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Verstoß gegen die Schöpfungsordnung


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Der neue Bischof von Berlin Rainer Maria Woelki:" Homosexualität ist ein Verstoß gegen die Schöpfungsgeschichte." Kein Wunder dass durch solche Äußerungen einer öffentlichen Person Homophobie und Schwulenhass noch verstärkt werden. Statt Verbindendes predigt der Bischof Trennendes und Ausgrenzung der Homosexuellen aus der christlichen Gemeinschaft.


Geschrieben

Ich weiß schon, warum ich damals aus der Kirche ausgetreten bin.
Glauben kann man trotzdem, dafür braucht man garantiert keine Kirchensteuern zu bezahlen


Geschrieben

Ich finds mal wieder "grandios", gegen Krieg, Hunger, Habgier, Technikwahn, Umweltverschändelung hat dieser Kuttenmensch vielleicht gar nix oder ein Flehen am Rande zu vermelden, aber gegen vermeintliche Feindbilder-welche bestimmt christlicher handeln als er und seine Glaubenstruppe selber klaefft er rum.
Erinnert mich immer mehr an die feisten Pfaffen des Mittelalters. Wer soll denn an solchen "Glauben" der da vermittelt wird noch glauben?


Geschrieben

Es grenzt doch schon an selbstmörderischen Schwachsinn eines Kirchenmannes, solche Behauptungen in die Welt zu setzen, wo sie doch im eigenen Haus mehr als genug mit sexuellen Perversitäten bzw Perversen zu kämpfen haben. Aber wie schon in der guten Politik werden solche Themen einfach schweigend ausgesessen. Dann werden die Beschuldigten eben in die Provinz versetzt bei gutem Auskommen und keinerlei Repressalien. Dieses Prinzip klappt doch schon seit mehr als 2000 Jahren, da will man doch nichts dran ändern. Never change a winnig team!!


Geschrieben

was, bitte schön, soll denn eine schöpfungsordnung sein? gäbe es die, ließe diese ja wohl auch keinen verstoß zu. dieser schöpfungsmythos zeigt ja schon, wie dumm viele menschen gerne bleiben. diese kinderphantasie, da hätte ein gott mal backekuchen gespielt und so die welt erschaffen, zeigt doch schon, wie lächerlich so manche glaubensvorstellung ist. leben geht dahin und entsteht dort wo es möglich ist. evolution fragt nicht nach ängstlichen und engen moralvorstellungen der ohnehin über kurz oder lang aussterbenden spezie mensch. ein glauben, der achtung davor hat, dass wir hier überhaupt sein können und mitspielen dürfen ist mir tausendmal symphatischer, als diese omnipotente idee, wir menschen seien die herren der welt. diese idee wird aber krampfhaft aufrecht gehalten, damit es weiterhin möglich bleibt eine millionen menschen gegen eine andere millionen menschen zu hetzen. die ursprünglich gute idee des christlichen glaubens wird in sein gegenteil pervertiert um ausbeuten und unterdrücken zu können. um eben hemmungslos der gier fröhnen zu können. und grade weil dieses team zur zeit ständig mehr verliert und so gar nicht mehr das "winnig team" ist tauchen immer mehr verknöcherte und ewig gestrige auf, die ihre ursprüngliche macht gerne wieder hätten.


  • Moderator
Geschrieben

Zum Thema "Homosexualität und Kirche" möchte ich euch mal einen ganz besonderen Film an's Herz legen.

LATTER DAYS

Es handelt sich um eine höchst dramatische Liebesgeschichte zwischen einem Partygänger und einem jungen Mormonenpriester, der gerade seine Homosexualität entdeckt, und dadurch mit seinen Missionsbrüdern wie
seinen Eltern in Konflikt gerät, so sehr dass er sich das Leben nehmen will.

Für mich ist das Verhalten der erzkonservativen Eltern in diesem Film ein typisches Beispiel für die Homophobie, welche von den etablierten Glaubensgemeinschaften ausgeht, und den Grundsatz "Alle Menschen sind vor Gott gleich", der fast in jeder Religion verankert ist, wie billigen Sarkasmus und Hohn erscheinen lässt. Eine Kirche, die Homosexuelle als Kranke behandelt, ist für mich absolut inakzeptabel.

