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Massentierhaltung


Sunrise

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ja, lieber Crotalus, du wurzelst in Urzeiten, erzählst gewissermaßen die Urvätersaga, die natürlich immer wieder gern gehört wird. Der Kult der Bäume hat sich ja bis in die Gedichtsammlungen von Brecht und Kästner fortgesetzt.Aber inzwischen haben wir den Übergang zur Sesshaftigkeit erlebt, wir halten Haustiere, die verhaustiert sind, und bebauen den Acker. Dann gab es noch eine Industrielle Revolution, und vielleicht stehen wir ja sogar in einer neuen, digitalen. Da hat sich auch das Weltbild ein wenig geändert. Aber wahrscheinlich gehörst du zu den Menschen, die die Weite der Wüste lieben. Ich habe es gerne bequem znd sehe auf den Vorteil der Menschen.-
Die Mittelmeermenschen betreiben in der Tat keinen Tierkult wie das nördliche Europa, oft geht es Katzen und Hunden dort sehr schlecht.Aber vielleicht liegt das weniger an der Vorherrschaft des Katholizismus. Vielleicht brauchen sie das "Zurück zur Natur"( vor dem mir graut) nicht, das sich bei uns immer lautstärker vernehmlich macht. Vielleicht sind sie einfach natürlicher!


Geschrieben

@Crotalus, das ist mir auch aufgefallen, dass die Tiere in Südeuropa besonders schlecht behandelt werden und ich hab das auch mit ihrer stärkeren Religiosität in Verbindung gebracht - gut, ich hatte schon als kleines Kind eine starke Abneigung gegen Religionen und eine Art Ekel.

Die Beziehung zur Natur von traditionellen Jägerkulturen finde ich sympathisch und öffnet mein Herz.

Zu den Zoos habe ich ein gespaltenes Verhältnis - und immer wieder das gleiche: je südlicher desto grausamer.

...und verlogen ist die Politik und der Gesetzgeber, der die Massentierhaltung zulässt und oft auch fördert.
Bei der Tierhaltung müssten unbedingt höhere Standards her + künstliche Verteuerung von gemein produziertem Fleisch + subventionierung von artgerechter Haltung.


Geschrieben


Vielleicht sind sie einfach natürlicher!



Diese Natürlichkeit kenne ich. In unserem Dorf gab es einen Mann, der viele Jahre eine Schäferhündin hatte, die er, wie er glaubte, "natürlich" hielt: sie durfte nicht ins Haus, wurde mit Essensresten gefüttert, erhielt keinerlei Erziehung oder Ausbildung, streunte den ganzen Tag herum. Trotzdem war sie völlig auf ihren Herrn fixiert. Als diese Hündin nun krank wurde und im Sterben lag, hielt er es für "natürlich", sie einfach unter dem Pferdewagen, unter den sie sich zurückgezogen hatte, liegen zu lassen und ihr den letzten Zuspruch zu verweigern. Es bedurfte diverser freundlicher Einwirkungen, damit der Kerl mit mir hinausging und die Hündin ins Haus holte, wo er dann sogar noch eine Decke für sie opferte. Ich habe nach diesem Ereignis nie wieder mit ihm gesprochen.


Geschrieben

Hunde sind mir das absolut Wichtigste und Deine Schilderung trifft mich empfindlich, wie bei einem Zahn.

@Nuwas, möglicherweise ist der Südländer schon natürlicher, im Sinn, dass er einfach mehr auf Menschen und seine Familie bezogen und angewiesen ist; und es ist möglich, dass Hunde und Tiere ein Ersatz sind für die Beziehung zu den Menschen, die sich ja im industrialisierten und "unnatürlichen" Norden recht schwierig gestalten und oft unangenehm sein können.


