"Bist du irre? Etwa gleich hier und jetzt?" Teil XXIII

[NürnbergGay]

 

"Ich habe es gewusst, daß Ihr mein Winken richtig gedeutet habt.", sagte Pierre, als wir ihn an der Bar trafen. "Ich sage mal so. Wir haben gesehen, daß du gewunken hast. Aber du hättest ja jeden damit meinen können.", sagte ich etwas abweisend, denn eigentlich hatte ich gar keine Lust, erneut auf ihn zu treffen. Der Typ hatte für mich eine komische Ausstrahlung, irgendwie war da was nicht ganz koscher. Nur Michele wollte unbedingt dieses Treffen. Warum auch immer. "Andy, sei mal ehrlich. Wen hätte ich denn sonst meinen sollen? In dieser Ecke saß doch sonst keiner, außer Euch und der Putzfrau. Aber der hätte ich wohl nicht zugewunken.", sagte Pierre und versuchte, zu lächeln. "Jetzt hört doch auf, Euch zu streiten. Das bringt doch nix! Wie du siehst, wir sind jetzt da. Trotzdem frage ich mich, warum du überhaupt gewunken hast. Warum bist du eigentlich hier und nicht in der Disco?", mischte sich jetzt mein Freund in das Gespräch. "Ach, das ist doch nur eine stinknormale Disco, ein alter Schuppen, der kaum besucht wird. Damit die mehr Gäste bekommen, verkaufe ich mehr recht, als schlecht, die Karten.", meinte Pierre. "Also ist da heute keine Schaumparty?", wollte ich wissen. "Logisch nicht! Das soll ich immer nur sagen, damit die Touris Interesse zeigen. Und das, mit den Schwulen aus der Region, habe ich nur gesagt, weil ich ja nun wusste, daß Ihr ein Paar seid.", gab er zu. "Und das, mit den freien Getränken, stimmt dann wohl auch nicht, nehme ich an." Ich schaute in seine blauen Augen. Die hatten einen etwas trügerisches in sich "Doch, Gratisgetränke gibt's. Aber nur Wasser, Cola oder so. Keinen Alkohol. Die Sache ist die; Je mehr Karten ich verkaufe, desto mehr Provision bekomme ich. Da muß ich mir eben etwas einfallen lassen, um die Leute in den Schuppen zu locken. Klappt aber nicht bei jedem. Ich hab's ja bei Euch gemerkt.", entschuldigte sich Pierre für seine Masche. "Ja, schon klar. Aber warum hast du uns nun zugewunken?", wollte Michele wissen und trank von seinem Bier. "Ehrlich?", begann der Franzose und fuhr fort: "Ich finde Euch irgendwie geil. Nicht geil im Sinne von cool oder aufregend, nein richtig geil! Ich durfte ja sehen, was du unter der Hose versteckt hattest und auch dein Partner scheint gut gebaut zu sein, was die Schamgegend betrifft. Seine Badehose war jedenfalls gut gefüllt, so wie ich das auf den kurzen Blick erkennen konnte. Würde gerne auch mal sehen, wie bei Euch das Hinterteil aussieht. Tja, da hatte ich mir gedacht, wenn diese Show gleich vorbei ist, ich habe nur noch einen Auftritt, kurz vor Schluss, dann könnten wir vielleicht noch ein Bierchen zusammen trinken und uns unterhalten. Der Skipper ist heute Nacht nicht an Bord, also hätten wir das Schiff für uns allein."  "Ist das jetzt eine Art Anmache, oder wie sehe ich das?", forschte ich nach und schaute zwischen den beiden Franzosen hin und her. "Sagen wir mal so. Ich sehe das eher als Einladung zu einem geselligen Abend an Bord eines Schiffes. Mit allem, was dazu gehört.", erwiderte Pierre mit einem Ton, der Antipathie ihm gegenüber, in mir wachsen ließ. "Und dann gleich mit uns beiden? Reicht dir nicht erstmal einer?", wollte nun Michele von Franzosen wissen. "Wieso? Darf dein Partner nicht mit? Ich hätte schon gerne Euch beide an der Angel." Pierre sprach in Rätseln. 'Was bezweckt er damit? Wieso hätte er uns an der Angel! Warum sucht er sich nicht eine Einzelperson, wenn er unbedingt Sex haben will? Will er überhaupt mit uns Sex haben?', grübelte ich, konnte aber keine Antwort finden. "Andy, deine Augenbraue ist oben. Du denkst über etwas nach.", sagte Michele. "Stimmt, sieht aber drollig aus. Passiert das öfter? Irgendwie cool.", stellte Pierre fest. "Ja, immer, wenn ich nachdenke. Apropos denken. Können wir wenigstens noch etwas darüber nachdenken, oder müssen wir uns gleich jetzt entscheiden?", fragte ich nicht ohne Grund. "Natürlich. Die Show geht noch circa vierzig Minuten. Ich bin danach dann wieder hier. Solltet Ihr euch dafür entscheiden, findet Ihr mich hier an der Bar. Andererseits werde ich ja merken, wenn keiner kommt. Würde mich aber freuen, wenn doch.", sagte Pierre, hob zum Abschied die Hand und verschwand in Richtung Backstage. 