Marius-suiraM
Geschrieben

Die Arroganz zu behaupten, man könne uns mit -wie Rolfina so schön gesagt hat -Kinderphantasien-, die man den Menschen vor 2000 Jahren noch auftischen konnte die Welt erklären, lässt mich immer wieder fassungslos die Augen reiben. Unser Gehirn ist "die Fleisch gewordene Hypothese der Welt" (Konrad Lorenz), nichts weiter. Es ist nicht dafür gemacht, die Natur auch nur annähernd zu verstehen. Während Wissenschaftler in aller Demut die Grenzen unserer Vorstellungskraft und Welterkenntnis feststellen müssen, stellen sich die Kirchenheinis immer noch in ihren Köstümchen vor uns hin und verkaufen uns ihre Sichtweise als unumstößliche Wahrheit. Absurdes Theater im 21. Jahrhundert.


  • Moderator
Geschrieben

"Schöpfungsordnung" und "Schöpfungsgeschichte"
Allein bei diesen hochtrabenden Worten rollen sich bei mir die Fussnägel auf.
Gerade von der Kirche geht doch noch heute eine unverhohlene, heuchlerische Homophobie aus.

Im folgenden - das neue YouTube-Tag macht's möglich - möchte ich euch einen Ausschnitt aus einer
WDR-Reportage vorstellen mit dem Titel "Schwule Sau - Die Story", die ich gerade wiedergefunden habe.
Die Äusserungen dieses katholischen Geistlichen zum Outing eines jungen ehemaligen Messdieners und Gemeindemitgliedes machen mich betroffen, traurig und wütend zugleich.
Dieses Beispiel zeigt auch, welche verkrusteten, menschenverachtenden und kranken Ansichten von grossen Teilen der Kirche auch heute noch vertreten werden.

http://www.youtube.com/watch?v=sfN8gLCd1Fs&feature=player_detailpage#t=100s


Die gesamte Reportage gibt es HIER

Geschrieben

Die Kirche ist immer noch von vorgestern!!
Aus der Kirche bin ich schon lange raus, denn der Glaube ist kostenlos!!

Wenn Gott ( vorrausgesetzt es gibt ihn) den Menschen geschaffen hat,nach seinem Ebenbild, dann doch auch mich
und ich bin so wie ich bin und das ist gut so

Lg. aus Hamburg


Geschrieben

David Berger galt in der katholischen Kirche lange Zeit als hochrangiger Theo­loge. Er outete sich Anfang 2010 „als schwuler Theologe“ und legte seine Ämter als Professor der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin und Herausgeber der Zeitschrift Theologisches nieder. Kurze Zeit nach seinem Outing wurde er aus der Akademie entlassen.

Mehr dazu siehe hier: http://www.sf-magazin.de/david-berger-der-heilige-schein---als-schwuler-theologe-in-der-katholischen-kirche,b2500.html


Geschrieben

Genau an dem Beispiel sieht man aber wieder, dass es in der Welt noch lange nicht tollerant zugeht.

Es gibt Menschen, die tollerieren alles und jeden und es gibt diese Art von Menschen,
die halt finden, dass Homosexuelle usw einfach nicht in das Schöpfungsschema Gottes passen.

Aber ich denke, dass dieser Mensch allein nicht ausreicht, die Schwulenfeindligkeit weiter an zu treiben.
Denn sicherlich hat jeder, der so denkt, seinen Hass gegen Menschen wie uns.
Was soll der einzelne da noch verstärken ?
Mehr als die Menge anheizen kann er ja nicht.

Sollte man sich also hier vielleicht eher die Frage stellen, ob es gerecht und sinnvoll wäre,
würden unsereins beginnen, gegen diese Art von Menschen zu protestieren und hetzen ?
Sollten auch wir uns so benehmen und diese Menschen so anprangern und verachten, nur um zu zeigen,
dass wir sie mit den Augen sehen, wie sie uns betrachten ?

