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Sind Beziehungen Out ?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Seit einiger Zeit schreibe ich hier mit einem ziemlich jungen Mann, der beklagt hat, dass er schon solange wie er hier ist, es nur mit Dummköpfen, die nix checken, und Einmal-Sex-Suchenden zu tun bekommen hat. Er ist ziemlich enttäuscht, auch von Zuschriften junger Männer, und ich habe ihm dazu geraten, in seiner Umgebung die RL-Szene zu frequentieren, um andere Jungs einfach draußen kennen zu lernen.
Das Phänomen vom Überhang der Sofortsex- Suche und ONS - Freunden kann man aber ja nicht nur hier beobachten, das zieht sich quer durch die online und auch außerhalb bestehende Szene. Das an sich will ich auch gar nicht in Frage stellen und bekriteln, denn jede Variable hat ihre Vertreter und Anhängerschaft. Das gibt es bei den Swingern ebenso wie bei den Crossdress-Freunden, Exhibitionisten oder Cybersex-Liebhabern, Saunengängern, FKK-Freunden ... egal wo man sich umschauen will.

Wo ich mich aber doch wundere, das ist der Unterschied zwischen dem Interesse, der sich auch zwischen hier 'Liebe und Beziehung' und etwa 'Kontakte und Dates' nachvollziehen lässt.
Warum ist es so schwierig für einen jungen Mann, eine Beziehung mit einem anderen jungen Mann zu finden? Sind es immer die typischen Abstriche wie Entfernungen, nicht passende Vorstellungen oder fehlende Kompromissbereitschaft? Oder sind Beziehungen heute, wo jeder mit jedem praktisch alles erleben gehen kann, einfach aus dem Trend gekommen?

Wie seht ihr das so?


Geschrieben

frage mich manchmal ob einige überhaupt beziehungsfähig sind--sex ist die eine sache--aber wenn als hoby nur noch chillen und choppen kommt---es fehlen oft die schnittmengen---grins chillen hört sich für mich immer nach "ruhe sanft "an


Geschrieben

Chillen ist einfach ein Modewort für lässig Gammeln, Abhängen, entspanntes Zusammensein. Bei "Choppen" bin ich selbst überrascht, das bedeutet eigentlich am Nächsten "Fleisch in kleine Stücke schnibbeln" von -> to chop (up) In welchem Zusammenhang wird das verwendet?


Geschrieben (bearbeitet)

Zum Thema choppen und chillen:
Das ich es direkt kennen würde, kann ich auch nicht behaupten, aber ich habe zwei Theorien, choppen wird einmal auch als Begriff für virtual tuning benutzt, was so viel bedeutet wie ein Auto per Computeranimation aufzurüsten.
Ebenso wird es aber auch in der Physik zur Messung von Spannungen oder Signalen angewendet mit Hilfe eines so genannten Oszilloskop, was ich jedoch als Hobby eher nicht vermute.
Vielleicht ist es jedoch wieder eine Art "Missbrauch" eines alltäglichen englischen Wortes, so wie "cool" was ja auch nichts anderes als kühl bedeutet oder eben "chillen" was eigentlich original der Vorgang des Abkühlen oder Herunterkommens nach körperlicher Aktivität bedeutet, es hat sich aber in die Jugendsprache eingebürgert als entspannen, abhängen und oder einfach mal nichts tun, auch ohne sich vorher körperlich zu betätigen...

