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Schwule und Nazis


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Für mich ist es ein Unding, dass jemand, der schwul ist, gleichzeitig auf die menschenverachtende Ideologie der Nazis setzt. Wir wissen wohl alle, dass Schwule von 1933-45 ins KZ wanderten, Zwangsarbeit leisten und den berüchtigten Rosa Winkel tragen mussten; Tausende von ihnen kamen um, durch Entkräftung, Erschöpfung, Unterernährung oder infolge der Misshandlungen, denen gerade Schwule ausgesetzt waren. Wir wissen auch, dass der § 175, der in der Weimarer Zeit nur noch ausnahmsweise zur Anwendung kam, von den Nazis verschärft und zur Grundlage der Verfolgungen gemacht wurde. Das Berühren der Genitalien eines anderen Mannes reichte bereits für eine Aburteilung aus. Dem Denunziantentum waren Tür und Tor geöffnet. Grundlage dieser schändlichen Verfolgungen und Internierungen war letztlich das biologistische Menschenbild der Nazis: der Einzelne hatte die Kraft seiner Rasse zu stärken und Kinder zu zeugen. Für Homosexualität, Liebe und Sexualität um ihrer selbst willen, war darin kein Platz; sie hat schließlich keinen biologischen Zweck, schadet daher der "Volksgesundheit". Die Nazi-Ideologie ist die große Schande der Deutschen, der schwarze Fleck auf der Weste eines Kulturvolks. Noch für Jahrhunderte wird der Name Deutschland mit den Verbrechen der Nazis verbunden sein.

Um so befremdlicher ist es, dass in einem Schwulenforum ein User Partei für rechtsradikale Verlage und Publikationen ergreift – als ob er den Ast absägt, auf dem er selbst sitzt, denn unter der Herrschaft seiner Gesinnungsfreunde wäre er eingekerkert und gequält worden. Er echauffiert sich u. a. darüber, dass Bücher der Verlage "Grabert" und "Arndt" von vielen Buchhandlungen nicht ins Verkaufsprogramm aufgenommen werden. Schwerpunkt dieser Verlag ist der "Geschichtsrevisionismus", also der Versuch, Deutschland von seiner Kriegsschuld, von seinen Kriegsverbrechen und vom Massenmord an Juden, Zigeunern oder Schwulen freizusprechen, immer mit dem Hintergedanken, dass in einem "unschuldigen" Deutschland ja auch eine ebenso "unschuldige" Nazibewegung auferstehen könnte. Den Siegern des Zweiten Wltkrieges hingegen werden alle möglichen Verbrechen vorgeworfen, die dann mit den Verbrechen der Deutschen "aufgerechnet" werden können. Der Eigentümer des Arndt-Verlages, Dietmar Munier, ist sogar ein Weggefährte vorbestrafter Neonazis und rechter Terroristen wie Thies Christophersen, Manfred Roeder, Uwe Rohwer, Wolf-Dieter Eckart, Jürgen Rieger u. a.

Mir stehen bei dieser Scheiße die Haare zu Berge und ich hoffe, die anderen User sehen das genauso. Oder wie seht Ihr das? Was hat diese rechtsradikale Soße in einem Schwulenforum zu suchen?


Geschrieben

Du weißt auch, wie es heute um unserer Rechte bestellt ist? Davon gehe ich aus
Möchtest Du folglich den Thread auf der Aussage eines Users aufbauen?
Da kenne ich aber Soßen, welche wesentlich delikater sind.
Ich hoffe jedoch, dass Du mit diesem Thema keine provokativen Absichten verfolgst.
Wenn doch, attestiere ich Dir keine lange Lebensdauer dessen,
denn im Prinzip ist dazu schon alles gesagt?

LG Silberblick


Geschrieben

Solchen Leut muss man nur bissle mehr Zeit geben,dann schnallen die es irgendwann von ganz alleine,daß ihr bisheriges Rechtes Leben und Denkweise sich irgendwie doch nicht mit ihrem Tatsächlichen handeln und tun vereinbaren lässt.
Jedes Mal,wenn die mit einem anderen Mann in die Kiste steigen kommt dene dieser Gedanke von alleine in den Kopf und verlieren dadurch automatisch immer mehr das Gefühl zu den Rechten zu gehören.

