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Erziehen wir falsch?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich möchte nicht fellatio die Show stehlen, oder mich nun zum Nachrichten-Einsteller elevieren. Aber dieser Bericht, ist er auch nur aus der Morgenpost, die in der etwaigen Riege mit Bild & Konsorten rangieren dürfte, liest sich doch ziemlich traurig. Es wird zwar wieder nur als Einzelfall gesehen werden können, aber jeder Einzelfall ist zusammengezählt auch eine Menge, und ich könnte mir vorstellen, dass es Jugend- oder Kinderbanden in den Metropolen nicht so selten gibt.

Erziehen wir, also Eltern, Lehrer, Sozialpädagogen, Gesellschaft, Medien kann man meinen, die Kinder verkehrt? Zu lasch oder zu sehr anti-autoritär?

In Lichterfelde haben mehrere Kinder ein anderes Kind überfallen und zur Herausgabe seines Handy gezwungen, ihn auch danach weiter geschlagen und getreten, bis eine erwachsene Person ankam und das unterbrach.

Der Artikel:

http://www.morgenpost.de/bezirke/steglitz-zehlendorf/article207277299/Attacke-auf-13-Jaehrigen-Vier-Kinder-festgenommen.html

Was läuft da falsch? Früher hatten Kinder auch Raufereien, aber wenn einer am Boden lag, haben die anderen nicht weiter auf diesen eingedroschen, es ging mehr oder weniger fair zu. Kinder haben früher auch geklaut, vielleicht die Comichefte des anderen oder sein Radiergummi, aber nicht in so einer Art und Weise.

Ist die Früher zu Heute- Entwicklung verschärft geworden oder Einbildung aufgrund durch die Medien auch dramatisiert hervorgehobener Einzelfälle, oder wird es immer schlimmer, immer krasser?

Muss nicht die Erziehung geändert werden, muss nicht mehr soziale Verantwortung für einander beigebracht werden, wie in norwegischen Schulen üblich, oder mehr Menschlichkeit, Wertschätzung des Lebens, der anderen, mehr Bewusstsein um intersozial faires Verhalten, den 'manierlichen' Umgang unter einander?

Oder ist das nach dem Mund reden von vergangenen Ansichten der Alten, ist das unnötig, völlig belanglos oder gar aus der Zeit?