Zum eigentlichem Thema:
Ich kann es nur verstehen, dass dieser junge User mehr als enttäuscht ist, leider gibt es hier tatsächlich kaum ernst gemeinte Angebote und die meisten suchen nur eine schnelle Nummer für zwischendurch (danach könnte man tatsächlich chillen ).
Doch was nur wenige in diesem Forum suchen sind ernsthafte Freundschaften und Beziehungen, allerdings kann ich auch diese Seite verstehen, ich vermute das einige User nichts als Sex suchen und das sie es hier im Internet schneller finden. Sie es sich vielleicht eher trauen, durch die Anonymität des Netzes (was auch wieder so ein Thema ist, was einen eigenen Thread füllen könnte) als direkt in der Szene vor Ort.
Manche schätzen sich auch falsch ein und trauen sich auf Grund von beispielsweise körperlichen Merkmalen nicht in die teilweise sehr oberflächlich geprägten Szene. Auch für ältere ist es immer schwierig oder eine eigene Überwindung tatsächlich mal in die Szene zu gehen und versuchen deshalb ihr Glück hier.
Das Beziehungen aus dem Trend sind und Junge Homo-, Bi- und auch Heterosexuelle immer mehr nur Sex suchen, ist ein Trugschluss, welcher durch den offenen Umgang mit der Sexualität entsteht. Auch früher wurde viel nach Sex gesucht und oft einmaliger Sex gepflegt, doch es wurde nicht als Aushängeschild oder wie ein Orden in der Sprache breitgetragen. Ich kenne tatsächlich einen Menschen, der eine Liste über seine Sexpartner führt, mit Auflistung von 3ern, Entjungferung und weitere Notizen, ich Erspare euch die Einzelheiten und diese Liste, zeigt er vielen und ist auch noch stolz darauf.
Bestimmt hat es etwas ähnliches früher auch gegeben und das ist keine bloße Vermutung, ich bin mir da recht sicher, aber es wurde nicht so offen gelegt, weil Sex damals egal in welcher Form ein Tabu-Thema war, erst recht Gleichgeschlechtlicher Sex.
Das Jugendliche immer mehr auf den Geschlechtsakt fixiert sind, liegt aber vielleicht auch daran, dass er überall präsent ist, in Werbung, im Internet, auf der Straße und sogar durch Alltagssprache ich betone nur das oft genutzte Wort "Fuck" oder die oft benutzte Beschimpfung: "Ach fick dich doch (ins Knie, selbst, `sind nur einige Variationen´)! "
Das viele nicht beziehungsfähig sind glaube ich nicht, auch die Entfernungen zwischen Menschen scheint mir speziell momentan kein Hindernis zu sein aus eigener Erfahrung ... 2013/14 habe ich meine Abitur in Dresden gemacht wo ich auch meinen aktuellen Freund kennengelernt habe, mittlerweile wohne ich wieder im Sauerland und zwischen uns liegen 450 km. Doch es funktioniert irgendwie.

Jetzt habe ich hier einen halben Roman geschrieben, aber hoffe ich konnte meine Meinung dazu, gut erläutern.
Liebe Grüße
NewNeo


bearbeitet von Inaktives Mitglied
kleinen Schönheitsfehler ausgemerzt ;)
Geschrieben (bearbeitet)

choppen--choppen gehen ---man könnte auch einkaufen sagen

denke, wird wie du sagst ein schreibfehler sein


bearbeitet von Libra
Beiträge zusammen geführt, bitte künftig auch unter Kommentar antworten, danke.
Geschrieben

allerdings wird das Einkaufen als shopping beschrieben, nicht als chopping, natürlich könnte es ein Schreibfehler im Profil sein


Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, in der Mitte liegt die "Warheit". Man kann in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben und trotzdem shopping machen -es schließt sich nicht aus. Eine Beziehung -oder eine Bindungsunfähigkeit hat nichts mit Shoppen oder Nichtshoppen zu tun. Ein Konservativer oder ein Progressiver von rechts oder links ist Bindungsfähig oder-unfähig.


bearbeitet von oldysuchtjungy
in der Kürze liegt die Würze
Geschrieben

Also ich suche seit über 10 Jahren jemand jüngeren für eine Beziehung. Erfolg geht gegen Null, wenn man die Verarsche negativ rechnet dann unter Null.
Alle sind nur auf Sex aus oder Geld.
Und die häufigsten Sachen sind, dass einfach nicht mehr geantwortet wird.


Geschrieben

...da gebe ich Dir vollkommen recht !!! das ist sehr schade !


Geschrieben

Shoppen? Ach ... dann wird einiges klar. Ich dachte noch an mobiles oder tragbares Holz hacken, an die Fahrt mit einer bestimmten Motorrad-Type bzw. an Chop Soy und Helikopter-Sorten. Aber das macht natürlich Sinn, Tippfehler ect.


