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Keine schlechteren Zeiten


Me****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo grüße Euch!
Ich schreibe ab und zu in einem christlichen Forum;dort fällt mir auf;das viele Argumente bringen,das heutzutage keiner mehr das "Wort Gottes" achten würde;daher wäre die heutige Welt so schlecht;wie zu "Noahs Zeiten"
Meine Gegenargumente sind:Im Mittelalter wurden Menschen im "Namen Gottes" gefoltert und ermordet;war das etwa "Gottes Wort" geachtet???Ja, klar;es steht doch in der Bibel:"Du sollst die Zauberinnen nicht leben lassen"..In JEDEM Jahrhundert gab es Grausamkeiten;egal ob dieses von Christen oder Atheisten oder anderen Richtungen verübt wurde
Ich gehöre der Neuapostolischen Kirche an(noch mehr hier,die auch dieser angehören/oder angehörten?)Dort gibt es inzwischen auch Segnungen homosexueller Paare.So mancher sagt;das die Neuapostolische Kirche das Wort Gottes deshalb nicht achten würde..(außer in anderen Ländern,da ist die Neuapostolische Kirche konservativer)Ich finde das die heutige Zeit in vielerlei Hinsicht besser ist als früher;man denke nur an die bessere medizinische Versorgung;an die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse;an die Freiheiten,welche zumindestend hierzulande herrschen.Und gerade in den Kirchen hat sich schon viel Positives getan denke ich malWas meint Ihr zu diesem Thema?
LG
Ragnar


Geschrieben

Nein;das finde ich NICHT!Als "Märchenbuch"NEIN;es sind schon Berichte aus früheren Zeiten und Kulturen;
die Bibel hat ja auch nicht ein einziger Mann geschrieben;es sind ja Berichte/Gleichnisse aus verschiedenen Quellen und Übersetzungen


Geschrieben

Das salopp dahingeworfene und erkenntlich abfällig gemeinte Wort von der Bibel als "Märchenbuch" verrät nur eines, nämlich die gänzliche Ahnungslosigkeit von Mythologien, Religionen, Märchen und der zugrunde liegenden mündlichen Erzähltradition samt deren Wandlungen. Es würde dem "Märchenbuch"-Behaupter gut zu Gesicht gestanden haben, einfach seinen Schnabel zu halten, als den völlig untauglichen Versuch zu wagen, die von Ernsthaftigkeit getragene Werbung für eine christliche Kirche dreist abbügeln zu wollen.

Wer sich einmal der Mühe unterzogen hat, die kulturanthroplogischen, sozialpsychologischen und narrativen Wurzeln von Märchen zu erkunden, wird sehr rasch feststellen, dass selbst das Kunstmärchen (Andersen etc.) untrennbar verbunden ist mit jahrtausendealten Mythologemen, die ihrerseits die jeweiligen Gesellschaftsstrukturen ihrer Entstehungszeit widerspiegeln. Fast allen Gestalten von Mythologien und Religionen liegen tatsächliche historische Ereignisse zugrunde (z.B. auch dem Minotaurus und seinem Labyrinth auf Kreta). Oftmals sind es Könige, Kriegshelden oder Priesterherrscher gewesen, die als Götter, Halbgötter oder Gottgesandte Eingang gefunden haben in religiöse Vorstellungen. Diese nun wurden über Jahrhunderte hinweg lediglich mündlich weitergegeben, ehe sie von den sogenannten Schriftreligionen gesammelt und aufgeschrieben wurden. Andere Mythologien und religiöse Vorstellungen sind lediglich in Skulpturen, Bauten, Felsritzungen oder Höhlenmalereien überliefert.

