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* Reich und schön ? *


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

dieser Titel einer amerikanischen Seifenoper spielt auf die Erfahrung an,dass physische Attraktivität nicht nur ungleich,sondern sogar sozial ungleich verteilt ist: Die Schönen scheinen sich demnach eher unter den Wohlhabenden zu finden.
Insofern das tatsächlich so ist,stellt das natürlich eine soziologische Herausforderng dar. Vorausgesetzt werden kann dabei,dass Attraktivität mit Sicherheit keinen sozialen Nachteil darstellt. Offen ist hingegen die Frage nach der Kausalität. Ist physische Attraktivität vielleicht nicht nur Ursache,sondern vielleicht auch Wirkung sozialer Ungleichheit ? Wenn Schönheit außerdem mehr und mehr als Ergebnis von Anstrengung betrachtet wird ,also etwa als Resultat von Sport und gesunde Ernährung,dann könnte das den Bessergestellten leichter fallen. Sie können über mehr Zeit und Mittel verfügen,um an sich zu arbeiten. Also gilt doch die Vermuitung,man sei schön,weil man schon reich war ?
Der Bielefelder Soziologe Reinhard Schunck hat jüngst eine Überprüfung der sozialen Ungleichsverteilung von Sxhönheit versucht. Denn tatsächlich gibt es hier eine Forschungslücke,die natürliche Gründe hat Das Thema berührt Felder,auf denen die Soziologie eigentlich nicht zuständig ist: Genetik etwa oder Wahrnehmungspsychologie. Zudem gibt es ein Meßproblem. Wie will man denn zu einem soziologisch belastbaren Maß für Schönheit kommen ? Einkommen läßt sich zählen,aber Attraktivität ?
Die durchgeführte " Allgemeinde Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften " (Albus) ist im Ergebnis bemerkenswert. Beide Hypothesen werden voll bestätigt. Wer mehr Zeit und Geld zur Verfügung hat,über mehr Bildung und Ansprüche verfügt,wird sein Außeres eher als Herausforderung betrachten ,dieses zu Verbessern und auch zur Erreichung persönlicher Ziele einzusetzen.Man investiert in seinen Körper ,erzielt damit Statusgewinne,die dann wieder reinvestiert werden können. Alles nur eine Frage der Einstelliung ? Das Investitionsmodell mag für spätere Lebensabschnitte Erklärkraft besitzen. Aber die schon viel früher einsetzende Bevorzugung hübscherer Kinder spricht eher für eine Wirkung garnicht beeinflußbarer Effekte.
Da wäre einmal die Natur,die der Selbstoptimierung doch gewisse Grenzen setzt.Schlankheit und Fitness mögen willensabhängig sein . Körpergröße oder bestimmte Harmonien des Gesichtes kaum. Man könnte das " Investitionsmodell " physischer Attraktivität hier höchstens aufgreifen und sich auf das Feld der Partnerwahl begeben .Dann wäre zu untersuchen,was die Chancen auf einen attraktiven Partner eher vergrößrt: Eigene Attraktivittät oder der soziale Rang,den man einnimmt ?
Aber angenommen,man hatte keine attraktiven Eltern und gehört darum kraft Schicksals zu den weniger Schönen--dann kann die Gesellschaft das nicht verhindern.Sie kann allenfalls Gebote der Gleichbehandlung errichten und dazu auffordern,Menschen nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen sondern auf Grund innerer Werte oder von Leistungsbereitschaft,für die sie dann auch soziale Chancen bereitstellen muß. Außerdem gibt es ja immer noch Gelegenheiten,wo Menschen gewissermaßen hemmungslos oberflächlich sein dürfen. Also etwa Internetplattformen für das Suchen und Finden des Traumpartners oder Castingshows. Wer es da nicht schafft,kann ja immer noch studieren.
( Aus Reich und schön von Reinhard Schunck)