Geschrieben

Ich finde es immer traurig (schade) wenn jemand negative Erfahrungen gemacht hat. Kann es sogar nachempfinden. Auch ich habe lange, lange die selben Erfahrungen sammeln müssen. Auch das viele nur auf schnellen Sex oder Geld aus sind. Aber irgendwann habe ich mir auch die Frage gestellt, ob ich selber auch etwas falsch gemacht habe. Habe ich vielleicht nach zu jungen Freunden gesucht, solche die noch bei ihren Eltern leben oder die grade erst die ersten Erfahrungen mit ihrem Anderssein gemacht haben? War ich nicht auch lange damit zufrieden, mit den schnellen "unkomplizierten" Sexerlebnissen?. Auch muss ich gestehen, dass ich auf Profile hereingefallen bin, wo atraktive Schönlinge sich anboten und man aus einigen Formulierungen hätte erkennen können, dass diese Jungs nur auf mein Geld aus waren. Nachdem mir dieses bewußt wurde, habe ich mein Suchverhalten grundlegend geändert. Habe zB. in mein Profil geschrieben und signalisiert, dass ich keine ganz Jungen suche. Ebenso habe ich dann bei anderen Portalen mich konsequent nach Männern umgesehen die in ihrem Profil selber auch nicht "zu jung" suchten. Sicher, der Erfolg stellte sich nicht umgehend ein, auch konnte ich mancher Verlockung nicht wiederstehen, doch ich habe es dann immer mehr eingesehen das unreflektierte Kontakte nichts bringen. Der Erfolg, ich lebne jetzt mit einem 25jährigen zusammen, hat mir Recht gegeben. Er hat sich seine "Hörner" schon etwas abgestoßen, lebt unabhängig von seinen Eltern und suchte nicht jemand im selben Alter. Vielleicht ist dir/euch, die hier nur von negativen Erfahrungen sprecht, mit meiner Schilderung geholfen? Ansonsten bin ich gerne bereit dir/euch in einer persönlichen e mail mehr Tips zu geben.


Geschrieben

@ Miknick & Klaufri ja es ist traurig, dass viele junge Menschen nur nach dem Taschengeld suchen oder nach schnellen Abenteuern, aber wie Oldysuchtjungy beschrieben hat, gibt es auch die jungen, die nach ernsthaften Beziehungen streben und auch teilweise mit älteren.
Man kann es nicht verallgemeinern, auch wenn ihr viele schlechte Erfahrungen gemacht habt, so gibt es auch viele junge Menschen die nach ernsten Beziehungen suchen.
Ich kann eure Enttäuschung verstehen, dass ihr von vielen jungen Menschen abgelehnt werdet oder aber erst gar keine Antwort bekommt.
Doch möchte ich euch etwas fragen, wenn ihr in der heutigen Zeit, wo es einfacher ist eine Gleichgeschlechtliche Beziehung zu leben wie früher noch einmal so jung wärt, würde ihr es dann mit etwas reiferen Menschen versuchen wollen oder erstmal versuchen gleichaltrige zu finden?
Klar kann das nur eine hypothetische Antwort sein, aber versetzt euch in die Lage der 18-20 jährigen die auf solchen Communitys auch jeden Tag mit reiferen Menschen zutun haben, die direkt mit Sex-Angeboten kommen und das sind auch nicht wenig, dass dann diese jungen Menschen bei älteren auch sofort verallgemeinern, kann man doch auch nachvollziehen oder nicht?
Sie vermuten vielleicht eine geschickte, liebevolle Annäherung, die aber doch nur auf den Sex zielt, denn auch die jungen bekommen wesentlich mehr Sex-Angebote von älteren, als ernst gemeinte Vorschläge.
junge Menschen verallgemeinern auf Grund der fehlenden Erfahrung noch schneller und rigoroser als reifere, es klingt vielleicht jetzt etwas komisch wenn dies ein 22 jähriger schreibt, aber vielleicht hilft euch das auch, zu verstehen, warum die jungen Menschen vielleicht erst gar keinen Kontakt zu lassen, wenn einer aus "ihren Reihen" dies versucht zu beschreiben.

Ich bin auch der Meinung, wenn ihr es nicht aufgebt, findet ihr bestimmt einen jüngeren, der bereit für eine ernste Beziehung mit einem älteren ist.
Ich wünsche euch auf jeden Fall sehr viel Erfolg dabei


Geschrieben

...ganz toll und Wahrheitsgemäß geschrieben--Respekt !!


Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann es gut nachvollziehen, wenn man Enttäuschungen hier erlebt oder nur auf Menschen trifft die nur das eine Wollen (sowohl junge als auch ältere) Ich gestehe ich habe hier auch anfangs gehofft, jemanden zu finden, allerdings bin ich naiv wie ich sein kann 2 mal "auf fresse" gefallen und einer anderen Person half ich die andere Liebe zu finden und das tat ich sogar gerne! seit dem habe ich auch keine Erwartungen mehr was das Thema angeht. Ich habe im sexuellen die ein oder andere Versuchung getroffen, aber schnell gemerkt nee die suchen was anderes als ich will.

