht mehr bereit sind ihre sexuelle neigung zu verleugnen


Geschrieben

Eine CSD-Schwalbe macht noch lange keinen schwulen Sommer!
Die bundesdeutsche Realität sieht anders aus, als das von rosaroten Clubschwestern schöngeredet und oftmals sogar geglaubt wird. Täusche sich niemand darüber hinweg, dass mit inzwischen kommerziell aufgeblasenen Spaßveranstaltungen wie den CSDs eine größere Toleranz für Schwule in der Gesamtgesellschaft erzielt werden könne. Die Fakten sehen leider ganz anders aus. Und ob die Schuljugend es schick findet, wenn Pädagogen mit T-Shirts auftauchen, auf denen steht "Cool - Mein Lehrer ist schwul" , das muss sehr bezweifelt werden. Siehe dazu den bereits von @rolfina eingestellten Hinweis http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,767603,00.html

Allerdings müssen sich Schwule und Angeschwulte nicht wundern, wenn ihr - neudeutsch - Image noch immer negativ eingefärbt ist. Denn was bekommen am Thema Homosexualität interessierte Jugendliche und Erwachsene vorzugsweise geboten, wenn sie eine für jedermann einsehbare Plattform wie das Allgemeinforum in gays.de ansteuern? Nur wenig Sachinformation und ernsthafte Diskussion, wie es dem Thema angemessen wäre, sondern oft, viel zu oft, herumsäftelndes Schweinigeln in vulgärer Sprache, kleinliches Gezänk über die richtige Örtlichkeit sexueller Vergnügung, mitschwesterliche Ratschläge für Strapse und Schminke, Fetischerörterungen bis zum Überdruss, und insgesamt eine restlos überzogene Betonung des schwulen Geschlechtslebens. Ganz so, wie sich Krethi und Plethi die Schwulen vorstellen, nämlich als hirn- und gefühllose, erektionsgesteuerte Ferkel, die bestenfalls noch in der Lage sind, ein buntes Spektakel namens CSD zu inszenieren. Die vielfach beschworene und eingeforderte Toleranz der Gesellschaft gegenüber Homoerotik und Homosexualität wird sich niemals einstellen, solange Schwule und Angeschwulte ihr sexuelles Begehren als alleinigen Lebensinhalt darstellen, so wie das leider hier in diesem Forum häufig der Fall ist.

Geschrieben

Habt Ihr Euch inspirieren lassen von "Bauer sucht Frau"?

Ich habe zufällig gestern einen Teil gesehen .. und dort wird zum allerersten Mal ein "Bauer sucht Mann" vorgestellt. Ich fand den Bauern total sympathisch, die Familie ging toll mit dem Thema um ...

Hat das jemand gesehen?

Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass es in ländlichen Gegenden noch viel viel schwerer ist, da wird ja die "sexy gekleidete Frau" gleich als Nutte angesehen, ich mag mir nicht vorstellen, wie es den Gays dort ergeht...

LG Topi


Geschrieben

Egal was man ist, woher man ist und wo man lebt, man kann seiner Homosexualität nicht entfliehen. Auch Bauern (Landwirt klingt schöner) können schwul sein. Leider gibt es Landstriche wo immer noch gehetzt wird wenn jemand "anders" ist. Das liegt an der Dummheit einzelner Menschen. Sie wissen nicht das Homosexualität eine normale sexuelle Veranlagung ist. Niemand sucht es sich aus, es ist eben so und sollte auch akzeptiert werden.


  • 4 Monate später...
Geschrieben

Bei RTL gab´s vor ein paar Tagen "Bauer sucht [d]Frau[/d] Mann"

Wen´s denn interessiert, bitte hier klicken

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Edit: Der Pfeil zeigt nur zufällig auf die Stelle :P

Geschrieben

Diese beiden Landwirte sehen sehr süß aus;ein schönes Paar!
Na klar dürfen Landwirte schwul sein;das hat ja nichts mit dem Beruf zu tun die sexuelle Orientierung!