Geschrieben

Deine Ausführungen scheinen auf den ersten Blick schlüssig. Schaut man sich die Werbung und Berichte von den "Schönen und Reichen" an, so scheint es zu stimmen, was du schreibst. Wie gesagt, auf den ersten Blick. Doch der zweite Blick zeigt schon wie fragwürdig deine Thesen sind. So wage ich die Frage zu stellen, wer denn die Maßlatte für Begriffe wie "Atraktivität" und "Schön" festlegt? Deine Thesen setzen voraus, dass jeder die selbe Vorstellung von Schön und Atraktiv hat. Du vergisst dabei jedoch, dass viele dieser Atribute, wie Schlank und Fit, uns von der Werbung und der Industrie -vermittelt und verkauft werden. Schlankheitsmittel wollen verkauft werden und die Muckibude will sich auch amotisieren. Ich teile zum Beispiel diese "Schönheitsideale" nicht und kann ich mit deiner These nicht viel anfangen. Ich fröne auch keinem "Schönheitsideal". Habe genügend Selbstvertrauen, dass ich mit meinem Aussehen zufrieden bin. Kann also mit deiner These: Reich = Schön nichts anfangen. Ich finde die Thesen auch sehr fragwürdig. Hier wird ein Menschenbild bzw. Ideal aufgezeigt was sich an Äusserlichkeiten fest macht. Sicher mag es richtig sein, dass gute Bildung heute häufig noch vom Geld (Reich) abhängt, doch dieses war ja nicht dein Thema. In der Schule hätte jetzt der Lehrer gesagt "Setzen und Thema verfehlt"


Geschrieben

Reinhard Schunck spricht da wohl ein paar Dinge an, die schon in weiten Teilen der Natur entsprechen. wer sich dort gefällig vermitteln kann, macht ganz oft das Rennen in die vorderen Ränge. Egal, ob das der Hirsch mit dem prächtigeren Geweih und der besser einsetzbaren Kampftaktik beim Kräftemessen ist, der schönere von diveresen Enten-Erpeln oder der Pfau, der sein Rad am Eindrucksvollsten präsentiert, ohne dabei so abgelenkt zu sein, dass der Tiger ihn vor der Pfauenhenne erspäht.
Überall in der Natur spielt dieser Vorteilsfaktor gewisse Rollen.

Auch bei den Menschen zeigen sich bestimmte Ideale immer wieder. Bei den ganzen Miss-Wahlen und auch Mister-Gay-Wahlen ist es immer ein begrenzter Rahmen an Körperstatur, Gesichtssymmetrie, dem was an Ausstrahlung oder Äußerlichkeiten hervor sticht, sich hervor hebt und sympathisch erscheint.
Diesen Individuen scheint häufig der Erfolg zuzufliegen, oder sie haben es leichter als andere damit, nach ihm zu greifen.
Kleinwüchsige, Leute ohne oder mit schiefen Zähnen und verschobenen Gesichtszügen, Knochendürre oder stark Obese, Invalide und Versehrte, von Krankheit oder Verfall Gezeichnete siehst Du bei den Schönheits-Wahlen nie auf Erstplätzen, unabhängig davon, welche Bildung oder wie breiten Horizont sie besitzen mögen.

Das alles folgt in gewissen Rahmen natürlichen Gesetzmäßigkeiten.

Dem. gegenüber stehen Menschen, die oft erst nach dem großen Erfolg "hässlich" geworden sind, die große Staatsmänner werden, oder in Positionen von Einfluss gekommen sind. Welche Mechanismen überstimmen dort das Schönheitsideal, ist es Grips, Gewandtheit im sozialen Miteinander? Sind diese Leute gewiefter im Ergreifen von Chancen, im Vorherberechnen ihrer Möglichkeiten?
Alter und Erfahrung scheint ein weiterer dieser Regelprozesse zu sein, der zu Erfolg und einer gewissen Attraktion des Reichtums hin führt, wenn bestimmte Eigenschaften richtig dosiert werden.