Ich denke, wenn es so weiter geht, wie es die letzten vielen Jahre lief, dann bekommen wir bald unsere Tolleranz.
Schauen wir ein paar Jahre zurück, sehen wir ja, dass es schlimmer war, als heutzutage.
Vielleicht erleben wir es nicht mehr mit, wenn alle einander endlich respektieren, aber ich bin mir sicher, dass wir alle bald nicht mehr unter solchen Hetzparolen leiden werden (abgesehen vielleicht von kleinen Vorfällen, wie dem Rechtsradikalismus)

LG

Geschrieben

Für den Glauben an Gott bedarf es tatsächlich keiner organisierten Kirche. Ist es doch einfach die Sehnsucht an etwas zu glauben, das über den Dingen steht. Viele unerklärliche Phänome oder das so vielfach vermeintlich geleitete Schicksal, soll auf eine übergeordnete Macht, wie einem Gott, zurückgeführt werden können.
Wenn ich dann auf die Therorie einer Schöpfungsordnung eingehen soll, kann ich nur sagen, alles was Gott geschaffen hat, ist dann auch gottgewollt. Sprich: Hätte Gott nicht gewollt, dass es Homosexuelle gibt, hätte er dem schlichtweg einen Riegel vorgeschoben und sie niemals in seine Schöpfung aufgenommen. Homosexuelle sind somit genauso ein Teil der Natur, wie alles andere auch.

Der, von Menschen niedergeschriebenen, Bibel kann und will ich nichts an vorschreibenden Werten abgewinnen. Ist sie vielleicht für viele eine Stütze, um sich der guten und der bösen Belange des Lebens klar zu werden, so ist sie noch lange nicht Wort für Wort als verbindlich zu betrachten. Ein sehr kritischer Umgang mit der Bibel, gerade auch im Rahmen des zeitlichen Wandels der Gesellschaft, kann ich nur jedem empfehlen. Denn es heißt schließlich: "Papier ist geduldig", ihm ist es also einerlei, was auf ihm steht - sei es nun etwas biblisches oder ein Science-Fiction-Roman. Nur blindlings einem Buch zu folgen, halte ich für äußerst bedenklich.

Im Gegensatz zur gottgewollten Schöpfungsordnung steht zu guter Letzt die Evolutionstheorie, die sich auf die wissenschaftliche Herleitung unserer Daseinsberechtigung konzentriert. Doch danach ist hier nicht gefragt - wollte es nur der Vollständigkeit halber erwähnen und zum Nachdenken anregen.

Geschrieben

Für den Glauben an Gott bedarf es in der Tat keiner Kirche.Sie ist aber das "Salz der Erde",die"Stadt auf dem Berge", wie es in der Bergpredigt heißt. Sie erhält das spezifisch christliche Bewusstsein von der Möglichkeit der Menschenliebe und der brüderlichen Gemeinschaft. Zur Erhaltung dieses Bewusstseins bedarf es der Institution Kirche, da es nicht nur um ein Bewusstsein, sondern um eine praktische Übung geht,die sich nur in der Gemeinschaft vollziehen kann.
Mit dem Wort Gottes haben wir Schwierigkeiten, weil es Forderungen an uns stellt. Deshalb möchten wir mindestens die Freiheit haben, Gottes Wort nach Lust und Laune zu interpretieren. So zum Beispiel Minotaurus´köstliche Auslegung der Geschichte vom "Hauptmann von Kapernaum". Jesus heilt hier den Lustknaben des römischen Offiziers und zeigt sich somit offen für die Homosexualität. Diese verwegene Exegese stützt sich einzig darauf, dass das griechische Wort "pais" neben "Junge", "Knecht" an wenigen Stellen auch "Lustknabe" heißt.-Dies nur ein Beispiel, wie wir uns alles zurechtbiegen.
Wenn die Welt nicht mehr ist als ein Spiel von Kräften, das Wirken einer bewusstlosen Natur, dann ist natürlich jede Form des Seins gleichberechtigt, und aus der Sicht dieser göttlichen Natur gibt es dann keine Unterscheidung von Gut und Böse, weil alle Dinge Erscheinungen dieser unfühlenden Natur sind. Gibt es aber einen Gott, der Geist und Person ist und der seinem Ebenbild, dem Menschen das Geschenk der Freiheit macht, dann kann der Mensch sich auch gegen Gott entscheiden und das Böse wählen und tun. Dann ist es sinnvoll zu fragen, ob homosexuelles Tun der Ordnung Gottes entspricht.


Geschrieben

Ein kluger Beitrag, @Nuwas. Er überschreitet aber entschieden den Horizont derer, die im Göttlichen nur eine Kinderphantasie sehen.

