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Die Schlinge um Wulff zieht sich zu


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Bisher war immer die Rede davon, das Verhalten unseres Bundespräsidenten sei vielleicht nicht sympathisch und eines Staatsoberhaupts nicht würdig, aber rein rechtlich könne man ihm nichts vorwerfen. Bisher! Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen Verdachts der Vorteilnahme und hat die Aufhebung seiner Immunität beantragt. Aus dieser Falle kommt Schwiegermamas Liebling nicht einmal durch geschickt lancierte Fernsehinterviews heraus. Wer nach wie vor davon spricht, Wulff sei das Opfer einer Hetzkampagne der Medien und der Oppositionsparteien, täuscht sich über die Kräfte moderner Basisdemokratie. Über 100 Anzeigen von Privatpersonen liegen vor! Im Internetzeitalter lässt sich der Bürger nicht mehr so schnell etwas vormachen: er wehrt sich! Ob es um unverdiente akademische Grade geht oder um das unerträgliche Geklüngel eines Staatsoberhaupts mit Wirtschaftsbossen, es kommt heraus!

Kann Wulff das aussitzen? Muss er zurücktreten? Wer wäre ein geeigneter Nachfolger - jenseits machtpolitischen Kalküls?


Geschrieben


Wer nach wie vor davon spricht, Wulff sei das Opfer einer Hetzkampagne der Medien und der Oppositionsparteien, täuscht sich über die Kräfte moderner Basisdemokratie. Über 100 Anzeigen von Privatpersonen liegen vor! Im Internetzeitalter lässt sich der Bürger nicht mehr so schnell etwas vormachen: er wehrt sich! Ob es um unverdiente akademische Grade geht oder um das unerträgliche Geklüngel eines Staatsoberhaupts mit Wirtschaftsbossen, es kommt heraus!



So, so, der Bürger wehrt sich also. Gegen WAS "wehrt" er sich denn? Wehrt er sich dagegen, dass eine Bundeskanzlerin Europa in den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Abgrund stürzt? Wehrt er sich gegen die Installation des totalen Überwachungsstaates (ACTA ist hier ein laues Lüftchen, möglicherweise sogar bewusst installiert um "sich wehrende Bürger" exakt darauf (um) zu lenken)? Wehrt er sich gegen menschenverachtende Sozialgesetze (Hartz IV) auf osteuropäisch / russischem statt auf fortschrittlich west- und nordeuropäischem Niveau? Wehrt er sich gegen die inzwischen bereits restlos unverblümte Bevorteilung der sozialistischen Volksrepublik China in nahezu allen Wirtschaftsbereichen bis hin zum Atomausstieg? Wehrt er sich gegen die Bevorteilung Russlands als "Wirtschaftspartner" (Öl & Gas)? O. k., Menschenverachtung und Rotchina oder Russland passen in der Konsequenz auch gut zusammen.
Wogegen "wehrt" er sich also? Nun, er "wehrt" sich dagegen, dass der eine oder andere einen Doktortitel geführt hat, den er selbst, der sich wehrende Bürger, nicht hat. Er wehrt sich dagegen, dass ein Ministerpräsident wohlhabende Freunde hat, die ihm auch mal was geschenkt haben, während seine eigenen Freunde ihm allenfalls mal ein Faß Bier etc. geschenkt haben. Dagegen "wehrt" er sich. PFUI TEUFEL!!! Das ist keine Baisisdemokratie, das ist purer ekelhafter Sozialneid. DAS ist der Untergang jeder Moral, nicht das, was sie anklagen!