Auch auf dem Partnermarkt muss man sich nur mal die Wunsch- und Ausklammer-Listen durchlesen, dann merkt man ganz schnell, wie hier natürliches Empfinden um Attraktivität bestellt ist.
Es werden zumeist fitte, schlanke, äußerlich schöne Männer gesucht, und in der Ausklammerungsliste landen dieselben Typen, die auch in der Natur hinter den 'Besten' und 'Eindrucksvollen' oder Erfolgreichen zurück fallen.

Es wird wohl gerne viel BlahBlah über Dinge wie 'Innere Werte' verloren und vorgegeben, aber ein Mann, der zwar einen großen Horizont oder Charakter beweist, fällt hinter einem schönen und kühlen Oberflächen-Flitzer eben doch meist schnell zurück.
Es sei denn, Aspekt Nr. 2 ist in Fülle vorhanden, und der Mann ist wohlhabend.


Geschrieben

die PRINZEN trällerten ... ich bin tierisch reich, ich fahre einen Benz, der in der Sonne glänzt. Ich hab 'n großen Teich, und davor ein Schloss und ein weißes Ross, ich bin ein großer Held, und ich reise um die Welt, ich werde immer schöner durch mein Geld ....


Geschrieben

Lieber Oldy--im zweiten Absatz meines Thraeds gehe ich auf die Unmöglichkeit des "Schönheitsmessens" ein und schreibe,wie will man denn zu einem soziologisch belastbaren Maß für Schönheit kommen ? Einkommen läßt sich zählen,aber Attraktivität ? Soweit sind wir also nicht auseinander--Herr Lehrer
Über deine Einlassung zum Selbstvertauen hab ich mich gefreut--ich wollte du könntest es hier im Forum verteilen----im übrigen zeigt sich deine Stärke in jedem deiner Beiträge


Geschrieben

Eben. Und viel Geld bedeutet heute Sicherheit, Auskommen, erfüllbare Wünsche und Sehnsüchte.
In der Steinzeit war es der Jäger, der meist reichhaltig Beute machte, und gute Connections hatte, Skills,angesehen war.

Heute ist es der Jäger, der die beste Geld-Beute anschleppt, und gute Connections hat, Skills oder angesehenen Status.


Geschrieben

:Lieber "fellatio"ich schätze, wie andere hier auch, deine Beiträge. Ich wollte nicht als Lehrer auftreten, als ich deinen Beitrag kommentierte. Wenn du es so empfunden hast, entschuldige ich mich. Mein Beitrag sollte nur eine andere -oder auch ergänzende- Erwiederung sein.


Geschrieben

Früher kam der Jäger erfolgreich mit Beute von der Jagd, setzte sich an Feuer und starrte in die Flammen
Heute kommt er erschöpft nach der Hektik des Tages nach Hause und starrt in den Fernseher


Geschrieben

@fellatio--würde jetzt nicht die hände übern kopf zum geweih formen,seit 1.mai sind die reh böcke frei----lach und das alter hättest du


Geschrieben

Die US-Amerikaner haben Beides synergiert. Da gibt es Fernsehprogramme über Jagd und welche. wo ein Feuer im Kamin gezeigt wird, nonstop, damit man über den Fernseher ins Feuer starren kann.


Geschrieben (bearbeitet)

die "Schönen und Reichen"
was für ein Quatsch ,wenn ich so manche Mitteilungen höre oder lese kann mir dabei Übel werden.
Mit was sich die so genannten Reichen und Schönen so Tag täglich sich Beschäftigen müssen.Einfach nur Armselig ,
"Das letzte Hemd hat keine Taschen " das hat schon meine Oma gesagt ,und sie hatte Recht ,da Nützt auch kein Goldener Sarg oder ein Piano als Grabstein ,Aber lassen wir die armseligen Geschöpfe Ihren Glauben was Besseres zu sein in Ihrer Dummheit .
Leider schwappt diese Einstellung auch bei den Normalos über um zu Denken sie sind dadurch Erfolgreicher.Die Manipulation der Werbeindustrie sei Dank und Spült das dicke Plus bei den Schönheitschirurgen in die Kassen.
Verstehe die Leute nicht die sich an solchen Nachrichten Ergötzen können ,oder ist es vielleicht die Sehnsucht genauso Auszusehen und zu Leben??


bearbeitet von Inaktives Mitglied
  • Moderator
Geschrieben

Hallo Leute,

es gibt ja diesen Spruch "Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein..."