Ist nun Homosexualität etwas Gegebenes, oder ist sie ein Verhalten, das im Zeichen der Freiheit steht? Oder gar beides: unwandelbare Eigenschaft, die aber negiert, in Frage gestellt, verdrängt und verleugnet werden kann? Dann hätte Gott uns in einen Zwiespalt gestürzt: das, was wir selber sind, anzunehmen, oder es zu bekämpfen, gar zu hassen - um es am Ende zu überwinden?


Geschrieben

Homosexualität ist genau wie Heterosexualität eine sexuelle emotionelle Orientierung;
das hat nichts mit "Verstoß gegen eine Schöpfungsordnung " zu tun.
Ich gehöre der Neuapostolischen Kirche an;diese war früher sehr konservativ und streng;
heute gibt es dort sogar Segnungen von homosexuellen Partnerschaften.
Homosexualität ist nichts was einer in sich bekämpfen muss oder überwinden;
wenn man was bekämpfen und überwinden muss,dann sind es negative Gefühle
wie Hass,Eifersucht;Verbitterung,Neid......
Homosexuelle Christen gibt es genügend;ich kenne mittlererweile sehr viele;
und viele,die in Partnerschaft leben.
Jahrhundertelang haben Homosexuelle;leider gerade auch"im Namen Gottes" gelitten und wurden grausam hingerichtet;traurig;mich berührt dies,was alles diese Menschen erlitten haben;
umso trauriger,das heute noch so viel Diskriminierung und Hass herrscht
Christsein heißt für mich Nächstenliebe und nicht Liebe mit zweierlei Maß messen.
Der Leiter der Neuapostolischen Kirche,Dr.Wilhelm Leber ist bezüglich Homosexualität sehr tolerant
und zeigt da echte Nächstenliebe statt Auszugrenzen!
Lieber Gruß von Ragnar


Geschrieben

@ Crotalus
Diktion und Inhalt sprechen eine deutliche Sprache.Wir danken für deine Rückkehr, aber besonders meine Wenigkeit.
Dann kann ich ja auch hier bleiben.
@ Miezekaterch
Ein sympathischer Beitrag. Meine Absicht ist es ja nicht, den ultraorthodoxen Katholiken zu mimen, dazu sind ja meine Sympathien für den Islam zu deutlich. Dein Lob für die neuapostolische Toleranz deshalb in allen Ehren.
Mich hat hier immer nur gestört, dass über genveränderte Nahrungsmittel und Massentierhaltung differenzierter diskutiert wurde als über metaphysische Fragen und die Aporien des Daseins als Homosexueller. Ich leide ja nicht an Selbsthass.


Geschrieben

Viele Pfarrer die so denken, dass Homo´s nicht von Gott geliebt werden sind 1. alt, haben das früher so beigebracht bekommen und 2. sollten sie das Amt wechseln. Unverantwortbar wenn sich Pfarrer oder Bischof oder Papst vor die Menschen stellen und ihnen sagen "Gott liebt alle gleich, nur die Homo´s nicht."


Geschrieben

Die gleichgeschlechtliche Liebe als eine Variante menschlicher Sexualität hat ihre besondere Schönheit und ihren besonderen Zauber, aber sie erzeugt eben auch eine spezifische Art des Leidens, mit dem der einzelne zurechtkommen muss. Aus diesem Leiden entspringt eben nicht selten der Selbsthass. Dabei wird sich der homosexuelle Mann in den wenigen Augenblicken, in denen ihn das Dasein berauscht, selbstverständlich nicht in die alltägliche Durchschnittlichkeit wünschen; vielleicht aber in den vielen Stunden, in denen es ihn bedrückt. Gott liebt auch die Homos, hat ihnen aber offenbar eine Falle gestellt.


Geschrieben

@Crotalus, Klapperschlange,die immer gnadenlos das Gift verströmt
Bitte, erläutere uns diese Falle!


Geschrieben

@ Crotatus - Ländern, in denen eine überwiegend buddistische Gesellschaft lebt, verurteilen Homosexualität nicht. Sie sind einfach toleranter und messen dem nicht eine überwiegende Bedeutung bei. Buddha hat gesagt:" Ob Hetero, Tangender oder Homo, kein Mensch kann daran etwas ändern." Also bleibt es, wie es ist.
Buddha hat aber auch gesagt;:" Alles Leid kommt vom Begehren. Erst wenn Du nichts mehr begehrst leidest Du nicht mehr."