Nun ist auch das Alte Testament der Bibel nach 500jähriger mündlicher Überlieferung erstmals teilweise schriftlich erfasst worden (um 700 vor unserer Zeitrechnung); eine zweite, erheblich erweiterte redaktionelle Zusammenfassung erfolgte um 200 vor der Zeitenwende. Vieles von dem, was das Alte Testament berichtet, mutet in der Tat märchenhaft an, jedoch ist stets zu berücksichtigen, dass sich dahinter ein historischer Kern verbirgt und vieles, wie z.B. die gleich zweifach auftauchende Schöpfungsgeschichte, symbolisch zu verstehen ist. Die wortwörtliche Bibelauslegung, wie sie heute manche christlichen Gruppierungen propagieren, ist genauso töricht wie die Koraninterpretation islamistischer Eiferer oder die Talmudexegese orthodoxer Juden. Gleichwohl sollte nicht das überreiche Kulturerbe übersehen werden, das Mythologien und Religionen in sich bergen. Das Märchen, allen Banausen sei's ins Stammbuch geschrieben, ist ebenfalls ein wertvoller Bestandteil der menschlichen Kulturentwicklung und ein unverzichtbarer Indikator für die Vielfalt der Gesellschaftsentwicklung und die Charaktervarianten des Einzelmenschen.


Geschrieben

Die Neuapostolische Kirche ist eine Sekte und ich lege keinen Wert auf deren Glaubensauslegung und
Gottes Wort. Werter Ragnar verschone uns doch bitte mit deiner christlich moralischen Diskussion.

Der Spiegel schrieb unter anderem:
Experten vermuten, daß die NAK in Deutschland jährlich zwischen 250 Millionen und 400 Millionen Euro
an Abgaben und Almosen einnimmt und Immobilien im Wert von etwa drei Milliarden besitzt. Die Neu -
apostolen unterhalten keine karitativen Einrichtungen, weder Alten- oder Pflegeheime noch Kranken -
häuser, Schulen oder Kindergärten. Das ist gegen deren Lehre. Ein Betreiben solcher Einrichtungen
wird als Pflege des Leibes und deshalb als weltlich betrachtet".

Bei der autoritären Struktur der Sekte ist es nicht verwunderlich, daß die NAK-Führer sowohl mit dem
NS-Regime als auch mit der DDR gut zurechtkamen. Politisch gibt sich die Sekte offiziell neutral. Sie
ermahnt ihre Mitglieder, sich von politischen Ämtern fernzuhalten. Das hinderte den Stammapostel
Bischoff nicht, Anno 1933 Adolf Hitler als "Erretter und Helfer in schwerer Not" zu feiern.


Geschrieben

Es ließe sich sicherlich mit einiger Berechtigung den Worten Albert Einsteins anschließen, der Religionen grundsätzlich als Aberglaube betrachtete. Doch das hilft uns hier nicht weiter, denn es macht das böse, ausgrenzende Wort "Sekte" die Runde. Nun haben sich Christen aller Sorten schon von Beginn an des Wortes "Sekte" bedient, um missliebige Konkurrenten desselben Glaubens auszuschließen und - manchmal sogar wörtlich - zu brandmarken. Ob der Nestorianerstreit, die blutigen Handgreiflichkeiten beim Konzil zu Nicaea, der Zank um die Arianer, ob die Scheiterhaufen für Waldenser und Katharer - stets wurde von "Sekten", von "Ketzern", von "Abtrünnigen" gesprochen.

Die PR-Aktion hier für die Neuapostolische Kirche halte ich zwar auch für verfehlt, doch schließlich ist's ein öffentliches Forum hier für alle Themen. Es lässt sich jeder Glaubensbewegung vorhalten, was sie für Fehler hat, wo sie versagt hat und dergleichen. Da sind die beiden großen christlichen Konfessionen kein Haar besser als sogenannte Sekten. Apropos: Die Fürbittegebete in katholischen und protestantischen Gottesdiensten während des "Dritten Reiches" und die Ergebenheitsadressen evangelischer Landesbischöfe und katholischer Kardinäle an den "Führer" sind um keinen Deut besser als die Schmeichelworte des neuapostolischen Stammapostels Bischoff 1933.
Das kohlhaasige Sektengerede hier ist effekthascherisches Getue ohne jegliche religionshistorische Beweiskraft. Sachliche Diskussionen sehen anders aus.


Geschrieben

Die beiden großen christlichen Konfessionen haben versagt wie die NAK und große Schuld auf sich geladen.
Deshalb ist eine Diskussion über Gottest Wort und das Gerede über schlechtere Zeiten eine verniedlichung
der Verbrechen in den einzelnen Religionen und Glaubensrichtungen.

