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Leben als alter, schwule Mann .


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wie kann man als alter,schwuler Mann in Deutschland leben. Was kann man tun um nicht zu vereinsamen?. Wer hilft einem, wenn man an Demenz erkrankt ist und keine weiteren Angehörigen hat?


Geschrieben

Hy

Eine Möglichkeit wäre,sich eine Rentnergemeinschaft zu Gründen ,so wie Verwittwete Ältere Frauen es im Ausland auch machen und jeder schaut auf den anderen was er macht und hängen ganze Zeit miteinander ab und unternehmen nonstop was . Diese Variante würde ich allem anderen zumindest ebenso vorziehen .Besser als in nem Altersheim allemal.
Am besten 5 oder 10 tun sich zusammen ,verkaufen ihre Kleinen Buden und ziehen gemeinsam in ein ganz Großes Haus mit Wellnesbereich und Pool usw., einfach ne fette WG gründen sozusagen .Also cooler kann man seine Rente echt nicht plattkriegen
Im Altersheim vereinsamt man und man weiß nie wie man dort behandelt wird,wenn plötzlich neue Pfleger am Start sind ,gibt schliesslich viele Arschlöcher in der Branche .

Eröffne doch mal Gruppen auf den anderen Seiten,wie "Seniorengemeinschaft Gründung" oder " RentnerWG-Im Dutzend spaßiger" oder sowas Versuchs einfach mal,schreib alle anderen die für dich als Mitbewohner in Frage kommen direkt an,daß du eine Mehrköpfige Gemeinschaft gründen willst,für Gemeinsame Unternehmungen und allgemeines Real-Life Netzwerk .
Weil sogut wie jeder Ältere User ist meistens Alleine und wer will das schon sein ?.
Und sobald ihr zusammengefunden habt,und ihr euch besser kennt,dann kannst langsam diese Idee mit der Gemeinsamen Riesenbude in die Runde schmeißen . Reicht doch schon wenn 5 Leute dabei sind und schon klappt das ganze. Bei 10 wirds halt lustiger bestimmt .
Ne Bude in der einfach alles drin ist,von Sauna bis Jakuzi und Swimming Pool mit Garten .
Und dann lässt ihr euch regelmäsig nen Hometrainer in die Bude kommen für die nicht sexuelle Gymnastik auf der Wiese oder im Pool ,einfach ein cooles Wochenprogramm erstellen,daß es nie langweilig wird und man hats beste Leben.


Geschrieben

im vorherigen beitrag kommen mir die vorschläge doch reichlich naiv daher. eine gemeinschaft gründen und
nicht in ein alters- oder pflegeheim gehen, okay. aber wo bekommen rentner soviel kohle, um sich ein haus
mit großen garten und pool leisten zu können? die realität ist bei vielen rentnern doch heute eher so: eine
kleine rente, die vielleicht noch mit grundsicherung aufgestockt werden muss. die kauf- und mietpreise sind
im innerstädtischen bereich explodiert und von rentnern nicht zu tragen. bleibt nur die ländliche region, aber
da ist die ärztliche vorsorgung schlecht. im beitrag wird davon ausgegangen, dass die männer topfit sind
und noch lange gesund bleiben. sunrise geht es um demenz, vereinsamung und keine familie mehr. auch
freunde oder wg-mitbewohner können die eigene familie nicht ersetzen. demenz-kranke brauchen pflege -
kräfte die geschult sind, denn die gesunden rentner einer alten-wg haben ihre zahlreichen unternehmungen
und müssen sich selbst fit und gesund halten. auch unter vielen mitbewohnern kann man schnell vereinzeln
und vereinsamen. nicht jeder ältere mann ist wg-tauglich und sozialverträglich für so eine gemeinschaft
gemacht. jeder mensch ist individuell anders, mit macken und eigenarten. alle unter einen hut zu kriegen,
stelle ich mir schwierig vor. es müssen die verschiedensten sachen im haus und im altag geregelt werden.
wer hält ordnung und sorgt für sauberkeit? wer kauft ein und kocht das essen für alle mitbewohner? im alter
hat jeder mensch auch noch ganz unterschiedliche ernährungspläne. wer wacht über die finanzen und führt
ein haushaltsbuch? wer übernimmt die pflege, wenn jemand erkrankt? wer plant die unternehmungen, und
die neuanschaffungen für die gemeinschaft? wenn alle schwul oder zumindest bi sind, hat jeder mitbewohner
auch seine eigenen sexuellen vorlieben, die von manch anderen ein hohes maß an toleranz einfordert. für
senioren mit einer sehr guten rente oder pension, einer ausgezahlten lebensversicherung und reichlich er -
sparnissen sind die vorschläge von SirCrocodile zum teil umsetzbar. so ein schritt ist im alter unumkehrbar
und muss wirklich sehr gut überlegt und durchgespielt werden. mit genügend geld lässt sich alles regeln,
aber wer wenig geld zur verfügung hat, muss viel genauen hinschauen und prüfen mit wem er sich einlässt.


Geschrieben


im vorherigen beitrag kommen mir die vorschläge doch reichlich naiv daher. eine gemeinschaft gründen und
nicht in ein alters- oder pflegeheim gehen, okay.





Gibt schliesslich neben Altersheim auch die Häusliche Krankenpflege,wenn es über das machbare seiner Mitbewohner geht




aber wo bekommen rentner soviel kohle, um sich ein haus
mit großen garten und pool leisten zu können? die realität ist bei vielen rentnern doch heute eher so: eine
kleine rente, die vielleicht noch mit grundsicherung aufgestockt werden muss.



Viele sind immernoch nicht Alle,gibt genug Alte Homos,die sich Früher lieber die ganze Zeit ihrer Karriere gewidmet haben,als auf der Straße überhaupt irgendwo noch als Homo aufzufallen,während die Heterogenration in der Zeit sich wild durchs Leben gefickt hat . Und solche hocken dann später zwar auf viel geld rum ,aber alleine seine Kohle zu verprassen macht trotzdem keinen so wirklich happy.
Und wen ich so ein Wohlhabender Rentner wär,würde ich in so einer Situation gerne auch mehr zu meinem Frieden beisteuern wie die anderen paar Mitbewohner,hauptsache ich schieb nicht nur noch irgendwelchen Altenpfleger mein lebenslang Erspartes in den Arsch und schon garnichtnicht der Erbschleichergemeinschaft , in Form von Family,die 50 Jahre von einem nix wissen wollte und paar Monate vorm abkratzen plötzlich auf der Matte stehen .
Da verprass ich doch lieber meine Kohle mit Freunden,die jeden Tag im selben Interesse mit mir abhängen in guten und schlechten Zeiten und komme am ende voll auf meine Kosten.




die kauf- und mietpreise sind
im innerstädtischen bereich explodiert und von rentnern nicht zu tragen. bleibt nur die ländliche region,



Eben,nätürlich sich ländlicher und viel günstiger was fettes holen,ist doch klar.Was wollen Alte Leute mit unnötig vielen Abgasen um sich rum ?




aber
da ist die ärztliche vorsorgung schlecht.



