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Gemordet im religiös-politischen Wahn?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo,grüß Euch!
Am 22.Juli 2011 hat einer,der sich als christlich bezeichnet über 80 Jugendliche auf einer Insel 40 Km von Oslo entfernt eiskalt erschossen
Als Tatmotiv gab er an,er "wäre notwendig gewesen"(!)
Der Mörder hatte das 2 Jahre lang geplant und ich las,das er sich als christlich bezeichnet und das er Norwegen von
Ausländern "befreien wollte"
Grausam solche Verbrechen;daran sieht man wozu Wahn und Hass gegen andere Menschen führen kann;
zuerst ist es Unmut ,Diskriminierung und Hass-in diesem Fall,der Ausländerhass,dann nur noch ein kleiner Schritt zum Mord...
Das ganze geschah auf einer kleinen Insel,die Jugendlichen machten dort Urlaub ....
LG
Ragnar


Geschrieben

Es war ein perfider Schlag gegen die Sozialdemokratie und den Multikulturalismus. Die Religion spielt da nur am Rand eine Rolle. Es geht da um einen Fremdenhass und um die Angst und Besorgnis, dass die ursprüngliche Kultur durch Zuwanderung und Einflüsse von anderen Lebens- und Denkweisen und Überzeugungen verändert wird. Im Kern steckt da die Angst vor Veränderung und dass man da persönlich den Kürzeren ziehen könnte.


Geschrieben

Es ist doch nur ein rechtsextremer Schwachsinniger, der sich hier auf Kosten der Norweger ausgetobt hat. Da es in Norwegen keine Todesstrafe gibt, wird er von einem findigen Anwalt als unzurechnungsfähig erklärt, kommt in die Klapse und lebt dort bis an sein seliges Ende bei Vollpension und keinerlei Sorgen um seine finanzielle Situation haben. Ist doch eine Alternative für ein Leben in der Tristess und Unbekanntheit. Er ist jetzt in aller Munde, hat sein Ziel erreicht und für den rest seines Lebens ausgesorgt


Geschrieben

In einem anderen Thread habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass in verschiedenen Foren der norwegische Täter schon als" Tunte" beschimpft wird, seine Tat also gewissermaßen als Folge seiner sexuellen Orientierung ausgegeben wird. Man muss solchen Formen der Homophobie rechtzeitig entgegentreten.
Für die Frage, ob Multikulturalismus ein gutes oder schlechtes politisches Projekt ist, ist aus dieser schrecklichen Tat natürlich keine Antwort zu gewinnen. Jede politische,religiöse und moralische Auffassung kann Anhänger finden, die in herostratischer und wahnsinniger Weise ihre Ziele verwirklichen. Die Idee des Sozialismus z.B. hat nicht dadurch Schaden genommen, dass einige Menschen in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts versuchten, sie mit den Mitteln von Terror und Mord zu "verwirklichen".


Geschrieben

Die Ereignisse in Norwegen müssen als Attentat betrachtet werden, ein Attentat eines Irrsinnigen auf die regierenden Sozialisten und ihre Überzeugungen.
Der grauenhafte Massenmord an den Jugendlichen hat Züge eines Amoklaufs, viel aufgestaute Wut und auch Demütigungen und Verzweiflung spricht aus seiner Tat (er hat ja regelrecht aufgejubelt, wenn er jemanden mit seinen Schüssen erwischt hat) und auch diese schreckliche rechte Ideologie.
Es geht ihm ja v.a. darum das National-Konservative mit seinen Bewegungen und Gruppierungen zu stärken und den Sozialdemokraten und "Kulturmarxisten" (seine Wortschöpfung) mal richtig eins auszuwischen.