Sekten haben in Deutschland seit langem einen negativen Anstrich erhalten. Es wird von staatlicher Seite
aus vor deren schlechten Einfluss gewarnt. Die Religionshistorie spielt in dem Zusammenhang überhaupt
keine Rolle. Sekten werden heute meist verbrecherisch und kriminell bewertet.

Die Sekten unter der Lupe:
Die meisten Sekten werden ideologisch definiert und dem religiösen Fundamentalismus zugeordnet:
Sekten halten ihre Form des Glaubens oder ihre Ideologie für die einzig richtige und einzig wahre. Andere Überzeugungen lehnen sie ab. Deshalb wollen sie ihren Glauben verbreiten – einige auch mit Gewalt.
Sekten zeichnen Feindbildern und Sünden der Gläubigen. Abgelehnt werden vorehelicher Sex (weil laut
Bibel Sünde), Masturbation (weil laut Bibel Sünde, Harry Potter (zuviel Zauberei), Mandala-Malen (magische Handlung), Homosexualität (weil laut Bibel Sünde). Ebenso seltsam sind auch andere gläubige
Überzeugungen. Gläubige Gruppen glauben und praktizieren Dämonenaustreibung und Kranken“heilung“
durch Gebet und religiöse Handlungen. Unfälle, Krankheiten und Katastrophen werden nicht selten auf
Sünden zurückgeführt. Dass heißt die Opfer sind laut dieser Überzeugung selber Schuld. Bei einigen
Gläubigen ist auch die körperliche Züchtigung von Kindern im Namen der Bibel erlaubt. Homosexualität
meinen Gläubige „therapieren“ zu können, weil es in ihren Augen sowieso nur eine „Persönlichkeitsstörung“
oder „Krankheit“ ist. Schnell nehmen diese Gruppen den Charakter von Psycho-Sekten an. Es gibt eine
strikte Hierarchie, eine körperliche und finanzielle Ausbeutung der einfachen Mitglieder und die gläubigen
Gruppen wie die Psycho-Sekten nutzen nicht selten Lebenskrisen von Menschen aus und betreiben eine
aggressive Missionierung.
Wie genau die Mitglieder einer solchen Sekten-Gemeinde zu leben haben, bestimmen die Mitglieder in
leitenden Positionen. Die Verantwortlichen stellen strenge Regeln auf. Wer dagegen verstoße, sündige.
Die Vorschriften beträfen nicht nur das Gemeinde-, sondern auch das Privatleben der Gläubigen. Auch
Kritik und Widerspruch gälten als Sünde. Außerdem würden die Leiter großen Einsatz von ihren Mitgliedern verlangen und sie immer wieder auffordern, viel Geld zu spenden. Das Selbstwertgefühl vieler Mitglieder
wird Stück für Stück gebrochen.

Fazit: "Der Herr segne dieses Forum mit seinem neuerdings religiösen Getue und seelsorgerischen Betreuung!
Oh mein Gott!!!"


Geschrieben

Ich höre immer nur: Menschen wurden ermordet, gefoltert, werden manipuliert, ausgenutzt usw. Dieselben Leute ziehen sich jeden Tag ein fettes Steak rein. Habt ihr mal darüber nachgedacht, was wir Menschen tagtäglich den Tieren antun? Nein? Ach so, die Gläubigen sagen, dass Tiere keine Seele haben. Na dann kann das Fo0ltern und Schlachten ja weiter gehen.


Geschrieben

Die NAK ist die 3.größte Glaubensgemeinschaft in Deutschland.
Sie mit Sekten in einen Topf der Allgemeinheit zu werfen und dabei kräftig umzurühren,
das scheint checker zu können, nur geht ihm dabei die Luft aus,
denn in seinen Beiträgen fehlt´s hinten und vorne an belegbaren Fakten.