Geschrieben

Da wirfst du aber eine sehr schwere Frage auf, die nicht leicht zu beantworten ist. Vermutlich würde ein Parteigänger der AfD sofort nach strengerer Erziehung rufen, verbunden mit der Aufforderung nach der heilen Familie -wo die Mutter ihre Aufgabe in der Erziehung der Kinder sieht- und wo die Mutter ansonsten am Herd zu stehen hat.Ebenso würde man dir den Rat geben das die Schule strenger werden müßte. Doch so einfach sollte man es sich nicht machen, will ich es auch nicht machen.
Früher war alles Anders (Besser?)...nun, auch solch eine Aussage ist doch sehr klischeehaft. Wie war es denn Früher wirklich. Da war die Mutter noch zuhause und kümmerte sich um die Kinder. Sie war das Mütterchen am Herd. Wir Kinder tollen mit einem Lied auf den Lippen herum und spuckten höchstens mal dem Nachbarsjungen vor die Füße. War es wirklich Früher so, und verklären wir da nicht die Vergangenheit?, "Früher war alles besser". Ich glaube nicht, daß es früher besser war!
Aber deine Frage ging ja noch weiter und bezog sich auf dem Vorfall des Handydiebstahls und der kindlichen Gewalt, die nicht vor jemanden am Boden liegenden aufhörte.. Tja, was läuft da falsch? Hier würde es aber unbedingt angebracht, mal Ursachenforschung zu betreiben. Ich denke mal das sich unsere Gesellschaft -von früher zu heute- entwickelt hat, und das es viele Faktoren sind die die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflußt. Es geht ja schon damit los, dass oftmals beide Elternteile arbeiten (nicht immer weil ein Gehalt nicht reicht), und das sich die Kinder dann oftmals alleine überlassen werden. Auch spielt es eine Rolle wie die ökonomischen Verhältnisse der Eltern/Kindern aussieht. Die Kriminalität von Kindern/Jugendlichen aus sozial gehobenen Gegenden/Elternhaus unterscheidet sich sicher von denen aus anderen Stadtteilen und Gesellschaftsschichten. Dann darf man nicht vergessen, dass unsere Gesellschaft auch aus Menschen mit Imigrationshintergrund zusammensetzt (damit meine ich nicht nur die aktuellen Flüchtlinge ), und das diese Menschen aus anderen Kulturkreisen, mit einem anderem Zugang zur Gewalt, ausgestattet sind. Berücksichtigen muß man auch, dass wir in einer Konsumwelt leben und da wird dann Konsum oft als Zuwendungsersatz gegeben. Ich finde diese Entwicklung nicht gut, aber ich sehe auch kein Zurück in eine "Heilewelt" die es womöglich nie gegeben hat. Auf jedem Fall denke ich, dass das Rezept "Besinnung" zu mehr Härte und Autorität, es nicht sein kann. Deine Worte; " Muss nicht die Erziehung geändert werden, muss nicht mehr soziale Verantwortung für einander beigebracht werden, wie in norwegischen Schulen üblich, oder mehr Menschlichkeit, Wertschätzung des Lebens, der anderen, mehr Bewusstsein um intersozial faires Verhalten, den 'manierlichen' Umgang unter einander?", klingen toll, doch wer soll/kann soetwas leisten? Schau doch nur mal die Beiträge hier im Forum an, da wären deine Worte vermutlich ebenfalls angebracht. Doch wenn die Erwachsenen, in Sachen "Erziehung" schon ein Nachholbedarf haben, wer soll denn dieses bei den Kindern leisten? Die Schule erst recht nicht. Ich finde deiene Frage berechtigt und halte Sie wichtig, doch vermutlich überfordert Sie uns total. Es sei denn wir beantworten Sie populistisch oder in Stammtischmanieren, doch das wäre schade.


Geschrieben

na da kann ich nur sagen,auf alle Fälle wird falsch Erzogen,
Heute geht es nur noch um den Materealismus und nicht mehr um die sogenannten alten Werten,
Viele Eltern Verschulden sich um die Kinder den ganzen Markenkram zu finanzieren damit in der Kita/Schule keine Nachteile für die Sprösslinge
aufkommen was natürlich totaler Quatsch ist ,aber man Denkt es ebend .
Mit den Turnschuhen fängt es an,Handy natürlich das Neuste uns so geht es weiter.
Wenn ich mich in meiner Familie umsehe kann ein schon Übel werden wenn man sieht wie meine Neffen mit allem möglichen ,zum Geb. Weihnachten , ect. zugeschüttet werden.
Manchmal Frage ich mich wo das Ende ist aber ich glaube ein Ende gibt es nicht.
Da sitzt mein Großneffe mit 4 und Tablett oder TV und Erzieht sich selbst.
Wird was ausgemacht geht das Theater los ,Oma und Opa nun lass doch den Jungen .
Eine Wertevermittlung ,Sielen ,Vorlesen ect, ist schon wieder zu Anstrengend .
Schon die Redensart die man so hört ,na ja wenn ich das zu meinem Vater ,Mutter oder Großeltern gesagt hätte, oh je,das hätt ich mir gar nicht getraut,
weil wir unsere Grenzen gezeigt bekommen haben und das ohne Schläge.Uns wurden viele Eigenschaften Beigebracht die heut wahrscheinlich Unmodern geworden sind, nehmen wir nur das einfache ,Guten Tag ,was auch schon aus der Mode gekommen ist.
Da kann man unendlich weiter Aufzählen ohne zum Ende zu kommen.
Heut werden keine Werte mehr Vermittelt ,viele Kinder werden auf diesem Gebiet allein gelassen weil die armen Eltern keine Zeit haben und so im Stress sind.
Da kann ich nur den Hut ziehen vor meiner Mutter ,die hat sich immer Zeit für uns genommen auch wenn die Zeit knapp war bei Ihr , und hat uns nebenbei noch vieles Beigebracht wie zum Beispiel Anstand ,und das bei 6 Kinder.