Geschrieben

@Hansmarkus--Du hast absolut Recht-- das mörderische Attentat ging gegen die Sozialisten.Rund 700 Jugendliche
zwischen 14 und 18 Jahren hatten sich wie alljährlich zu einem Ferienlager der sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf der ihr gehörenden Insel Utoya eingefunden und in ihren Zelten übernachtet.Die Frankfurter Allgemeine Sonntags-Zeitung schreibt heute: Wenn die Arbeiterpartei so etwas ist,wie das politische Gewissen Norwegens,dann ist das Sommerlager auf Utoya die jährliche Schule dafür,ein Pfadfinderlager für das "Salz der Partei" zu sein.
Ihr Vorsitzender Stoltenberg ,der jedes Jahr dabei ist,hat einmal gesagt: Utoya,sei eine der wichtigsten Stätten nor-
wegischer Geschichte,weil hier Politik geformt wurde,die die Arbeiterpartei beeinflußt und damit Norwegen geformt hat
Ich bin unendlich traurig-und kann dieser Trauer keine Worte geben....


Geschrieben

@Hansmarkus und fellatio
Natürlich ist dies die Tat eines Irrsinnigen, dessen Wünschen und Überlegungen und auch Lösungsvorstellungen keiner folgen kann.
Aber ich sehe keinen Anlass, die politische Richtung und die Partei, die leider Opfer dieses wahnsinnigen Angriffes geworden sind, jetzt zu glorifizieren. Die FAS schreibt in ihrem Streben nach mehr Absatz vieles, auch viel Flaches. Wir haben keinen Anlass, das Selbstbild der Sozialdemokraten, das "Gewissen Norwegens" zu sein, hier nachzubeten. Es grenzt an Wahn, das Schulungslager einer Partei, die vor kurzem noch weit unter 30% lag, zu einer der wichtigsten Stätten norwegischer Geschichte zu erklären
Der Täter hat allen Menschen, die die riesigen Probleme des Multikulturalismus sehen, in entsetzlicher Weise geschadet. Ihr politisches Denken kann jetzt leicht mit einer Bluttat in Zusammenhang gebracht werden, und die parteipolitische Ausbeutung dieser Tat wird auf dem Fuße folgen.


Geschrieben

ich erwähne es nur ungern, aber so ein grauenhaftes attentat, wie in oslo, könnte auch jederzeit z. B. auf
einem csd in deutschland sich wiederholen. die motivation des täters wäre die gleiche, nur die gründe für
seine tat sind austauschbar. die menschen müssen ihre freiheit immer hinterfragen, sich mit den negativen auswüchsen ihrer freiheit viel mehr beschäftigen und auseinander setzen. die menschen werden mit ihrem
großen hass isoliert und ausgerenzt, anstatt sie in die gesellschaft zurück zu holen. wir brauchen uns nicht
zu wundern, wenn es solche abscheulichen attentate in zukunft immer öffter geben könnte.

für die vielen jungen opfer tut es mir unendlich leid und meine aufrichtige anteilnahme gehört den angehörigen
familien und dem befreundeten nachbarland norwegen.


Geschrieben

Sehr richtig, @ Checker.Ein derartiges Verbrechen kann sich überall mit wechselnden Motivationen wiederholen.Die Menschen müssen ihre Freiheit befragen, um nicht das Opfer gemeinschaftsfremder Wahnvorstellungen zu werden. Noch besser aber dein Ratschlag,auf die Menschen zu hören, sie nicht auszugrenzen. Viele Menschen haben den Eindruck, dass ganz kaltblütig eine Politik gegen ihre Interessen, ohne sie, an ihnen vorbei betrieben wird. Diese Politik wird von Machtzentralen beschlossen. Sie will die Menschen vor vollendete Tatsachen stellen, Politik für "alternativlos", gewissermaßen automatisch verlaufend erklären.
Der ohnmächtige ( daher leider zu irrwitzigen Mitteln greifende )Hass wird steigen.


Geschrieben

Es zeigt sich immer mehr, dass dieser Mann ein national-konservativer Verschwörungstheoretiker war -Verschwörungstheoretiker sind eben nicht immer harmlose und zurückgezogene Blogger; sie können auch austicken und zur Waffe greifen.

...und sorry @Nuwas, Verschwörungstheoretiker wird es immer geben (auch ohne Alternativlos-Retorik) und man kann sie auch nicht verbieten - die Meinungsfreiheit hat ihren Preis und es ist auch möglich, dass sich bestimmte Verschwörungstheorien als zutreffend erweisen.


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