Geschrieben

@Crotatus, das Thema heißt Massentierhaltung. und auch die Ausflüge Nuwas in Schöpfungsgeschichte und Weltanschauungen, halte ich für als nicht zum Thema passend. Ebenso Hansmarkus mit seiner Tierliebe zu Hunden.
Ich habe hier geschrieben wie ich es in jungen Jahren auf dem Hof meines Großvaters erlebt habe. Unsere Tiere dienten auch der Ernährung, doch sie konnten tiergerecht leben.
Was ich verurteile ist wie hier mit lebenden Tieren umgegangen wird.Industrielle Erzeugung von Tieren mit dem Ziel einzig und alleine Unmengen von Fleisch zu produzieren und möglichst viel Profit damit zu machen.
Was ich aber auch verurteile sind die Folgen dieser Tierhaltung, wogegen kein Politiker einschreitet, die wir aber alle zu tragen haben. Umweltverschmutzung durch die anfallende Gülle. Die zum größten Teil auch auf brachliegende Felder ausgebracht wird. (obwóhl dies verboten ist und nur gestattet ist, wenn sich darauf Pflanzen befinden.)
Methangas, und die daraus entstehenden Klimaverschlechterung, ganz zu Schweigen der negativen Folgen in fernen Ländern, wo Sojabohnen und Mais, als Futtermittel angebaut werden und Regenwald aabgeholtzt wird.
Alle ach so gerne Naturliebhaber, die sich nach einer heilen Welt sehnen und darin leben möchten,, beachten nicht wie sehr unsere Umwelt mehr und mehr zerstört wird.
Wir werden nicht auf den Genuß von Fleisch verzichten wollen. Aber muss es täglich sein?
Wenn Fleisch das 10 fache kosten würde, ließe sich auch damit leben. Es würde aber dazu beitragen unsere Welt auch für zukünftige Generationen noch lebenswert zu erhalten.
Jeder Einzelne von uns kann dazu beitragen, nicht aber mit Naturreligionen und anderen weltanschaulichen Quatsch, sondern einfach indem wir weniger Fleisch essen und praktisch handeln. Unsere Politiker auffordern der Massentierhaltung entgegen zu treten und sich für den Umweltschutz einzusetzen.
Doch Viele können zwar schön reden, aber wenn es um Profit geht, handeln sie nicht.


Geschrieben

Bitte haltet Euch an das Thema, welches "Massentierhaltung" heißt. Ich denke, dazu gibt es genug zu sagen. Der ausschließliche Umgang mit Haustieren steht hier nicht zur Diskussion. Danke.

Nachtrag:
Nach meiner reiflichen Überlegung, bin ich zu dem Schluß gekommen, dass die im ersten Anschein am Thema vorbei gehenden Posts, im Sinne eines Gegensatzpaares von Haustieren und Nutztieren in die Diskussion eingehen sollten. Leider fehlte mir in diesen Beiträgen die Herstellung eines Bezuges zum Thema. Doch betrachtet man den Umstand, dass Hunde bei uns zwar ausschließlich als Haustiere betrachtet werden, so werden sie in Teilen Chinas gegessen. Ebenso wie beispielsweise Kaninchen für eine bestimmte Zahl von Menschen als Nahrungsmittel gesehen werden. Was ist also der Unterschied, zwischen den liebgewonnen und domestizierten Haustieren und den Nutztieren, zu welchen uns jede Beziehung fehlt? Würde es denn viel weniger notwendig sein, derartige Massentierhaltungen zu betreiben, wenn der Mensch allen Geschöpfen mit der gleichen Tierliebe begegnete?

LG MueMue

Geschrieben

Nun, das innige Verhältnis des Menschen zu seinen Haustieren und, im Gegensatz dazu, der gnadenlose Umgang mit sogenannten Nutztieren bilden schon ein Gegensatzpaar, dessen Betrachtung das Thema erhellen könnte. Aber bitte schön, die Großinquisitoren möchten das Thema beschränkt wissen, also behandeln wir es auch beschränkt.


Geschrieben

Gegensäztlich zur Massentierhaltung kann hier nun die Haltung von einzelnen Nutztieren genannt werden. Dies dient der Belebung des Themas und gehört sinngemäß dazu.

Streng genommen dreht sich das Thema, meiner Meinung nach, auch lediglich um die Haltung von Nutztieren, nicht um deren Qualen bei einer unsachgemäßen Schlachtung. Betrachtet man die Haltungsbedingungen von diesen Tieren in Massen, dann kann man wohl im Regelfall nur Verachtung für diese Form der Fleischerzeugung empfinden.
Wünschenswert wäre der Kauf von Fleisch direkt beim (Bio- ) Bauern, der seine Tiere artgerecht hält. Doch wer kann schon zum nächsten Bauern laufen? Die Alternative ist, wie bereits erwähnt, die Bio-Metzgerei, die nachweislich ihr Fleisch von "glücklichen Tieren" bezieht.
Würden die Leute sich seltener Fleisch gönnen, dann bräuchte man nicht diese Massen an Tieren. Ein Weg dazu, wäre durchaus, die Preise für Fleisch drastisch zu erhöhen, damit man auch am Geldbeutel bemerkt: Fleisch essen ist was ganz besonderes und muss nicht jeden Tag auf dem Teller liegen.

