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Schwule deutsche Außenpolitik


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Geschrieben

In die bleierne Zeit des Allgemeinen Forums wage ich eine provozierende Frage: Gefällt die Außenpolitik des Außenministers Westerwelle eigentlich. Heute hat er mit großer Geste den syrischen Außenminister "ausweisen" lassen. Seit seinem Libyenreinfall versteht er offenbar unter Außenpolitik im deutschen Interesse Kritik am Iran, an Pakistan, an Syrien... Und er lässt auch den Bundespräsidenten Gauck ein Programm absolvieren, wie es liebedienerischer nicht sein könnte. Geschmeidiger, bereiter,opportunistischer geht es nich!.- Unsere Außenpolitik ist zum Bauchtanz verkommen, nur dass wir keine Belohnungen zwischen die Brüste gedrückt kriegen. Müssen schwule Amtsinhaber sich so bereitwillig in vorauseilendem Gehorsam üben?


Geschrieben

Lieber Nuwas, das Grundgesetz ,Art.54 bis 61 enthält einen eigenen Abschnitt über die Aufgaben und Befugnisse des Bundespräsidenten.Er steht an der Spitze unseres Staates,er ist das Verfassungsorgan,das die Bundesrepublik Deutschland nach innen und außen repräsentiert.Dies geschieht ,indem der Bundespräsident durch sein Handeln und öffentliches Auftreten den Staat selbst--seine Existenz ,Legitimität ,Legalität und Einheit sichtbar macht.Der Bundespräsident ist das einzige Verfassungssorgan,das nur aus einer Person besteht.Ich kann keine Weisungsbefug-
nis für den Außenminister,mit der Guido Westerwelle dem Bundespräsidenten das absolvieren von Programmen vorschreiben kann,finden.
Schon garnicht diesem,unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck,um dessen Wahl wir hier im Forum gerungen,gekämpft und gebangt haben.Westerwelle hat in seinem Amt an Statur gewonnen.Er macht es gut,obwohl oder weil er Schwul ist ?


Geschrieben

Lieber @fellatio, du weißt natürlich, dass ich mit diesem Thread provozieren will, weil ja nichts mehr los ist. Deshalb auch dir jetzt eine provozierende Antwort. Dass Schwule ihre Aufgaben nicht nur halb und schwach erledigen können, muss mir niemand beibringen. Das weiß ich von mir (hmm,hmm).. Der Bundespräsident bereitet aber seine Auslandsreisen im engsten Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt vor. Da bleibt den Präsidenten wenig Raum. Diese geringe Bewegungsmöglichkeit nutzt aber Gauck nicht. Wir haben auf ihn und seine Souveränität gezählt, aber alles, was er bisher gesagt und getan hat, hätte der geschmähte Wulff ebenso erledigt. Schade!
Westerwelle hat an "Statur" gewonnen?? Nur dann, wenn man "Statur" misst am Jubel der gleichgeschalteten Presse.Westerwelle hört nun besser "his master´s voice". Er ist so dumm ,nicht zu bemerken, dass ihm dafür nur geringer Lohn wird.- Und da überlege ich mir doch, ob an seiner Stelle nicht doch ein Mensch besser agieren könnte, der nicht ständig Enthüllungen über sein Privatleben fürchten muss.Westerwelle wirkt seit Monaten wie ferngesteuert.


Geschrieben

Man sollte die Möglichkeiten der Politik nicht überschätzen. Die Zeiten, als Staatsmänner die Welt nach ihren Vorstellungen modeln konnten, sind vorbei. Heute ist die Politik Teil, Exponent oder Werkzeug eines Systems, das sich selbst fortzeugt und von dem niemand recht weiß, zu welchem Ziel und Ende es dient - und ob es überhaupt, was Politik eigentlich tun sollte, noch dient oder lediglich bedient. Vor diesem Hintergrund ist die Politik eines Landes vorbestimmt, wenn es nicht in eine folgenschwere Isolation treiben will.

Geschrieben

Ja, lieber @Jagenau, mein erster Impuls ist immer, dir zuzustimmen. "Männer machen Geschichte!" ist allerdings nicht mein Credo bei der Deutung von Geschichtsabläufen. Auch früher konnten die Akteure die Ereignisse nicht modeln.Man war immer Teil eines Systems. Aber den Charakter unseres "Systems" sollten wir doch ein wenig mehr in Augenschein nehmen und dabei die Angst vor der "Isolation" nach Kräften beiseite lassen.


Geschrieben

Kleiner Scherz am Rande:
Zwei Muslime unterhalten sich.
"Die Deutschen haben einen Pastoren als Präsidenten und eine Pastorentochter als Kanzlerin."
Der andere: "Ein Gottesstaat? Respekt!"