Geschrieben

Der Moderator hat wohl einiges außer Acht gelassen? Fakt ist:
Die Kirchen und eine Sekte wie die NAK haben eine überaltete Sexuallmoral, die nicht in unsere heutige Zeit
passt. Viele Menschen wenden sich bewusst ab, weil diese Glaubensgemeinschaften eine diskriminierende
Haltung speziell gegenüber Homosexuellen vertreten. Die kath. Kirche und die meisten Sekten sprechen sich
gegen die Homoehe aus. Ich vermisse eine barmherzige Haltung, damit die Menschen ihre wahre Sexualität
preisgeben und ausleben können. Diese Positionen werden sich leider in den nächsten hundert Jahren nicht
dramatisch verändern.
@MacCock
Ja, die Menschen morden, foltern, manipolieren, nutzen aus usw., fressen ihr fettes Steak, schlachten zu
viele Tiere und quälen sie in Übermaß. So darf es nicht weitergehen! Jeder Mensch hat doch die Wahl,
weniger oder gar kein Fleisch zu essen. Wenn man heute die gesundheitliche Verfassung der Menschen
betrachtet leben wir sicher in schlechteren Zeiten. Die Nahrung hat keinen hohen Stellenwert mehr und
die Lebensmittel müssen meist billig produziert und gekauft sein.


Geschrieben

Vielen Dank, @checker. Ich denke, dass wir heute viel Unüberlegtes tun. Wir betrachten die ganze Welt als einen Selbstbedienungsladen für menschliche Interessen. Und die wiederum sind von wirtschaftlichen Interessen geleitet. Dass dieses naive und rücksichtslose Vernutzen der Ressourcen auf den Menschen zurückschlägt, spüren wir jetzt schon am Klimawandel durch die Zunahme der Umweltkatastrophen. Die Natur schlägt zurück, aber die Tiere können sich nicht wehren. Sie werden gehalten wie Fabrikware und auch genauso eingeschätzt (Nutztiere) oder gleich ausgerottet (Wildtiere). Ich bin wenigstens so weit, kein Fleisch zu essen, aber Eier, Quark usw. esse ich natürlich. Ich trage auch eine Lederjacke und Lederschuhe. Aber auch alles das ist Massenproduktion, und wir sollten uns überlegen, ob wir das auf Dauer wollen, grade weil wir über die technischen Möglichkeiten verfügen, Gebrauchsgegenstände zu fertigen, ohne dafür Tiere zu töten. Sagen eigentlich die Kirchen irgendetwas dazu? Wahrscheinlich nicht, denn da geht's nur um das menschliche Heil.


Geschrieben

Früher war es leider in der Tat in der Neauapostolischen Kirche sehr streng;leider auch sexualfeindlich.Es hat sich jedoch sehr viel in der Zwischenzeit verändert und es wird auch noch viel dran gearbeitet,das Homophobie entgegengewirkt wird.Das Oberhaupt der NAK heißt Stammapostel Leber;er ist außerdem Doktor der Mathematik.
Er hat viel dazubeigetragen,das in der Kirche Vorurteile und Ausgrenzungen gegenüber Homosexuellen und Transsexuellen abgebaut wird.Klar ist noch nicht alles so extrem liberal wie es sein sollte;aber es gibt schon viele Lichtblicke(z.B. werden Segnungen von homosexuellen Paaren in der NAK genehmigt)


  • Moderator
Geschrieben

Bevor wir hier irgendwelche Glaubensgemeinschaften als "Sekte" bezeichnen sollten wir uns doch erst einmal darüber einig sein was mit dem Terminus "Sekte" eigentlich gemeint ist. Der Begriff "Sekte" wurde doch seit je her - insbesondere von Anhängern der grossen Volksreligionen - für all jene Glaubensgemeinschaften verwendet, die dem eigenen Religionsverständnis nicht entsprachen. Ganz gleich ob Katholiken, Protestanten, Neuapostolen, Zeugen Jehovas oder sonstige, religiöse Gruppierungen sind allesamt "Glaubensgemeinschaften", und hier liegt auch der Knackpunkt: Es geht um glauben, und glauben ist bekanntlicherweise nicht wissen. Nichts von alledem was in den religiöen Schriften steht (um den Begriff "Bibel" zu vermeiden) ist zweifelsfrei bewiesen, man kann es glauben oder eben auch nicht.

