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Wege aus der Krise Europas


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Dass die Krise Europas immer bedrohlicher wird, ist mittlerweile offenkundig. Vor allem von Deutschland werden große Vorleistungen erwartet. Als Begründung für diese Forderungen dienen dreierlei Argumente:
1. Schon im eigenen Interesse müsse Deutschland den Südländern helfen,um seine Exporte zu sichern.
2. Deutschland habe nach dem Weltkrieg Hilfe und Solidarität erfahren, für die es sich nun dankbar zeigen müsse.
3. Die Südländer seien unsere" Brüder", und mit dem Blick auf eine glorreiche gemeinsame Zukunft müsse man Opfer bringen.
Was haltet ihr eigentlich für den besten Weg aus der gegenwärtigen Krise?Ich werde den Thread auf keinen Fall schließen. Lasst euch Zeit.


Geschrieben

Um seine Exporte zu sichern , muss Deutschland mittlerweile der ganzen Welt helfen . Speziell in Europa wird Deutschland als Zahlmeister Nr 1 angesehen und immer wieder bedrängt , noch mehr zu zahlen . Im Punkt 2 ist Deutschland immer wieder erpressbar , weil es sich nicht von seiner Kriegsschuld befreien kann . Sollen doch die Herrschaften , die am Krieg beteiligt waren , ihre Geldbörsen zücken und all ihr Geld geben , damit sie ihr schlechtes Gewissen beruhigen können . Ich habe das Glück der späten Geburt und somit nichts mit diesem unseligen Ereignis zu tun . Als Brüder sollten die Südländer aber auch mal langsam ihre Hintern erheben und aus dem Pudding kommen , doch ist es viel leichter , wenn man Zahlmeister Deutschland an seiner Seite weiss , dann kann man beruhigt in den sonnigen Tag leben .
Da wir ja jetzt auch noch für die Kinder der polnischen Saisonarbeiter , die unsere Erdbeerfelder abernten , Kindergeld zahlen dürfen , schlage ich vor , dass wir für alle europäischen Kinder Kindergeld bezahlen , können wir bestimmt auch mit der erweiterten Autobahnmaut bezahlen .
Meiner Meinung nach sollte unsere Regierung langsam mal die Reissleine ziehen und die Zahlungen verringern bzw einstellen . Was passiert eigentlich , wenn es uns finanziell schlecht geht und wir Hilfe benötigen ? Dann schreien die Südländer als Erste , seid ihr doch selbst schuld , wir geben euch keine Hilfe !


Geschrieben

@saturnus und Nuwas etwas scheint Ihr hier mißzuverstehen. Aus dem deutschen Steuersäckel ist noch kein Euro geflossen, wohl vom IWS Und ESM.Deutschland hat sich hingegen verpflichtet bei Nichtzurückzahlung durch die Empfängerländer die Haftung zu übernehmen Das leider in für den Normalbürger nicht nachzuempfindenden ,unermäßlichen Höhe.
Wegen der Kriegsschuld Deutschlands ist in Brüssel noch von keinem Staat Druck ausgeübt worden. Hier zeigen sich mehr die eigenen Minderwertigkeitsgefühle ab. Um diese zu kompensieren haben sich Deutsche durch ihr rechthaberisches Auftreten weltweit keine Freunde gemacht.
Uns wird vorgeworfen europaweit den Wettbewerb durch unsere niedrigen Löhne unterlaufen zu haben. Durch unsere preiswerten Exporte die übrigen europäischen Staasten in die Schuldenfalle getrieben zu haben- Nun da es ans Bezahlen gehen soll drücken sich einige Staaten und geben uns noch die Schuld an ihrem Desaster.
Hingegen hat keiner beachtet, dass es in Wirklichkeit um einen Handelskrieg Euro versus Dollar geht.
Auch die letzten Herabstufungen durch Modys zielen darauf hin. Den Euro zu zerstören, damit der US-Dollar weiter als Weltleitwährung bestehen kann.
Da die amerikanische Wirtschaft als Exporteure verloren haben, verkaufen sie statt Güter Kapital. Investoren kaufen Dollar und hoffen, dass dadurch ihre angehäuften Dollarvermögen stabil bvleiben. Dabei ist der Euro im Wege.
Ohne die Einführung des Euros für ca 330 Millionen Menschen in der Eurozone, bei vergleichsweise ca 300 Millionen US-Amerikanern, hätte unsere geliebte DM nicht bestehen können. Durch Aufwertung wären unsere Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen.
Das ist halt auch das derzeitige Dillema der jetzigen Eurokrise. Der Dollar müsste abgewertet und der Chinesische Reminbi (Yuan) aufgewertet werden. Dann würden aber beide Staaten große Verluste einfahren. Zudem würden chinesische Waren teurer.
Eine Lösung der Krise zeichnet sich zur Zeit noch nicht ab. Selbst unsere politischen Experten wissen so schnell nicht weiter. Auch in China ist das Wachstum auf 7% gesunken, von geplanten 8.9%.-


