Saufen Ist auch keine Lösung Teil VII ( letzter Teil )

Juli 28

Im Wohnzimmer fand ich die Klamotten auf der Couch liegend. Ein Hawaii Hemd, eine kurze beigefarbene Hose, ein paar weiße Socken und eine Boxershort. Ich probierte zuerst die Boxershort an. Die war mir natürlich zu klein, besser gesagt, im Schritt zu eng. Es fand sich nicht genug Platz für meinen Schwanz und mein Gehänge darin. Also legte ich sie wieder beiseite und knöpfte mir die kurze Hose vor. Mit Ach und Krach bekam ich den Reißverschluss und den Knopf zu. Ich stellte mich vor den schmalen Spiegel und betrachtete mich darin. In dem dünnen Stoff zeichnete sich deutlich ab, was ich zu bieten hatte. Mein Schwanz und die Eier drückten am linken Hosenbein von innen gegen den Baumwollstoff waren genau zu erkennen. Vielleicht konnte ja das weite, knallbunte Hawaii-Hemd die Beule etwas verdecken.Wieder trat ich prüfend vor den Spiegel. Fuhr mit meiner Hand über meinen Oberkörper und zog das Hemd etwas nach unten. ' Ja, so könnte es gehen. ', dachte ich und ging einen Schritt zurück. Wenn man nicht sehr genau hinsieht, fällt die Ausbuchtung in der Hose gar nicht so auf. Erneut strich ich mit meiner Hand über meinen nun bekleideten Körper und spürte wie sich mein Schwanz in der Hose wieder versteifen wollte. Nur hatte er dafür nicht mehr den richtigen Platz. Egal. Ich will ja nur kurz nach Hause, meine Klamotten holen und nicht auf dem Weg dorthin jemanden anmachen. In die weißen Socken kam ich ohne Probleme. Dann setzte ich mich auf die Couch und starrte aufs geöffnete Fenster. Pitti ist vor ein paar Minuten einkaufen gegangen und hatte mich gebeten, noch etwas zu warten, bis er wiederkommen würde. Er hat keinen Zweitschlüssel und ich würde dann, im Falle seiner Abwesenheit, nicht wieder die Wohnung betreten können. Ich stand auf und lenkte meine Schritte zum Fenster. Es hat angefangen, zu nieseln. In Gedanken versunken, schaute ich den Leuten zu, die mit Regenschirm bewaffnet, eilig die Straße entlang huschten. ' Was macht Marcel jetzt bloß? Wo ist er überhaupt? Wo wohnt sein angeblich neues Glück, wegen dem er mich verlassen hat? Besteht nicht doch noch irgendwann und irgendwie die Möglichkeit, daß wir uns wieder zusammenraufen und einen Neuanfang starten können? Sind ihm die vergangenen siebzehn Jahre wirklich so egal? Das kann doch nicht sein! Vielleicht ist es ja auch nur eine kurze Auszeit, die er mal braucht. Aber darüber hätte er doch mit mir reden können?! Und sicher hätten wir einen Weg oder eine Lösung gefunden. Ob er jetzt auch irgendwo aus einem Fenster schaut und vielleicht seinen voreiligen Entschluss schon bereuhte? Ich kann ihn ja nicht fragen, mein Handy habe ich gestern Zuhause gelassen, als ich nach Marcels übereilten und völlig übertriebenen Aufbruch, kopflos das Haus verlassen hatte, um mir in der Bar einen hinter die Binde zu kippen. Apropos Handy. Ich sehe gar kein Telefon hier in der Wohnung. Wie soll ich meinen Bekannten anrufen, um ihn zu sagen, daß ich sein Angebot, bei ihm zu übernachten doch nicht annehmen werde? Wo hat Pitti eigentlich sein Handy und darf ich es dann einfach so benutzen? ' In meinem Kopf rotierten die Gedanken. Ich bekam kaum mit, daß eine ältere Dame dort unten ihren Bus verpasst hatte, eine Mutter hektisch ihren Kinderwagen über die Straße schob und ihren älteren Sohn an der Hand hinter sich her zerrte. Langsam drehte ich mich vom Fenster ab und starrte auf den weißen Schrank. ' Ob ich mir doch einen Cognac genehmige? Pitti hätte bestimmt nichts dagegen. ' Grübelnd ging ich in die Küche. Dort müssten ja noch die Gläser von Vorabend stehen. Ich fand sie auch, ging mit einem zurück zum Wohnzimmerschrank und füllte das Glas großzügig. Dann setzte ich mich erneut auf die Couch. ' Eine Zigarette wäre jetzt angebracht, aber Pitti ist Nichtraucher. ' Ich schob diesen Gedanken beiseite. Schließlich war er so freundlich und hatte mich eingeladen, um bei ihm zu übernachten. Auch wenn ich lange darüber nachdachte, ich konnte mir keinen Reim darauf machen, wie lange das sein wird. Ein Tag? Zwei Tage? Eine ganze Woche? Aber übermorgen ist die Messe zuende. Da würde ich mir ein Hotel suchen. Pitti ist zwar nett, jung und attraktiv, aber ich glaube nicht, daß er schon für ein längeres Zusammenleben oder gar eine Beziehung mit einem älteren Mann bereit ist. Er ist noch zu jung. Er muß sein Leben erst noch selbst aufbauen. Er braucht seine Freiheiten, muß Erfahrungen sammeln. Das meine nicht nicht nur sexuell. Inzwischen hatte ich mein Glas geleert, stand auf und füllte es erneut. ' Bei nächste Gelegenheit muß ich eine neue Flasche kaufen. ', schoss es mir durch den Kopf. ' Wo mein junger neuer Freund nur solange bleibt? Vielleicht ist es voll im Supermarkt oder er hat auf dem Weg jemanden getroffen. ' Gedankenverloren schwenkte ich das Glas hin und her. ' Ach komm', einer geht noch. ' Ich stand auf und goss mir den letzten Rest aus der Flasche ins Glas hinzu, ging zum Fenster und starrte in die Welt hinaus. In immer kürzeren Abständen nippte ich am Glas. ' Ist schon wieder alle. Und die Flasche ist's auch. ' Ich starrte auf das leere Glas. Wie gerne hätte ich mir jetzt nach geschenkt. Obwohl ich ganz genau wusste:

* Saufen ist auch keine Lösung *

Ende

PS: Für diejenigen, die wissen wollen, wie es mit mir und Pitti weitergeht, oder ob ich nicht doch wieder mit Marcel zusammen komme; die anschließende Geschichte ist schon in Arbeit. LG Andy