"Die Schenkel müssen weiter auseinander!" Teil XI

[Inaktives Mitglied]

 

 

"Hallo Klaus. Schön warm bei dir.", sagte ich zum Barkeeper, als wir Minuten später das *La Bass* betraten. Eine der wenigen Gaybar's, die die Coronazeit überstanden hatten. Viele andere hatten nicht so viel Glück und mussten schließen. "Hi Andy. Du lässt dich auch mal wieder blicken? Und dann auch noch in solch junger Begleitung. Ist das dein neuer Lover, oder nur dein Toy Boy für gewissen Stunden?", fragte Klaus und musterte Michele von oben bis unten. "Darf ich vorstellen? Das ist weder das eine noch das andere. Dieser junge Franzose heißt Michele und ist für ein paar Tage bei mir zu Besuch. Wir kennen uns aber schon länger.", erwiderte ich. "Guten Abend.", meldete sich Michele zu Wort und reichte dem Barkeeper die Hand. Etwas verblüfft, nahm dieser die Hand entgegen und drückte sie kurz. Es war für ihn ungewohnt, daß man sich die Hand gibt, wenn man eine Bar betritt. "Angenehm.", sagte er und deutete auf die Hocker vor dem Tresen, begleitet von den Worten: "Bitte nehmt doch Platz. Was darf's zu Trinken sein? Bei dir Andy, war es, so glaube ich, Whisky. Und was trinkt dein Freund? Darf's ein Gläschen Rotwein sein oder ein Glas Champagner? Was trinkt man denn so in Frankreich, in einer Bar?" Er schaute Michele fragend an. "Ein Bierchen bitte. Aber bitte kein Schöfferhofer Weizen. Auch wenn es , wenn man der Französin in der Werbung Glauben schenken darf, so schön im Bauchnabel kribbelt. Da haben die Macher der Werbung uns Franzosen ein komisches Klischee angedichtet.", versuchte Michele einen Scherz und der kam an. Lauthals lachte Klaus kurz und stellte Minuten später das Gewünschte auf den Tresen. Michele und ich schauten uns an und prosteten uns zu. Danach ließ ich meinen Blick umher schweifen. Drei Typen saßen in einer Ecke, spielten Karten und tranken Bier. An der Fensterseite waren zwei Gäste mit ihrem Essen beschäftigt und am anderen Ende vom Tresen, saß nachdenklich ein älterer Mann und starrte auf sein Weinglas, welches er nervös in den Händen drehte. Wahrscheinlich dachte er noch darüber nach, von welcher Seite er trinken sollte. An der Wand, in der sich auch die Eingangstür befand, hing eine uralte Musikbox. Uralt deswegen, weil sie noch mit richtigen Platten bestückt war. Aus dieser Musikbox erklangen Schlager aus alten Zeiten, während sich an der Decke der Bar, eine Spiegelkugel drehte, die von zwei Lichtquellen angestrahlt wurden und die regelmäßig die Farbe vom Licht wechselten. Also alles noch so, wie ich es in Erinnerung hatte. Erinnerungen an den Tag, an dem ich Pitti hier kennengelernt hatte. 'Scheiße, nun denke ich schon wieder an den Kerl. Das muß doch mal aufhören!', dachte ich und schaute zu Michele, um auf andere Gedanken zu kommen. Zwei junge Typen kamen leicht angesäuselt in den Gastraum und bestellten lauthals zwei Bier. Dann ließen sie sich auf eine Eckbank an der Fensterfront fallen, denn setzen, konnte man das nicht nennen. "Na, na, meine Herren! Geht's auch bisschen leiser und gesittet?", rief Klaus zu den beiden rüber. "Entschuldigung.", brabbelte einer denen und der andere meinte nur: "Ja Chefchen." Dann versuchten sie, etwas weniger Lautstärke in ihr Gespräch zu legen. Der blonde Typ stand auf, wackelte zur Musikbox, drückte ein paar Knöpfe und der Plattenteller fing an, sich zu drehen. Aus den Lautsprechern kam nun ein Song von Marianne Rosenberg. Der blonde Mann stellte sich zu seinen, ich nehme mal an, es war sein Freund, an den Tisch und ließ léger seine Jacke fallen. Der Freund nahm diese auf und legte sie zu sich auf die Bank. Dann fummelte der Blonde an seiner Jeans herum und öffnete den Gürtel. Leicht tänzelnd und mit der Hüfte kreisend, zog er den Gürtel aus seiner Hose heraus, um diesen dann zwischen seinen Schenkel auf und ab zu bewegen. Ich spürte Micheles Hand an meinem Schenkel. "Wow. Guck'! Was für ein geiler Striptease.", flüsterte mein Freund, ließ aber nicht seinen Blick von dem blonden Tänzer. Dieser kümmerte sich auch nicht um uns, sondern fuhr mit seinem Tanz fort. Wieder fummelte er an seiner Hose, wahrscheinlich öffnete er die Knöpfe. Ich konnte es nicht erkennen, denn der Typ tanzte, mit den Rücken zu mir, nur für seinen Freund oder Kumpel. Langsam und aufreizend, ließ er seine Hose zu Boden sinken. Nun hatte er die Aufmerksamkeit aller Gäste. Selbst der nachdenkliche Weintrinker schaute in seine Richtung. Michele griff nach seinem Glas, aber der Griff ging in Leere. Nun mußte er doch kurz mal seinen Blick von dem Stripper abwenden, um zu schauen, wo sich das Glas befindet. Sofort drehte er sich aber wieder zu dem Typen um. Dieser hatte mittlerweile seine Hose auf den Schuhen und die Hände an seiner engen Unterhose. Deutlich waren die Konturen der Arschbacken in ihr zu  erkennen. 