Bei mir ist es also schon so weit das ich weder sex noch eine Beziehung momentan suche. Ich gehe vom Alter der suche ein wenig weiter als 27 aber momentan habe ich einige gute Freundschaften hier kennengelernt die ich nicht mehr missen möchte.
Das soll aber nicht heißen dass ich dem Thema oder liebe und Beziehung ganz abgeschworen habe nur ich suche sie nur nicht, aber es gibt immer interessante Menschen für einen und wer weiß vielleicht passiert da noch was


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

Womöglich hast Du Recht, alle über einen Kamm zu scheren ist wohl nicht richtig.
Es sind nur meine Erfahrungswerte, ich krieche seit ca. 2000 in diversen Foren und Chats rum.
Was ich halt am meisten erlebt habe, dass einfach nach zig Nachrichten nicht mehr geantwortet wird. Da helfen dann auch mehrere Nachfragen nicht, manchmal passieren ja vielleicht auch nur Mißverständnisse, die man ausräumen könnte.
Mittlerweile schreibe ich schon selber keinen mehr an, und selbst da kann man reinfallen. Der letzte "Fall" ist noch ganz frisch.

Mit "jüngeren" ist bei mir auch nicht unbedingt gemeint, dass ich nen 18-jährigen suche, sondern jemanden der jünger ist als ich und auch so aussieht.

Zu meiner "Jugend"... ich wußte mit ca. 13 dass ich schwul bin, konnte aber mit niemandem darüber reden, selbst die Eltern machten seinerzeit ja dauernd Schwulenwitze und abwertende Bemerkungen. Also passte man(n) sich halt an, hatte Freundinnen, mit denen natürlich Schluß war wenn da mehr laufen sollte etc. Internet gab es nicht, in der Provinz gabs auch im

Osten keine Anlaufstellen. Ich wäre wohl über jeden froh gewesen, der mir in dieser Richtung was gegeben hätte.
Mit 16 verliebte ich mich in einen 1,5 Jahre Jüngeren, allerdings hatte ich nie den Mut ihm meine Liebe zu gestehen. Als er 18 war, hing er sich auf... Zu spät für Fragen aller Art... Das ganze hat mir wohl nen "Knacks" verpasst, so dass ich noch heute hin und wieder den Drang verspüre "zu ihm zu gehen und zu fragen"... (Und jeder muß sich im Kopf halt mit ihm "messen")
Eine Beziehung zu nem gleichaltrigen hatte ich danach, war wohl eher ne "Zweckgemeinschaft", geliebt hab ich ihn nie. Dauerte trotzdem über 8 Jahre, warum auch immer.
Nun, das ist schon 1,5 Jahrzehnte her, erst war ich froh alleine zu sein, aber das gab sich schnell. Damals sah ich wohl auch noch ansehnlicher aus, hat aber auch nix genützt, die Suche war bis heute erfolglos.
Es muß für mich eben mehr sein als bloßer Sex, Nähe, Vertrauen haben können, Ehrlichkeit... aber sowas sucht man heutzutage anscheinend vergeblich, ähnlich der Suche nach der ominösen Nadel im Heuhaufen.
Beim Bäcker hab ich auch schon gefragt, aber die Zutaten waren halt nicht aufzutreiben *smile*

trotzdem danke für Deine guten Worte.
Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder.


Geschrieben

Ich kann das, was NewNeo berichtet, sehr gut nachvollziehen, auch dass ein junger Mann eher mit einem aus seiner Altersriege zusammen sein möchte, weil ich nicht vergessen habe, dass es mir im "süßen" Alter genau so ging. Junge Männer würde ich aus dem Grund, auch wenn ich sie attraktiv finde, auch niemals ansprechen. Ich kann mir ungefähr denken, was für einen Zustand von Genervtstein die entwickeln müssen.


  • Moderator
Geschrieben

Beziehungen sind meiner Meinung nach ganz sicher NICHT out, aber:

eines sollte man aber vielleicht bei dieser Diskussion nicht vergessen: Das Publikum auf gay.de ist mit Sicherheit NICHT repräsentativ für die Gesamtheit der Homosexuellen. Zum einen dürfte es jede Menge Schwule geben, die von gay.de noch nie etwas gehört haben. Andererseits werden die wenigsten, die in einer intakten Partnerschaft leben, hier aktiv sein.

Zudem ist ein Grossteil der hier angemeldeten User nach eigenen Angaben BI, was die Chance auf eine feste Partnerschaft fast ausschliesst, allenfalls eine reine Sexbeziehung zulässt, weil ein Bisexueller wohl kaum darauf verzichten wird sexuelle Kontakte auch mit Frauen zu suchen.

