Ein Traum, der es in sich hatte

[bausportswearandy]

Im Traum waren ich, 17 Jahre und mein jüngerer Bruder, 14 Jahre, Schüler in Kiew und arbeiteten freiwillig am Bau eines Panzerabwehrgrabens. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich als Pazifist hier darüber schreiben soll. Einerseits ist ein solcher Graben eine Defensivanlage, die Panzer an der Weiterfahrt hindern sollen, also kein Mordinstrument. Andererseits schuften Freiwillige dabei wie Helden bei der Verteidigung der Heimat und das gewaltlos. Wer das ehrlichen Herzens macht, ist jeder Anerkennung wert. Wie man Krieg politisch bewertet, ist eine andere, in der Regel auch nicht einfache Frage, die meines Erachtens eine Schwulenseite auch ueberfrachten würde. 

Es war morgens um 6 Uhr. Die Sonne schien schon und die Wärme war noch erträglich. Wir hatten Sommerferien. Wir machten uns in kurzen Sprinterhosen und arm-und schulterfreien Turnhemden auf den Weg, jeweils in hellblau. In der U-Bahn fuhren viele Jungs unseres Alters, auch in kurzer Sportkleidung. Es sah aus wie in der Jugendherberge. Die meisten Jungs hatten sichtbar starke Muskeln und auf den Bizeps, in den Armbeugen und auf den Unterarmen bis zu bleistiftdicke Venen. "Bei der Knochenarbeit kriegst Du Muskeln wie ein Bergmann" sagte ein hübscher dunkelhaariger und blickte lächelnd auf seine starken Arme. 

Um 7 Uhr begannen wir mit der Arbeit. Nach zehn Minuten lief der Schweiß über viele Gesichter. Die Jungs begannen, vor Anstrengung die Zähne zusammen zu beißen. Über vielen Schlüssel-und Brustbeinen glänzte der Schweiß und viele Turnhemden hatten erste dunkle Flecken. Viele Jungs, so auch wir, hatten sich vor Arbeitsbeginn die Shirts ausgezogen, weil wir wussten, was uns erwartet. Nach 20 Minuten spüre ich, wie mir die ersten Schweißtropfen über Brust und Rücken liefen, meine nackte braun gebrannte Brust glänzte von Schweiß. 

Neben mir keuchte mein Bruder. Er war noch nicht so kräftig wie ich, hatte noch relativ duenne Arme. Sein ganzer Oberkörper war schon klatschnass von Schweiß. "Haelst Du durch?" fragte ich mitfühlend. Tapfer nickte er. Seine Haare waren nass von Schweiß. "Spann mal den Oberarm an" forderte Ich ihn auf. "Man sieht schon, wie sich starke Muskeln entwickeln und die sind auch schon hart beim zudrücken." 

Nach zwei Stunden lief uns der Schweiß in dichten Strömen über Brust, Rücken und Arme. Jedesmal, wenn wir herunter kamen, um die Schaufel ins Erdreich zu stoßen, tropfte er dicht wie Regen von uns. Ich spürte, wie auch die Turnhose durchnässt, sie hatte grosse dunkle Schweißflecken. Später glänzte sie sogar un der Schweiß tropfte aus ihr. 

Nach zwölf Stunden Knochenarbeit fuhren wir zurück, fast alle Jungs nur in Turnhose, während die nackten Oberkörper intensiv von Schweiß glänzten. Niemand in der U-Bahn regte sich auf, im Gegenteil. Von allen Seiten hörten wir Anerkennung für unser hartes Schuften. 

[ba****]

was soll so ein Scheiß hier ?

[bausportswearandy]

vor 3 Stunden, schrieb barti41:

was soll so ein Scheiß hier ?

Ein Mann, der sich mit Schweiß und hart angespannten Muskeln freiwillig für Andere bzw. Für die Gemeinschaft einsetzt, ist für manche Menschen auf seine ganz eigene Weise schön. Es ist von anmassender und frecher Intoleranz, ihn als "Scheisse" zu bezeichnen. Meine eigene schwules Sozialisation habe ich durch Workcamp für Freiwillige erhalten, wo ich ähnlich hart geschuft und geschwitzt habe. Das Kameradschaftsgefuehl zwischen für Andere hart schuftenden Freiwilligen kann man nicht beschreiben, man muss es erleben. Es ist kein Wunder, daß ich solche Träume habe.