Geschrieben

Bis jetzt mag ja noch kein Euro bezahlt worden zu sein , um unseren Bruderstaaten zu helfen , aber gnade uns Gott , wenn es soweit ist , dass gezahlt werden muss , dann sind wir schneller pleite , als uns lieb ist .
Für die Kriegslasten des Ersten Weltkrieges haben wir erst vor nicht all zu langer Zeit die letzte Rate bezahlt , an die Begleichung der Kriegsschulden des Zweiten Weltkrieges werden unsere Urenkel noch denken dürfen . Aus Brüssel mögen zwar keine Nachforderungen zur Kriegsschuld gekommen sein , doch haben sich verschiedene Staaten , Organisationen und Privatleute gemeldet , die von Deutschland nochmal ihr Geldsäckel gefüllt bekommen wollten .
Was stellen die USA eigentlich gegen den Euro für Forderungen , die sollen doch erstmal selbst versuchen , ihre halbjährlichen Pleitezustände zu beheben .
Müssen wir jetzt traurig sein , dass es mit der chinesichen Wirtschaft endlich abwärts geht . Die Chinesen kaufen doch auf Teufel komm raus die Rohstoffweltmärkte leer , egal , was es kostet . Ist ja nicht so schlimm , denn sie bekommen ja auch von überall her Entwicklungsgelder und die deutschen Firmen und Konzerne gründen dort Niederlassungen ohne Ende und ziehen hier die Arbeit ab . Lassen wir lieber unsere Menschen in die Armut ziehen , hauptsache unsere Firmen und Konzerne sorgen in China für Vollbeschäftigung . Desweiteren besitzen die Chinesen auf ihrem Staatsgebiet den Löwenanteil an der Gesamtmenge der seltenen Erden . Damit haben sie ein wunderbares Druckmittel in ihren Händen , um sich den Rest der Welt gefügig zu machen .


Geschrieben

Lieber @Sunrise Es ist ein bescheidener Trost, jemandem , der quergeschrieben hat, zu versichern, er habe ja noch nichts bezahlt ( werde es aber später tun.) - Man macht uns ja wenig Vorwürfe wegen der NS-Vergangenheit, es geht mehr um die Marshall-Plan-Hilfe, die völlig verzerrt "erzählt" wird.- Lieber Sunrise, du solltest uns noch ausführlicher erklären, welche Vorteile die USA aus der Krise ziehen.
Ich danke natürlich @Saturnus, der aber in meiner Richtung denkt.


Geschrieben

Das ist ein "großes Thema"!

Ich fürchte, mit einfachen Mitteln, am Stammtisch geboren, wird sich wohl keine Lösung finden lassen.
Dazu sind die Ursachen einfach zu vielschichtig.

Eigentlich müßte unser gesamtes (westliches) Wirtschaftssystem überdacht werden.
Schließlich beruhte ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Finanzierung auf spekulativen Gewinnen - siehe z.B. den rapiden Kapitalverlust bei Immobilien - was ja maßgeblich zur Wirtschaftskrise beigetragen hat. Nicht nur in Europa!

Aber so wie es aussieht, haben die Aktionäre noch immer nichts dazu gelernt.
Oder wie ist es sonst zu erklären, daß alle Aktien einer Firma insgesamt einen höheren Wert haben, als der reale Gegenwert besagter Firma?

Wenn wir uns jedoch auf Europa beschränken:
Es genügt halt nicht, nur einen einheitlichen Währungsraum zu schaffen.
Da müssen auch im wirtschaftsbereich einheitliche Grundlagen geschaffen werde:.
Gleiche Rechtsprechung in Wirtschaftsbelangen.
Gleiche fiskalische Grundlagen.
Gleiche Löhne.
Gleiche Preise.
usw.

Wenn wir Europa wollen, und sei es "nur" in der Wirtschaft, dann müssen wir nationale Eigenständigkeiten aufgeben. Nicht nur wir Deutschen. Sondern alle Europäischen Staaten.