Es gibt die Häussliche Krankenpflege,die regelmäsig kommt schonmal,und wenn die Krankenpflege gleich mehrere Patienten in einem Haus hat,ist das für den Komfort und mit Glück auch vom Preislichen her sehr von Vorteil für alle.
Und wegen Notfällen,klar,daß man sich nicht gerade ein Haus holen soll ganz weit irgendwo draußen bei Hase und Fuchs,sondern schon wo auch ein Krankenwagen kommen kann .
Aber selbst wenn man in der City wohnt alleine,wer ruft den Notarzt rechtzeitig ,wenn man ja alleine ist ?
Jemand der aber schon die ersten Anzeichen vom anderen Rechtzeitig bemerkt,sendet schonmal viel Früher ein SOS ,als der Kranke in letzter Sekunde .
Da bin ich lieber mit paar anderen ne viertel Stunde weiter vom nächsten KH weg,aber dafür wird der Krankenwagen zuverlässig von nem anderen gleich bestellt und unterwegs.
Richtung Pampa sind Krankenwägen sogar meißtens schneller,als in nem Großstadtjungel wo die sich erst durch 1000 Autos kämpfen müssen im Stau.
Also im Endeffekt kommt genau das selbe raus ,sagen wir mal .




im beitrag wird davon ausgegangen, dass die männer topfit sind
und noch lange gesund bleiben. sunrise geht es um demenz, vereinsamung und keine familie mehr. auch
freunde oder wg-mitbewohner können die eigene familie nicht ersetzen.



Sory,aber das ist Bullshit. Richtige Freunde können genausooft sogar mehr ersetzen als es ne Familie tut.
WIeviele wurden von ihren Eltern schon auf die Straße gesetzt und am Ende waren Freunde die einzigste und echte Familie,die nach einem gekukt hat immer.
Ob Freund oder Familie ist vollkommen Schwanz,das Entscheidende ist allein nur,wer dir die meißte Geborgenheit am Ende von ihnen gibt und das ist ganz bestimmt nicht immer die Familie.
Familie sind auch nur Menschen,die genauso mit selben Vor und Nachteilen auf die Welt geschissen wurden wie Freunde auch. Nur weil auf irgendwelchen Papieren was von Familie draufsteht,heißt das noch lange nicht,daß eine Familie sich gegenseitig auch so untereinander behandelt wie es eine Klassische Bilderbuchfamilie so tut.
Da habe selbst ich als 34 Jähriger schon genug gesehen wie manche Familien drauf sind heutzutage




auch unter vielen mitbewohnern kann man schnell vereinzeln
und vereinsamen.



Wer kämpft,kann verlieren,wer nicht kämpft,hat verloren und das kann man locker auch auf dieses Thema übertragen,weil wenn alles zumindest in der Richtung so hinhaut wie geplant,ist man trotzdem 10 mal Glücklicher am Ende




nicht jeder ältere mann ist wg-tauglich und sozialverträglich für so eine gemeinschaft
gemacht. jeder mensch ist individuell anders, mit macken und eigenarten. alle unter einen hut zu kriegen,
stelle ich mir schwierig vor



.

Das passt schon,nur so ist schliesslich immer was los im Leben und es wird nie langweilig.Wenn einer von 5 seine Dunklen Wolken mal hat ,sind immernoch die anderen 3 da zu den man gehen kann solang.Es kann schliesslich nicht immer lustig im Leben sein,jeder muss seine Guten Zeiten mit schlechten Zeiten bezahlen,without the Dark,there is no Light : ))




es müssen die verschiedensten sachen im haus und im altag geregelt werden,wer hält ordnung und sorgt für sauberkeit?





Putzfrau regelt das mit Mop für nen Fuffi alle 2 Wochen ,also auch kein Problem.Und zum Thema kochen,das machen entweder alle zusammen oder die Fitteren einfach und bei ganz SPeziellen Fällen,gibts ebenso auch Köche,die Nachhause liefern,also auch kein Problem

.Ich glaub du verstehst echt den eigentlichen SInn von so einer Gemeinschaft nicht .Das Motto ist nicht einfach nur,wer putzt mein Arsch,sondern vorallem noch echtes Leben zu erleben bis auf die letzte Minute um am ende wenigstens mit nem breiten Grinsen im Gesicht Ciao zu sagen. Vereinsamt ohne irgendwelche Reize,ob gute wie schlechte ,verblödet man dagegen erst recht .




so ein schritt ist im alter unumkehrbar
und muss wirklich sehr gut überlegt und durchgespielt werden.





Wer nicht wagt,der nicht gewinnt
Selbst wenn der ganze Scheiß in die Hose geht,dann landet man am ende schlimmstenfalls auch wieder nur allein in einer Kleinen Bude und wird einfach zu tode gepflegt,wie es davor der Fall wäre.


Geschrieben

@Sir Crocodile, werte es nicht persönlich. mit 34 jahren lässt es sich trefflich über das altersproblem von alleinstehenden homosexuellen philosophieren. was es wirklich bedeutet alt zu sein und im alter auch
immer älter und kränker zu werden, kannst du nicht annähernd ermessen. die bedürfnisse und wünsche
alter männer sind zu unterschiedlich und verallgemeinerungen dienen der sache wohl eher kaum. deine
vorschläge passen sicher auf einige ältere, aber den großteil älterer männer treffen eher meine einwände
den kern. die probleme glattbügeln und mit der einstellung "das passt schon" behandelt man die älteren
eher von oben herab und bewertet sie als unmündige menschen, die sich irgenwie arangieren müssen
unterzuordnen haben.


Geschrieben

Hallo Checker, Hallo Sircrocodile, Euch beiden möchte ich Recht geben und die kontroverse Diskussion ermöglicht leichter das Für und Wider abzuwägen.
, Ein Anderer, einst Geschäftsführer einer großen


Geschrieben

Mein Freund ist kein GAY. So erhielt ich nicht die sexuelle Befriedigung, die ich erwartet habe. Doch ich war fasziniert von seiner Jugend und seinem schönen Körper.Er ist sehr carefull-kocht und pflegt mich.
Da auch ich weltweit gearbeitet habe, hatte ich keine Zeit hier in Deutschland Freunde zu finden.
Langsam bin ich dabei hier Freunde und Bekannte zu finden.