Aber wichtig ist es;so finde ich;das der Partner eines Landwirtes auch ein Landwirt ist und kein Büroangestellter;denn Landwirtschaft ist nicht einfach

Auch wenn es heute für fast alles Maschinen gibt
(Für das Melken ebenso;ich schreibe hier vom Milchkuhmelken...lach)
Jedenfalls wurde es Zeit;das die Leute auch mal sehen;das es Schwule auch auf dem Land gibt


Geschrieben

Vor allem die Blumen in der Milchkanne sind so hübsch :-D :-D


Geschrieben

Eigentlich ist Phillip (links im Bild) Der Landwirt und sein neuer Schwarm Zahntechniker und zehn Jahre älter

Mino, Dein Auge fürs Detail ist schon beachtlich


Geschrieben

Stimmt, Silbi. Aus Diskretionsgründen hatte ich darauf verzichtet zu erwähnen, dass der Zahntechniker (rechts) seine Hand gefährlich nahe am Gemächte hält :-D


Geschrieben

@Minotaurus wärest Du doch besser in der Unterwelt von Knossos geblieben.Deinen letzten Beitrag finde ich weniger passend. Details, die aber nicht der Realität auf dem Lande gerecht wird. Aufgewachsen in einem westfälischem Dorf mit überwiegend katholischer Bevölkerung, wurde ich von drei Reiterkollegen auf dem Heuboden vergewaltigt.Rechtsradikale habe mich solange bedroht und belästigt bis ich das Dorf für immer vewrlassen habe und meinen beruflichen Werdegang im Ausland vollendete und in Centroamerica einen großen Teil meines Lebens verbrachte. Später "As the wall was falling," kam ich nach Deutschland zurück. Immer noch gibt es Vorbehalte gegenüber Schwulen auf dem Lande. Als Helfer in landwirtschaftlichen Betrieben war ich gerne gesehen, wenn ein Bauer wegen Krankheit ausfiel, aber als Schwuler wollte man nichts mit mir zu tun haben. Darum lebe ich den größten Teil des Jahres auch in Asien, wo man jedenfalls toleranter gegenüber Schwulen ist. Trotz meines Alters bin ich hier noch an der Züchtung und Erforschung neuer Reissorten und Anbaumethoden beteiligt. Die meisten Homosexuellen sind doch nicht nur "Schwanzgesteuert", unser Leben verläuft genauso wie das der meisten Menschen, mit allen Problemen des Alltags.


Geschrieben

Warum denn so bierernst, @Sunrise? Oder sollte ich lieber sagen reisweinernst? Eine harmlos-spaßige Randbemerkung zu einem netten Bildchen aus einer zumeist unrealistischen TV-Produktion sollte nicht auf die Goldwaage gelegt werden.
Andererseits ist eine Verallgemeinerung des eigenen Lebenslaufes keine sonderlich hilfreiche Argumentationsweise. Nicht jeder auf dem Land wird auf dem Heuboden vergewaltigt und Rechtsradikale gibt es in Kleinstädten häufiger. Zweifelsohne ist es auch heute noch oftmals in Dörfern schwieriger, offen schwul zu leben, völlig unabhängig davon, ob dies nun eine katholische oder protestantische Gegend ist. Die "Realität auf dem Lande" kenne ich seit meiner Kindheit; die Erinnerungen an Scheunen und Heuschobern im Umkreis eines 135-Seelendorfes sind keineswegs negativ, im Gegenteil. Daraus nun jedoch zu schließen, Landleben sei generell eine lustvolle Angelegenheit, das fiele mir nicht im Traum ein.

Es kommt m.E. nicht darauf an, als dezidiert Schwuler in einer Dorfgemeinschaft angenommen, sondern als eigenständige, und wenn's darauf ankommt auch wehrhafte Persönlichkeit im sozialen Kontext respektiert zu werden. Gerade in einer bäuerlichen Umgebung wird Leistung anerkannt, verräterisches Motto: er ist zwar schwul , aber tüchtig - Wehleidigkeit und Eigenbrötelei hingegen wird immer, gleichgültig ob dies von schwulen oder unschwulen Männern praktiziert wird, bestenfalls mit einem verächtlichen Lächeln quittiert. Es gibt nämlich, Psychologen wissen das, ein sogenanntes victimogenes Verhalten, das manche Menschen zum klassischen Opfer werden lässt, auf dem Land, in der Stadt und in allen Ländern der Erde (auch in Asien)


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