Ich Frage mich auch nach der Kompetenz der sogenannten Wertschafts- Fachleute.
Waren diese es nicht, die uns vor nicht allzu langer Zeit die Volkswirtschaften von Irland, Spanien oder auch Island aufgrund ihres "sozialen Engagementes" als vorbildlich dargestellt haben?
Also genau die Nationen, die jetzt durch die Wirtschaftskrise am meisten gebeutelt wurden?
Weil sie ihren Staatshaushalt "auf Pump" finanziert haben?

Mal so nebenbei, ich war vor 6 Jahren mit dem LKW in Spanien. Im vergangenem Jahr erneut. Ich bin genau die gleiche Strecke gefahren. Die Straßen waren nicht wieder zu erkennen.
Vor 6 Jahren waren die Straßen eigentlich in einem ganz gutem Zustand, der keinen Vergleich mit unseren Straßenverhältnissen zu scheuen brauchte.

Nun sind alle diese Straßen mit erheblichen Aufwand komplett ausgebaut worden.
Auf der gesamten Strecke von den Pyrinäen angefangen bis ins Herz Andalusiens konnte man Neubaustrecken von Eisenbahn, teils noch im Bau, aber auch Autobahn- ähnlicher Ausbau von Landstraßen beobachten. Trotz Wirtschaftskrise.

Frage- wer finanziert das alles?
Nur mal so am Rande!

Es kann nicht sein, daß wir Deutschen das Geld zurückhalten, ein Konzept, daß sich in den letzten Jahren ausgezahlt hat. Weil wir offensichtlich die einzigen waren, die sich an die Kriterien des Europäischen Währungsfonds gehalten haben. Zumindest was die Neuverschuldung betrifft. Nur damit wir jetzt den Zahlmeister von Europa darstellen dürfen?

Sicher, auch das ist jetzt eine Stammtischparole.

So einfach ist es auch wieder nicht.
Dennoch, so ganz falsch ist diese Aussage nicht!
Auch dann nicht, wenn bisher kein Kapital zur Rettung anderer Staaten geflossen ist. Sondern nur eine Bürgschaft dafür übernommen wurde, sollte die Rückzahlung nicht erfolgen.

Wer hat eigentlich die Wirtschaftskrise verursacht?
Waren das nicht die Wirtschaftsexperten der Finanzdienstleister, die auf immerwährendes Wachstum gesetzt haben? Die dieses als "immerwährend" prognostiziert haben?
Genau diese Finazdienstleister fahren aber nach wie vor immense Gewinne ein. Trotz Herabstufungen von ausschließlich amerikanischen Rating- Agenturen. Wie ist das möglich?

Auf der anderen Seite:
Wo bleiben eigentlich die Bewertungen der Amerikanischen Finanzdienstleister?
Wo bleibt die Einstufung des Amerikanischen Wirtschaftsraumes?
Ist es nicht so, daß die Amerikanische Wirtschaft nicht auch über Kredite finanziert wird?
Ist nicht der größte Kreditgeber der Amerikanischen Wirtschaft die Volksrepublik China?
Was passiert eigentlich, sollte Amerika seine Schulden auf einmal zurück zahlen?
Würde dann der Weltmarkt nicht mit Dollar überschwemmt?
Was dann zu einem rapiden Wertverlust des Dollars gegenüber anderen Währungen führen würde.
Und damit zu einer noch stärkeren Wirtschaftskrise?

Allein deshalb braucht der Wirtschaftsraum Europa eine stabile eigene Währung.
Als verlässlichen Gegenpol zum Dollar.
Wie diese nun heißt, ist dabei wirklich egal.
Nur muß diese Währung in allen Staaten der Europäischen Union den gleichen Stellenwert genießen.
Es kann halt nicht sein, daß es im selben Wirtschaftsraum dazu kommt, daß im einem Land (z.B. Deutschland) die "Stütze" so hoch ausfällt, daß man in einem anderen Land (z.B. Estland) zu den Spitzenverdienern gehört.
Auch mal so am Rande angemerkt.


Geschrieben

@Nuwas. ganz einfach: Wer Geld besitzt hat Macht. Wenn neben dem US-Dollar auch noch der Euro sich als eine 2. Weltwährung durchsetzen würde, müsste Amerika seine Macht teilen. Darum fürchtet Amerika den Euro, wie der Teufel das Weihwasser.
Durch die abnehmende Produktivität der europäischen Südstaaten, verliert der Euro an Wert. Würden einige Länder aus der Eurozone ausscheiden würde sich damit auch automatisch das Geldvolumen des Euros veringern. Während Amerika pausenlos die Notenpresse laufen läßt, ist der Euro noch immer der Gegenwert des innerhalb der Eurozone erzeugten BIPs.
China hat durchgesetzt, wegen seiner enormen Dollarbestände, dass der Dollar im asiatischen Raum als Leitwährung gilt. Meine Euros werden zunächst in Dollar umgerechnet und danach in der jeweiligen Landeswährung. Dabei hat der Euro mehr als 20% seines Wertes verloren.
Geht das Wachstum in China herunter hat das auch Einfluss auf den Welthandel, weil weniger Geld in Umlauf gelangt.
Wer weniger Geld hat, kann auch weniger bei uns kaufen.