Zum Thema: Westerwelle hatte letztes Jahr schon für Gesprächsstoff gesorgt, als er mit seinem Partner offiziell nach China gereist ist. Das hat den Chinesen so gar nicht gefallen - mir schon. Es ist nur die Frage, ob man das unbedingt in Ländern zur Schau stellen muss, in denen das so gar nicht gutgeheißen wird.
Und was bitte ist "Schwule deutsche Außenpolitik"?

Geschrieben

@Nuwas, ich meine mit "System" durchaus kein politisches unter anderen, das man überdenken und ablösen könnte. Davon kann nicht mehr die Rede sein. Vielmehr geht es um die anonyme, sich perpetuierende Maschinerie, die ich schon in einem anderen Posting ansprach. Sie anzugreifen, kommt dem Kampf gegen eine Hydra gleich, weshalb es klüger ist, die Lebenskräfte zu sparen und sich auf sich selbst zurückzuziehen: apoliteia. "Man muss es ändern, man muss es bessern" ist somit keineswegs mein Wahlspruch. Dass dieses System sich dereinst selbst zerstört, schließe ich freilich nicht aus; es wird an Materialermüdung zugrunde gehen. Wir können diesen Vorgang beschleunigen, indem wir nicht in die Speichen des Rades greifen, sondern die Bremsen lösen. Daher kann ein glattgeleckter homosexueller Karrierist wie Herr Westerwelle sich stets meines Beifalls sicher sein.


Geschrieben

@Silberblick Ich habe ausnahmsweise das Wort "schwul" einmal in dem gewöhnlichen Sinn als Schimpfwort genommen. Es sollte provozierend wirken, tut es aber vielleicht nicht. Natürlich habe ich nicht die Bohne dagegen, dass Dr. Westerwelle sein Schwulsein mitseinem Freund lebt. Da muss sich "China" einmal toleranter zeigen.-Mir ging es um den devoten, interessenvergessenen Stil unserer Politik, der sich z. B. ikonenhaft in dem Bild zeigt: Gauck , Hand in Hand mit Graumann am Grab des Frankfurter Immobilienhändlers Bubis.Dezente Tränen.
Danke für deinen Witz. Er zeigt aber den Unterschied zwischen gläubigen Christen und Muslimen. Wir könnten hier noch mehr Kirchenvertreter in Staatsämtern haben, das schadete gar nichts. Da ihr Glaube entweder nicht vorhanden oder so lau ist, käme es hier auch nicht in Ansätzen zu einem "Gottesstaat"
@Jagenau Ich habe- wie im letzten Jahr- manchmal Schwierigkeiten, dich zu verstehen. Wie du mit deiner politischen Enthaltung dem System zum Exitus verhelfen willst, ist mir nicht ganz klar. Ich fahre in den nächsten Tagen in Ferien und muss noch einiges tun. Vielleicht später.


Geschrieben

@Nuwas, sehr einfach: Jeder Widerstand, den man einer Entwicklung entgegensetzt, die zunächst als dramatischer Eingriff erscheint, bei genauerer Analyse aber auf innerer Notwendigkeit beruht, ist geeignet, den Untergang des Ganzen zu verlangsamen. Zum Beispiel wäre ich, auf den ersten Blick und zumindest emotional, an der Seite der Bürgerinitiativen, welche den Bau von Stromtrassen durch den Thüringer Wald bekämpfen - aber würde ich damit nicht automatisch der Atomkraft-Lobby zuarbeiten? Es gibt keine Alternativen innerhalb der Alternativlosigkeit. Zwischen Herrn Kinkel, Herrn Fischer und Herrn Westerwelle kann ich, jenseits persönlicher Sympathien und Antipathien, keinen Unterschied erkennen.

Übrigens erinnere ich mich nicht, dass wir voriges Jahr schon einmal im Gespräch gewesen wären.


Geschrieben

Nun, die Frage von Silberblick, was Du mit schwuler deutscher Außenpolitik meinst, hatte ich mir auch gestellt.
Deine Antwort darauf




@Silberblick Ich habe ausnahmsweise das Wort "schwul" einmal in dem gewöhnlichen Sinn als Schimpfwort genommen. Es sollte provozierend wirken, tut es aber vielleicht nicht.




hat mich allerdings überrascht. Unter diesem Gesichtspunkt wirkt es in einem Gayforum natürlich überaus provozierend, eigentlich sogar frech.




Heute hat er mit großer Geste den syrischen Außenminister "ausweisen" lassen.