Diese religiösen "Überlieferungen" wurden immer und immer wieder übersetzt, ergänzt, uminterpretiert, verändert und nach den Vorstellungen der verschiedenen Glaubensgemeinschaften ausgelegt, sodass keine einzige der Religionsgemeinschaften für sich wirklich in Anspruch nehmen könnte im alleinigen Besitz der ultimativen "Wahrheit" zu sein. Viel zu oft wurde das sogenannte "Wort Gottes" missbraucht, zur Durchsetzung von Wertvorstellungen, zur Unterdrückung ungeliebter Volksgruppen, zur Bereicherung des Klerus.

Ich für meinen Teil kann mit diesem "Wort Gottes" absolut nichts anfangen. Für mich sind die Bibel, der Koran, der Talmud und wie die Schriften alle heissen eine Sammlung von Geschichten und Fabeln, mit denen sich die "Gläubigen" schon immer jene Dinge zu erklären versuchten, die einfach nicht zu erklären sind.

Nun ja, jeder soll glauben was er möchte. So wie es für jedes Töpfchen ein Deckelchen gibt, so gibt es auch für jeden, der das für seinen Seelenfrieden braucht, eine Religion mit der er sich identifizieren kann wenn er das nur möchte. Die Neuapostolische Kirche segnet Homopaare ?? Nichts wie hin... :P

Geschrieben

Ich möchte einmal daran erinnern, dass wir in einem Schwulenchat sind. Wir überheben uns sehr, wenn wir über den Wert von Märchen und Religionen urteilen wollen. Das sollen bedeutendere Köpfe tun.Selbst ein Albert Einstein ist in solchen Fragen beileibe nicht letzte Instanz. Lebensreformerischen Zielsetzungen (wie dem Verzicht auf Fleisch ) mag jeder für seinen Teil folgen, zu einer Einigung über solche Ideale werden wir hier schwerlich kommen.-
Zu dem Hinweis des Threaderstellers : Ich bin sehr dafür, den negativen Ausdruckswert, den das Wort "Sekte" gewonnen hat, abzubauen. Manche Menschen fühlen sich in einer kleineren religiösen Gemeinschaft wohler,stehen dort aber auch stärker unter Druck. Den großen Volkskirchen geht immer mehr von ihrer früheren Bindekraft verloren, weil man nicht mehr glaubt .Ich darf noch daran erinnern, dass " Glauben" eine andere, aber keine minderwertige Form des Fürwahrhaltens ist, Ein kurzer Blick in die Methodenlehre der "Kritik der reinen Vernunft "würde hier manchem schon sehr weiterhelfen.Es ist eben nicht getan mit dem ewig wiederholten "Glauben ist Nicht-Wissen". Das stimmt schon, aber es ergeben sich daraus andere Folgerungen. als manche hier denken.
Wir sollten uns hier auch nicht verhalten wie die "abstrakt" denkende Marktfrau bei Hegel. Als eine Käuferin die Eier der Guten kritisierte, fand die Marktfrau an der Kundin nur noch Tadelnswertes. Die Neuapostolischen segnen Homopaare. Gut, aber es wäre jetzt abstrakt gedacht, fänden wir an ihnen jetzt nur Gutes. Die Wahrheit ist das Ganze, und Interessen führen oft von der Wahrheit weg.
Am Schluss noch eine Bemerkung : Menschen, die sich in den dreißiger Jahren in der Weltwirtschaftskrise politisch ( nach unserem heutigen Verständnis) falsch geäußert haben, überheblich zu kritisieren, zeugt von geringem Problembewusstsein. Jeder steht in den Vorurteilen seiner Zeit. Was man über unsere Politiker und Geistesgrößen in 70 Jahren sagen wird, wage ich mir gar nicht vorzustellen.