Geschrieben

@ nosex und @sunrise Ich danke für eure Beiträge. Ich habe den Thread auch eröffnet, weil ich (auch) auf dem Gebiet der Wirtschaft leider nur über wenig Kenntnisse verfüge. Nur bitte die Ausfälle gegen die "Stammtische" unterlassen.Ich habe beobachten müssen, dass das Stammtischgeschwätz von gestern oft die Beschreibung der Lage von heute ist.Die Stammtische haben die Interessen im Blick, lassen sich weniger von "Visionen" und "Idealen" umnebeln. Dagegen würde ein Wiederabdruck vieler "Expertenmeinungen " zu den Verträgen von Maastricht und Lissabon heute wohl "Betroffenheit" oder Gelächter provozieren. Ich möchte zunächst zwei einfache Fragen stellen:
1. In den Memoiren von Roosevelts Außenminister Cordell Hull habe ich gelesen, dass sein zentraler Vorwurf gegen Hitlerdeutschland war, unter Umgehung des Dollar Geschäfte mit südamerikanischen Ländern zu tätigen. Ich erinnere mich, dass Ähnliches auch dem Iran vorgeworfen wurde. Wie funktioniert das? Wie verdienen die USA mit dem Dollar als Leitwährung? 2. Vor einigen Tagen fragte jemand, ob Griechenland nicht Euros drucken lassen kann und so seine Schulden bezahlen kann. Keiner in der Runde wusste, wo Euros gedruckt werden 8etwa in Irland ?) und wer die Ausgabe wie kontrolliert. Kann jemand das hier beantworten?


Geschrieben

Es ist eine bestimmte Menge Geld im Umlauf.
Diese ist "bekannt"- das ist die Summe aller gedruckten Geldscheine und geprägter Münzen, die tatsächlich im Umlauf sind.

Sollte der jeweilige "Herausgeber" sich dazu entschließen zusätzliche Geldscheine zu drucken, erhöht sich das im Umlauf befindliche Kapital. Zumindest solange dieser Geldzuwachs nicht durch einen Gegnwert finanziert wird, ist damit also ein Wertverlust verbunden.

Oder anders ausgedrückt:
Man hat zwar mehr Geld in der Tasche, kann sich aber dafür weniger kaufen.

Ob die USA an der Leitwährung Dollar wirklich verdienen, mag dahin gestellt bleiben.
Aber als alleiniger Herausgeber einer Leitwährung haben die USA eine nicht zu unterschätzende Machtposition.

Diese wird geschwächt, sollte tatsächlich eine zweite Leitwährung entstehen.
Dabei ist das dann auch wieder unabhängig davon, wie diese Leitwährung heißt.

Sollte Griechenland tatsächlich neue Euros drucken (dürfen), vergrößert sich die im Umlauf befindliche Geldmenge, ohne daß der Kapitalzuwachs durch einen Gegenwert abgesichert ist. Das aber bedeutet dann einen Wertverlust des Euros.

Die Europäischen Staaten unterhalten "staatliche Münzen". Dort werden die jeweiligen Geldscheine gedruckt bzw. Münzen geprägt. Daher kommt es auch, daß sich die Münzen in den einzelnen Mitgliedsstaaten der Eurozonen unterscheiden. Bei den Geldscheinen habe ich noch nicht drauf geachtet.
Aber auch da gibt es Merkmale, anhand derer man die Herkunft ablesen kann.

Als ich in der Schule war, was nun schon ein wenig länger her ist, wurde noch gelehrt, daß die im umlauf befindliche Kapitalmenge durch das Bruttosozialprodukt abgesichert ist.
Ob sich seit der Einführung des Euros daran etwas geändert hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Wenn nicht, wäre das Bruttosozialprodukt der gesamten Eurozone maßgebend.

