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Der Jakobsweg - Relikt der Vergangenheit oder Weg zu sich Selbst


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Nach einigen persönlichen Rückschlägen wollte ich, um Abstand zu gewinnen, den Jakobsweg laufen. Hier und da wurde erzählt und berichtet,  ich hatte keine Erwartungen und bin in Begleitung meiner Hündin Leonora einfach von Berlin aus losgelaufen.

Bereits nach wenigen Tagen kam ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit auf. Nach kurzer Unsicherheit an der Grenze zu Frankreich, auf sich allein gestellt in einem fremden Land und mangelhaften Kenntnissen der Landessprache, ging es weiter.

Ich war überrascht ob der Freundlichkeit,  Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Franzosen.

Den gleichen Eindruck bekam ich in Spanien, tat es aber mit kommerziellen Interesse ab. Auf dem Rückweg fernab des Jakobsweges wurde mir diese Fehleinschätzung bewusst. 

In Santiago angekommen, stellte ich lediglich fest, es geschafft zu haben einen über 3000 km langen Weg gegangen zu sein und trat den Rückweg an. Dieser sollte abseits der Pilgerwege, aber ebenso zu Fuß absolviert werden.

Erst auf diesem nahm die Erkenntnis Raum, das ich seid Frankreich nicht mehr als Pilger oder Fremder, schon garnicht als Deutscher, sondern ich unterwegs bin und die Aufmerksamkeit mir gilt. Ich konnte mein Umfeld wieder klarer erkennen, habe mich wieder geöffnet und bin zugänglich geworden und habe Zugang zu Anderen gefunden.

Kurz vor meinem Wiedereintreffen in Deutschland kam ein Gefühl der inneren Unruhe und Unsicherheit auf, das ich mir nicht erklären konnte. 

Eine Nacht in Trier und der Blick in zwei glänzende Hundeaugen genügten um zu wenden, um auf einer anderen Route nochmals diesen Weg zu gehen.

Über die durchwegs positiven Erlebnisse,  Erfahrungen und Begebenheiten werde ich allerdings nicht schreiben, diese sind zu persönlich.

 

Gern würde ich eure Erfahrungen,  Erkenntnisse und Ansichten erfahren, aber auch Meinungen von Usern die diesen Weg noch nicht gelaufen sind, ist gefragt.

Geschrieben
Ich bin selber nicht so gläubig,das ich so eine Pilgerfahrt unternehmen würde und aus gesundheitlichen,wie auch finanziellen Gründen könnte ich das auch nicht! Allerdings weiß ich aus meinem Umfeld,haben letztes Jahr zwei Leute diese Reise unternommen und die waren sehr enttäuscht,denn im Gegensatz zu dir haben sie berichtet,das sie auf ihren Weg massiv angefeindet worden sind,nachdem sie sich als Deutsche zu erkennen gegeben haben! Ebenso haben sie erzählt das sich vieles NUR um Geld dreht und die Herbergen sehr,sehr teuer waren! Dort wird mit den Pilgern richtig Geld gemacht!
  • Moderator
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Burgrainer:

Über die durchwegs positiven Erlebnisse,  Erfahrungen und Begebenheiten werde ich allerdings nicht schreiben, diese sind zu persönlich.

Gern würde ich eure Erfahrungen,  Erkenntnisse und Ansichten erfahren...

Wie passt denn das zusammen ??? 
Du willst deine Erfahrungen nicht teilen, aber die von anderen wissen ^^  

Geschrieben
vor 18 Minuten, schrieb HaJo:

Wie passt denn das zusammen ??? 
Du willst deine Erfahrungen nicht teilen, aber die von anderen wissen ^^  

Ja HaJo Du hast Recht, aber nicht ganz. Den ersten Weg bin ich als 'Suchender'  gelaufen, konnte mir den Luxus der absoluten Freiheit genehmigen und mich ohne Erwartungen und Zwängen in mir wiederfinden.  Das ist mir auch gelungen.

Den zweiten Weg bin ich 'als ich selbst' gegangen, einfach so wie ich bin. Die Erlebnisse und Begegnungen waren durch tiefe Emotionalität geprägt.

Diese hier zu schildern würde mich in meinem Innsten angreifbar machen.

Ich glaube, die User wissen und verstehen die Vorenthaltung.

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb Burgrainer:

Gern würde ich eure Erfahrungen,  Erkenntnisse und Ansichten erfahren, aber auch Meinungen von Usern die diesen Weg noch nicht gelaufen sind, ist gefragt.