'Fast etwas zu wenig Stoff für so einen kräftigen Hintern.' schoss es durch mein Gehirn. 'Ich würde gern wissen, wie es vorne in der Hose ausschaut.' Ich hatte Kopfkino. Mein heimlicher Wunsch wurde auch gleich erfüllt, denn der blonde Typ drehte sich langsam zu uns herum und zeigte seinem Kumpel oder Freund das Hinterteil. Dabei zog er sich fast in Zeitlupe die Unterhose herunter, bewegte aufreizend seine Hüfte hin und her, wobei er Michele anlächelte. Er hatte den gaffenden Blick meines Freundes wohl gesehen. Aus meinen Augenwinkeln heraus, konnte ich sehen, daß ihn Michele ebenfalls anlächelte. Jetzt drehte Michele seinen Kopf zu mir und fragte leise: "Passiert hier sowas öfter? Ich meine, daß hier gestrippt wird? Ist das normal in Deutschland?"  " Das kommt schon mal vor. Aber ob das in ganz Deutschland so ist, kann ich dir nicht sagen. Hier aber schon.", antwortete Klaus. Er hatte Micheles Frage mitbekommen. "Cool. Würde bei uns in Frankreich nie passieren.", sagte Michele und drehte sich zu Klaus um, der hinter dem Tresen Gläser polierte. "Ich dachte immer, Frankreich wäre das Land der Liebe.", sagte Klaus und legte sein Geschirrtuch beiseite. "Sie meinen Paris ist die Stadt der Liebe. Ja. So sagt man. Aber dann auch nur die Stadt der heterosexuellen Liebe. Schwulen gegenüber sind die Franzosen nicht so aufgeschlossen. Die werden zwar geduldet, aber nicht gerne gesehen. Da sind wir Franzosen immer noch ein wenig zurück. Nicht so offen, wie hier in Deutschland." erklärte Michele und trank einen Schluck Bier. "Verstehe.", sagte Klaus. Er stellte das Glas ins Regal über dem Spülbecken. Michele blickte jetzt wieder auf den Tänzer. Dieser hatte inzwischen seine Unterhose wieder hochgezogen und saß auf dem Schoß von seinem Kumpel oder Freund. Der wiederum hatte seine Hand auf dem Schenkel vom blonden Tänzer und streichelte die Nähe von dessen Geschlechtsteil, welches unter dem Stoff meinen Blicken verborgen blieb. Warum hatte ich mich auch von dem Gespräch zwischen Michele und dem Barkeeper ablenken lassen? Ich drehte mich langsam zum Tresen um, denn viel würde bei den beiden auf der Eckbank auch nicht mehr passieren. Denn für alle Gäste war ein Schild über den Tresen angebracht welches darauf hinwies, daß öffentliche sexuelle Handlungen strikt verboten sind. Anscheinend gehören Striptease, das Herunterlassen der Unterhose und das Streicheln der Beule in der Hose nicht dazu. Auch Michele hatte seine Sitzposition verändert und starrte ebenfalls auf die Rückwand vom Tresen. "Nicht wirklich viel los hier. Außer das von eben gerade.", meinte er nach einigen Minuten. "Was hattest du denn erwartet? Halligalli in der Schwulenbar? Es ist Vorweihnachtszeit. Die Menschen sind zu Hause mit den Festtagsvorbereitungen beschäftigt, gehen noch die letzten Geschenke für ihre Liebsten kaufen oder sind auf dem Christkindlesmarkt.", kam meine Reaktion auf Micheles Bemerkung. "Apropos Geschenke. Bekomme ich auch eins von dir?", fragte Michele unerwartet. "Du? Warst du denn immer brav zu mir? Außerdem ist Weihnachten erst in fast drei Wochen. Da bist du schon längst wieder in Frankreichs Süden.", erwiderte ich die Frage. "Ja schon. Aber morgen ist doch der Tag des heiligen Nikolaus. Oder wird das in Deutschland nicht gefeiert? Und brav kann ich heute Abend ja auch noch zu dir sein. Sehr brav, sogar, wenn du das möchtest." Michele gab ihr einen Kuß auf die Wange und strich mir über's Haar. Und ich wusste, er würde es auch wahr machen, was er gerade behauptet hatte. Außerdem, an Nikolaus hatte ich nun wirklich nicht gedacht. Ich hatte auch kein Geschenk für meinen geilen Freund. Ich dachte immer, ich wäre für ihn Geschenk genug.

 

 

Fortsetzung folgt........

[Th****]

Sehr schön geschrieben und das in der Bar war auch nicht schlecht erzählt obwohl ihr beide das beste verpasst habt aber was Nikolaus Weihnachten oder Geburtstage angeht es heißt doch immer "kleine Geschenke erhalten die Freundschaft " also los noch schnell nen Nikolaus und Geschenk für deinen Schatz besorgen 😏🤗