Geschrieben

Als zeitlebens nichtreligiöser Mensch habe ich noch nie sonderlich viel von metaphysischem Geschwurbel gehalten, genau so wenig wie von esoterischem Tralala. Dennoch ist es geradezu fahrlässig und zeugt von geistiger Minderbemittlung, die Bedeutung von Religionen und religiösem Empfinden für die Sozial- und Kulturgeschichte der Menschheit einfach unterschlagen zu wollen. Ob Rechtwesen oder Kunst, Philosophie oder Mathematik, Gesellschaftspolitik, Biologie oder Astronomie - letztlich haben sie alle ihren Ursprung in dem religiös unterfütterten Bestreben, Erklärungsmodelle für die Welt und die Existenz des Menschen zu schaffen.Das reicht vom Animismus mancher Naturvölker bis hin zur verzwickten Dogmatik der sogenannten Hochreligionen. Dass nun Letztere oftmals zur physischen und psychischen Gewalt gegriffen haben und noch immer greifen, um sich Macht über Menschen anzueignen und zu erhalten, das gehört zweifelsohne zur düsteren Seite vieler Glaubensrichtungen.

Es liegt in der Natur der Sache begründet, weshalb jede Glaubensrichtung und jedes noch so kleine Glaubensgrüppchen ein Abweichen von deren religiösem Dafürhalten als unzulässig, als Verrat, sogar teilweise als todeswürdiges Verbrechen ansieht. Denn jede religiöse Bewegung erhebt den Anspruch, im Besitz der alleinigen, unumstößlichen Wahrheit zu sein. Das eben ist das Grundübel und die Ursache für jene radikale Unduldsamkeit, mit der Menschen ausgegrenzt, verfolgt und gar nicht so selten tödlich bedroht werden. Dieser glaubensgenährte Fanatismus trifft nicht nur den Einzelnen, sondern kann sich auch gegen eine Millionen umfassende Gruppe wie die Homosexuellen wenden. Dabei spielt es in Bezug auf Homosexualität leider gar keine Rolle, dass bereits vor über 2500 Jahren Übersetzungsfehler aus dem Althebräischen zur bis heute andauernden Verdammung der mannmännlichen Liebe geführt haben.

Was nun den hier leichtsinnigerweise und in diskreditierender Absicht wiederholt gebrauchten Begriff der "Sekte" anbetrifft, so sei festgehalten, dass das aus dem Lateinischen "secta" abgeleitete Wort nichts anderes als "Partei", "Lehre", "Schule" oder "Weg" bedeutet. Es sind die großen Religionsgemeinschaften, die mit der Kennzeichnung "Sekte" die ihr ärgerlichen Glaubensabweichungen ins Abseits stellen wollen und somit der Verachtung preisgeben. Die beiden christlichen Konfessionen beanspruchen für sich die Bezeichnung "Kirche", wiewohl dieser Begriff keineswegs geschützt ist und daher auch berechnenderweise von einer Organisation wie Scientology verwendet wird. Wie umstritten der mit einem positiven Image ausgestattete Kirchenbegriff ist, zeigt sich an der Einlassung des derzeitigen Papstes Benedikt XVI. , die evangelische Kirche sei keine wirkliche Kirche. O sancta simplicitas!

Die geistlose Engherzigkeit und das nicht minder proletenhafte Gegeifere gegen die angebliche Sektenzugehörigkeit eines Mitusers in diesem Forum sind wirklich beschämend. Wenn jemand aus innerster Überzeugung glaubt, die Bibel sei das Wort einer Gottheit, dann soll er das unbeschadet tun - meine Sache ist es nicht. Ich halte mich lieber an das Wort Friedrichs des Großen, es solle jeder nach seiner Façon selig werden.


Geschrieben

Ich wollte hier noch eine kurze Bemerkung anbringen, die aber nicht gespeichert wurde. Begründung "Bitte verwende..".Ich betrachte das als Provokation. Für Spielereien dieser Art ist mir meine Zeit zu schade. Vielleicht sucht ihr in anderen Beiträgen auch nach Leerzeilen. -


Geschrieben

Nuwas, dieser Automatismus verhindert, dass unnötig viele Leerzeilen aufeinander folgen,
was einen Whitespace zur Folge hätte und hat deshalb schon seinen Sinn.