Damit bin ich auch ein wenig unzufrieden - das hätte schon von Monaten erfolgen sollen!




Seit seinem Libyenreinfall versteht er offenbar unter Außenpolitik im deutschen Interesse Kritik am Iran, an Pakistan, an Syrien... Und er lässt auch den Bundespräsidenten Gauck ein Programm absolvieren, wie es liebedienerischer nicht sein könnte. Geschmeidiger, bereiter,opportunistischer geht es nich!.- Unsere Außenpolitik ist zum Bauchtanz verkommen, nur dass wir keine Belohnungen zwischen die Brüste gedrückt kriegen.




Sicher, das Verhältnis zum Iran und zu Syrien (dazu auch noch zu Ägypten und zu China) war aus traditioneller nationalistisch geprägter deutscher Sicht schon in den Jahren der Weimarer Republik, des "dritten Reiches" und des ostdeutschen Regimes der DDR eine Art Liebesverhältnis. In Ostberlin nahtlos bis 1990 fortgeführt, mögen nationalistisch geprägte Elemente, die für Deutschland einen Führungsanspruch in Europa sehen, sich eine Fortsetzung dieser Liebesbeziehung auch in der Berliner Republik wünschen um im Schulterschluss gemeinsam mit den alten Freunden gegen den "dekandenten und imperialistischen Westen" weiter kämpfen zu können. Es darf daher niemals aus den Augen verloren werden, dass solche unverbesserlichen nationalistisch geprägte Elemente in der Bundesrepublik Deutschland wie ein Virus gesucht, erkannt und in Quarantäne gesteckt werden müssen. War es nicht so, dass die Länder des Beitrittsgebietes der Bundesrepublik Deutschland beigetreten waren - und nicht umgekehrt? Gelegentlich kann man in der Tat den Eindruck haben, es wäre gerade umgekehrt gewesen.




Müssen schwule Amtsinhaber sich so bereitwillig in vorauseilendem Gehorsam üben?




Aufgrund deiner Erklärung bleibt hier jetzt leider offen, was Du in diesem Zusammenhang nun mit "schwul" meinst. Was den vorauseilenden Gehorsam betrifft, so denke ich sicher nicht, dass Du diesen Moskau & Peking gegenüber meinst? Wenn Du von vorauseilendem Gehorsam sprichst, dann sage ruhig auch auf wen sich dieser beziehen soll.




Mir ging es um den devoten, interessenvergessenen Stil unserer Politik, der sich z. B. ikonenhaft in dem Bild zeigt: Gauck , Hand in Hand mit Graumann am Grab des Frankfurter Immobilienhändlers Bubis.Dezente Tränen.




Ist es das was Du meinst? Dann sprich es doch einfach offen aus.
In diesem Zusammenhang fallen mir auch automatisch die Worte zweier Reichskanzler ein. Der eine sprach 1939 vor dem Reichstag "Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und somit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa!“
Nun, diese Vernichtung ist auch das erklärte Ziel des Iran, Syriens und es war bis zu deren vollständigen Niederlage das laut und offen herausgeschriene Ziel Ägyptens. Interessant dabei ist immer zu beobachten, dass Sozialismus immer Sozialismus bleibt - gleichgültig ob er sich mal rechts (Nationalsozialismus) oder mal links auf die Fahnen schreibt. Die Worte des anderen Reichskanzlers (auch wenn der Herr nur recht kurz Kanzler war) lauteten 1945 in seinem Abschiedsbrief an seinen Stiefsohn unmittelbar vor seinem Selbstmord aufgrund des Eingeständnisses der vollständigen Niederlage Deutschlands "Die Stunde wird kommen, wo wir sauber und unbefleckt dastehen werden vor der Welt, so sauber und unbefleckt, wie unser Glaube und unser Ziel immer gewesen sind.“
Seit 1990 mehren sich nun die Stimmen, die meinen, dass diese Stunde nun gekommen sei, die Stunde, wo man dem Westen einen Tritt versetzt und wieder "Deutschland" schreit. Obwohl ich ganz gewiss kein Sozialist bin (weder rechts nich links), begrüße ich doch den Wahlsieg Hollandes in Frankreich. Er war schon alleine deshalb dringend notwenig um Frau Merkel zurückzustutzen und den Wahn der Deutschen als vermeintliche Führungsmacht in Europa wieder ein wenig auszubremsen.