In den ärmeren Ländern, halten sich ein Bruchteil der Bevölkerung ein paar wenige Nutztiere, die sie umhegen und pflegen. Zu besonderen Anlässen oder wenn sie wirklich mal Lust auf Fleisch haben, werden diese Tiere dann geschlachtet. Dabei geht es verständlicherweise dann genauso brutal zu, wie bei den von @knuddelhajo eingestellten Videos, die im übrigen die Ausnahmefälle zeigen. Die Tiere der armen Leute werden also ohne Betäubung aufgesschlitzt und bluten aus. So tragisch wie dies ist, so haben aber diese Tiere wenigstens zuvor ein schönes Leben gelebt, im Gegensatz zu der entwürdigen Massenhaltung in unserer industriellen Welt.

Geschrieben

Knuddelhajo,
war leider vergangene woche arbeiten und konnte nicht so im netz als wie ich hätte gewollt.

ich glaube die ganze diskussion über vergetarisch leben wegen der massentierhaltung ist einfach unsinnig. es kann doch jeder seinen lebensplan leben, wie er will. ich bin als allesfresser auf die welt gekommen und habe keinen grund meine selber aufgezogenen hühner hasen schafe und puten enten oder gänse an altersschwäche sterben zu lassen. die schmecken echt gut. stadtmenschen haben sogar meine hühnereier geschäht, weil sie richtig intensive gelbe dotter haben und nicht so blasse wie die industrieeier. der mensch hat seinen platz an einem ganz bestimmten platz in der nahrungkette. fressen und gefressen werden so ist die natur. es brauch sich keiner einbilden, daß er nicht gefressen wird blos weil er selber kein fleisch verzehrt.
sorry das ist nun mal meine meinung die brauch ja keiner zu teilen.
L.G. Frank


Geschrieben

P.s.
ich bin nich aggressiv. ich versuche nur durch ausdrucksstärkere wörter auf das grundproblem zu zeigen.
massentierhaltung ist nur eine folge von Bevölkerungsexplosion, zuwanderung, moderner Bekämpfung von seuchen,... Kurz gesagt: Gäbes es nicht soviele Fresser (Konsumenten) würden herkömmliche produktionsmethoden ausreichen.

so und jetzt könnt ihr mich steinigen, ich mach mir jetzt einen hopfenblütentee,

frank


  • Moderator
Geschrieben


der mensch hat seinen platz an einem ganz bestimmten platz in der nahrungkette. fressen und gefressen werden so ist die natur. es brauch sich keiner einbilden, daß er nicht gefressen wird blos weil er selber kein fleisch verzehrt...



Klar hat der Mensch seinen Platz in der Nahrungskette, nämlich ganz oben an der Spitze, deswegen wird er ja auch nicht gefressen, egal ob er selbst Fleisch isst oder Vegetarisch lebt... :P

Es geht auch nicht darum wieviele "Fleischfresser" es gibt, sondern eher darum wieviel Fleisch gefressen wird.
In früheren Jahren, als es noch keine industrielle Massentierhaltung gab, sind die Menschen auch satt geworden und haben sich über ihren Sonntagsbraten gefreut. Das war dann aber auch etwas ganz besonderes. Allerdings gab es da auch noch keine Dönerbuden, keinen McDonalds und kein Kentucky schreit ficken. :P

Nicht das essen von Fleisch ansich ist zu verurteilen - ich selbst bin auch (noch) kein Vegetarier - sondern der gedankenlose Konsum ohne jeglichen Respekt vor der Kreatur. Während die Kids früher noch sehr genau wussten wo das Stück Fleisch für Mami's Sonntagsbraten herkam, dass es einmal Kopf und Beine hatte und auf der Weide stand, ist das Burger-Patty zwischen dem weichen Gummibrötchen eher nur eben so ein braunes Zeugs, das halt irgendwie schmeckt, was letztendlich aber auch mehr den mit Geschmacksverstärker durchsetzten Zutaten zu verdanken ist als dem verarbeiteten Rindfleisch selbst. Nach eigenen Angaben hatte McDoof im Jahr 2010 ganze 981 Millionen Gäste und allein in Deutschland einen Umsatz von 3,017 Mrd. €. Sowas geht natürlich nicht mit konvensioneller, artgerechter Tierhaltung.