Find ich an sich ein spannende Unternehmung, aber da ich nicht einmal 4 Wochen am Stück Urlaub bekomme und ein Sabbatical kann ich mir gar nicht leisten.

Aber da ich eher folgende Fragen stellen würde, bin ich der falsche für diesesThema.

(Ist der Weg an sich eher "langweilig" an der Strasse entlang oder abseits der Hauptstrassen? Und bist Du den Weg gegangen, weil Du allein sein wolltest aber nicht "verloren und verlassen". Oder dachtest Du, Du gehst allein und warst doch etwas erschrocken, das Du nicht allein bist? Wielange warst Du den da unterwegs? )

Geschrieben
Respekt das kommen einige km zusammen . Würde ich gerne auch mal machen bloß keine zeit du hast meine Bewunderung .
Geschrieben
ob jakobsweg oder einfach nur wandern. es macht den kopf frei. für den ganzen jakobsweg braucht man einfach zuviel zeit. soviel urlaub bekommt man nicht.
Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb nick2017333:

Find ich an sich ein spannende Unternehmung, aber da ich nicht einmal 4 Wochen am Stück Urlaub bekomme und ein Sabbatical kann ich mir gar nicht leisten.

Aber da ich eher folgende Fragen stellen würde, bin ich der falsche für diesesThema.

(Ist der Weg an sich eher "langweilig" an der Strasse entlang oder abseits der Hauptstrassen? Und bist Du den Weg gegangen, weil Du allein sein wolltest aber nicht "verloren und verlassen". Oder dachtest Du, Du gehst allein und warst doch etwas erschrocken, das Du nicht allein bist? Wielange warst Du den da unterwegs? )

Der Weg ist wie das reale Leben. Es gibt einen ausgeschilderten, aber keinen vorgeschriebenen Weg, jeder hat das Recht seinen Weg als den Richtigen zu befinden.

Er ist mal laut, mal leise und manchmal auch sehr still. Allein bin ich nicht gewesen, durfte es aber sein.

Auch wenn Du die Frage nicht gestellt hast, ich habe keinen religiösen Hintergrund.

Geschrieben
vor 10 Minuten, schrieb Burgrainer:

Auch wenn Du die Frage nicht gestellt hast, ich habe keinen religiösen Hintergrund.

Für mich hat der Jakobsweg nicht bindend was mit Relegion zu tun. Der Wunsch zu sich selbst zu finden, den Kopf frei zu bekommen oder einfach nur "Mal weg zu sein" ist, für mich relegionslos.

Wielang warst Du weg und wie hast Du deinen eigentlichen Alltag zu haus in der Zeit geregelt gehabt?

Geschrieben
Am 18.7.2019 at 12:50, schrieb bieledom:

Ich bin selber nicht so gläubig,das ich so eine Pilgerfahrt unternehmen würde und aus gesundheitlichen,wie auch finanziellen Gründen könnte ich das auch nicht! Allerdings weiß ich aus meinem Umfeld,haben letztes Jahr zwei Leute diese Reise unternommen und die waren sehr enttäuscht,denn im Gegensatz zu dir haben sie berichtet,das sie auf ihren Weg massiv angefeindet worden sind,nachdem sie sich als Deutsche zu erkennen gegeben haben! Ebenso haben sie erzählt das sich vieles NUR um Geld dreht und die Herbergen sehr,sehr teuer waren! Dort wird mit den Pilgern richtig Geld gemacht!

Ich habe für Übernachtung zwischen 5 und 7 Euro bezahlt, in diesem Preis enthalten sind ein Bett für die Nacht, ein warmes Essen und die Möglichkeit zu Duschen.

Es gab eine ausgezeichnete ARTE Reportage, über Deutsche am Jakobsweg. Vielleicht ist diese bei YouTube noch verfügbar. 

Geschrieben
Um den ganzen weg am stück zu machen braucht man halt zeit, und die haben die wenigsten. Sei es durch den job oder auch durch private verpflichtungen. Es soll ja auch leute geben, die den weg in etappen machen. Jedes jahr im urlaub ein teilstück. Aber auch wenn man gläubig ist, braucht man nicht unbedingt diesen weg um gott nahe zu sein. Da reicht es oft, wenn man raus in die natur geht um mal den kopf frei zu bekommen und mal in ruhe nachdenkt
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