Geschrieben

Ja, wir erziehen falsch. Die Erziehung der Kinder haben wir bequemerweise den Kitas und den Schulen überlassen. Die einzige gute Folge davon ist, dass die Kinder frühzeitig Muktikulturelles lernen. Es gibt Leute, die das für einen Vorteil halten.
Wir eröffnen in den Schulen ein Reich der Freiheit, das wenig Grenzen und Verbote kennt. Den Lehrern haben wir alle Sanktionsmöglichkeiten genommen. Man muss schon seinen Mitschüler umbringen, um vielleicht die Androhung der Entlassung zu riskieren.Niemand nimmt so zahnlose Erzieher noch ernst.
Wir haben dafür gesorgt, dass Schulen Verwahranstalten mit Dienstleistungscharakter sind. Alle kämpfen auch noch um den letzten Schüler und blicken wie gebannt auf die Anmeldezahlen.
Der Hauptgrund: Wir sind selbst nichts mehr, haben alle Ziele und jede Orientierung verloren. Wir lassen es treiben.Wir haben selbst keine Bildung mehr, dafür wenig Ausbildung. Nach dem berühmten Gedicht unseres Bruders Kavafis "Warten auf die Barbaren". Wir freuen uns wie Kinder, wenn die Barbaren an diesem Abend noch nicht kommen.


Geschrieben

na ja Erziehung in Kita oder Schule ist ja auch nicht so gewollt von den Eltern dann hagelt es Beschwerden.
Meine Nichte ist Kindergärtnerin und was die da so Erzählt ,na Hallo kann man da sagen ,da wird von vielen Eltern vieles nicht geduldet ,und was Sie am meisten Beklagt das Kinder ca 3 Jahre nicht mal Ihrem Alter entsprechend Reden können,hat aber jetzt nichts mit Integrationskinder zu tun.
Da müssen Erzieher das Versuchen Nachzuholen was im Elternhaus nicht für Wichtig gehalten wird.


Geschrieben

ne früher war nicht alles Besser aber doch schon anders..
Fehler werden sicher bei jeder Erziehung gemacht ,unsere Eltern waren da nicht anders ,doch Sie haben noch Grenzen gesetzt die es heut nicht mehr gibt.
Andere Kulturkreise haben auch nicht mehr oder weniger Gewaltpotenzial wie Einheimische, jedenfalls haben die Einheimischen stark aufgeholt was Gewalt angeht.
Manchmal Frage ich mich schon in was für eine Zeit Leben wir. und wo soll das noch hinführen.
Da könnte ich ein ganzen Roman schreiben was man so alles Erlebt hat .
Solange Eltern von heut sich keine Gedanken mehr machen um Ihre Kinder und erst aufwachen wenn das sogenannte Kind in den Brunnen gefallen ist ,ist es meistens zu Spät, und die Schuld dann der Gesellschaft geben ,was ja oft vorkommt ,ist auch zu kurz Gedacht


Geschrieben (bearbeitet)