Der über den du redest ist wenigstens schonmal auf dem Besten weg dahin psychisch ausgeglichener zu werden,weil er seine wirkliche sexualität dank Internet ganz geheim und in Ruhe ausleben kann.
Andere Rechte die sich nicht trauen oder überhaupt keine Gelegenheit dazu bekommen, wandeln ihren ganzen Sexuellen Frust nur immer mehr in Hass um ,bis sie endgültig eingefahren sind und ihnen wirklich nicht mehr zu helfen ist .Darum finde ich,diese Leut gleich zu verstoßen auch nicht richtig,so schafft sich die Schwule Welt nur mehr Gegner .
Gibt ja schliesslich nicht wenige die in Falschen Kreisen großgeworden sind oder anderen scheiß gebaut haben,aber das kann sich genausogut auch wieder ändern,je mehr Gelegenheit man bekommt in neue Kreise zu rutschen und sein Umfeld allmählich zu ändern.
Ein Guter Freund von mir kommt aus dem Osten und er hat mir erzählt,bevor die Ersten Goapartys da oben losgingen,waren fast alles Rechte da oben,aber als die Ersten Partys starteten ,wurden es immer weniger Rechte bei dene ,alle am feiern und Extacys schmeißen und sind letztendlich richtige Freaks geworden.
Das liegt einfach nur daran,daß die Freaks in der Szene alles friedliche Menschen sind ,die niemanden verstoßen,solang man friedlich bleibt ist und keinen Ärger macht.

Die Rechten haben also damit ne Neue und witzige Szene gefunden,die sie erstmal so aufgenommen hat wie sie sind ,und man hat ihnen einfach nur ihre Zeit und ihre Ruhe gegeben,bis sie sich ganz von selbst geändert haben in die viel bessere Richtung, man hat ihnen wie gesagt ne gute Chance gegeben ein spaßigeres Leben zu führen und sie haben das gern genutzt.


Geschrieben

Also, ich seh das so: Deutschland und die Menschen in Deutschland haben wegen ihrer Nazi-Vergangenheit bestimmte Pflichten und Verantwortungen, die andere Länder nicht haben.
Diese Pflichten und Verantwortungen wird Deutschland und seine Menschen noch auf viele Jahrzehnte hinaus übernehmen und schultern. Das ist gut und nötig so und das erwarten die Nachbarländer Deutschlands, die Länder Europas und grosse Teile der Weltgemeinschaft.
Zu dieser Pflicht und Verantwortung Deutschlands und seiner Menschen gehört auch, dass die Meinungsfreiheit und Meinungsäusserung mehr Grenzen haben muss als in anderen Ländern. In Deutschland soll es auch keine politische Kraft am äussersten rechten Rand geben. Es ist eine Art Selbstzensur aus Einsicht und Sensibilität. Insbesondere Deutschlands Nachbarn trauen Deutschland und seinen Institutionen diese Einsicht und Sensibilität zu und vertrauen darauf. Das ist es, was Deutschland so bewundernswert macht und unentbehrlich macht für Europa und die Welt.

Vielleicht ist das jetzt am Thema vorbei. Doch es* vertritt sicher niemand* rechtsradikales Gedankengut und das so als Erklärung, weshalb auch bestimmte Publikationen, die eigentlich nicht rechtsradikal im engen Sinn sind, doch problematisch sein können. Wenn etwas allzudeutsch und allzunational ist, muss es noch lange nicht rechtsradikal sein und trotzdem wird es dann vielen Menschen unheimlich.

*edit by mod: Usernamen entfernt und durch neutrale Pronomen(*) ersetzt*

Geschrieben

***

gelöscht.

*edit by mod: Offtopicteil(e) entfernt*

Geschrieben

@Hansmarkus, dann schau dir das Programm dieser Verlage mal an. Da geht es nur um "Verrat an Deutschland", "alliierte Kriegsverbrechen", "Sabotage gegen Deutschland", "Wurde Heinrich Himmler ermordet?", "Wer war Rudolf Hess?" blablabla. Wenn das nicht rechtsradikal ist, bin ich Atomkraftbefürworter. Und @Nuwas, sowas wie "Ganzheitliche Philosophie" aus dem Grabert-Verlag ist doch nichts anderes als platter Biologismus mit ein bisschen sakralem Geseiere drumrum. Selbstverständlich ist das, offen oder versteckt, gegen Homosexualität gerichtet. Dazu das ganze Gelabere vom "deutschen Brauchtum", "deutschem Liedgut" und diesem ewig gestrigen Müll. Das alles ist ein großes Netzwerk von der "Neuen Rechten" um ach so intellektuelle Geister wie Alain de Benoist und Henning Eichberg über zwielichtige Figuren wie Horst Mahler bis hin zur "Jungen Freiheit", der NPD, grölenden Skinheads und regelrechten Rechtsterroristen. Der eine tut vornehm, der andere ist der Mann fürs Grobe. Der eine sieht aus wie ein Yuppie-Edelspießer, der andere hat morgens schon die Bierflasche in der Hand. Hinter den Kulissen verstehen sie sich alle ganz gut. Ich gratuliere zu solcher Gesellschaft.