Geschrieben

@Jagenau Ich habe verstanden.---.- Ich kann nun ein wenig besser verstehen, was du unter "System" verstehst. Die Erläuterung mit dem griechischen Wort "apoliteia"( das es, so glaube ich, gar nicht gibt) scheint mir aber unglücklich. Die Polis war eine Kultgemeinschaft, nicht ein Haufen von Leuten, die sich nach dem Motto "Ubi bene ibi patria" zusammenfinden und trennen."Apolis"war dann jemand, der heimatlos war oder sogar ein "Staatsfeind". Mir scheint, du bevorzugst das "Lebe im Verborgenen "Epikurs-ein apolitisches Leben..
@Jaund Du hast Recht, man kann den Eröffnungstext des Threads mit dem schillernden Adjektiv "schwul" in des Wortes schlimmster Bedeutung "frech" nennen. Das sollte provozierend sein, und eigentlich hatte ich ein wenig auch an dich gedacht. Für deine Antwort danke ich. Wenn man bedenkt, was du für Ungeheuerlichkeiten hinter den Formulierungen wahrscheinlich vermutest, fällt deine Antwort vornehm , stilvoll und argumentativ aus. Aber so schlimm, wie du zwischen den Zeilen andeutest, denke ich nicht.Zur Sache:
1.Dr. Westerwelles Außenpolitik, so wie sie sich in den Medien darstellt, scheint sich seit Monaten ausschließlich mit dem Nahen Osten zu beschäftigen. Ich kritisiere das, da dort nicht der Schwerpunkt unserer Interessen liegt.Deutschland sollte hier keine Vorreiterrolle übernehmen.Wenn Westerwelle dennoch immer vorprescht, vertritt der Minister jedenfalls keine deutschen Interessen. 2. Bundespräsident Gauck kann in Israel viele Gräber besuchen. Neben dem Hl. Grab vielleicht die Gräber von Herzl,Ben Gurion,Rabin oder von Else Lasker-Schüler. Er kann da durchaus eigene Akzente setzen. Bubis hat noch bis zu seinem letzten Atemzug versucht, Deutschland zu schaden, indem er behauptete, dass sein Grab in Deutschland geschändet würde. Dabei hatte er schon Jahre vorher den Plan gefasst, in Israel begraben zu werden, was ihm ja niemand verdenken kann.Faßbinders Stück erklärt uns mehr über das Leben von Bubis als viele Worte. Es kommt noch so weit, dass sich Gauck und Graumann mit selbstentzückter Träne am Grab von Nachmann die Hände reichen. Alles muss aber einmal sein Ziel haben. 3. In der Zwischenkriegszeit ergaben sich zwischen Deutschland und den Völkern des Nahen Ostens allerdings Interessenüberschneidungen, die sich aus den Pariser Vorortverträgen und ihren Ungerechtigkeiten ergaben. Anders sieht das Bernard Lewis in seinem Buch "Stern,Kreuz und Halbmond" (S.439): "Und der größte Dienst,den die Alliierten... dem Nahen Osten leisteten, bestand darin, dass sie ihn vor der Unterjochung durch die Achsenmächte retteten". So sieht das kein Mensch im Nahen Osten, der Satz zeigt, wie Interessen einem Wissenschaftler die Sicht auf die Geschehnisse vollkommen verstellen können. Ich hoffe nicht, dass du vielleicht Lewis zustimmst. 4. Die bekannten Sätze von Hitler und Goebbels haben mit meinen Überlegungen zur deutschen Außenpolitik nichts zu tun. Ich muss sie daher nicht kommentieren und dazu Stellung nehmen.- Dein offenherziger Hinweis,dass nationale Elemente wie ein "Virus" gesucht und in "Quarantäne" (vielleicht in Lager?) getan werden müssen, wirkt wenig demokratisch und reizt mich, dich auf dich sicher überraschende Parallelformulierungen hinzuweisen.


Geschrieben


Die Erläuterung mit dem griechischen Wort "apoliteia"( das es, so glaube ich, gar nicht gibt) scheint mir aber unglücklich.



"apoliteia" ist künstliches Philosophengriechisch und wurde von dem Italiener Julius Evola in seinem Buch "Cavalcare la tigre" ("Den Tiger reiten", 1961) eingeführt. Das Wort bezeichnet ungefähr das, was Ernst Jünger den "Waldgang" nennt: im Verborgenen leben, aber dennoch mit geschärften Sinnen das Geschehen beobachten.