Geschrieben



Daher war dieser Thread eigentlich mehr ein Hilferuf.Ich fürchte mich davor dem Freund in Thailand zu sagen, dass ich nicht mehr kommen will.



Wiso ?,sagst ihm halt ,daß du langsam zu müde für solche zum Arsch der Welt Reisen wirst.
Meine Eltern sind 75 und selbst die kommen nichtmal mehr aus Spanien 2000KM zu Besuch,weil die das reisen nicht mehr vertragen,ist also völlig normal.
Du und dein Freund werdet euch ganz sicher im guten verabschieden ,und falls nicht,weißt du dafür ganz Sicher,daß er nur Materiell an dir interessiert war und die Trennung fällt gleich viel leichter für dich.
Ansonsten wird er bei deinen 80 Jahren sofort Verständnis haben und dann kannst du ihn ja immernoch Jederzeit einfliegen lassen 1-2 mal im Jahr ,wenn er mag


Geschrieben

Sir Crocodile , danke für Deine Ratschläge. Du hast Recht, gesundheitlich bin ich sehr geschwächt. Zur Zeit leide ich an einer erheblichen Blutarmut. Mein Freund in Thailand bekommt kein Visum für die Einreise nach Deutschland. Es ist auch gut so. So kann ich leichter von ihm Abschied nehmen.
Hier in Berlin habe ich inzwischen sympathische Menschen kennen gelernt. Trotz meines Schwulseins sind es mehr Frauen, als Männer. Das aber liegt wohl eher daran, dass es in der Beziehung zu Frauen an erotischer Spannung mangelt und wir deshalb gute Freunde sind.


  • Moderator
Geschrieben

Hallo lieber @Sunrise:
Ein Hilferuf, und wie ich finde: ein sehr mutiger Schritt.
Du hast ja schon des öfteren hier von deinem jungen, thailändischen Freund berichtet, (wie sehr er dich "umsorgt" etc.), und das in einer Art und Weise, die den Lesern deiner Beiträge vermittelte. dass du mit den bestehenden Verhältnissen zufrieden und glücklich bist. Um ehrlich zu sein: ich habe mir schon gedacht, dass da nicht alles so "wunderbar" und ideal ist wie man es deinen Berichten zufolge hätte vermuten können.




Mein Freund ist kein GAY. So erhielt ich nicht die sexuelle Befriedigung, die ich erwartet habe. Doch ich war fasziniert von seiner Jugend und seinem schönen Körper. Er ist sehr carefull-kocht und pflegt mich.../...Ich hoffte dort einen Ersatz für eine Familie zu finden. Aber meine Geschwister sage nur, ich werde dort nur ausgenutzt und darf für alles bezahlen. Meine ganzen Ersparnisse sind dabei drauf gegangen. Ich habe es nicht so gemerkt, weil ich immer noch in einigen asiatischen Ländern tätig war. Mir hat es gut getan, weil ich dort der Big Boss war. Das Geld, was ich dabei verdiente,hat mir die Familie meines Freundes alles abgenommen, für Haus, Auto, Garten, Traktor.



Offensichtlich hat es dein junger Freund prima geschafft dich um den Finger zu wickeln, deine "Erwartungshaltung" aufrecht zu erhalten und sozusagen "an der langen Leine" zu halten. Für mich stellt es sich so dar, dass du von ihm und seiner Falilie skrupel- und hemmungslos ausgenutzt wurdest, und es nun allerhöchte Zeit ist dem ganzen ein Ende zu setzen. Dabei geht es schon garnicht mehr so sehr um den finanziellen Aspekt, denn du hast ja schon so zielmich alles verloren wie du schreibst. Es geht auch darum dir einen gewissen Selbstrespekt zu bewahren, und vor allem auch die Enttäuschung zu vermeiden die du erfahren wirst, wenn dich dein Freund und seine Familie dann abschiessen wenn du irgendwann nichts mehr zu geben hast. Du tust gut daran dir in Berlin neue Kontakte aufzubauen.