Geschrieben

@Sunrise
Wo hat Buddha gesagt, dass man am Schwulsein nichts ändern kann?
Mir stellt sich die Sache ein wenig anders dar. Im Buddhismus ist eigentlich nur die Rede von den Reizen der Frauen,deren Liebe zum Geschlechtsakt und zum Gebären von Kindern geradezu dämonisiert wird.Sie sind offenbar verantwortlich für die Wiedergeburten und die Fortführung der Leiden. Immer wieder werden ihre Reize beschrieben, immer wieder wird vor der Begegnung und dem Gespräch mit ihnen gewarnt. Dass ein Gläubiger sich einem anderen Mann geschlechtlich nähern könnte (was ja im Sinne der Verewigung des Leidens durch Wiedergeburt offenbar unschädlich wäre), kann man sich gar nicht vorstellen. Kann man ein solches Verständnis "Toleranz" nennen?


Geschrieben

Vor kurzem las ich eine Webseite,die sich als christlich ausgibt und der Leiter,ein Herr Gollwitzer behauptet,das er früher schwul war,aber heute durch "Gottes Hilfe geheilt" wurde(wers glaubt,wird selig!)
Diese Webseite hat tausend Argumente um Menschen heterosexuell machen zu wollen
bzw.die Betreiber der Seite geben offen zu,das nicht jeder hetero werden kann,aber durch die "Heilung"
dann ein enthaltsames Leben führen muss.
(Keine Partnerschaft,keine Sexualität;auch Onanie ist tabu!)
Ich weiß man darf hier keine anderen Webseiten nennen;ich verrate nur;umgekehrt heißt der Name dieser Webseite
NOSAJ
Für Jugendliche,kann diese Seite psychisch recht gefährlich sein;insbesondere für die,die christlich geprägt sind und dadurch in Schuldgefühle geraten....


Geschrieben

@Nuwas: Gott stellt dem homosexuellen Mann eine Falle, indem er ihm eine Eigenschaft mitgibt, die sich erst nach und nach erschließt, die er sozusagen aufdecken muss (oder sie deckt sich ihm auf, und zwar aufs unangenehmste) und die ihn, ob er will oder nicht, zu einer Wertung zwingt: Wesentliches an sich freudig zu bejahen oder in Selbstverachtung zu unterdrücken. Ein heterosexuelles Dasein in seiner ganzen Selbstverständlichkeit hat einen solchen Kampf mit den Dämonen nicht nötig. Wenn es nun ein christlicher Gott ist, lebt gerade der, der mit sich im reinen ist und seine physischen Obsessionen ohne Gewissenshader annimmt (also ja zur Natur sagt), in Sünde, während der scheel dreinblickende Moralapostel, der sich kasteit, sich selbst und womöglich noch eine Frau unglücklich macht, nur um auf dem rechten Weg zu bleiben, Gott gefällig ist.

Alle großen Religionen und alle Philosophen misstrauen dem Weib. Das Weib wird als Versucherin betrachtet, als das, was den Mann, der dem Licht zustrebt, immer wieder zur Erde herabzieht (das Ewig-Weibliche zöge uns demnach nicht hinan, sondern herab). Die gleichgeschlechtliche Liebe könnte ein Weg sein, das Weibliche entbehrlich zu machen: gemeinsam könnten die liebenden Freunde der Ewigkeit zustreben. Daher scheinen mir gleichgeschlechtliche Verhältnisse so abwegig (und geradezu "sündhaft", um diese Vokabel einmal ganz bewusst zu bemühen), die wie die Kinder Mann und Frau spielen und die heterosexuelle Lebensform nachzustellen trachten.


Geschrieben

Ich lese hier Vieles mit wachsendem Erstaunen und doch gehts an mir vorbei.
Sucht Ihr die Entscheidung zwischen Legitmation oder Verdammnis?

In Religionen oder Weltanschauungen, deren Botschaften nur von Menschen geschrieben wurden, deren Horizont auch nicht weiter war als der Allgemeine der Zeit in der sie lebten?
Die obige Frage hat wohl nur Sinn,wenn man an so was glaubt.
Nun gut, wer´s braucht.

Für mich stellt sich so eine Frage gar nicht erst.
Eine "Schöpfungsordnung" ist wohl nirgends abgeheftet.
Gr


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