Geschrieben

@Nuwas--Mit deiner wortwahl verursachts du körperliches unbehagen.Wenn du über das ziel hinaus geschossen bist und andeutungen machst,verklausulierte sätze baust,nebelkerzen geworfen hast--verbrämst du bei widerspruch das nicht klar gesagte mit " Ich bin ein ganz alter Herr " Das nennen die engländer " fishing for compliments " Natürlich bereitet der bundespräsident seine reisen mit absprache vor und arbeitet nicht im luftleeren raum.Wie gut er die " geringe bewegungsfreiheit " nutzt, die ihm nach deiner aussage der außenminister lässt,beweisen die aktuellen berichte der " gleichgeschalteten presse " ( von wem gleichgeschaltet ? ) Die medien begleiten seine arbeit begeistert.
Wo liest du ständig enthüllungen über das privatleben von westerwelle ? Möchtest an seiner stelle lieber einen hetero?
Ich muß mich entschleunigen.....


Geschrieben

@Fellatio Obwohl meine Wortwahl sowie meine "Nebelkerzen" dir körperliches Unbehagen bereiten, mute ich dir hier noch eine Antwort zu.Vielleicht hörst du einmal ganz ruhig zu:
1. Das selbstironische Ich bin bald ein alter Herr" wendet sich entschuldigend an @Jagenau, dem ich eine unfaire Falle stellen wollte.Ich würde ihm auch raten, in diesem Forum nicht gerade mit Hinweisen auf Evola und Ernst Jünger zu glänzen. Er könnte leicht unter den Kategorien "Element", "Virus","Quarantäne" abgehandelt werden.
2. Wir hatten mehrfach die Beobachtung machen müssen, dass unsere Presseorgane meilenweit von der Meinung ihrer Leser entfernt sind.Ein kurzer Blick auf die Leserbriefseiten (meist manipuliert) und die Foren ( etwas weniger manipuliert) kann dich da überraschen. Der Eindruck der Leserferne und des Gleichgeschaltetseins muss entstehen, da unser Pressewesen zu konzentriert ist und somit nur die Meinungen ganz weniger reicher Leute wiedergibt, die somit die Freiheit der Meinungsäußerung haben.
3. Ich hatte Dr. Westerwelle davor in Schutz genommen, in China, in Weißrussland und auch anderswo als Schwuler angegriffen zu werden. Ich hatte gesagt, dass eben solche Länder toleranter werden müssten.Ich lese nichts über sein Privatleben, und es wird auch in Anbetracht seiner augenblicklichen Beweglichkeit keine Kritik geben.Wie war es aber, als er vor dem Eingreifen in Libyen warnte? Ich weiß nicht,was du von mir willst. Aus etlichen deiner Interventionen weiß ich, wie sehr du Gauck verehrst.. "Verehrung "ist etwas Schönes, und man sollte den Verehrenden lieben lassen. Nur sehe ich nicht, was Gauck anders macht ald der von euch so geschmähte Wulff. - Es würde mich sehr interessieren, was du toleranter und liberaler Mensch denn von Auslassungen hier hältst, dass "Elemente", die noch von nationalen Interessen reden, wie ein "Virus" behandelt und unter "Quarantäne" genommen werden sollten.. Da verursacht dir weder Gedanke noch Wortwahl kürperliches Unbehagen, da gerätst du nicht in Beschleunigung!??


Geschrieben

@Nuwas, ich weise gelegentlich noch auf ganz andere hin und bin in dieser Beziehung sehr wehrhaft. Dein etwas versteckter und der Wiedererkennung bedürftiger Fingerzeig auf Fassbinders "Der Müll, die Stadt und der Tod" wäre dann ebenfalls nicht salonfähig :-).


Geschrieben

Weisst Du, Nuwas, Silberblicks kleiner Scherz am Rande war witzig, dein Satz "Mir ging es um den devoten, interessenvergessenen Stil unserer Politik, der sich z. B. ikonenhaft in dem Bild zeigt: Gauck, Hand in Hand mit Graumann am Grab des Frankfurter Immobilienhändlers Bubis. Dezente Tränen." war hingegen zynisch, wenn nicht bösartig. Auf jeden Fall weist deine Formulierung nationalistisches Gedankengut auf, das es aufzuspüren und zu identifizieren gilt. Hättest Du einfach "am Grab von Ignatz Bubis" geschrieben, dann wäre dir dieser Vorwurf so nicht zu machen gewesen. Im Kontext (schon wieder, Du arbeitest wohl unheimlich gerne mit dem Kontext) mit der von dir angeklagten "vorauseilenden Hörigkeit" ist die Bezeichnung "Frankfurter Immobilienhändler" für den verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, an dessen Grab der Bundespräsident deiner Ausführung nach "Hand in Hand und dezente Tränen vergiessend" zusammen mit dessen heutigem Nachfolger stand, aber ein nationalistischer Virus, der Schritt zur Anprangerung eines "internationalen Finanzjudentums" ist da nur noch ein Millimeterschritt. Du stellst Fronten auf: Hier der brave nationalistisch geprägte Sozialist oder Islamist in Syrien, im Iran, in Moskau und in Peking (und gewünscht auch wieder in Berlin?) - dort das böse und dekandente Washington, London und Jerusalem (dem der Bundespräsident "vorauseilende Hörigkeit" entgegenbringt?). Wie wichtig es ist, dass solches Gedankengut gesucht, erkannt und in Quarantäne gesteckt werden muss, zeigt sich doch gerade wieder an der jüngsten Freilassung von NSU Aktivisten durch die deutsche Justiz. Der alte Spruch der '68er "Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren" hat auch heute seine Gültigkeit noch nicht verloren.