Früher war alles besser. Ja natürlich. Früher vollzog sich Erziehung doch in einer Atmosphäre der Angst. Strafe und Liebesentzug waren alltägliche Mittel. Vor hundert Jahren mussten Kinder bei Tisch still sitzen, die Hände auf der Holzplatte halten, und es durfte nicht gesprochen werden. Der Vater herrschte als Patriarch, die Mutter verstand sich als vermittelnde Instanz zwischen den Kindern und der drohenden Autorität des Vaters, der namentlich seinen Söhnen oft eine Art militärische Disziplin abverlangte. Dies alles ist in der Literatur aus der bitteren Erinnerung der Autoren reichlich beschrieben worden. Ganze Generationen von Duckmäusern wurden auf diese Art herangezogen, denn in der Allmacht des Vaters spiegelte sich die Allmacht des Staates, des Kaisers, des Führers. Die Lehrer empfingen ihre Macht ebenfalls direkt aus den Händen des Staates, sie herrschten durch Aussonderung, Notendruck, Klassenbucheinträge und öffentliche Stigmatisierung unwilliger oder schlichtweg feinfühliger Schüler. Man möge diesen Nazikram, der bis in die Sechziger Jahre lebendig war (siehe die unsäglichen Methoden in staatlichen und, noch viel schlimmer, kirchlichen Erziehungsheimen!), doch bloß nicht als ein Modell für die heutige Zeit anempfehlen. Die Dinge haben sich geändert. Erziehung soll Kinder nicht nach einem bestimmten Bild (in der Regel dem der alltäglichen Durchschnittlichkeit) prägen und pressen, sondern ihnen Raum zum Wachsen lassen: sie mit-leben lassen, etwas mit ihnen zusammen, von gleich zu gleich, gestalten, ihnen dadurch Möglichkeiten aufzeigen und weite Felder eröffnen. Die Schule ist mit der Realisierung dieser Idee freilich überfordert, sie hat sich zu einer Stätte verfrühter Ausbildung nach Gesichtspunkten entwickelt, die für eine „spätere“ technisch-ökonomische Tätigkeit (als ob es nichts anderes gäbe) erforderlich ist. Dies aber leistet sie imerhin, während sie früher, als alles besser war, lediglich die Mottenkiste bürgerlicher Bildung aufklappte, die als Maßstab der Wirklichkeit von 1933-45 dann so gnadenlos versagte.

Wie kommt man nur auf den Gedanken, dass es früher auf Schulhöfen oder auf den Schulwegen „fair“ zugegangen sei? Das war keineswegs der Fall. In meiner Schulzeit gab es bereits unter den Acht- und Neunjährigen schwere Schlägereien, die von den Lehrern nur mit vereinten Kräften unterbrochen werden konnten. Was man heute „Mobbing“ nennt, die Unterdrückung und grundlose Drangsalierung Schwächerer oder Auffälliger, gab es damals genauso – nur mit anderen Mitteln: man lästerte eben nicht bei Facebook, sondern ganz offen in Gegenwart des Betroffenen. Gewalt ist kein Problem unserer Zeit, und mit Multi-Kulti hat sie schon mal gar nichts zu tun; wer das nicht glaubt, der möge Erlebnisberichte über die Berliner Jugendbanden der Zwanziger Jahre lesen, und ein Panorama der Brutalität wird sich auftun, das heute fast unvorstellbar ist. Gewalt kommt „von oben“, als staatliche Gewalt (die unter bestimmten Bedingungen in reine Willkür umschlagen kann), oder „von unten“, als Aufstand der Besitzlosen gegen die Besitzenden. Erzieher können ihrer selbstverständlich nicht Herr werden: je größer und auffälliger das Gefälle von Arm und Reich, um so mehr Gewalt. Je größer der Hass der Abgehängten gegen diejenigen, die sie vermeintlich abhängen, um so ausgeprägter die Grausamkeit. Das stereotype Ideal des Erfolgs und des geglückten Lebens gebiert ein Neidverhalten, das die Eltern vorleben und das die Kinder teilen. Dafür sind weder die 68er verantwortlich, noch sind die Gründe in der bunten Welt der Computerspiele zu suchen *g*.