(Brottosozialprodukt= Summe aller Güter und Dienstleistungen, die im Laufe eines Jahres von einer Volkswirtschaft erwirtschaftet wird)


Geschrieben

@nosex Danke dir. Wir alle kennen ja die unterschiedlichen Münzen.Aber könnte Griechenland tatsächlich drucken?Weisen die Scheine Merkmale auf, die die Ausgabestelle anzeigen?
Die spanische Art, Gelder (zur angeblichen Ankurbelung der Konjunktur) an unproduktive Unternehmungen zu verschwenden und so dann unfähig zur Rückzahlung zu sein, wurde schon öfter kritisiert. Diesen Fehler machten auch viele Politiker der Weimarer Republik.Uch solche in der ehemaligen DDR.- Aber am Ende muss man noch froh sein, dass das Geld nicht in den dunklen Kanälen der Korruption verschwindet.


Geschrieben

@Nuwas nosex hat im Grunde nichts anderes gesagt als ich es auch versucht habe zu erklären. Die im Umlauf befindliche Geldmenge wird von der EZB (Europäische Zentralbank) überwacht BIP bedeutet wie nosex richtig dargelegt hat Brutto-Inland-Produkt. (Früher BSP) Ursprünglich entsprach die Menge des Papiergeldes (weil leichter transportierbar) den Goldreserven eines Landes. Seit Bretton Wood 1944 haben die beteiligten Staaten beschlossen von diesem Grundsatz abzuweichen. Die Währungen sollten frei konventierbar sein. Statt Gold wurden die erzeugten Produkte (Produktivität) des jeweiligen Landes zu Grunde gelegt.Später auch die der Dienstleistungen.(Auch die Leistungen diverser Internetportale)Gleichzeitig wurde in Bretton Wood Ort in Arkansas der Weltwährungsfond eingerichtet.
Mit dem US-Dollar als Weltleitwährung können die USA Einfluss auf die Wirtschaft der meisten Staaten ausüber.
Zu den im Umlauf befindlichen Dollars kommen auch noch die großen Mengen Falschgeld des Green Backs.
China ist daran interessiert mit Hilfe seiner Währung die Amerikaner aus dem Pacifikraum zu verdrängen. Um unabhängig vom Euro und Dollar handeln zu können, hat im vergangenem Jahr eine Konferenz in Indien der BRICS-Staaten stattgefunden.(Brasilien, Russland, Indien, China,Südafrika)
Als dritte Interessengruppe kommen die ASEAN-Staaten hinzu. Gegründet 1967 vom damaligen Thailändischen Außenminister. Zu diesen gehören: Brunei, Cambodia, Indonesien, Laos, Malaysien, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam)
Eine Rückkehr zur geliebten DM würde eine sofortigen Aufwertung der Mark folgen um ca 20%, soviel würden unsere Waren im Ausland teurer werden. Der Export würde um 25 % zurückgegen. So meldete gerade das ARD Nachrichten Magazin.


Geschrieben

Ich verstehe das ganze Gezerre gar nicht. Mit der D-Mark ging es uns damals auch sehr gut. Ich habe damals gut verdient und erst mit dem Euro sind die Löhne so eingefroren worden, dass sie sogar rückläufig sind wenn man die Inflation bedenkt. Deutschland würde den Exportrückgang durch Qualität wieder ausgleichen. In Spanien kann man schön Urlaub machen aber Griechenland sollte uns wirklich egal sein. Meinetwegen kann die D-Mark zurück kommen.


Geschrieben

Lieber@Sunrise Entschuldige bitte, dass ich mich bei @nosex bedankt habe, bei dir wohl nicht genug. Ich freue mich über jeden Hinweis. Meine Fragen ergaben sich aus aktuellen Erlebnissen und zielen natürlich nicht genug ins Zentrum des Threads. @Kolbinger gibt m.E. die Stimmung in der Bevölkerung richtig wieder. Sie fühlt sich desinformiert. Man kann auch nicht leugnen, dass damit etwas Richtiges erkannt wird. Man verkauft die Einführung des Euro als Erfolgsgeschichte und tut so, als habe Deutschland vor der Einführung des Euro nichts exportiert. Ich frage mich auch, ob USA und Japan nichts in die südlichen Länder exportieren. Wo ist im anderen Fall dann deren Beitrag zur Stabilisierung dieser Länder?
Eine weitere lächerliche Methode der Abzocke ist es, Deutschland zur "Führung" (alternativ: zur Übernahme von Verantwortung ) aufzufordern. Der in einigen Ländern aufbrandende Deutschenhass zeigt, dass niemand sich nach Deutschlands Führung sehnt, wohl aber danach, dass die Deutschen unter Inkaufnahme von Inflation die südlichen Länder alimentieren. Man ruft nach mehr Information, in Wirklichkeit maßt sich eine kleine "Elite" an, unter Täuschung der Menschen ihre Projekte zu verwirklichen.Das berühmte Junckerzitat veranschaulicht das sehr gut.