Geschrieben

Da ich noch heute in Urlaub fahren werde ( nach Jaunds Meinung wohl nach Teheran) , hier mein für einige Wochen letztes Wort.Ihr werdet mein Fernbleiben kaum groß bedauern.
@Jagenau Ich zitiere manchmal etwas, das nicht salonfähig ist. Danke für deine Ergänzung des Titels, den ich nicht mehr ganz korrekt in Erinnerung hatte. Ich weiß noch genau, dass Bubis im Verein mit dem unübertrefflichen Dr. Friedmann die Aufführung des Stückes verhinderte und damit wehrhaft die Freiheit der Kunst durchsetzte.
@Jaund Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland hatte m.E. in der Vergangenheit selten eine glückliche Hand bei der Auswahl ihrer Spitzen. Im Falle von Ignatz Bubis wurde das wieder bestätigt. Ich habe genau gesagt, aus welchem Grunde ich die Ehrung für Bubis für deplatziert halte. Du insinuierst in geradezu verleumderischer Weise, dass bei mir Antisemitismus im Spiel sei. Ich wiederhole noch einmal: An Bubis und Friedmann stört mich nicht ihr Glaube, sondern ihr farbenfrohes Leben, um das einmal sehr vorsichtig zu sagen. Wollte der Zentralrat der Juden z.B. Frau Evelyn Hecht- Galinski zur Vorsitzenden wählen (selber Tochter eines Vorsitzenden), du würdest kein Wort der Kritik meinerseits während ihrer gesamten Amtszeit hören.Eine tapfere Frau!
Ich sehe nicht ein ein, wieso die neutrale Bezeichnung "Frankfurter Immobilienhändler" bösartig oder gar "nur millimeterweit von der Bezeichnung "internationales Finanzjudentum" entfernt sein soll. Das behauptest nur du, der offenbar jede Kritik an einem Juden für ein Zeichen von Antisemitismus hält. Völlig haltlos und nun offen verleumderisch ist deine Unterstellung ,ich hegte Vorlieben für Syrien,Peking , Moskau und den dortigen "Sozialimus" Ebenso wenig halte ich den Westen für "dekadent". Wie du aus vielen Beiträgen von mir wissen könntest, lehne ich nur die als Durchsetzung von Menschenrechten getarnten Interventionen ab. Als ob es in Syrien um "Menschenrechte" ginge! Hier stehen sich voll gerüstete Armeen gegenüber, das ist ein überwiegend von außen gesteuerter Bürgerkrieg.
Das Grundgesetz bindet unsere Politiker an den Dienst für das "IWohl des deutschen Volkes" Ich sehe also nicht ein,wieso ich die Handlungsweisen eines Politikers nicht an diesem Maßstab messen sollte.Oder kann das Grundgesetz grundgesetzwidrig sein?
Die Zeitungen melden heute wieder, dass der französische Literat B-H Levy ,einer der Initiatoren des opferreichen Libyenkrieges, jetzt nach einem Eingreifen in Syrien schreit. Bewundernswert, wie in der "Großen Nation" eine begnadete Feder die Handlungen der Präsidenten Sarkozy und Hollande leiten kann. Hier ist es offenbar gleichgültig, wer unter den großen Zeitungsleuten an der Macht ist.
Ich wünsche allen einen schönen Sommermonat.


Geschrieben


Da ich noch heute in Urlaub fahren werde ( nach Jaunds Meinung wohl nach Teheran) , hier mein für einige Wochen letztes Wort.Ihr werdet mein Fernbleiben kaum groß bedauern.