Geschrieben

Lieber Sunrise, einen direkten Rat will ich dir auf deinen Hilferuf in deiner momentanen (!) Situation bewusst nicht geben, außer dem, nichts zu überstürzen – weder in deiner neuen Bewertungshaltung deinem Leben in Thailand gegenüber, noch was nicht umkehrbare Entscheidungen betrifft.
Augenscheinlich steckst du gerade in einer Lebenskrise. Gerade in solchen Situationen neigt man gerne dazu nach Anschluss zu suchen, auch was Sichtweisen betrifft. Es ist so wunderbar einfach, sich der Sichtweise anzuschließen, die die Menschen vorgeben, die sich gerade um einen „kümmern“ (im positiven aber mitunter durchaus auch im negativen Sinne). In deinem Falle meine ich damit deine Familie in Thailand (und diese Formulierung wähle ich ganz bewusst – vgl. deine glücklichen Schilderungen der vergangenen Jahre hier in diesem Forum) ebenso wie deine tief im rheinischen Katholizismus verwurzelte Familie in Deutschland. Durchaus aber auch bestimmte Wirtschaftsunternehmen, wie etwa sogenannte Pflegeeinrichtungen oder entsprechende Organisationen, die dich gerne für sich gewinnen möchten. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle, bevor ich weiter auf dein Thema eingehe, zunächst einmal erklären, dass ich das System des rheinischen Katholizismus durchaus auch aus eigener – unsäglich leidvoller – Erfahrung kenne, inklusive der dazugehörigen Falschheit, Scheinheiligkeit und Niedertracht.
Zurück zu dir: Deine Texte aus den vergangenen Jahren ließen einen durchaus selbstbewussten Herrn im fortgeschrittenen Alter erahnen, der einen Teil des Jahres sehr glücklich mit seiner Familie in Thailand verbracht hat und den anderen Teil des Jahres eher unglücklich in Deutschland. Dann kam die Zeit, in der du begonnen hattest Anschluss in Deutschland zu suchen (da war diese Einrichtung in Berlin explizit für homosexuelle alte Menschen, von der du berichtet hattest). An deiner Familie hattest du dabei nie ein gutes Haar gelassen. Nun scheinst du aktuell in einer Phase zu sein, in der du regelrecht Angst zu haben scheinst. In früheren Beiträgen hattest du immer wieder berichtet, wie viel Freude es dir bereitet hat zu geben und wachsen zu sehen. Das Häuschen, die Felder, der Hund, dein Partner und seine Familie in Thailand, die dich wohl liebevoll aufgenommen und vollständig akzeptiert hatte (ist das wirklich so?). Dass das aus Sicht deiner Schwester natürlich ganz anders darzustellen ist bedarf sicherlich keiner weiterführenden Erklärung, Gleiches trifft wohl auf dich umwerbende Pflegeeinrichtungen und Organisationen hier in Deutschland zu. Außerdem leben wir hier in Europa aktuell in einer Epoche, die sich gesellschaftlich mit Vollgas im Rückwärtsgang befindet. Die freiheitliche offene Gesellschaftsordnung bildet sich zurück. Europa schottet sich unter dem Führungsanspruch aus Berlin ab und sieht alle Menschen und Völker, die keinen direkten wirtschaftlichen Mehrwert für Europa aus Sicht Berlins bringen (wie etwa die sozialistisch autoritäre Volksrepublik China oder auch immer noch die ebenfalls autoritäre Russische Föderation), als potentielle wirtschaftliche Bedrohung an, die „uns nur ausnutzen wollen!“. Wer drin ist und drin bleiben möchte, der bekommt die Knute zu spüren und einen fremden Willen aufgezwungen. Im Kleinen z. B. der Bezieher von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch, im Großen ganze Länder wie z. B. Griechenland. Der Kerngedanke ist der selbe. Und die Gesellschaft? Sie heißt das gut, spurt und läuft willig mit. Das hat sie immer schon getan, weil sie daraus auch einen kleinen egoistischen Mehrwert für sich selbst zieht und sich im Übrigen immer der öffentlich sichtbaren Mehrheit anschließt („mmmäähhh“ ). Was bitte erwartest du denn in dieser Umgebung für eine Meinung bezüglich deines Lebens in Thailand?!? Du kannst doch nicht ernsthaft etwas anderes erwarten, als das, dass man dich überzeugen möchte, dass du dort nur benutzt worden währst? Das Gesellschaftssystem, in dem wir heute leben, ist am Ende. Auf der einen Seite gibt es immer mehr Menschen, die zudem auch noch immer älter werden, und dem gegenüber steht der Sachverhalt, dass die Gesellschaft (sic!) diese Menschen aufgrund der rapiden Technisierung einfach nicht mehr braucht. Ein Teil der Menschheit hat alles, der andere Teil hat nichts – und wird auch nicht „gebraucht“. Menschlich (im negativen Sinne) ist es dabei, dass die eine Gruppe versucht mit allen Mitteln ihre Position und ihren Besitz zu behalten und die (weitaus größere) Gruppe der nicht besitzenden zu unterdrücken, fernzuhalten oder zumindest schlecht zu machen. Im Sinne der Aufklärung ist das nicht. Statt diese größte Aufgabe in der Geschichte der Menschheit zielführend anzugehen, hat die Gesellschaft sich dafür entschieden den Rückwärtsgang einzulegen.

Inwieweit hilft dir das jetzt weiter? Wie gesagt: einen direkten Rat wird es von mir nicht geben.
Du solltest aber vielleicht einmal für dich selbst (ohne Beeinflussung von außen) prüfen, ob dein Freund in Thailand dich betrogen hat, dir falsche Versprechungen oder auch nur absichtlich falsche Hoffnungen auf etwas gemacht hat, auf etwas, dass er dir nicht zu geben bereit war. Oder war er offen und ehrlich? Wart ihr euch darüber einig was ihr gemeinsam machen und euch gegenseitig geben könnt und was nicht in Frage kommen kann? Und wenn dem so war: Warst du damit glücklich (hundertprozentiges Glück gibt es nicht!)?

Noch ein wichtiger Punkt: Auch du schreibst ja immer wieder, dass du „jüngere“ willst. Wie genau definierst du das? Begehrst du einen „jüngeren“, wenn er 20 Jahre jünger ist als du, also etwa 60? Ist ein 40jähriger Mann ein „jüngerer“, den du lieben und begehren kannst? Dem du mit Freude und Hingabe gerne gibst, so dass dir das Geben alleine schon eine Freude und eine Erfüllung darstellt? Dein Freund in Thailand hat inzwischen nach all den Jahren ja nunmehr die 30 überschritten …
Und wie ist das, wünschst du Zärtlichkeiten als Folge liebevollen Begehrens zu geben oder möchtest du etwas bekommen? Und wenn ja was? Im Zweifel auch einen technischen sexuellen Akt zur Befriedigung, bei dem es nicht sooo wichtig erscheint ob du dein Gegenüber auch wirklich vollumfänglich begehrst, Hauptsache der Akt unter Gleichgesinnten findet statt? Und wie sieht das dann in der Zukunft aus, wenn du diesen dann bekommen hast? Wäre dann eine Lücke gefüllt und du würdest eher ein Gefühl der Zufriedenheit verspüren? Oder bliebe vielleicht Leere und Kälte zurück, vielleicht sogar Scham und ein Gefühl einem Trieb nachgegeben zu haben, der in diesem Fall nichts anderes war als eben ein Trieb? Wo und mit wem fühlst du dich wohl? Wo bist du zuhause? Was ist dir wichtig? Versorgt zu werden? Akzeptiert zu werden so wie du gerne akzeptiert werden würdest? „Wir akzeptieren dich!“ werden alle sagen, deine Schwester ebenso wie eine schwule Gemeinschaft in Berlin und auch dein Freund und seine Familie in Thailand. Nur wer das am ehesten auch wirklich tut, das solltest du dich selbst fragen. Und dabei solltest du dir selbst gegenüber auch ehrlich und objektiv sein. Glaubt dein Freund in Thailand etwa, dass du ihn vielleicht gar nicht berühren willst? Und willst du das überhaupt noch wirklich obwohl er inzwischen über 30 ist? Glauben die schwulen Senioren in Berlin, dass du sie vielleicht begehren könntest? Diese Fragen brauchst du hier ganz sicher nicht zu beantworten – aber du solltest sie dir selbst stellen.
Zum Abschluss noch: Wer hat, der muss auch geben, sonst hat er nichts davon. Am Ende nimmt niemand etwas mit. Man kann geben um Freude zu bereiten und man kann geben um Freude zu bekommen. Ideal ist es, wenn beides ausgeglichen ist. Man darf nur nicht erwarten etwas zu bekommen ohne etwas zu geben. Die Frage ist am Ende was man wirklich will.

