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Wäre ein "Coming out" in meinem Alter überhaupt noch sinnvoll?


NRWGay1978

Empfohlener Beitrag

vor 1 Stunde, schrieb Worf:

Bis zu welchen Alter wäre es sinnvoll?

Das ist doch an kein Alter gebunden. Ein Hetero läuft doch auch nicht rum u. verkündet das er Hetero ist. 

(bearbeitet)

Das Coming out bedeutet ja auch nicht, dass man etwa ein Rundschreiben verfasst, in dem steht, "Leute, ich hab Euch 30 Jahre Theater vorgespielt, aber ätsch, ich bin schwul, glotzt nicht so, ich lebe ab jetzt wie ich es will", sondern man lebt halt "etwas" offener und reagiert nur auf Nachfragen, so wie ich damals auf ernstgemeinte Anbändelungen von Frauen nur ausnahmsweise und im Vieraugengespräch denen gestanden habe, dass das keine Chance habe, weil ich halt auf Männer stehe. Bei der ersten habe ich damit viel zu lange gewartet, ich musste mich dazu auch erst überwinden. Aber soviel Ehrlichkeit gehört dazu, wenn Menschen in (unerwiderte) Liebesnöte geraten. Ansonsten geht es niemanden etwas an, was ich so treibe und mit wem ich schlafe. Offenheit nur dort, wo es nötig ist, ist meine Devise.

bearbeitet von leach1m
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P.S. Ich bin ja noch die Generation, wo der Paragraph 175 gültig war, bei mir bis ins Alter von 26 Jahren, und ich bin damals als junger Spund abends im Stadtpark mal aufgegriffen und verwarnt worden, dass ich mich hier nicht ein zweites Mal erwischen lassen solle, denn dann würde ich zum "Gespräch" vorgeladen. Da tut man sich mit der Offenheit nicht so leicht. Heutzutage würde ich durchaus auch mit einem männlichen Partner relativ offen durchs Leben gehen, glaube ich; damals hätte mir das auch beruflich schaden können.

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