Geschrieben

@Nuwas, wer ist deiner Meinung nach die Elite? Sind das Juden?


Geschrieben

@Kolbinger, Zur Zeit der DM war Deutschland noch Exportweltmeister.Da dadurch hohe Forderungen an die Empfängerländer entstanden, blähte sich die DM auf und hätte zwangsläufig zu einer Aufwertung führen müssen. Das Volumen der DM entsprach dem damaligen Bevölkerungsstand Deutschlands, nicht aber dem des Bruttosozialproduktes, dass weitaus höher lag.
Erst mit der Einführung des Euros und einer Eurozone mit über 330 Millionen Bewohnern unterlag der Wert des Euro nicht mehr so starken Schwankungen. Mit dem Euro im Hintergrund konnten wir den USA Paroli bieten.


Geschrieben

@Sunrise aber Aufwertung ist doch gut oder? Dann ist die DM mehr wert und die Binnennachfrage steigt. Ich habe gehört dass es gefährlich ist alles auf Exporte zu gründen. Dann kommt die ausländische Konkurrenz und schnappt uns die schönen Exporte weg, und weil sich im Inland nichts tut geht alles baden. Ist es nicht besser, wenn im Inland alles billiger wird durch die Stärke der D-Mark?


Geschrieben

@Kolbinger Jean Claude Juncker ist kein Jude. Die "Elite" , von der ich sprach, sind die sogenannten "glühenden Europäer", Vertreter einer Idee, die vielen Ländern im Süden viel verspricht, den Ländern des Nordens aber kurz- und mittelfristig nur Opfer abverlangt. Ob langfristig der Zusammenschluss Europas (das Zusammenwuchern, um mit Bundespräsident von Weizsäcker zu reden) wirklich dazu führt, mit den USA und China besser konkurrieren zu können,darf füglich bezweifelt werden. In der bisherigen Geschichte ist ein Zusammenschluss so unterschiedlicher Staaten und Völker bisher nie geglückt.


Geschrieben

Die Aufwertung der DM hätte nur bedingt auf unser eigenes Einkommen gehabt.
Denn die Preise für im Inland produzierte Güter und Dienstleistungen wären ja gleich geblieben.

Auf der anderen Seite wären deutsche Produkte für das Ausland teurer, teilweise sogar unerschwinglich geworden.
Das hätte dann zum Einbruch der Auslandsnachfrage geführt.
Somit wären Absatzmärkte weggebrochen, was sich wiederum nachteilig auf den bundesdeutschen Arbeitsmarkt ausgewirkt hätte.

Eine sich ständig verstärkende DM wäre von daher nicht unbedingt von Vorteil gewesen.

Das ist ein ganz feines Balance- Spiel auf des Messers schneide.
So vorteilhaft eine stabile Währung auch ist, so nachteilig können sich stetige Aufwertungen auswirken.


Geschrieben

@nosex Dann können wir also der Talfahrt des Euro beruhigter zusehen?
Ich erinnere alle noch einmal an die Ausgangsfrage des Thread. Was sollen wir in dieser Situation tun? Zulassen, dass alles, aber auch alles zur Rettung des Euro getan wird, also dass die EZB z.B. Staatsanleihen in Massen aufkauft?. Oder doch darauf dringen, dass z. B. ein Land, das mit gaunerischen Manipulationen sich in die Eurozone gedrängt hat ( oder von interessierten Kreisen geschoben wurde), diese konsequenterweise wieder verlässt ?Soll man weitere Kompetenzen nach Brüssel abgeben? Wie steht es dann um unsere Demokratie?


Geschrieben

qNuwas, nosex hat meine Ausführungen noch einmal bestätigt. Noch sind unsere Politiker zu einer radikalen Lösung der Eurokrise nicht bereit. Müssten sie doch zugeben bisher die falschen Entscheidungen getroffen zu haben.
Der hier an der FU lehrende Wirtschaftswissenschaftler Arnulf Baring hat schon 1997 die Eurokrise richtig vorrausgesagt.
Im Kern würde sich eine Lösung abzeichnen, wenn sich die Eurozone auf eine kleine Gruppe Länder mit vergleichbarer Wirtschaftsleistung konzentrieren würde. Zwar auch ein schmerzlicher Eingriff, doch ein zumutbarer Kompromiss.
Bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage am Weltmarkt wird sich für die angeschlagenen Länder Spanien, Italien, Griechenland auf Sicht keine Lösung ihrer Probleme abzeichnen. Selbst mit deutscher Hilfe kann man in diesen Ländern nicht einfach eine Fabrik bauen, Arbeitslosigkeit beseitigen und eine effektive Verwaltung installieren-.
Auch für Deutschland zeichnet sich ein Rückgang des Wachstums ab. Wir können daher gar keine zusätzlichen finanziellen Hilfen leisten.
@Kolbinger die wirtschaftliche Leistung Deutschlands ist größer, als der Binnenmarkt aufnehmen kann..
@Nuwas haben wir in Deutschland noch eine funktionierende Demokratie?
Mir vermittelt sich der Eindruck, dass unsere sogenannten Volksvertreter mehr die Interessen der Industie und des Kapitals vertreten, als die der Bürger. Inzwischen hat in Deutschland das Kapital die Macht übernommen. Daher tut sich auch in Brüssel so wenig, wenn es nicht den Banken dient.