Geschrieben

Oh nein, lieber @Jaund, er wehrt sich auch gegen Stuttgart 21, er wehrt sich gegen ACTA, er wehrt sich gegen Castortransporte, und er wehrt sich gegen Hartz IV (die Sozialgerichte ersticken in Hartz-IV-Klagen). Gegen Merkels "Krisenmanagement" wird er sich durch ihre Abwahl wehren. Er hat die Möglichkeit, jeden Beschluss, jedes Gesetz, jeden Erlass gerichtlich anzufechten, und dabei wird ihm sogar von entsprechenden Stellen geholfen. Du solltest nicht den Eindruck erwecken, wir lebten in einer Bananenrepublik. Der einzelne kann sich informieren, engagieren, seine Interessen vertreten, sich mit anderen zusammentun, die ähnliche vertreten. Wenn er mittelmäßige Politiker, die ihren guten Ruf auf Mogeleien und Mauschelein gründen, zum Rücktritt zwingt, so ist das nur recht und billig!

Was die "Sozialgesetze auf osteuropäischem Niveau" angeht: da kann ich ja nur trocken kichern. In Osteuropa gibt es keinerlei Gesetzgebung, die dem Arbeitslosen oder Erwerbsunfähigen eine 45qm große Wohnung nebst Heizkosten, Krankenversicherung, Zahnersatz usw. bezahlt und ihm noch 374 Euro zum Leben gibt, die jährlich angepasst werden. Davon träumen die Polen und Russen! Es ist vollkommen unangemessen, gerade angesichts dieser großzügigen Regelungen, so zu tun, als wäre Deutschland auf dem Weg zum Schwellenland. Etwa nur, weil es seine Arbeitslosen verpflichtet, doch bitte arbeiten zu gehen?


Geschrieben

Die Rücktrittsrede von Wulff hatte für mich einen ebenso fahlen Beigeschmack, wie seine misslungenen und stümperhaften Bemühungen, die Verfehlungen eindämmen zu wollen. Somit schließt sich der Kreis nahezu perfekt.
In Hannover wird man schon gründlich bei der Suche seitens der Staatsanwaltschaft vorgehen und eines ist unserem Rechtssystem zu verdanken: Kein Unterschied von einem Herrn Müller zu einem Herrn Wulff.


Geschrieben


Die Rücktrittsrede von Wulff hatte für mich einen ebenso fahlen Beigeschmack[...]



Ha, ha, also sie hatte für mich nicht nur "einen fahlen Beigeschmack", sie war schlicht unaufrichtig und diente in meinen Augen ausschließlich dem verzweifelten Versuch, seinen Ehrensold zu behalten. Wie @Silberblick schon richtig geschrieben hat, wirkte die Erklärung des Rücktritts aus politischen Gründen eher als Farce.


Geschrieben

man muss sich aber auch mal in den mann und in die situation hineinversetzen. was sollte er denn anderes
von sich geben, wenn er sich für aufrichtig hält und von den meisten falsch verstanden fühlt? eine rücktritts -
rede ist nun mal keine dankesrede, wenn man vllt. den nobelpreis verliehen bekommen hat. für den mann
ist eine karriere beendet, als ehemann und familienvater hat er versagt. sollte er sich wie haralt schmidt
präsentieren und cool geben? mit seiner ganzen körpersprache hat er mehr gesagt als in der bibel steht.


Geschrieben

Was wird der Gute denn wohl in Zukunft machen? Von seinem Ehrensold leben, wenn er den überhaupt bekommt? Wieder als Anwalt arbeiten, nachdem er sich selbst so geschickt verteidigt hat? Oder wieder in die Parteipolitik zurückkehren, obwohl seine ganzen Machenschaften und Kungeleien aufgedeckt worden sind? Von dem nimmt doch keiner mehr ein Stück Brot. Man sollte sich nicht von der BILD aufbauen lassen, denn die BILD kann einen später auch wieder demontieren. Und das hat sie getan. Seinen "Krieg" hat Wulff bekommen. Ob Maschmeyer, Gronewold & Co., die ganzen "alten Freunde seit 35 Jahren", ihn jetzt wohl noch kennen?