Ich habe ferner nicht den Eindruck, dass Jugendliche heute irgendwie „dümmer“ seien als früher, nur weil sie Schillers „Glocke“ nicht mehr hersagen können. Auch in meiner Schulzeit gab es weit und breit niemanden, der freiwillig klassische deutsche Literatur gelesen oder Opern gehört hätte. Schüler, die zu solcher Lektüre gemäß Lehrplan gezwungen werden, sind zusehends genervt und werfen die Bücher angeekelt von sich, sobald sie abgearbeitet sind. Es gibt nur eine Instanz, die ein solch seltenes Interesse zu wecken vermag, und das ist der charismatische Lehrer (der manchmal auch der eigene Vater ist), also die singuläre Persönlichkeit; niemals ein „System“, das dann durch Langweiler oder Untertanen repräsentiert wird. Solche Lehrer gab es immer, und es gibt sie noch heute. „Gebildete“ waren auch in der guten alten Zeit selten, wohl aber gab es mehr Leute, die sich für gebildet hielten, weil sie „Faust“ zitieren und vom Kategorischen Imperativ schwadronieren konnten, während heute ein Informatiker oder Banker einen Bildungsanspruch wohl kaum mehr verteidigen wird. Bildung ist Privatsache – und war es immer. Wenn unsere Zeit dies erkennt, ist sie immerhin ein Stück ehrlicher als frühere Dezennien.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

solange der strom da ist,mag das sein-----sollte durch irgend ein ereignis mal der strom über monate weg sein,verhungern viele mitten im kartoffelacker,da nützen kluge sprüche auch nix mehr


Geschrieben

Das mag sein, nur erschließt sich mir nicht der Zusammenhang zwischen Erziehung und Stromausfall.


Geschrieben

> Früher hatten Kinder auch Raufereien, aber wenn einer am Boden lag, haben die anderen nicht weiter auf diesen eingedroschen, es ging mehr oder weniger fair zu. Kinder haben früher auch geklaut, vielleicht die Comichefte des anderen oder sein Radiergummi, aber nicht in so einer Art und Weise. <

Sicher. Bei uns gab es durchaus Kinderbanden, die andere terrorisiert haben. (Raum Hamburg, 60er Jahre)

>... oder Einbildung aufgrund durch die Medien auch dramatisiert hervorgehobener Einzelfälle, oder wird es immer schlimmer, immer krasser? <

Es ist die Berichterstattung. In der DDR (und im Faschismus) gab es fast keine Kriminalität. Bis zur Wende. Plopp - war das ein ganz normales Land mit ganz normalen Problemen.


Geschrieben

Hallo "heiliger198" ich habe bei deinem Beitrag hier schmunzeln müssen, erinnert er mich doch an meine Eltern, die ähnliches wie du, schon gesagt hatten. Nun, wir werden älter und fangen schon an wie unsere Eltern zu reden. Mein Vater hatte mir noch erzählt, dass sein Vater, wenn ein "Schutzman" (heute Polizist) auftauchte, die Kinder aus Respet anhielten. Auch erzählte er mir, dass ihm sein Vater erzählt hat, dass wiederumd seine Eltern die Eltern in der dritten Persohn angesprochen hätten. Was ich damit sagen wollte ist, die Zeit geht weiter und lässt sich nicht zurückdrehen. Wir müssen nach vorne schauen und uns fragen wie wir die "Fehlentwicklungen" in der Gesellschaft ändern können. Jedoch alte Rezepte helfen nicht dabei.


Geschrieben

Wenn man deinen Beitrag ernst nimmt, "BillyBudd" dann müsste man die Pädagogig zurück ins 19. Jahrhundert, oder noch früher, zurück führen. Die Schule würde aus eigenständige Persöhnlichkeiten wieder zum Duckmäusertum erziehen. Vermute mal, dass möchtest du sicher nicht. Du magst Recht haben, dass sich die Schule zu einem Dienstleistungsbetieb gewandelt hat. Lehrer sehen ihren Beruf nicht mehr als "Berufung", sondern ebenso wie Ärzte, Beamte usw. eher als Job wie jeder Andere auch.Bevor ich Argumente anderer hier nochmals anführe, verweise ich lieber auf den Beitrag von "Wally1969" .