Das mag schon so sein. Sicher ist es von Vorteil, wenn man so viel Geld besitzt, dass man sich um seinen Lebensunterhalt keine Gedanken machen muss, und sich alles kaufen kann was man nur möchte. Ob die "Reichen" dadurch ein schöneres Leben haben glaube ich allerdings nicht, denn die wirklich wichtigen Dinge im Leben - Freundschaft, Zuneigung, Liebe - kann man für Geld nicht kaufen.

Als Beispiel seien nur mal die vielen Promis und Künstler genannt, die trotz ihres Reichtums einsam sind, an Depressionen leiden, drogen- und alkoholabhängig werden oder Suizid begehen.


Geschrieben

Freundschaft, Zuneigung, Liebe - kann man für Geld nicht kaufen


na ja Kaufen kann man sich das schon nur mit dem Unterschied das es nur des Geldes wegen ist, Bei Promis Gang und Gebe. Das sieht man schon an der Dauerhaftigkeit der Ehen.

Depressionen , Drogen, Alkoholabhängig ist da nur die Folgen davon


  • Moderator
Geschrieben

heiliger, in welchem Universum bist du denn zuhause ??
gekaufte Freundschaft, Zuneigung und Liebe ist NIEMALS echt.
Darauf ist ein grosser Haufen gesch.... ^^


Geschrieben

Hajo
das meine ich ja damit,
und das es sich um keine echte Freundschaft, Zuneigung und Liebe Handelt stört aber einigen
nicht Wirklich, die sehen nur die Vorteile aus so einer Beziehung .Ist ebend ganz schön Verlogen .
aber geben tut so was zu Hauf gerade bei Promis .


  • 1 Monat später...
Geschrieben

Tja, hätte man so viel Kohle, dass das ein Leben lang möglich wäre, würde manch einer sicher drauf schieten, dass käufliche "Liebe" niemals echte Liebe sein kann, oder bezahlbare Freundschaft niemals echt sein kann.
Das würde einen Dienstleistungsbetrieb erweitern, der bisher nur stundenweise oder mal eine halbe Nacht lang zum Einsatz fährt.

Stelle man sich mal die Utopie vor, dass sozialer Bezug oder Zuneigung zu einer Art Grundrecht hochphilosophiert und etwa in den Sozialgesetzen verankert werden würde. Dann hätte jeder, dem das Leben das nicht zuspielt, und der sich das wünscht, einen bezahlten Kumpel oder Partner_In. Vielleicht könnte man die sich in der Geschäftszentrale aussuchen, oder beim Betreuungsdienst bestellen. Oder herkömmlich, mit Nummern drauf, im Dance-Club auswählen.

Eigentlich wäre das doch super. Schafft Arbeitsplätze, oder man könnte 1-Euro-Jobber dafür abstellen. Oder Flüchtlinge. Oder Bundesfreiwilligendienstler vielleicht. Oder die Katastrophenbewältigungsbrigade. In kurzen Turnhosen und mit zusammen gebissenen Zähnen und so. ( Rand an der Schürze, äh. Scherz am Rande )

Man könnte aber auch andersherum arbeiten, und das Reichwerden erleichtern. Für Jedermann, wohlgemeint. Schöne Partner auch für Hässliche - das kann aber nur mit ganz viel Zaster was werden!

Die Echtheit der Liebe darf bezweifelt werden, die Antastbarkeit könnte unwürdig rüberkommen.


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