Geschrieben


Sowas geht natürlich nicht mit konvensioneller, artgerechter Tierhaltung.




Eben, es wird auch kein Umdenken geben, dass die Masse Mensch auf die Masse Tier verzichtet.
Die Diskussion ist deshalb auch etwas festgefahren. Das Endprodukt im Supermarkt oder beim Metzger ist anonym, keiner sieht oder weiß genau, welche Wege das Fleisch oder die Nebenprodukte gegangen sind.
Keiner hat da das Schreien der Tiere gehört oder will damit konfrontiert werden.
Der Bedarf muss eben gedeckt werden. Wer weiß denn schon genau, was alles in der industriell hergestellten Wurst verarbeitet wird? Wüssten wir das genau, so würde es einigen den Magen umdrehen und da werden die sog. "Abfälle" wie Fett und Blut verarbeitet. Die für den menschlichen Verzehr ungeeigneten "Nebenprodukte" finden in der Tiernahrung Verwendung.
Man muss auch der Realität ins Auge sehen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Klar war´s früher beschaulicher, als man noch im Dorfladen eingekauft hat oder die eigenen Haustiere genutzt und verwertet hat. Wie aber soll das heute noch funktionieren? In Großstädten und Ballungszentren einfach undenkbar und keiner möchte auf die Bequemlichkeit verzichten, alles schön verpackt im Warenregal oder in der Kühltruhe vorzufinden.
Jeder Konsument, dessen Bedarf gedeckt werden muss, interessiert sich schlicht nicht dafür. Er will unkompliziert einkaufen und seinen Kühlschrank füllen. Also allgemein betrachtet natürlich

Es wird sogar noch schlimmer mit der Massentierhaltung, denn die Weltbevölkerung nimmt dramatisch zu.
Die UNO erwartet bei mittlerer Projektion bis 2025 8,0 Milliarden und bis 2050 9,2 Milliarden Menschen.
Heute leben bereits rund 7 Milliarden Menschen auf dem Globus, der Mensch breitet sich wie ein Geschwür aus. Das kann nur in einem Kollaps enden, aber das wäre dann ein anderes Thema.

Es ist ja schön und gut, wenn man sich über die Massentierhaltung Gedanken macht und/oder bewusster damit umgeht, nur global betrachtet rennt man da unnütz mit dem Kopf vor die Wand.
Nichts wird das verhindern können und zu viel hängt davon ab...


Geschrieben

Wer von euch hier hat denn die Möglichkeit, sich beim Biobauern seines Vertrauens ein Schwein und ein Rind zu kaufen, es fachgerecht schlachten zu lassen und die anfallenden Mengen Fleisch und Nebenprodukte dann auch noch richtig zu lagern? Dazu kommt noch das Problem, dass man ja über´s Jahr Gemüse, Obst und Brot braucht, das bitte auch nicht aus Massenanbau stammen sollte. Habt ihr dafür die Lagerkapazitäten bzw Kühlmöglichkeiten an der Hand, die ihr für ein normales Jahr benötigt, um ja nicht im Supermarkt einkaufen zu müssen? In der Regel sind euch diese Möglichkeiten nicht gegeben. Egal ob Fleisch oder Gemüse/Brot, der Handel übernimmt für euch die Lagerhaltung und Bevorratung. Eure Vorschläge, Fleisch bis zum 10fachen zu verteuern, hat natürlich noch die Konsequenz, dass Arbeitsplätze verloren gehen, deren Folgen wir ebenfalls sehr teuer bezahlen dürfen.
Es ist das Elend des ungebremsten Wachstums der Menschenmenge, die uns die Massentierhaltungen beschert hat. Egal wie und wo, Produktion ist immer und überall profitorientiert. Egal, ob private Grillparty oder 5-Gängemenue, es muss für alles überall produziert werden.
Zum Schluss noch eine Bemerkung: ob ein Vegetarier nun unbedingt gesünder lebt ist sehr fraglich, denn er furzt wesentlich mehr als ein Fleischesser!