Gay.de ist also eher eine Kontaktbörse denn eine Partnervermittlung. Trotzdem gibt es sie, die Partnersuchenden, wenn auch nur als Minderheit in der Minderheit.

Das aufmerksame lesen von Profiltexten gibt häufig Aufschluss darüber was genau von den Usern gesucht wird. Bei Profilen, die lediglich die "Pflichtangaben" enthalten kann man wohl davon ausgehen, dass solche User an einer Beziehung eher nicht interessiert sind. Ebenso bei Profilen auf denen einem direkt ein aufgerichtetes Geschlechtsteil oder ein aufgerissenes Poloch entgegenspringt.


Um auf dieser Plattform einen potentiellen Partner für eine Beziehung zu finden braucht es nicht nur eine Menge Geduld, sondern auch eine gehörige Portion Glück. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen. Während meiner Zeit auf gay.de haben sich doch auch etliche User "gefunden", und viele davon sind noch immer zusammen.

LG, HaJo

Geschrieben

Ich hab das problem das ich mich nicht traue draussen jemanden anzusprechen da ich sehr introvertiert bin. Ausserdem hab ich angst das ich irgendwas dummes von mir gebe. Das heißt nicht das ich dauerhaft vor dem Pc sitzte. Ich bin auch in einen paar portalen unterwegs und wenn ich mit jemanden ins gesprächen komme geht es sehr schnell in die verkehrte Richtung. Die Meisten verstehen einfach nicht das man nicht nach einer schnellen nummer aus ist.
Draussen ist ehr so das ich anfange zu leicht zustotter wenn ich aufgeregt bin und das die meisten verschreckt, das legt sich relativ schnell.

Trotzdem regt es mich auf das man jedes mal in seine postfach nachrichten findet die nur auf das eine aus sind. Ich warte auf den Richtigen klingt altmodisch so bin ich nun mal.

Ich für meinen Fall suche was dauerhaftes, mit dem man normale gespräche führen kann etc....ich hoffe das es hier anders ist. Sehe zwar nicht wie ein Top Model aus man kann sich mit mir trotzdem sehen lassen.

Den glauben das ich jemanden finde werde hab ich noch nicht aufgegeben.


Geschrieben

Naja schon allei so offen drüber zu reden is doch schon mal n schritt in die richtige richtung^^

aber in fast allen portalen werden dir "solche" leute begegnen, ob du nun willst oder nicht. Auch wenn manche portale sich als äusserst seriös darstellen, können sie nur minimal verhindern das du nicht belästigt wird, also is des meiner meinung nach schon fast wunschdenken... ;D

nichts desto trotz is deine einstellung - bezüglich auf prince charming zu warten - nicht verkehrt und teilweise sogar ehrenwert. hoff das du ihn recht bald findest und er dich auch mit deinen fehlern und deiner gesamtheit liebt, ich mein... wer will des nich? ;P


  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Also ich habe eigentlich so Ende meiner 20er bis Anfang meiner 30er Jahre verstanden, dass das, was ich anbieten kann, in der Beziehungswelt nicht gesucht wird, bzw. ich niemands Typ bin, von denen, die auch mich interessieren könnten. Das war eigentlich der Hauptbeweggrund, aus dem ich mir die Hoffung auf Partnerschaft abgeschminkt habe. Ich bin zu kompliziert und die Veranlagung hin zu Fetischen scheint junge Männer eher abzuschrecken. Man muss die Tatsachen so hinnehmen, wie sie sind. Männer, die mich begeistern können, treffe ich üblicherweise unter den Heterosexuellen.Ich habe auch die nach den Aussagen anderer so vielen jungen Männer nie erlebt, die sich angeblich Ältere aussuchen. Vielleicht gilt das nur für die Daddy- und Sohn-Rollenspielebene, die niemals mein Ding sein kann.
Das Glück, das mein Bruder hatte, nachdem er sich unters Messer legte, und die Magenband-OP bekam, wird mir leider nicht in Aussicht stehen.
2 Jahre nach dem Abspecken fand er seinen Freund. Die sind inzwischen eine ganze Weile zusammen. Der hat auch die Eignung dazu, seinem Freund was zu bieten. Etwas, das mir immer schon fehlte.