Geschrieben

Lieber Sunrise, deine Geschichte beschäftigt einen sehr. Da werden ja viele Probleme genannt, mit denen man selbst zu kämpfen hat. Aber erwarte auch von mir keinen Ratschlag. In solchen Fällen wie den unseren muss man nicht auf letzte Wahrheiten dringen. Oft hilft eine gnädige Illusion besser von einem Tag in den anderen. Was hilft eine Wahrheit, mit der man nicht leben kann?
Da hast du also deinen thailändischen Freund. Du erwartest, dass er den Altersunterschied zwischen euch gnädig übersieht. Und er muss auch übersehen, dass du aus einer völlig anderen Kultur mit völlig anderen Lebensweisen kommst. Ja, beim Sex vergisst man das oft, wenn der Samen rinnt, vergisst man alle Grenzen. Für deinen Freund ist nach asiatischer Tradition seine Familie alles. Ihr zu nützen,würde er manches Bedenkliche tun. Er wird keine großen Gewissensbedenken haben, denn er denkt, dass er dich mehr als entlohnt hat. Ein alter Mann, der noch einmal einen schönen jungen Mann gehabt hat, der darf sich sicher nicht beklagen.Die Freundlichkeiten seiner Familie hast du falsch eingeschätzt. Sie wusste genau, dass nur mit ihrem Wegsehen ein gewisser kleiner Aufstieg möglich war. So konnte man ein wenig mit deiner Hilfe an der Technik Westeuropas teilhaben.
Fährst du jetzt wieder nach Thailand, werden sie dein letztes Geld nehmen. Dein Freund wird sicher nicht die vielen Jahre der Unterstützung und Hilfe vergessen, aber er wird mit Gleichaltrigen unterwegs sein. Ab und zu werdet ihr noch allein miteinander sein. Aber du musst entscheiden, ob es dir so viel wert ist.
Leider erwartet uns in Deutschland kein besseres Schicksal. Die Verwertung der Alten ist das große Geschäft. Man möchte sie am Leben erhalten, bis das letzte Geld verbraucht ist. Familienstrukturen wie in Thailand findest du hier nicht mehr. Wir bekennen uns zum Individualismus,machen uns den Preis dieser Vereinzelung aber oft nicht bewusst. Entscheidest du dich für das Bleiben in Deutschland, musst du dir darüber klar sein, dass die Männer hier weit weniger attraktiv sind, ihr Erwerbssinn ist aber noch entwickelter, und das Klima ist für dein Rheuma weit ungeeigneter.
Trotzdem : Bleib hier, pass auf dein Geld auf, das dir noch geblieben ist. Verabscjhiede dich freundlich dankend von deinem Thai-Freund. Gar nicht ausgeschlossen, dass du auch hier noch ganz befriedigende Begegnungen hast.Es gibt nicht selten Sexsamariter. Vielleicht hast du auch das Glück , hier noch eine Gemeinschaft von Freunden zu finden Mehr als die wird auch die "Familie" in Thailand für den "Falang" nicht mehr tun, der letztlich doch immer nur ein reicher Fremder war. Viel Glück!


Geschrieben

Bei allen die mir hier mit ihren Sachkenntnissen und und hilfreichen


Geschrieben

Lieber Sunrise, schön, dass du deiner Entscheidung etwas gefestigter entgegensiehst. Um dich diesbezüglich nicht zu sehr zu beeinflussen habe ich mich zunächst ganz bewusst mit einem Kommentar zu Nuwas' Beitrag zurückgehalten. Nun will ich aber gerne etwas dazu schreiben.




In solchen Fällen wie den unseren muss man nicht auf letzte Wahrheiten dringen. Oft hilft eine gnädige Illusion besser von einem Tag in den anderen. Was hilft eine Wahrheit, mit der man nicht leben kann?



Um ein Freund „gnädiger Illusionen“ sein zu können und ganz bewusst die Tür vor letzten Wahrheiten verschließen zu wollen, muss man wohl auf Empfangsbereitschaft für religiöse Einflussnahmen konditioniert sein. Dann kann man vielleicht in schwierigen Situationen einfach die Augen zukneifen und auf die 72 Jungfrauen hoffen, die im Paradiese bereitwillig auf einen warten (by the way: warum eigentlich Jungfrauen und keine entsprechenden reiferen Damen in der Empfängerperson zuzusprechendem moralisch angemessenem Alter? Ein Schelm, der dabei nach der letzten Wahrheit sucht … ). Oder man kneift die Augen zu und hofft auf den Beistand der heiligen Jungfrau (wieder eine … ). Oder aber man schaltet im letzten Häuflein noch die letzten eigenverantwortlichen Gehirnzellen ab, glaubt einfach nur ganz fest „an die Sache“ und vertraut auf den Endsieg. Gnädige Illusionen. Ein Stück Seife aus Stein. Ich persönlich suche lieber nach der letzten Wahrheit, denn nur dann habe ich wenigstens eine gewisse Chance mein Schicksal selbst in der Hand zu behalten, statt es einer unter welchem Label auch immer gerade firmierenden Gemeinschaft zu überlassen.




Du erwartest, dass er den Altersunterschied zwischen euch gnädig übersieht.



Oha, habe ich da etwa in all den Jahren etwas überlesen?




Und er muss auch übersehen, dass du aus einer völlig anderen Kultur mit völlig anderen Lebensweisen kommst.



O. k., das mag für dich vermutlich nur sehr schwer zu verstehen sein aber versuche dir doch einmal vorzustellen, dass es auch Menschen gibt, die nicht (gnädig?)„übersehen müssen“, dass jemand aus einer anderen Kultur kommt um mit ihm näheren freundschaftlichen Umgang zu haben.




Ja, beim Sex vergisst man das oft, wenn der Samen rinnt, vergisst man alle Grenzen.



Vielleicht habe ich auch da etwas überlesen aber ich habe das eigentlich so verstanden, dass es gerade diesen Punkt eben nicht gibt in dieser Situation.




Für deinen Freund ist nach asiatischer Tradition seine Familie alles. Ihr zu nützen,würde er manches Bedenkliche tun.



Du scheinst die asiatische Tradition (wie definierst du sei eigentlich?) recht gut zu kennen. Ich hatte das so verstanden, dass Sunrise nach der lokalen Tradition längst zu einem Teil dieser Familie geworden ist.




Die Freundlichkeiten seiner Familie hast du falsch eingeschätzt.



Es ist bewundernswert mit welcher Überzeugung du diese Feststellung triffst ohne den tatsächlichen Sachverhalt selbst kennen zu können. Ich kenne ihn genauso wenig, weshalb ich Sunrise riet dies für sich selbst zu prüfen – und nicht von seiner Schwester oder sonst wem von hier aus feststellen zu lassen.




Leider erwartet uns in Deutschland kein besseres Schicksal. Die Verwertung der Alten ist das große Geschäft. Man möchte sie am Leben erhalten, bis das letzte Geld verbraucht ist.