Geschrieben

@saturnus es ging mir hier in erster Linie erst einmal darum auf die Probleme mit der Massentierhaltung aufmerksam zu machen. Nur um Arbeitsplätze zu erhalten, kann man daraus nicht das Recht ableiten, die Umwelt zu zerstören. In dem Großstall, der in dem Spiegelartikel:"Leben im Hamsterad." 4/2009" beschrieben wird geht es direkt um 65 Arbeitsplätze, indirekt werden es mehr sein.
Auch Tiere sind lebende Wesen und es ist sehr bedenklich so mit dem Leben umzugehen.
Alle sich hieraus ergebene Fragen zu erörtern würde allerdings in diesem Forum zu weit gehen.
Meines Erachtens sollte nun dieser Threat geschlossen werden.


  • Moderator
Geschrieben

Stimmt schon, @Silbi, ganz nach dem geflügelten Wort "gegen einen Haufen Scheisse kann man nicht anstinken"
Wir sind machtlos gegen solche Dinge, und doch kann jeder für sich selbst die Entscheidung treffen ob er diese industrieelle Fleischproduktion unterstützen und mittragen möchte oder eben nicht.
(Den Begriff Massentierhaltung halte ich sowieso für verfehlt, denn von "Tierhaltung" kann ja da wohl nicht mehr die Rede sein)

Ich muss zugeben dass auch ich mir lange Zeit keine Gedanken um diese ekelhaften und zutiefst verabscheuungswürdigen Zustände in der Fleischproduktion gemacht habe. Seit ich aber die Wahrheit kenne, und gesehen habe, was hinter den geschlossenen Toren der Fleischfabriken Tag für Tag geschieht, gehe ich sehr viel bewusster einkaufen und verzichte auch gerne mal auf Fleisch. Wenn ich wirklich mal Fleisch essen will (was zunehmend seltener wird) kaufe ich dann das etwas teurere aus konventioneller Tierhaltung. Das gleiche mit Eiern, ich kaufe nur Bio-Eier aus Freilandhaltung.

Dass solche ungerheuerlichen Dinge geschehen können, wie sie in den Videos von PETA Deutschland dokumentiert sind, liegt auch am Egoismus des einzelnen und dem "schnellen Vergessen".

Der Doppelhaushälftenbesitzer, der stolz auf seinem feinen, englischen Rasen seinen Weber-Grill anschmeisst, um seine Mischpoke mit marinierten Nackensteaks zu beglücken, hat solche Bilder noch nie gesehen, schon längst wieder vergessen oder erfolgreich verdrängt. Ihm ist dann auch scheissegal, dass für seine chicken Gartenmöbel aus wetterfestem Tropenholz ganze Lebensräume unwiederbringlich zerstört und seltene Tierarten ausgerottet werden.

Deshalb bin ich der Meinung, dass die grauenvollen Bilder der industriellen Fleischproduktion garnicht weit genug verbreitet werden können. Sie sollten schon den Kids im Biologieunterricht gezeigt werden.

Geschrieben


(Den Begriff Massentierhaltung halte ich sowieso für verfehlt, denn von "Tierhaltung" kann ja da wohl nicht mehr die Rede sein)




Eher Massenschlachtung am Fließband, in einigen Betrieben rund um die Uhr in drei Schichten.

@Sunrise, so lobenswert auch immer Deine Hinweise auf die Zerstörung unserer Umwelt sind,
ich denke, dass das inzwischen längst nicht mehr aufzuhalten ist. Bleibt nur noch abzuwarten,
wann es durch die Überbevölkerung zum schon erwähnten Kollaps kommt.
Abgesehen von den folgenden Kriegen um Ressourcen und Nahrungsquellen.

Wenn Du möchtest, dass das Thema geschlossen wird, mache ich das natürlich.
Bis hierher aber gab´s ja schon einige gute Beiträge. Vielleicht sollten wir das noch laufen lassen?