Keineswegs - ich kann (auch aus eigener Erfahrung) nur einen Urlaub im Süden Frankreichs, in Schottland oder auch eine Rundreise quer durch die ganzen USA empfehlen. Südfrankreich, weil es für mich eine der schönsten Gegenden auf diesem Globus überhaupt ist und weil man dort viele nette Menschen trifft, die entweder das Glück haben dort zu leben oder die aus eben diesen Gründen dort hin fahren um einfach einmal genießen und entspannen zu können. Schottland, weil es atemberaubend ist und so voller positiver Traditionen und Freiheit. Und die USA um die Kernidee der Freiheit (wieder-) zu entdecken und um vielleicht angenommene Vorurteile abzubauen. Teheran würde ich zur Zeit (!) sicher niemandem empfehlen. Übrigens klingt der letzte Satz von dir oben etwas selbstmitleidig, dennoch wünsche ich dir einen schönen und erholsamen Urlaub!




Du insinuierst in geradezu verleumderischer Weise, dass bei mir Antisemitismus im Spiel sei.




Ich sage offen, dass ich bei dir eine sehr ausgeprägte nationalistische Einstellung sehe, dazu einen ausgeprägten Hang zu "alten Werten", Obrigkeitsunterwürfigkeit (das arme, vereinzelte und lamentierende Individuum, das vor den (geschichts-) mächtigen großen Gemeinschaften steht). Regelrechten Antisemitismus hatte ich dir bisher nich nicht vorgeworfen. Möglicherweise muss ich hier aber meine Meinung ändern, wenn ich den folgenden Satz von dir nun lese:




Die Zeitungen melden heute wieder, dass der französische Literat B-H Levy ,einer der Initiatoren des opferreichen Libyenkrieges, jetzt nach einem Eingreifen in Syrien schreit. Bewundernswert, wie in der "Großen Nation" eine begnadete Feder die Handlungen der Präsidenten Sarkozy und Hollande leiten kann. Hier ist es offenbar gleichgültig, wer unter den großen Zeitungsleuten an der Macht ist.




Ich wünsche dir dennoch einen schönen Urlaub, vielleicht kannst Du dich ja doch noch entschließen Südfrankreich zu besuchen - wer weiss, vielleicht triffst Du ja sogar Monsieur Lévy.


Geschrieben

Ich finde es fair, darauf hinzuweisen, dass ich meinen letzten Text editiert habe,während@Jaund geschrieben hat. Er
kannte deshalb einige Sätze oben nicht.
In der Charakteristik meiner Person durch @Jaund vermag ich mich nicht wiederzuerkennen. Ich selbst bin immer vorsichtig, wenn es sich um Urteile über andere handelt, vor allem bei Urteilen,die Vivisektionen gleichen.
Dennoch bin ich natürlich für alle wohlmeinenden guten Wünsche dankbar.


Geschrieben

Lieber Nuwas, danke für den Hinweis, dass Du zwischenzeitlich noch einige Sätze ergänzt hast.




Ich sehe nicht ein ein, wieso die neutrale Bezeichnung "Frankfurter Immobilienhändler" bösartig oder
gar "nur millimeterweit von der Bezeichnung "internationales Finanzjudentum" entfernt sein soll.




Unter anderm macht das, wie gesagt, der Kontext. Ich gebe dir ein Beispiel:
Der Bundespräsident hatte das Grab von Ignatz Bubis nicht aus dem Grund besucht, weil er ein Frankfurter
Immobilienhändler war, sondern weil er Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland war.
Schreibt man also, er habe das Grab von Ignatz Bubis besucht, dann ist das völlig o. k.. Schreibt man er habe das Grab des ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, besucht, dann ist das ebenso o. k. Schreibt man aber, er habe das Grab "des Frankfurter Immobilienhändlers Bubis" besucht ... und weist dabei auf angklagende Weise darauf hin, er habe dabei Hand in Hand mit "Graumann" gestanden und dezente Tränen vergossen, dann ist das nicht o. k.. Insbesonder wenn es im Kontext mit einer angeblichen "vorauseilende Hörigkeit" steht. Ich denke das solltest Du nun verstanden haben.
Der Bundespräsident würde ja z. B. im Vatikan auch Papst Benedikt XVI. besuchen ... und nicht Joseph Ratzinger, der
einst bei Gott einen heiligen Eid auf Adolf Hitler geschworen hatte. Aber das wäre wieder ein anderes Thema, das allerdings zu deiner Aussage passen würde, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland deines Erachtens in der Vergangenheit selten eine glückliche Hand bei der Auswahl ihrer Spitzen gehabt habe.