Geschrieben

Früher war die Welt geregelt,jeder seine Frau nur vögelt--heute ist die Welt verzwickt--alles durcheinander fickt


Geschrieben (bearbeitet)

Ich nehme eure Beiträge ernst und vertraue darauf, dass ihr die meinigen auch ernst nehmt.
Ihr verfallt in euren alten Fehler , gegnerische Meinungen sogleich zu vergröbern , ja , manchmal enstellt ihr sie auch schon bei der Wiedergabe.. Das macht euch natürlich die Argumentation leicht.---Es liegt mir völlig fern, zurück zur Erziehung des 19.Jhdts zu wollen. Das wäre auch ganz absurd, da die "bürgerliche" Erziehung gekoppelt war mit einer bestimmten Vaterrolle. Dabei muss man sich nicht die Familie am Abendbrottisch vorstellen, der Vater als Präses und die Kinder mit sauberen Nägeln. Die Vaterrolle war bestimmt durch seine Überlegenheit an Kenntnissen und Erfahrung. Das ist heute oft nicht mehr so. Eine gerechte Würdigung der bürgerlichen Erziehung kann aber nur geschehen, wenn man auch ihre Vorzüge sieht. In vielen Memoiren werden diese gepriesen. Jedenfalls führt nicht jeder Weg zum 3.Reich, bürgerliche Erziehung sah in ganz Europa gleich aus.
Ich kann ein Lächeln nicht unterdrücken, wenn ich lese, dass die moderne Erziehung "Persönlichkeiten" produziert. Früher also überall bloß Duckmäuser ( eine Welt, in der man nicht wild drauflos ficken konnte- Fellatio! ), heute freie, kreative Persönlichkeiten, die das Lernen des Lernens lernen, und ein Höchstmaß von kooperativer Interaktion leben. (Ich vergröbere eure Thesen wie ihr die meinen.).Ich denke, jeder , der einmal einen Blick in heutige Schulen geworfen hat, kann sich da nur wundern.Unser Schulsystem muss allerdings so strukturiert sein, dass es auch mit dem Durchschnittslehrer arbeiten kann..Wir können nicht auf die große, magische Persönlichkeit warten, die Erziehung durch Faszination.
Und zum Schluss noch: Schulpolitik bezweckt heute Gesellschaftsveränderung. Ich habe auch "Die Frau und der Sozialismus" gelesen und weiß, wohin die Reise gehen soll. Da kann ich nicht glücklich sein. Manchmal tröste ich mich aber auch mit Grillparzer : Ich komme aus besseren Zeiten und hoffe, in bessere zu gehn. (Es ließe sich viel sagen, aber wozu die Mühe?)


bearbeitet von BillyBudd
Geschrieben

was kommt eigentlich bei" die frau und der kapitalismus" raus----wurde da mal ein buch geschrieben?


Geschrieben

Hallo Oldysuchtjungy,

Du hast natürlich Recht, dass das Gebiet viel zu komplex ist, um es in einem Forum hier ausreichend analysieren und aufklabustern zu können, aber so weit müssen wir nicht unbedingt gehen. Dein Beitrag und einige weitere zeigen schon eine gute Differenzierung auf und benennen einzelne Faktoren, die da mit hineinwirken, und welche man im Zusammenhang mit dem Wandel korrelativ zur Aktualität erst mal sehen muss, um da brauchbare Folgerungen zu erhalten.

Für die aktuell populäre AfD-Propaganda oder das beherzte Rufen nach der üblichen Strafen-Erhöhung bin ich da auch nicht unbedingt, bzw. denke ich nicht, dass das bei älteren Kindern überhaupt zielführend sein kann. Was die in der ganz jungen Zeit schon nicht lernten, klappt irgendwann im ***ie-Alter sowieso nicht mehr, ihnen das zu vermitteln. Denn vieles ist in der frühen Kindheit einfach nur antrainiert oder durch Grenzen aufzeigen verfestigt, die kognitive Hinterfragung oder tiefergehende Auseinandersetzung mit Erziehung und der Befindlichkeit darunter beginnt bei den meisten Kindern ja nicht in den ersten 4 Lebensjahren schon. Gibt natürlich einige Ausnahmen.