Diesen Punkt betreffend stimme ich dir zu. Inzwischen wird ja bereits sogar nicht mehr nur hinter verschlossenen Türen darüber diskutiert, ob die Kosten für lebenserhaltende Maßnahmen in allen Fällen denn „von der Gemeinschaft“ getragen werden müssen. Dabei orientiert man sich am Nutzwert, der sich u. a. aus dem Alter und aus der Wahrscheinlichkeit des Erfolges errechnet. Erhaltung der Arbeitsfähigkeit eines 40jährigen zum Mehrwert der Gesellschaft für weitere 30 Jahre ja, Fortführung der Versorgungsleistungen eines 70jährigen für weitere 10 Jahre eher nein. Sofern man gesetzlich versichert ist, versteht sich,




Entscheidest du dich für das Bleiben in Deutschland, musst du dir darüber klar sein, dass die Männer hier weit weniger attraktiv sind



Ist das so? Nun ja, tatsächlich vergröbern Europäer in der Regel weitaus früher als etwa Thailänder, deren Körper mitunter auch noch mit Mitte 30 ähnlich sind wie in der Blüte der Adoleszenz, die selbst aber wiederum überall auf der Welt annähernd gleich ist – auch in Europa. Europäer verblühen meist leider wesentlich schneller als viele Asiaten – wobei es aber auch vereinzelt wenige Ausnahmen gibt. Brad Pitt z. B. verblühte erst bemerkenswert spät. Bemerkenswert übrigens, dass sowohl Männer, als auch Frauen, in den europäischen Hochkulturen seit tausenden von Jahren bestrebt sind äußerlich künstlich den Anschein noch immer bestehender Adoleszenz erwecken zu wollen. Eine gnädige Illusion? Wer sich damit nicht zufrieden geben will und dann doch lieber das wahre und echte begehrt, der erntet heute Verachtung.


Geschrieben

Danke Jaund, dass Du noch einmal auf den Kommentar von Nuwas eingegangen bist. Eigentlich wollte ich mich nicht mehr dazu äußern. Ich weiß nicht woher Nuwas seine Kenntnisse nimmt. Ich
habe in der thailändischen Familie einige Zeit zugebracht, bin mit ihnen aufs Feld gegangen, habe zusammen mit ihnen ein Haus gebaut.
Gleichzeitig war ich auch als Berater für "The royals Projects." im sog.Goldenem Dreieck tätig. Dadurch habe ich die Mentalität der einheimischen Bevölkerung intensiver kennen gelernt.
Ohne darauf weiter eingehen zu wollen, ist meine Familie mit einigen Unternehmungen in einigen Ländern Asiens tätig.
Dabei stellt sich für mich die Frage: "Wie sieht eine Zukunft und ein Leben für einen alten


Geschrieben

Lieber Sunrise Deine Nachricht enttäuscht mich doch sehr. Du richtest hier einen "Hilferuf", aber einen Rat kann man dir doch nur geben, wenn man die Umstände möglichst genau kennt. Leider äußerst du dich darüber sehr widersprüchlich. Du klagst über deine Lage, im nächsten Posting klingt alles dann wieder viel positiver. Du vergisst auch offenbar, was du in diesem Thread bereits gepostet hast.
Man kann so zusammenfassen: Das Beispiel eines Deutschen, der krank und verarmt "mit Müh und Not" aus Thailand geflohen ist, hat dich erschreckt. Wieso aber, wenn doch in deinem Falle alles in Ordnung ist? Dann gibst du zu, dass der Großteil deiner Ersparnisse von der thailändischen Familie verbraucht worden ist. Wenn du in Thailand bist , fühlst du dich wie in einem "Monkeyhouse" (was das nun auch heißen mag, aber positiv ist es wohl nich)t). Eigentlich liebst du nur die Hunde. Alles Informationen aus deinen Postings vom 21.9.
Dein Freund ist nicht gay. Sexuelle Begegnungen mit dir entsprechen demnach wohl schwerlich seinen dringendsten Bedürfnissen. Sie sind eine Art Entgegenkommen, das er sich aus Sympathie und Dankbarkeit abringt.Für dich sieht das anders aus. Du begehrst ihn als jungen und schönen Menschen, er dich mehr als reichen und weltkundigen Mann.
Auf Grund dieser Umstände habe ich dich gefragt, ob du mit dieser Situation, die doch offenbar viele Illusionen enthält, leben willst und kannst. Ansonsten kann man dir nur raten, auf dein Geld aufzupassen, das dir ein auskömmliches Alter erlaubt. Du darfst mir aber ruhig glauben, dass ich weiß, wie schwer es ist, sich von einer "alten Liebe" zu trennen, obwohl man es eigentlich schon längst besser weiß. Da spreche ich aus Erfahrung.
Auf die religionskritischen und sonstigen Auslassungen @Jaunds will ich nichts antworten. Das gehört nicht in diesen Thread.

Geschrieben

Mit "Monkeyhouse" - Affenhaus wird in Thailand das Gefängnis bezeichnet.


Geschrieben

Hallo Sunrise, hmmm, du fühlst dich also auch während deiner Zeit in Thailand wie in einem Gefängnis und beklagst, dass du auch dort über dein Leben nicht selbst bestimmen könntest. Leider wird aber nicht ganz klar was du damit im Einzelnen meinst. Fühlst du dich zu sehr umsorgt? Oder ist es vielleicht so, dass dein Freund und seine Familie gar nichts von deinen Gefühlen bezüglich deines homosexuellen Empfindens wissen, bzw. gar nichts wissen sollen? Dass es zwischen dir und deinem Freund keine sexuellen Zärtlichkeiten gibt habe ich ja verstanden (richtig?). Ist das Problem denn dann, dass du diese aber gerne hättest – eventuell dann halt mit anderen jungen Männern in Thailand – aber, dass das eben nicht geht weil dein Freund und die Familie nichts davon wissen sollen?

Was nun die Unterscheidung von Sex und Liebe betrifft, so gibt es ja zwei unterschiedliche Arten von Liebe. Auf der einen Seite gibt es die fürsorgliche, eher geschwisterlich/freundschaftliche Liebe, bei der es keinerlei körperliches Begehren gibt, sondern eben nur freundschaftliche Umarmungen etc. ohne jedes sexuelle Gefühl. Auf der anderen Seite gibt es auch die geschlechtliche Liebe, zu der das körperliche Begehren untrennbar dazu gehört. Für die erstere spielt es überhaupt keine Rolle wie alt der damit bedachte ist, welchem Geschlecht er angehört oder ob er heterosexuell oder homosexuell oder wie auch immer empfindet. Bei der geschlechtlichen Liebe hingegen spielt all dies sogar eine ausschlaggebende Rolle.

Du schreibst nun:




Aber es geht hier doch nicht nur um Sex. Wo bleibt die Liebe?