Geschrieben

Hallo "Nackig",
als überzeugter Befürworter der friedlichen Nutzung von Kernenergie wünsche ich dir zwar nicht COPD in fortgeschrittenem Stadium an den Hals, alleine in Deutschland millionenfach ausgelöst nicht zuletzt durch die netten Kohlestaubkraftwerke zur politischen und wirtschaftlichen Stärkung der sozialistischen Volksrepublik China, von wo die Kohle rund um die Erde höchst ökologisch (...) eingeführt wird, aber ich möchte dir sagen, dass ich ein ebenso überzeugter Gegner jeder Form des Sozialismus bin. Dabei spielt es keine Rolle ob dieser Sozialismus links eingefärbt ist, wie der Linkssozialismus und der Ökosozialismus, oder rechts eingefärbt ist, wie der Nationalsozialismus, der sich in Deutschland von Zeit zu Zeit aufgrund der Rechtslage auch gerne mal phantasievolle Namen gibt, wie etwa "Die Republikaner" usw.. Sozialismus bleibt Sozialismus. Das Idealbild einer Demokratie befindet sich IN DER MITTE. Hier findet man idealerweise die Liberalen quasi als Elite der Demokratie unmittelbar im Fokus der Mitte, während sich die Sozialdemokraten mehr oder weniger am linken Rand der Mitte bewegen, und die Christdemokraten dies entsprechend am rechten Rand der Mitte tun. Dieses jahrzehntelang funktionierende Idealbild ist in Deutschland, wie fast überall in Europa, jedoch inzwischen nachhaltig zerstört. Die Christdemokraten schwenken, in deutlicher Überschreitung der Grenzen des Mittelfeldes, in wildem Tanz immer wieder von extrem rechts nach extrem links, während Sozialdemokraten und dramatischerweise auch die Liberalen Ihr Gesicht und jede Linie verloren haben. Dadurch natürlich auch das Vertrauen der Wähler. Margaret Thatcher war eine überzeugte Gegnerin einer deutschen "Wiedervereinigung", da sie darin ein gefährliches Wiedererstarken deutscher Machtgebärden und -ansprüche befürchtete, die ganz Europa durch entsprechende Einflussnahme aus Berlin in einen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Abgrund stürzen lassen und Europa in die Hände extremistischer Ideale aus dem Osten spielen würden. Leider musste sich Frau Thatcher damals einer verblendeten Mehrheit beugen. Deutschland (und Frankreich) wird heute im Grunde von den Medien regiert, die sich aus verschiedenen Monopolgruppierungen mit gemeinsamer Zielsetzung zusammensetzen. Ich stelle die Behauptung auf, dass das Volk heute gar keine Meinung mehr hat. Die Meinung wird von den o. g. Medien gebildet. Aus diesem Grund habe ich mich auch gegen die blinde Gefolgsamkeit bei der Medienhatz auf Chritian Wulff ausgesprochen und war in dieser sache durchaus einer Meinung mit Nuwas. In anderen Themen, etwa der Nahostpolitik oder jetzt in der hier behandelten Sache, könnte meine Opposition zu Nuwas kaum größer sein. Ich möchte dennoch vor einer regelrechten Hatz auf den user Nuwas warnen. Dies entspricht nicht den Wertvorstellungen einer westlichen freiheitlichen Demokratie! Der User Nuwas hat Wertvorstellungen, die ich nicht teile und die Du nicht teilst, der Weg den Du hier aber beschreitest ist kein Weg der o. g. westlichen freiheitlichen Demokratie, sondern der bedauerlicherweise gerade "moderne" Weg der Anprangerung und Aufhetzung. So etwas nimmt aber nie ein gutes Ende.