Geschrieben

http://www.youtube.com/watch?v=EBNtY-jDiwE&feature=related

Damit ist er eindeutig rehabilitiert! :-)
Interessant auch ein Interview aus 2010, in dem er selbst eine Reduzierung und Veränderungen beim Ehrensold propagiert.
Für mich ist es erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Politiker für sich die Vorteile in Anspruch nehmen, für die andere entlassen werden! Noch erschreckender ist, wie selbstverständlich dieses Verhalten von vielen akzeptiert wird. Das sind dann unsere Bürger, die nicht zur Wahl gehen, damit sie immer sagen können: Den habe ich nicht gewählt! Das sind dann die, die bei nächster Gelegenheit nach unserem Rechtsstaat schreien, wenn es ihnen selbst an den Kragen geht.
Andere wiederum reden von Hetzkampagne? Wenn man selbst etwas lostritt, nur das zugibt, was in der Presse steht und aufgrund seines Amtes versucht, Druck auf die Medien auszuüben... darf sich über Reaktionen, auch nur eine Kleinigkeit zu finden, nicht wundern. Dank an die Medien, die recherche im eigentlichen Sinne betrieben haben, auch wenn ich nicht immer mit ihrer Macht einverstanden bin!!!
Jeder Politiker muss Angst haben, dass mögliche Machenschaften aufgedeckt werden und es keine ergebene Ehrfurcht gibt. Und das ist gut für unsere Demokratie. Auch wenn einiges übertrieben war, überbewertet wurde: Es sind Maßstäbe gesetzt worden, die für unsere zukünftigen Politiker gelten müssen. Ob man aber überhaupt noch jemanden finden kann, der alle Vorstellungen erfüllt?

Er ist gefunden!

Aber: In die Diskussion um den Ehrensold mischen sich jetzt die ganzen Politiker ein, die nichts damit zu tun haben. Die Verfahrensweisen und Zuständigkeiten stehen fest. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es genau die Politiker sind, die auch Enthüllungen befürchten müssen und so eine Lex Wulff schaffen wollen, damit sie später nicht auch ihre Ansprüche verlieren. Wenn der es bekommt, muss ich es auch bekommen. Damit stellen sich genau diese Leute selbst in den Dunstkreis.

Vielleicht begreift Herr Wulff das Wort "Ehren" in dem Begriff richtig. Ein Verzicht würde ihm gut zu Gesicht stehen und ihm wenigstens einen Teil meiner Achtung vor der Person zurückbringen. Aber was soll man bei den ganzen Raffges schon erwarten: Her mit anderer Leute Steuergelder, ich bin ein Opfer!


  • 7 Monate später...
Geschrieben

so kann man doch wunderbar zurücktreten,er tritt zurück,er tritt nun mit recht und der bürger bezahlt.

wehe wenn aber die verkäuferin einen alten wecken mitnimmt,sie fliegt und das zurecht und lebt von harz vier?

ich verstehe diese logik nicht.nun ja.


  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ich möchte- natürlich aus Rechthaberei- auf unser altes Streitthema zurückkommen. Die Vorwürfe gegen Wulff haben sich nicht konkretisiert. Die Entscheidung über Abschluss oder Fortführung des Verfahrens ist vor den Landtagswahlen nicht zu erwarten. So lange können dann also die Oppositionsparteien ihren Beschuss noch weiter steigern. Inzwischen konzentriert man sich ja auch mehr auf Nebenaspekte der Affäre wie z.B. die Frage, ob Frau Wulff ein Buch schreiben durfte und wann sie sich wohl scheiden lässt. Andere treibt die Sorge um, dass Wulffs Leben in zwei Epochen zerfällt: eine solide im Hort der Familie, dann eine zweite, schillernde unter dem Einfluss der bunten Bettina. Bei der Einschätzung der Lebensphasen bewerten auch die grünsten Beobachter das Idyll in der Familie sehr hoch.
Fazit: Schluss mit der Treibjagd, die nichts bringen wird. Hier ist ein Politiker erfolgreich von seinen Gegnern dämonisiert und abgeschossen worden, und Merkel und Co. können sagen, sie sind dabeigewesen.