Geschrieben

Lieber Nuwas, auch ich wünsche dir einen erholsamen,sonnigen Urlaub--komm gesund wieder--verlier aber inzwischen nicht deine spitze feder--


Geschrieben

Offenbar gibt es, anders als @Nuwas es vermutet, doch beträchtliche Unterschiede zwischen Herrn Gauck und seinem Vorgänger Herrn Wulff. Erstens ist da zweifellos die überlegene menschliche und intellektuelle Präsenz Gaucks, die ihn von dem hölzern und langweilig wirkenden Wulff, der nur Plattheiten von sich gab, wohltuend abhebt; seine rhetorische Brillanz, die es zum Vergnügen macht, ihm zuzuhören. Zweitens wird der Kundige die kritischen Töne nicht überhören: die Bedenken gegen eine "Kultur der Betroffenheit", die einer Normalisierung des Verhältnisses zu Israel im Weg stehen; die Kritik an Frau Merkel, die die Verbundenheit mit Israel zur "Staatsräson" erklärte; schließlich die doch sehr offene Relativierung, die Gauck Wulffs These, der Islam gehöre zu Deutschland, angedeihen ließ. Dieser Bundespräsident ist gewiss nicht nur Abziehbild und Galionsfigur, sondern er hat ein eigenes Profil, das sich um so stärker ausprägen wird, je länger er im Amt ist. Er bekommt Deutschland gut.


Geschrieben

@Nuwas gute Reise und Erholung. Hoffentlich reist Du in ein Land wo es nicht so fürchterlich kalt ist, wie es zur Zeit hier in Deutschland ist. Also mir bekommen Temperaturen bis +35 Grad Cels. besser. Ich bin dieser Woche gerade zurück gekehrt.
Zu Deiner Frage nach dem deutschen Außenminister. Brauchen wir den?
Die Außenpolitik wird doch sowieso von der Kanzlerin bestimmt.
Warum nicht einen gemeinsamen Außenminister für ganz Europa und Vertretungen für ganz Europa?
Wir würden viel Geld dadurch sparen und doch würden unsere Interessen im Ausland vertreten.
Doch so werden wir nie zu einem einigen Europa kommen und den Euro haben wir zu früh bekommen.
Da der Euro in ganz Asien am US Dollar gemessen wird, konnte ich jeden Tag im Fernsehen den fallenden Kurs des Euros zum Dollar sehen. Von seinerseits 1.37 steht er heute bei 1.23. Zum Nutze der deutschen Exporteure, aber zum Nachteil aller Europäer die im nichteuropäischem Ausland davon leben müssen. Sunrise


Geschrieben


Zu Deiner Frage nach dem deutschen Außenminister. Brauchen wir den?
Die Außenpolitik wird doch sowieso von der Kanzlerin bestimmt.
Warum nicht einen gemeinsamen Außenminister für ganz Europa und Vertretungen für ganz Europa?
Wir würden viel Geld dadurch sparen und doch würden unsere Interessen im Ausland vertreten.
Doch so werden wir nie zu einem einigen Europa kommen und den Euro haben wir zu früh bekommen.




Diese Sätze von Sunrise kann man gar nicht dick genug unterstreichen! Die EU ist ohne einen gemeinsamen Außenminister nichts als eine Farce. Was die Einführung der gemeinsamen Währung Euro vor der Einführung gemeinsamer Politik betrifft, so war dies mittel- und langfristig gesehen gleichermaßen zum Vorteil aller Konzerne, unabhängig davon ob sie sich in einem schwachen oder in einem starken Land befinden, wie es zum Nachteil aller Bürger war, wiederum unabhängig davon, ob sie in einem schwachen oder in einem starken Land leben.


  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Ich sehe nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub eure Beiträge. Europa ist ein derart disparates Gebilde, dass sich nur schwer gemeinsame außenpolitische Interessen vorstellen lassen. Der Konstruktionsfehler der Europapolitik besteht darin, Länder mit ganz unterschiedlicher Geschichte und unterschiedlichem Entwicklungsstand zu "vereinigen", wodurch ein gewissermaßen "minotaurisches" Gebilde entsteht. Man hätte auf den Vorschlag de Gaulles eingehen sollen, ein Kerneuropa von Ländern mit vergleichbarer Struktur zu schaffen. Statt dessen hat man sich an dem geographischen Begriff "Europa" orientiert, dessen Grenzen gar nicht definiert sind,
Ich hatte übrigens Dr. Westerwelle kritisieren wollen, weil seine "deutsche" Außenpolitik eine "Nahostpolitik" geworden ist. Heute erklärt er des Syrern die Notwendigkeiten ihrer Politik, morgen belehrt er die Iraner und später wird er den Ägyptern erläutern, was Demokratie ist.Dieses Treiben,wohl erlernt nach dem Libyen-Fiasko, dient vielen Interessen, nicht aber deutschen. - Wenn ich mir die Politik der Brüsseler Bürokraten ansehe, läuft es mir kalt über den Rücken bei der Vorstellung, sie könnten auch noch die Außenpolitik an sich reißen.


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