Geschrieben

@Sunrise Auf das Buch "Scheitert Deutschland!" von Arnulf Baring hatte ich an anderer Stelle auch hingewiesen. Es ist erstaunlich hellsichtig gewesen. Deine Idee des kleineren Europas der wirtschaftlich vergleichbaren Länder wird sehr stark bekämpft. Wieso kann ich nicht sagen. Vielleicht entstünde dann eine echte Konkurrenz für die USA. So aber werden all die Gebresthaften (und dabei hat der Beitrittswahn ja noch kein Ende!) schon dafür sorgen, dass die europäischen Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Eine funktionierende Demokratie beginnt mit der Information für die Bevülkerung auf möglichst breiter Basis. Da wir aber im Zeitalter der Alternativlosigkeit und des "nicht mehr zurück!" leben, lohnt es nicht mehr zu lernen.
Wie sich unsere Nachbarn , vor allem die im Nassauer-Staat Luxemburg, die Lösung der Krise vorstellen,macht heute Luxemburgs Außenminister Asselborn deutlich. "Deutschland muss sich klar zu Europa bekennen" (vornehme Umschreibung für "die Zeche bezahlen") und dann noch unverschämter :"Ich will kein Deutschland haben, vor dem man Angst hat!" (unverschämtes, sinnloses Schwingen der Keule). Luxemburgs Ministerpräsident Juncker hatte die deutsche Regierung (nicht jedoch Merkel und Schäuble!) davor gewarnt, Außenpolitik mit Blick auf die Innenpolitik zu machen(d.i. im Klartext "Rücksicht auf deutsche Interessen zu nehmen,deren Verteidigung von vielen Wählern aufmerksam verfolgt wird). Die gleiche Linie verfolgt Frankreichs Präsident, der aber ungeniert die eigenen Wahlversprechen durchsetzt und sich als "Südenversteher" aufspielt. Manchmal steigt der Blutdruck bei der Lektüre solcher Verlogenheit.Man hat den quälenden Eindruck, dass die Deutschen das diplomatische Spiel der raffinierten Lügen wieder nicht beherrschen.
Ganz deprimierend ist der Umstand, dass die Opposition gewissermaßen als Fünfte Kolonne der Deutschland-Kritiker in Brüssel fungiert. Dadurch werden deren schamlose Angriffe in ihrer Wirkung noch verstärkt. Eine groteske Situation, dass man als kritischer Zeitgenosse in Deutschland nur die Linke als Alternative hat, in Österreich dagegen die Rechte.


Geschrieben

Zitat; Nuwas
....das die Deutschen das diplomatische Spiel der raffinierten Lügen wieder nicht beherrschen."

"Diplomatique par exelente°" war noch nie die Stärke deutscher Politiker. Mit ihrer Direktheit haben sie es noch nie verstanden Zustimmung zu erlangen.
Eine wirksame Kontrolle der Banken wird ständig unterlaufen. Die geforderte Eigenkapitalquote geht nur schleppend voran. Verluste werden zu Lasten der Steuerzahler in Bad Banken ausgelagert.
Die Nachrichten vermelden heute, dass die Deutsche Bank 1500 Arbeitsplätze, vorwiegend im Investmentbereich streichen will, um damit " 3 Milliarden" Euros einzusparen. Summen, die wir Normalbürger uns nicht vorstellen können.Zeigen sie doch mit welch ungeheuren Gewinnen die Banken rechnen.
Der beherrschende Einfluss des Kapitals auf die Politik machen jeden Rettungsversuch des Euros zunichte. Trotz der Finanzkrisen von 2008 und 2011 wird weitergemacht , wie vordem. Lehren wurden bisher daraus anscheinend nicht gezogen.
Frau Merkel kämpft mit ihren Finanzminister verbissen um den Erhalt des Euros und der Eurozone, während der französische Präsident lächelnd Zustimmung signalisiert und dennoch seinen eigenen Kurs eiskalt durchzieht.