Geschrieben

@ Nuwas---Bei dir ist der Wunsch Vater des Gedankens---oder du schlüpfst wieder mal in die Rolle des Agent Provocateurs, warte doch ab,bis alles aufgearbeitet ist, was Wulff vorgeworfen wird--Fakt ist,das dieser Abstauber nie in unser höchstes Staatsamt gehievt werden durfte--von deiner Frau Merkel---


Geschrieben

"Warte ab,bis alles aufgearbeitet ist." Diese Leute haben einen Bundespräsidenten zu Fall gebracht und sind ein Jahr danach noch nicht in der Lage, ihre Vorwürfe zu konkretisieren. Da wartet man bis nach den Landtagswahlen!? Wir sind doch eine Bananenrepublik.
Die Rolle Merkels bei der Beseitigung möglicher Konkurrenten solltest du mittlerweile durchschaut haben. Wulff wurde auf den Präsidentensitz gehievt, dann aber brutal zum Abschuss freigegeben. An dem Intrigenspiel der Weiber geht die CDU zugrunde. Am Schluss bleibt nur "Mutti", die keiner mehr will.
Rockefellatio, ist nicht (vielleicht!) bei dir der Wunsch der Vater des Gedankens??!


Geschrieben

Mag ja sein, dass man dem Wulff Unrecht getan hat, aber ihm weint keiner eine Träne nach, oder? Alle sind froh, dass er weg ist. Er war langweilig von den blankgeputzten Schuhen bis zur sorgfältig gelegten Frisur. Es ist ja schon auffällig, dass er nur noch erwähnt wird, wenn irgendwas Neues über die Vergangenheit seiner Frau bekannt wird.


Geschrieben

@ MacCock Seltsame Ansprüche richtest du an einen Politiker. Er darf also nicht "langweilig" sein , muss auf Schuhpflege verzichten und nur selten zum Friseur gehen. Hallo! Geht es noch? Abgesehen davon, dass ich die Frage nicht für unerheblich halte, ob man hierzulande den ersten Mann im Staate mit haltlosen Vorwürfen zum Rücktritt treiben kann, sehe ich in der Qualität seiner Arbeit keinen Unterschied zu dem gegenwärtigen Amtsinhaber Gauck. Auch der redet uninteressant, Mainstream. Mittlerweile will er sogar Griechenland retten. Die Bankiers freut solch tapferer Einsatz.


  • Moderator
Geschrieben

Sorry @nuwas, wenn du zwischen Gauck und Wulff keinen "qualitativen" Unterschied erkennen kannst ist das dein persönliches Problem. Fakt ist dass Angela's Parteisoldat Wulff seinerzeit gegen den Willen der Mehrheit des deutschen Volkes auf den Trohn gehoben wurde.

Fakt ist auch dass Wulff gemauschelt hat, nicht dass das nicht auch für andere Poitik-Grössen zutreffen würde, aber Wulff hat sich nun mal bei seinen Mauscheleien zu blöd angestellt und erwischen lassen. Auch ist er nicht "zurückgetreten", eher doch "zurückgetreten worden", und das meiner Meinung nach völlig zu Recht.

Dass es mittlerweile so still um die Affäre Wulff geworden ist liegt doch wohl weniger daran, dass ihm mit der Aufdeckung der Vorteilsnahme im Amt durch die Presse Unrecht widerfahren wäre. Sicher, die Presse ist unbarmherzig und stürzt sich geifernd auf genau solche Themen, aber das Thema ist durch. Mit dem ehemaligen Bundeskasper Wulff lassen sich nun mal keine Schlagzeilen mehr machen.

Wir sollten's vielleicht auch hier im Forum mal gut sein lassen mit Thema Wulff. Langweilig :P


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