Geschrieben

Lieber @Jaund, ich will niemanden anprangern, sondern das Thema allgemein zur Diskussion stellen: Passen Schwulsein und Nazi-Ideologie zusammen? Meiner Meinung nach nicht. Der User @Nuwas muss selber mit diesem Widerspruch klar kommen. Vielleicht ist er ja sogar ein netter Kerl. Ein netter Kerl ist Holger Apfel (NPD-Chef) auch, während Udo Voigt (sein Vorgänger) ein Kotzbrocken war. Aber beide entstammen demselben braunen Sumpf. Ich glaube nicht, dass es den Wertvorstellungen einer freiheitlichen Demokratie entspricht, die Feinde der Freiheit zu dulden und mit ihnen zu diskutieren, nur weil sie nette Kerle sind. Man darf ihnen keinen Boden überlassen, egal ob sie Nazis sind oder vielleicht die ehemalige DDR verherrlichen.


Geschrieben

Wenn Du die Frage etwas anders formuliert hättest, nämlich etwa "passen schwuler Aktivismus und Nazi-Ideologie zusammen?", dann könnte ich dir hier folgen und würde dir auch zustimmen, dass dies ganz sicher nicht der Fall ist, da sich beides gegeneinander ausschließt. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass SCHWULSEIN (vs. schwuler Aktivismus) nichts, aber auch gar nichts, mit einer politischen, ökologischen oder wie auch immer gearteten Weltanschauung zu tun hat! JEDER kann schwul sein, ganz egal was er ansonsten denkt und tut! Schwul zu sein bedeutet nicht einer bestimmten Bevölkerunsggruppe zwangsweise anzugehören.


Geschrieben


@Sir Crocodile Ich lebe meine Sexualität nicht bloß virtuell im Internet aus.Ich habe durchaus reale Freunde



Achso ok,noch besser.
Aber normal sind die Ultrarechten eigentlich total gegen Schwule oder wollen zumindest nix damit zu tun haben,darum dachte ich,daß du das alles ganz privat auslebst.
Bist also nicht wirklich bei den ganz Extremen gelandet,wies aussieht,dann passts ja.lg


Geschrieben

Dieses Thema verfolge ich mit sehr, sehr großer Skepsis. Es hat einen unangenehmen Beigeschmack von Anprangerung eines Users und von Provokation. Es werden hier Verdächtigungen in den Raum gestellt, die durch nichts zu belegen sind. Eine Löschung dieses Themas ziehe ich in Erwägung, weil es sich mir in erster Linie zielgerichtet gegen eine Person zu wenden erscheint, auch wenn versucht wird, es in eine allgemeinere Diskussion überleiten zu wollen.
Ich möchte hier dringend empfehlen, sich einer objektiveren Sichtweise zu bedienen. Danke.

MueMue, MOD

Nachtrag:
Ursprünglich hatte ich vor, noch etwas ausführlicher auf das Thema einzugehen. Aber nur soviel zu Deiner Aussage, @Nackig:
Ich habe hier bislang bei keinem bestehenden Beitrag eines Users feststellen können, dass er versucht hat, rechtes Gedankengut hier im Forum zu verbeiten. Und selbstverständlich habe ich auf derartige Vorkommnisse ein ganz besonderes Augenmerk, so dass bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen würden, falls dem so sei. Ein wenig mehr Scharfsinn ist angezeigt, um zwischen einem Nazi und einem Menschen, der für bedingungslose Meinungsfreiheit, auch wenn es sich um Meinungsäußerungen von Nazis handelt, zu unterscheiden.

Geschrieben

@Jaund, ein schwuler Nazi ist in derselben Lage wie ein jüdischer Nazi. Beides hat es gegeben (z. B. Michael Kühnen). Liefern diese Leute sich dann auch selbst ins KZ ein, wenn ihre Partei an die Macht gekommen ist? Das müssten sie aber. Da wird der ganze Irrsinn doch deutlich.

@MuenchensMuenchener: Ich denke nicht, dass Nazis Toleranz verdient haben. Haut die Glatzen auf die Tatzen! Wer Veröffentlichungen aus Nazi-Verlagen empfiehlt, setzt sich nun mal dem Verdacht aus, selber ein Nazi zu sein, also einer von denen, die Schwule stigmatisieren und für "widernatürlich" erklären wollen. Wenn so einer sich in schwulen Foren produziert, sollten auch bei Dir die Alarmgocken schrillen. Nicht einmal in Foren für Briefmarkensammler und Autofreaks wäre er willkommen.


Geschrieben

@ Muemue-- ich schließe mich deinen ausführungen an--in vielen diskusionen habe ich Nuwas als aufrechten demokraten schätzen gelernt,selten waren wir einer meinuing--aber er ist glaubwürdig --ein freigeist.


Geschrieben

@Nackig67112: Du wurdest eingangs von mir dezent darauf hingewiesen, was MueMue ausgesprochen hat und deshalb schließe ich hier.


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