Ein großes Problem, das Du ansprichst, sind ja die oft schon mangelhaft umgangsbewussten Erwachsenen, die Kinder damit auch nicht vernünftig erziehen können. Das schaut manchmal schon so aus, als wäre es ein Mehr-Generationen-Problem, je nachdem, wo man das beobachtet.

Dass früher alles besser war, oder sowas flächendeckend so war, denke ich nicht. Da war die Kippe noch auf der anderen Seite, Gewalt ging häufig von den Erziehungsberechtigten aus und als Kind hatte man nix mitzureden, entweder Gehorsam, oder es setzte Prügel, Widerstand zwecklos. Wir sind BORG.

Aber vielleicht war doch der soziale Aspekt 'besser' im größeren Rahmen, es gab eine gewisse Schwelle, die nicht übertreten wurde - wie gesagt, es wurde mal einem vor die Füße gespuckt oder mal im fairen Wettkampf geboxt und gerauft, aber nicht mit Ergebnissen, wie das heute häufiger berichtet wird, wo jedes Maß fehlt und jede Hemmschwelle weggeblendet wird.

Wieso ich die norwegischen Schulen erwähne ... das sind meist Ganztages-Schulen, die Kinder werden in ihrer Freizeit betreut, bei den Hausaufgaben, bei der Gestaltung ihres Schultages je nach Interessenlagen unterstützt. es gibt mehrere Lehrkräfte pro Klasse mit verschiedenen Aufgabenbereichen - ist in Canada ähnlich - die Kinder lernen dort unter Anderem sozial fairen Umgang mit einander, und bei den vielen Unternehmungen in freier Natur, Rafting, Schlittenhundesport, Wildnisaufenthalte, Bergsteigen, Campen, dass sie sich aufeinander verlassen können müssen, um mit einer Situation zurecht zu kommen. Sämtliche sozialen und kommunikativen, umgänglichen Fertigkeiten werden durch so ein spielerisches Herangehen verfeinert und gefestigt.

Ich finde diese Schulen beispielhaft, frage mich aber lange schon, warum eigentlich Deutschland sich zu fein dafür ist, sich in Skandinavien einiges abzuschauen. Auch das Schulsystem dort an sich ist nicht zu verachten. Inklusion und gleiche Chancen für jedes Kind, Herkunft und sozialer Hintergrund egal, sind dort selbstverständlich.


Geschrieben

Aber mit der den Bach runter gegangenen Wertevermittlung hat heiliger198 doch schon Recht, das sollte doch unabhängig von der Epoche, in der wir leben, eine gewisse Bedeutung innehaben.

Natürlich wandeln sich die Werte, die Inhalte bleiben nicht dieselben, Werte können sich verlagern oder erweitern -- heute versucht man, Behinderte nicht mehr als Unproduktive zu betrachten, sondern man integriert sie und ermöglicht ihnen einen umsetzbaren Teilhabe-Quotienten am ganz 'normalen' Leben. Heute nimmt GLBT-Bewusstsein einen Stellenwert ein, die Erkenntnis um die Vielfalt als natürliche Eigenschaft des Menschseins sickert langsam durch. Menschen reden einander mit "Du" an... so,wie in Norwegen oder im englischsprachigen Raum.

Can I say you to you?

Wenn Kinder solche Werte nicht mehr zu schätzen lernen, zu glauben kommen, Geld kommt aus dem Automaten und man muss nur den richtigen Knopf drücken, es gibt niemals Mangelzeit, niemals Tage mit Haferflocken statt Brot und Schokoriegel, wie sollen die dann begreifen können, dass etwas es wert ist, geschätzt zu werden.? Haben solche Kinder noch einen Grund, danke für etwas zu sagen, oder den Schutzmann für seinen Dienst zu loben?

Wenn an Silvester Feuerwehrmänner bei der Löschung brennender Müllcontainer von Kiddies mit Flaschen beschmissen und ausgepfiffen werden, frage ich mich manchmal, was los ist.


Geschrieben

Die Barbaren ( Die Bärtigen von Barba, wie Bart ) haben wir doch selbst produziert.