Aus meiner Beobachtung kann ich sagen, dass wirkliche, längerfristig andauernde Beziehungen eher selten zu sein scheinen. Die Angebote, die es zur Partnervermittlung so gibt, kenne ich zwar nicht. Ich schätze, dass Beziehungsfertigkeit auch mit dem sozialen Hintergrund und Gewandtheit im Umgang mit anderen zu tun hat. Je nachdem, ob man sich das in jungen Jahren vertraut machen konnte, wird einem das Glück zufallen, oder eben auch nicht.


bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben

ob nun schwul oder hetro---es sind heute viele beziehung nur ein kurzes spiel---bei den hetros ist die scheidungsrate auch sehr hoch---glaube sie liegt so bei 50 prozent---


Geschrieben

Ja, da hast Du wohl Recht. Vermutlich sind das eher noch mehr. Ist irgendwie schade, die Menschen lernen einander gar nicht mehr richtig kennen oder schätzen, und schon gehen sie wieder getrennte Wege. Andererseits gehört die Welt den Jungen, was soll man sich drüber grämen? ;o)


Geschrieben

grämen?---auf jeden pott passt ein deckel----die kunst ist es wohl hier die profile richtig zu deuten----es gibt ja genügend beispiele wo es klappt-----der größte fehler ist wohl wenn man krampfhaft sucht---grins--- immer locker vom hocker


  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Beziehungen sind "in" wie noch nie zuvor, weil wir endlich in einer Zeit leben, in der es zwar nicht leicht ist aber überhaupt möglich, offen schwul zusammen zu leben. Wir sind Kinder einerseits unserer Geschichte, andererseits unserer Zeit.

Unsere Geschichte ist grausam. Vor 70 Jahren noch ins KZ geschickt, entkriminalisiert und für gesund erklärt sozusagen vorgestern. Schwule Liebe hieß vor allem verbotene, versteckte, geheimgehaltene Liebe. Filme und Bücher mit solchen Titeln gibt es ja genug. Ist das alles wirklich vorbei? Ich glaube... nicht ganz. Die Geheimtuerei und Anonymität auf Klappen, in Darkrooms, im Internet, wenn es darum geht, einen Sexpartner zu finden, ist ein kulturelles Erbe. Dazu kommt der Selbsthass, der uns durch Kindheit und Jugend hinweg immer noch gelehrt wird. Unsere Fähigkeit, alles zu überwinden, ist ein Wunder. Da kann Jesus einpacken mit seinem Paar Wunderheilungchen, wir betreiben Massen-Wunderheilungen, indem wir gegen den Strom doch mitten im Fluss des Lebens stehen.

Unsere Zeit ist zweideutig. Natürlich ist die Gesellschaft offener denn je, so sicher war es für Schwule auch noch nie. Die Möglichkeit, Liebesbeziehungen nicht nur zu erleben sondern auch offen und stolz aufbauen zu können, ist schon vorhanden. Soll das aber heißen, dass wir es auch gleich tun können? Nicht so schnell! Wir erinnern uns alle an Demütigungen, Verachtung und die Konsequenzen davon, wenn wir offen schwul leben. Jederzeit kann sich ein Hete berechtigt fühlen, uns zu beleidigen und zu verachten. Diese Gefahr lauert immer da draußen. Es geschieht auch regelmäßig, auch wenn es nur ein Wort wie "Schwuchtel" auf dem Fußballfeld ist, das eigentlich nichts mit uns Schwulen zu tun hat, sondern mit der Unsicherheit der männlichen Heten. Erinnerungsspritzen gibt es immer: so leicht werden wir es heute auch nicht haben.

Habt keine Angst. Wir haben alle schon mit 20 mehr Blauflecken auf der Seele als die gesamte Hetenbevölkerung je haben wird. Was kann noch kommen, dass wir nicht schon überlebt hätten? Auch den Selbsthass können wir verlernen. Das fängt aber bei uns selber an. Ob man andere für beziehungsfähig hält, hat eigentlich mehr mit uns selbst zu tun: Fühlen wir uns der Beziehung würdig, nach der wir uns sehnen? In Wahrheit ist es sehr schwer, diese Frage mit ja zu beantworten. Ich hoffe, wir können es alle mal irgendwie.

Die Jüngere Generation ist mit Christian und Oliver (ARDs "Verbotene Liebe") großgeworden. Die Jungs heute gucken "Modern Family". Sie dürfen davon träumen, eine Beziehung zu haben. Was schon immer bei Heten als normal gilt, wird langsam auch für junge Schwule Realität. Die Realität des Traumen-Dürfens. Die Realität des Selbstwert-Fühlens. Sie haben es weniger schwer, sich offen verliebt und verpartnert vorzustellen. Also ja, Beziehungen sind "in" und werden immer mehr "in".


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