"Was meinst du Schatz?........", fragte Michele, als der Kartenverkäufer, Decksmann, Tänzer oder was auch immer er war, aus unserem Blickfeld verschwunden war: ".......Sollen wir dort hingehen? Lust hätte ich schon. Mal was anderes, so ein Abend auf einem Schiff. Aber nur wenn du dabei bist."  "Wir können ja mal schauen, was uns erwartet. Ich habe aber ein ungutes Gefühl. Irgendwas stimmt mit dem Kerl nicht! Vielleicht irre ich mich aber auch. Eigentlich habe ich dafür keine Lust aber wenn du das möchtest? Was soll's, schlafen können wir dann ja morgen im Flugzeug. Also gut, Liebling. Jetzt lass uns aber wieder hineingehen, der zweite Teil der Show, hat begonnen.", sagte ich und schob Michele in den dunklen Zuschauerraum. Auf der Bühne begann eine Vorführung von mehreren Trommler, die wie verrückt auf ihre Instrumente hämmerten. 'Wenn der Typ aber etwas Unanständiges mit uns vorhat, bin ich der Erste, der das Schiff wieder verlässt und meinen Michele nehme ich mit!', dachte ich noch und hielt mir die Ohren zu.

 

Der Vorhang fiel, das Licht ging wieder an. Pierre erwartete uns an der Bar und sagte erfreut: "Hallo Guy's. Dann mal auf uns Vergnügen. Ich hoffe, ihr habt noch etwas Durst. Den Champagner habe ich schon kalt gestellt. Los geht's." Sich die Hände reibend, tänzelte er neben uns her. Er hatte wahrscheinlich noch die musikalische Untermalung von seinem Auftritt im Ohr. Diesmal spielte er den Tarzan, der seine Jane von Palme zu Palme mit Hilfe einer, durch Seile dargestellten Liane, beförderte. Auch diese Jane wurde von einem männlichen Animateur gespielt, der dafür in ein knappes Kostüm gezwängt wurde. Nach einigen Minuten Fußmarsch, quer durch die Hotelanlage, erreichte wir die Albatros. Sie lag immernoch vor dem Fischrestaurant, nur nicht mehr direkt am Landungssteg. Pierre zog kräftig an einem Tau, und das Schiff kam auf uns zu. Dann hielt er das Tau fest in der Hand, während Michele und ich den schwankenden Schiffskörper betraten. Pierre sprang dazu und stieß mit dem Fuß das Schiff vom Steg wieder ab. Es bewegte sich ganz langsam in seine Ausgangsposition zurück und kam über dem, zu Wasser gelassenen Anker, zum Stillstand. Somit war unser Rückweg abgeschnitten. Wir mussten auf alle Fälle diesen Pierre fragen, wenn wir vorzeitig das Schiff verlassen wollten. Es sei denn, wir würden zum Steg oder an den Strand schwimmen. Langsam wurde mir das Ganze etwas unheimlich. Ich griff nach Micheles Hand, die er, nach Halt suchend, in meine Richtung streckte. 

 

Fortsetzung folgt.......

[Th****]

Also wenn ich so die Geschichte lese habe ich auch keine Lust auf so einen windigen Verkäufer 😩 aber ich hoffe daß sich dein Gefühl trügt aber in unserem Alter hat man etwas Menschenkenntnis gewonnen 🙅trotzdem einen schönen Abend noch