Geschrieben

Wer gestern die Nachrichten verfolgt hat, konnte erfahren, daß einige Staaten, darunter Frankreich an führender Stelle, fordern, daß den überschuldeten Ländern von seiten der EZB ein unbegrenzter Kreditrahmen eingeräumt wird.
Zur Beschaffung des betreffenden Kapitals soll einfach neues Geld gedruckt werden.

Haben unsere Politiker (und nicht nur die) aus der Geschichte nichts gelernt?
Wie war das noch in der Weltwirtschaftskrise 1929?
(Lassen wir die Ursachen einmal weg!)

Aber wurde da nicht auch einfach nur neues Geld gedruckt?
Hat das nicht zu einer Galoppierenden Inflation geführt?
Mit dem Erfolg, daß selbst einfache Grundnahrungsmittel unerschwinglich wurden, weil der Lohn, morgens ausgezahlt, mittags nicht mehr ausreichte, um nur einen einzigen Laib Brot zu erwerben?

Hat diese Maßnahme letztendlich nicht dazu geführt, daß radikale Kräfte die Oberhand gewannen?
Weil diese für eine gewisse Stabilität gesorgt haben?
Ist daraus nicht das Dritte Reich erwachsen?
(Gut, das ist jetzt ein bisschen sehr einfach, aber ist es deswegen falsch?)

Über Sarcosi konnte man ja noch lachen!
Aber jetzt?
Nicht die Wirtschaftskrise ist bedrohlich.
Sondern der hektische und blinde Aktionismus so mancher Politiker, die aus der Geschichte nichts gelernt haben!


Geschrieben

@nosex Deinen Schlussfolgerungen und Urteilen möchte ich gerne folgen. Dagegen verwechselst du die Hyperinflation von 1923 (mit Erscheinungen, wie du sie schilderst) mit der Weltwirtschaftskrise (ab 1929). In der Weltwirtschaftskrise befolgte man in Deutschland gerade einen Sparkurs (mit der ruchlosen Erfindung einer Junggesellensteuer z. B.) und eine Politik der Deflation. Manche Beobachter meinen, der Staat hätte sich weiter verschulden müssen, um die Wirtschaft wieder flottzumachen. Nach den Negativerfahrungen mit den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung Schmidt in den Siebzigern wird man hpffentlich heute mit solchen Ratschlägen vorsichtiger sein.
Altbundeskanzler Schmidt ( ein guter Freund der amerikanischen Ostküste) rät den Deutschen unverblümt, die Südländer zu alimentieren. "Das Alter ist eine Last!", stellte schon de Gaulle richtig fest.


Geschrieben

Die Angst um den Verlust des Sparbüchleins, das noch mehr geliebt wird als die eigene Ehefrau, hat einigen Herrschaften offenbar die historischen Brillengläser derart getönt, dass sie Unvergleichbares vergleichen, um der "Krise Europas" (die ich, in Krisensituationen wohlgeübt, nicht erkennen kann) ein noch bedrohlicheres Gepräge zu geben. Das Deutschland von 1923 war ein geschlagenes, durch die Kriegswirtschaft ruiniertes, unter Reparationslast und Ruhrbesetzung stöhnendes, seines Stolzes und Selbstbewusstseins verlustig gegangenes Land, das von "Erfüllungspolitikern" gegen den Willen weiter Teile der Bevölkerung mehr schlecht als recht regiert wurde. Das heutige hochgerüstete Industrie- und Technologieland Deutschland, dessen Entwicklung von ganz Europa als wegweisend betrachtet wird (ob zurecht, darüber habe ich meine eigene Ansicht), in einem Atemzug mit dem abgetakelten Reich von 1923 zu nennen, ist absurd und gebildeter Menschen unwürdig; es dient lediglich dazu, Angstszenarien zu schüren, die einer isolationistischen Ordnungspolitik Vorschub leisten sollen. Selbstverständlich steht hinter zusätzlich in Umlauf gebrachtem Kapital eine höchst leistungsfähige Realwirtschaft. Hier dräuet also überhaupt kein Ungemach, selbst wenn die unbequemen Südländer ihre (überdies langfristig angelegten) Kreditverpflichtungen gegenüber der EZB nicht oder nur zögerlich sollten bedienen können: deswegen bricht ja die Wirtschaft nicht zusammen. Lediglich die Banken verlieren ein wenig (zusätzlich gedrucktes) Geld. Who cares?


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