O. k., um Liebe ohne jegliches körperliche Begehren haben zu können brauchst du aber nicht nach Lösungen für altere explizit „schwule“ Männer in Deutschland zu suchen! Dann sollte man vielleicht besser nach Anschluss unter Menschen mit gleichen oder ähnlichen Interessengebieten und Lebensgewohnheiten suchen, für die die jeweilige sexuelle Orientierung keine Rolle spielt, die diese jedoch nach Möglichkeit unvoreingenommen akzeptieren sollten, sofern man sie preisgeben möchte.
Ich glaube aber herauszulesen, dass du dich durchaus auch nach körperlicher Liebe sehnst.
Inwiefern du diese in einem explizit homosexuellen Seniorenumfeld finden möchtest, darauf bist du aber noch nicht eingegangen. Erhoffst du im Kreise der Senioren gegenseitige körperliche Liebe zu finden oder wünschst du dir nur ein Umfeld, in dem du offen über deine Neigungen sprechen kannst – was du möglicherweise „im Monkeyhouse“ in Thailand nicht kannst? Nun ist aber der Sex, wie du ja selbst schreibst, nicht alles. Ich versuche mir jetzt einmal selbst vorzustellen in deiner Situation zu sein und nach einem grundsätzlichen Umfeld für ein Leben im Alter hier in Deutschland zu suchen. Klar, ich würde mir wüschen mit einem jungen Partner, den ich vollumfänglich, also auch körperlich, liebe, zusammenzuleben und alles mit ihm zu teilen, für ihn da zu sein und ihn zu unterstützen auch als meine Aufgabe. Ansonsten, wenn ich das nicht haben würde, würde ich mir wahrscheinlich ein Umfeld suchen, das meine persönlichen Interessen und meine persönlichen Lebensgewohnheiten weitestgehend teilt. Vermutlich würde ich mir weder ein religiös orientiertes Umfeld suchen (was der einfachste Weg wäre und allenthalben breit angeboten wird – für alle Konfessionen), noch mich einer schwulen Gruppe anschließen. Beides entspräche nicht meinen wirklichen Interessen, die liegen u. a. mehr bei bestimmten politischen und sozialen Kernfragen auf der einen Seite, bei ganz genau definierten Bereichen der Automobilhistorie und der Automobiltechnik auf einer anderen Seite, beim Golfsport wieder auf einer anderen Seite oder natürlich bei ganz bestimmten geschichtlichen Themen. Wo liegen deine? Und wo auch immer deine Interessen liegen mögen – versuche dir mal zu überlegen, wo du mit ihnen aufgehen könntest und wo du mit ihnen eher auf gelangweilte Gesichter und keinerlei Interesse stoßen würden – und somit letztendlich, trotz „Gemeinschaft“ sehr einsam werden könntest. Ach ja – für ganz wichtig erachte ich es auch, dass man immer, ganz egal wie alt man ist, eine echte (!) Aufgabe hat, eine Berufung für die man leben kann und für die man leben möchte.


Geschrieben

@Jaund, für jeden von uns wird sich auch einmal die Frage des Alterns stellen. Auch für die heute noch 30 - 40 jährigen und egal ob homo, bi- oder heterosexuell, ob verheiratet oder alleinlebend, einer wird immer zurückbleiben.
Wie geht es dann weiter?
nach meinem Eintritt ins Rentenalter war ich froh noch einmal in Asien eine neue Aufgabe gefunden zu haben. Doch nun fallen mir Flug und die Erfüllung der dort anstehenden Aufgaben zunehmend schwerer und ich habe beschlossen in den nächsten Jahren nicht mehr dorthin zurück zu kehren.
So leicht es mir fällt nach rationellen Lösungen zu suchen, merke ich doch auf einmal wie sehr ich an dem Leben dort hänge. Schon alleine das Klima dort lässt mich weniger Rheumaschmerzen empfinden und das helle Sonnenlicht wirkt sicher auch Depressionen entgegen
In der kurzen Zeit meines Aufenthaltes hier in Berlin, habe ich feststellen können, dass es ein reichliches Angebot Schwuler Einrichtungen mit Betreuungsmöglichkeiten hier in Berlin gibt. Vielleicht mehr als in jeder anderen Stadt hier in Deutschland.
Meine Frage zielte darauf ab, welche Möglichkeiten habe ich als "Alter Mann" mich noch aktiv einzubringen, mitzureden und mitgestalten. Den ersten Anschluß habe ich hier in einer schwul/lesbischen Theatergruppe gefunden.
Darüber hinaus gilt es aber auch praktische Lösungen zu finden: Wer geht für mich einkaufen, das Schleppen der Sachen ist mir oft zu schwer. oder wer kann mir helfen beim Einrichten einer WLane Verbindung. ich bekomme es einfach nicht hin.