  • Moderator
Geschrieben

@nuwas, nicht schon wieder die "beleidigte Leberwurst" bitte, das ist ein automatischer Filter, der Beiträge
zurückweist, die mehrere Leerzeilen hintereinander enthalten, hat nix mit deiner Person zu tun...


Edit: Hab' die Schrift Schepp gemacht, weil's ja nix mit dem Thema zu tun hat.

Geschrieben

Was, bitte, haben diese drei Beiträge zur Editierfunktion in diesem Thread zu suchen? Beim Thema bleiben, Herrschaften!


Geschrieben

Mit dem Thema hat´s nichts zu tun, deshalb meine Formatierung zu kursiv!

Geschrieben

1. Gott oder Götter gibt es schon mal gar nicht, oder hat Gott befohlen zwei Atombomben auf Japan zu werfen ?
2. Die Bibel ist in meinen Augen eine Art Leitfaden, der den damals unwissenden, fern jeder Wissenschaft lebenden Menschen den Weg des richtigen Miteinanders aufzeigen wollte/sollte. Quasi ein Regelwerk des Lebensweges. Die Menschen zur damaligen Zeit hatten einen IQ wie ein Meter Feldweg, wofür sie natürlich nichts konnten. Nur der dumme Mensch lässt sich führen und das ist auch der Grund, warum Deutschland zu wenig für die Bildung unternimmt. Es braucht den dummen Untertan, der für 10 Euro mehr Stütze sein Vaterland verrät.


Geschrieben

@Spargel Ich zweifele doch sehr daran, dass die Tatsache, dass die Amerikaner - natürlich in bester Absicht- zwei Atombomben geworfen haben, die Nichtexistenz Gottes beweist. Du solltest dir die Schwierigkeiten des "Theodizee"-Problems einmal kurz von @Minotaurus erklären lassen! - Dass die Menschen in der Antike weniger intelligent waren als wir heute, ist eine aufregende, aber etwas merkwürdige These. Natürlich geht mir sofort der Gedanke ein, dass ich intelligenter als Platon und Aristoteles bin. Das ist ja auch klar.- Mich würde interessieren, wieso die Menschen "ihr Vaterland" für etwas mehr Stütze verraten.


Geschrieben

@Minotaurus, ich darf dich einmal direkt ansprechen, denn ich würde auch gern mehr über dieses Theodizee-Problem erfahren. Wikipedia befriedigt da doch nicht recht. Es würde sicher einigen Usern etwas bringen, wenn du da aus deinem reichen Fundus schöpfen und uns hier eine kleine Darstellung geben könntest.


Geschrieben

@Nuwas, die Bundesregierung kauft sich ihre Wähler mit kleinen Geschenken, etwas mehr Hartz4, Begrüßungsgeld, wovon die Hartzer allerdings nichts haben aber weil sie es eh nicht kapieren, wird es erstmal als mehr Geld angesehen, die Praxisgebühr fällt weg, da hat auch der kranke Mensch gar nichts davon und der gesunde Mensch geht eh kaum zum Arzt. Und die größte Verarsche ist die neue Lebensleistungsrente , die voraussetzt, dass man 40 Jahre gearbeitet und 40 Jahre privat vorgesorgt hat. Jetzt mal im ernst, wer 40 Jahre gearbeitet hat und privat eingezahlt hat, wird wohl eine gute Rente erwarten. Allerdings konnte man in der DDR nicht privat vorsorgen und geht auch jetzt leer aus. Dafür gab es aber in der DDR eine Mindestrente und keine Altersarmut und Tafeln brauchte man auch nicht. Für die, die es nicht wußten, der Gang zum Arzt und zur Apotheke war übrigens kostenlos.


Geschrieben

@ EFSpargel Danke, ich verstehe jetzt, was du unter "Vaterland" verstehst. Es ist klar, dass die heutige Opposition alle Erleichterungen entweder bagatellisiert oder als "Wahlgeschenke" denunziert.- Dein Vergleich der Lebensumstände in der DDR und der Bundesrepublik kann leicht zu gereizten Reaktionen bei Wessis führen. Das ist ein weites Feld.
Wir müssen zurück zur Rolle der "Religionen"!


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