Das mit dem Bildungsverlust ist sichtbar, zu verfolgen, wenn man mitbekommt, wie inhaltslos Profile sind oder Gespräche verlaufen, was in Nachrichten präsentiert wird, wie heute medial konsumiert wird und so weiter. Dass ein ausgewogener Bildungsstand oder Allgemeinwissen schon bald als verpönt gelten, und von etlichen Leuten belächelt oder sogar verhöhnt wird, erlebt man auch an Foren häufiger.
( Erinnert mich an einen Thread, in dem jemand sehr Belesener als 'Büchergespenst' oder so ähnlich tituliert wurde)

Das multikulturelle Lernen sehe ich auch als Vorteil. Manche sehen es ja als Art von Bedrohung, warum auch immer, ich denke, die Balance macht es.Ein Kulturen-Eklektizismus wird wahrscheinlich die Folge sein, man zieht sich alles 'Gute' oder Brauchbare heraus, aber so haben sich Menschen schon seit eh und je ausgetauscht und gegenseitig befeuert.

Die zahnlosen Lehrer sind nur noch Witzfiguren geblieben, die Zeugnisse und Bewertungen noch die letzte Leitplanke bis zum Berufsleben. Oft genug mit der abgeschlossenen Berufsausbildung zum Hartz-IV-Empfänger auf Lebenszeit... nicht überall, aber schichtweise.


Geschrieben

@ oldysuchtjungy
na war mein Beitrag dazu und ich möchte ja nicht die Zeit zurückdrehen ,aber Verändern kann man die
Fehlentwicklung der Gesellschaft in den man wieder Werte Vermittelt ,und ob da nicht manchmal auch alte Rezepte helfen würden kann man geteilter Meinung sein.Man kann je eine Mischung von alt und neu Verwenden um vielleicht etwas zu Retten.
Sicher gibt es auch in einigen Punkten auch Fortschritte ,aber was Benehmen angeht sehe ich da schwarz.
Kinder sind doch heut nur noch fordernd ,und Eltern haben da keine Richtige Lösung und geben nach.
Ich erlebe es ja ständig im wahren Leben ,hab ja genug Neffen und Nichten und deren Nachkömmlinge,
Aber ist ja auch ein kompelexes Thema wo man keine Richtige Lösungen hat und haben wird.


Geschrieben

Die Mühe,viel zu sagen,lohnt sich schon--Dein Satz : " Die Vaterrolle war bestimmt durch seine Überlegenheit an Kenntnissen und Erfahrung" hat mich erinnert an einen befreundeten Lehrer,der mir sagte,sooo streng könne er mit seinem Sohn nicht sein-er hilft mir sonst nicht beim Computer.
Auch wenn du lächelst über die Aussage,dass die moderne Erziehung Persönlichkeiten produziert..ob die heutige Erziehung das tut,wage ich zu bezweifeln---aber es steht fest,dass die
Kids im Kindergarten schon gefestigte Persölichkeiten sind,und sich das mit fortschreitendem Alter fortsetzt.Ich könnte jede Menge erlebte Bilder schildern,wie oft Eltern mangels eigener Bildung ihren Kindern hilflos gegenüber stehen.Sie erziehen und Bilden sich selbst zu kreativen Persönlichkeiten.
Prachtvolle junge Menschen.


Geschrieben

Vaterrolle wo gibt es das noch?
die meisten Kinder müssen doch größtenteils mit ein Elternteil auskommen, und da ist doch die Überforderung Vorprogrammiert


Geschrieben

Was mich mal an dieser Stelle ganz pauschal interessieren würde: Wieviele von Euch sind Väter? Haben eigene Kinder?


Geschrieben

och es gibt da etliche,die erst hetro verheiratet waren und dann zum anderen ufer geschwommen sind----einige kinder sind bei ihren vater geblieben.---- sicherlich gibt es dazu studien ,müßte man im netz nachschauen


Geschrieben

Du hättest ja sagen können,ich hab fünf Kinder und wieviel ihr ?


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