Geschrieben

Hallo Sunrise, es ist leider nicht sehr einfach auf deine Punkte einzugehen, wenn du auf zuvor gestellte Fragen und Ausführungen mit keinem Wort eingehst. Es bleibt also nur die Möglichkeit die von dir vorgebrachten Punkte so hinzunehmen ohne die einzelnen Beweggründe dafür näher beleuchten und hinterfragen zu können. Man hat dabei nur die Möglichkeit seine eigenen Rückschlüsse zu ziehen, gleichgültig ob diese nun richtig oder falsch sind, ohne aber eine Bestätigung oder eventuelle Richtigstellungen zu bekommen. Ich schließe also, dass du für dein weiteres Leben in Form der explizit schwulen Einrichtungen und Betreuungsmöglichkeiten das von dir gewünschte Umfeld gefunden hast, in dem du dich persönlich wohlfühlst. Das ist doch prima! Nur: Wo liegt denn dann das Problem?
Was nun die, aus meiner Sicht lebensnotwendigen, Aufgaben (du nennst es Möglichkeiten sich einzubringen) betrifft, so unterscheidet man zwischen echten Aufgabe und the***utischen Aufgaben. Echte Aufgaben kennst du bereits, du hast ein erfülltes Arbeitsleben hinter dir und im Rentenalter die lückenlose Weiterführung echter Aufgaben bei deinem Freund und seiner (ich habe das d nun doch durch ein s ersetzt) Familie in der dortigen Gemeinschaft. Nun ist es natürlich so, dass Selbstständige es in der Regel deutlich einfacher haben ihre echten Aufgaben zu behalten, als im Arbeitsleben abhängig Beschäftigte. So kann ich mich z. B. noch gut an den 80. Geburtstag unseres damaligen Zahnarztes erinnern, der auch danach noch weiter praktizierte – wenn auch nur für ausgewählte langjährige Privatpatienten. Wie viele Jahre er das auch danach noch tat kann ich nicht genau sagen, da ich irgendwann zwecks Studium die Stadt verließ und somit auch den Zahnarzt wechselte. Ich weiß nur, dass z. B. meine Mutter noch lange bei ihm in Behandlung blieb. Oder diese vielen Fälle, in denen bei mittelständischen Geschäften gleich mehrere Generationen im Laden stehen. Das war nicht nur früher so, sondern das ist vielfach auch heute noch (meist von allen Beteiligten durchaus gewollter!) Usus und wird nicht etwa als Belastung angesehen. Aktuell habe ich in einer Sache zu tun, wo die Gegenseite von einem Rechtsanwalt vertreten wird, der ebenfalls die 80 bereits weit (sehr weit … ) überschritten hat und dennoch einzelne Fälle übernimmt und ansonsten noch gelegentlich beratend in seiner Kanzlei tätig ist. O. k., das hast du so in etwa in Thailand ja auch gemacht – mit Menschen, die du mochtest (das war der Eindruck) und in einer Umgebung, in der du dich wohlfühltes (das war der Eindruck – doch den hast nun mit dem Monkeyhouse nachhaltig widerlegt, weshalb das Thema ja nun wohl augenscheinlich ad acta zu legen ist).
Gegenüber den echten Aufgaben gibt es aber auch die Möglichkeit Menschen, denen es nicht mehr gelingt echte Aufgaben zu finden, mit denen sie sich einbringen können, the***utische Aufgaben zu geben. Diese kennt wohl jeder z. B. noch aus seiner Schulzeit, etwa wenn die SMV diskutieren darf in welcher Farbe die Aula gestrichen werden soll oder wie die Grünfläche der Schule zu gestalten sei. Auch bei der Resozialisierung von Drogenabhängigen, Langzeitarbeitslosen und Straftätern (die Zusammenstellung ist provokativ, ich weiß – aber sie wird in der Realität tatsächlich so angewendet und zeigt auf welch Geistes Kind die Gesellschaft ist) sind the***utische Aufgaben Tagesgeschäft.
Und das ist auch bei der organisierten Versorgung und Betreuung von Senioren in Einrichtungen so – mitunter bis zur Übertragung einer Patenschaft für eine Topfpflanze etc..

Also: Beispiele für echte Aufgaben, mit denen du dich einbringen kannst, kennst du selbst. In diesem und auch in meinem vorhergehenden Beitrag findest du sie ebenfalls.
Beispiele für the***utische Aufgaben möchte ich dir keine nennen, da ich diese in deinem Fall allesamt als weitestgehend würdelos erachten würde – und dafür schätze ich dich zu sehr!




Darüber hinaus gilt es aber auch praktische Lösungen zu finden: Wer geht für mich einkaufen, das Schleppen der Sachen ist mir oft zu schwer. oder wer kann mir helfen beim Einrichten einer WLane Verbindung. ich bekomme es einfach nicht hin.




Das Thema mit dem Schleppen der Einkäufe hatten wir vor etlichen Monaten schon einmal, ich erinnere mich genau! Damals hatte ich berichtet, dass der ÖPNV hier in Frankfurt in Kooperation mit der Stadt diesen Service allen Senioren unbeschränkt kostenlos anbietet! Ich hatte dir damals geraten, dich zu informieren ob es diese Möglichkeit in Berlin nicht auch gibt. Deine Aufgabe wäre es nun, dies zu tun.
Was die Einrichtung der WLAN Verbindung betrifft, so sollte dies eine der Aufgaben der Einrichtung sein, in der du dich möglicherweise befindest (es ist ja unklar ob du dort schon bist oder ob du nur darüber sinnierst). Ansonsten sollte es in deinem Umfeld ja auch Menschen geben, die das können – sofern du dir ein Umfeld gesucht hast, das deine Interessen auch teilt (hier z. B. WLAN oder die Beschäftigung mit dem Internet)! Daher noch einmal die Frage: Teilt dein neues Umfeld deine persönlichen Interessen oder nicht?


Geschrieben


Dabei denke ich aber auch, dass diese Diskussion auch anderen Usern hilfreich gewesen ist.


Geschrieben

Ja ja, die Schwulen und das Alter, das ist so ein Thema für sich. Ich habe mir übrigens sagen lassen, dass Heteros auch unter den Gebrechen des Alters leiden. Nicht alle haben Kinder und werden von denen unterstützt. Und auch Heteros können dement werden. Mein Bruder z. B. ist noch älter als ich, und seine Frau (ja, manche haben sowas!) ist dement. Er will sie nicht weggeben und plagt sich nun den lieben langen Tag mit ihr ab. So kann es die Heteros treffen. Schwule leiden vor allem unter dem Alter, weil es ja nun zweifellos die Attraktivität zerstört und damit die sexuellen Abenteuer weniger und weniger werden. Wen wundert’s, niemand sieht sich Bilder von Rentnern an. So müssen die Rentner es untereinander machen und sich dabei was anderes vorstellen. Wer das kann, kommt dann wohl immer noch klar.

Im geschlderten Fall würde ich sagen: Eine schöne Illusion ist manchmal besser als gar keine Realität, haha. Sprich: Man kann hier auf seinen Ersparnissen sitzen und einsam sein oder es eben mit anderen Rentnern machen, drüben hat man einen hübschen jungen Mann, der einen vielleicht nicht wirklich liebt, aber es glauben macht; dessen Familie vielleicht nicht den alten Herrn um seiner selbst willen umsorgt, aber so tut als ob, und der alte Herr glaubt es mit etwas Wohlwollen. Ist doch zumindest ein Bild mit bunten Farben, nicht wahr, während hier alles grau in grau scheint. Wen schert mit 78 das letzte Geld, wenn er niemandem, den er gut leiden kann, was zu vererben hat? Dann lieber alles in fernen Ländern rausschmeißen und noch ein bisschen Freude haben. Hierher zurückkehren kann @Sunrise immer noch, hier verhungert er wenigstens nicht. Aber innerlich verhungert und verdurstet er vielleicht. Und deswegen würde ich es an seiner Stelle wagen, nochmals nach Thailand zu fliegen.


Geschrieben

@Analgam Dein Nickname ist nicht in Ordnung. Es muss ja offensichtlich" Amalgam" heißen, wie früher beim Zahnarzt. Vielleicht auch Am-al-gam. Deine Fassung ergibt keinen Sinn. Nebenbei, das arabische Wort Amalgam heißt "Geschlechtsverkehr" ------------- Entsprechend schlecht ist auch dein Rat für @Sunrise, der einen klugen Entschluss gefasst hat. Man dardf ihn jetzt nicht verunsichern. Zurück ins Monkeyhouse??


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