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Nobi Blüm und wir


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Das ist Deine Meinung. Du glaubst aber gar nicht, wie viele schwule Väter es bereits gibt und das schon längst, bevor Adoption überhaupt ein Thema für uns war. Manche von denen haben aus gesellschaftlichen Zwängen heraus geheiratet und eine Familie gegründet, sind dem dann aber zum Glück entkommen. Ich kenne zwei schwule Väter persönlich, denen es so ergangen ist. Die Kinder leben inzwischen bei denen nebst ihrem Partner. Das Sorgerecht wurde ich beiden Fällen den Vätern zugesprochen. Und weißt Du, was noch entscheidend ist? Die volle Akzeptanz des persönlichen Umfelds. Sie haben sich einen neuen Freundeskreis aufgebaut und sich nur Leute gesucht, die keinerlei Bedenken oder Vorbehalte haben.

Du scheinst Dich da aber selbst nicht so richtig zu tolerieren, hast nach wie vor Bedenken und Ängste vor "Erzkonservative & Schwulenhasser", oder dem, was andere über Dich denken könnten. Wenn es nach Dir ginge, würden wir unsere Sexualität heute noch im stillen Kämmerlein ausleben, denn Du hast Dich mit Sicherheit nie für unsere Rechte eingesetzt. Weißt Du, was Gleichberechtigung bedeutet?


Geschrieben (bearbeitet)

Also bitte: Männer, die eigene Kinder haben und sich später entschließen, schwul zu leben, weil sie immer schon so empfunden haben, sind ja ganz offenbar nicht völlig schwul, denn sie haben ja mal mit einer Frau zusamengelebt und auch mit ihr geschlafen. Sie sind bisexuell und geben irgendwann dem männlichen Geschlecht den Vorzug, aber niemand weiß, ob für immer oder nur für begrenzte Zeit. Das wissen sie nicht einmal selbst. Ein komplett schwuler Mann ist gar nicht fähig, mit einer Frau zu schlafen, weil sie ihn nicht erregen kann. So einfach ist das. Eben deswegen können Schwule eben keine Kinder haben, es sei denn auf dem Weg der künstlichen Befruchtung.

Die Gleichberechtigung kann man nun auch ins Absurde treiben. Was physisch nicht möglich ist, das geht eben nicht. Ich sage ja auch nicht: Ich wäre gern 1,85m groß, wieso ist der da so groß und ich nicht? Ich bin genauso berechtigt, diese Größe zu haben. Unsinn! Ein schwuler Mann, und wenn er noch so weiblich empfindet, bekommt keine Kinder. Er kann Kinder adoptieren, aber das ist nicht vergleichbar mit Empfängnis, Geburt und der innigen Bindung zwischen Mutter und Kind, die zumindest in den ersten Jahren viel intensiver ist als die Beziehung zum Vater. Deswegen kann man Kindern nur wünschen, dass sie intakt aufwachsen, also diese Mutterbindung nicht entbehren müssen. Alles andere kann nur eine Ersatzlösung sein. Das hat mit Gleichberechtigung und Gleichstellung gar nichts zu tun.

Rein formal spricht natürlich nichts dagegen, dass ein schwules Paar ebenso wie ein kinderloses Heteropaar Kinder adoptiert. Aber ist ein Männerpaar, dessen einer Part „passiv“ ist, womöglich die Frauenrolle spielt (und das ist ja wohl die Konstellation für eine schwule „Ehe“), wirklich ein geeignetes Umfeld für ein Kind? Es kann funktionieren, und das Kind wird zur Toleranz erzogen, es kann aber ebenso gut sein, dass sich das Kind, insbesondere wenn es ein Junge ist, sich später seiner „Eltern“ schämt. Soll man dem Kind das antun? Homosexualität wird zwar weitgehend toleriert, aber hinter vorgehaltener Hand wird anders geredet; insbesondere dann, wenn die "weibliche Ader" gar nicht zu übersehen ist.

Nein, ich denke, Schwule täten gut daran, auf das traditionelle Familienmodell ganz zu verzichten. Sie entbehren dadurch sicher vieles (was sich aber sowieso nicht erzwingen und künstlich herstellen lässt), aber verfügen dafür über eine Freiheit, um die Heteromänner sie nicht selten (heimlich) beneiden. Sicher haben viele auch ein reicheres und geileres Sexualleben als die meisten Heteromänner, die sich ihrer Familie verpflichtet fühlen und doch so gern mal ihre rundlich gewordene Ehefrau gegen ein attraktives junges Mädchen eintauschen würden – aber es geht eben nicht; viele machen es trotzdem. Schwule können tun und lassen, was sie wollen, solange sie ihre Lebensweise nicht in bestimmte Formen pressen lassen. Sie können sich nach Herzenslust ausleben, aber ebenso gut monogam sein. Für letzteres braucht’s keinen Trauschein und keine Hochzeit, nur die Treue des Herzens. Aber es gibt keinen Grund, warum Schwule sich von der Gesellschaft zwingen lassen sollten, sich als „ganz normal“ zu präsentieren. Nein, das sind sie eben nicht. Scheiß auf die Normalität!


bearbeitet von Rheintochter
Geschrieben

Gesellschaftliche Zwänge - habe ich bereits erwähnt und die sind in unserer Region keine Ausnahme. Einer wurde verheiratet, da war er 18 Jahre, er hat sich das nicht selbst ausgesucht. In dem Alter ist auch die Persönlichkeit noch lange nicht gefestigt. Er war schon immer schwul und hat sich nicht erst später dazu entschlossen. Und Du irrst gewaltig, dass einer Schwuler nicht mit einer Frau Sex haben kann. Ihr macht oft den Fehler, zu pauschalisieren. So einfach ist das eben nicht. Anteile zur Bisexualität haben wir alle. Die sind nur unterschiedlich ausgeprägt.


Geschrieben (bearbeitet)

Bisexuell würde ich definieren als "fähig, mit beiden Geschlechtern zum Orgasmus zu kommen". Aus freier Entschiedung, nicht etwa festgebunden und eine Frau spielt "da unten" rum, dann mag es durch den Berührungsreiz auch zum Orgasmus kommen. Aber so meine ich das natürlich nicht. Man könnte vielleicht hinzufügen: "zum lustvollen Orgasmus". Was man will, ist gewiss eine andere Sache. Jemand kann komplett schwul leben, und plötzlich ergibt sich eine Situation mit einer Frau, und es macht "Zoooom" wie in dem Lied von Klaus Lage. Dann würde ich auch immer sagen, er ist bisexuell, und wenn das Verhältnis 1000:1 wäre. Umgekehrt würde ich sagen, wenn ein 17jähriger eine Freundin hat, weil alle Kumpels eine haben und das so sein muss, und er dann auch mit ihr schläft, aber nichts empfindet, sondern sich nur mechanisch befriedigt, und später nur noch Sex mit Männern hat, dann ist er schwul. Ist Definitionssache. Die Entwicklung muss mit einbezogen werden. Schwul ist für mich aber keine Weltanschauung und keine Entscheidung, sondern schwul ist jemand, der von Anfang an auf Männer steht und nur auf Männer und dem das Weibliche im Prinzip fremd ist. Das sind wahrscheinlich gar nicht so viele, es dürfte weitaus mehr Bisexuelle geben. Unendlich viel mehr. Aber sie würden sich vielleicht selbst nicht so bezeichnen. Alles nicht so einfach. Phantasien oder Träume, die in beide Richtungen gehen, dürften wohl die meisten haben.

Wo wird denn in Deutschland ein 18jähriger zwangsverheiratet? In Niederbayern?


bearbeitet von Rheintochter
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