Geschrieben

Gibt es hier irgendwo eine Messlatte, nach welcher Länge bzw nach wieviel Beiträgen ein Thema geschlossen werden muss? Lasst doch das Thema weiter laufen, es klappt doch prima


Geschrieben

Wie hier schon immer mal angedeutet wird, geht es durchaus auch um Profit. Doch wer profitiert denn so richtig davon? Es ist wohl in erster Linie der Einzelhändler, und hier vor allem der Betreiber von Discountern. Er möchte durch einen möglichst niedrigen Preis für seine Fleischwaren, möglichst viele Kunden gewinnen. Und diese Form von Gewinnstreben kann nun mal nicht funktionieren, ohne dass etwas auf der Strecke bleibt - und das sind die tierschutzrechtlichen Bestimmungen zum Einen, als auch die moralischen Verpflichtungen gegenüber unseren Nutztieren zum Anderen. Die Skrupellosigkeit der Discountlädenbesitzer ist, in meinen Augen, der erste Baustein des ganzen Übels. Gefolgt von dem Allesfresser Mensch, der der Meinung ist, "unser täglich Fleisch gib uns heute" - aber heißt es denn nicht: "Unser täglich Brot?" Der Urmensch und heute noch die Ureinwohner, z. B. Australiens etc., mussten / müssen sich auf die Jagd begeben, um an Fleisch heran zu kommen. Nicht jeder Tag war / ist erfolgreich und sie kamen / kommen mit pflanzlichen Produkten gut über die Runden. Somit sollten wir uns auch wieder mehr auf die Wurzeln unseres Daseins besinnen. Fleisch ist keine alltäglich notwendige Nahrung für uns.

Durch bewussten, und ich meine jetzt nicht den totalen, Verzicht auf Fleisch, kann man dem Produktionswahn wirkungsvoll begegnen und die Discounter sollten gänzlich als Bezugsquelle gestrichen werden. Es gibt zumindest in jeder großen/größeren und mittleren Stadt einen Bio-Metzger-Laden, und in kleinen, ländlichen Gebieten eben den Bauern, der vielleicht sogar seine Produkte kundengerecht verkauft.

Ein weiterer Baustein ist der Umstand, dass, wie ich weiter oben im Thread bereits erwähnt habe, der Mensch sich inzwischen zu weit vom Nutztier distanziert hat. Die Zeiten, als der Bauer seine Kühe und Schweine noch beim Namen nannte, sind nunmal im Rahmen der Massentierhaltung zwangsläufig vorbei. Und die daraus resultierende Entfremdung des Menschen vom Tier macht die Menschen gleichgültig. So liebt er zwar seine Haustiere über alles, doch würde er diese niemals schlachten lassen. Da er aber beim Kauf seiner Fleischwaren gar keinen Bezug mehr herstellt zum einst lebenden Tier, fällt es ihm leicht, sich täglich mit billigem Fleisch zu versorgen. Es muss also ein Umdenken statt finden! Was so schmackhaft präsentiert wird hatte mal 2 bis 4 Beine und ein Herz!

Geschrieben


Es muss also ein Umdenken statt finden! Was so schmackhaft präsentiert wird hatte mal 2 bis 4 Beine und ein Herz!




Schön und gut, jetzt trichter das mal den knapp 7 Milliarden Menschen ein :P


Geschrieben

Schon klar, von den 7 Milliarden Menschen ist sich jeder selbst der nächste, doch wenn sich jeder darauf beruft, dann ändert sich natürlich nie etwas. Darum sollte jeder, den ich hier auf Gays.de schon mal damit erreiche, anfangen mit Umdenken und nach Möglichkeit einen oder zwei Mitmenschen in seinem Umfeld mitanstiften dazu, und Du wirst sehen, so lässt sich schon etwas bewegen auf der Welt. Einer muss nur den ersten Schritt machen.

Geschrieben

Ich fange dann mal gleich in Berlin damit an, jedem zu erklären, er möge doch bitte aufs Land zum Bauern fahren und dort einkaufen. Du kannst ja vorm Rathaus in München eine Aktion starten
Bleiben dann weltweit nur noch rund 10 Millionen Großstädte, die auch auf die Discounter verzichten können.
"Einer muss nur den ersten Schritt machen..."
Auf diese Idee sind auch schon andere vor Dir gekommen


  • Moderator
Geschrieben

Jeder muss bei sich selbst anfangen, seinen Konsum überdenken, Billiganbieter boykottieren, sich Alternativen suchen. Auch in Berlin gibt es Biofleisch aus herkömmlicher Tierhaltung, Eier aus biologischer Freilandhaltung und Gartenmöbel aus heimischen Hölzern zu kaufen. Wer darüber hinaus noch etwas tun möchte kann Überzeugungsarbeit leisten, durchaus auch dadurch, dass er sich die Videos aus den Fleischfabriken herunterlädt und weiterverbreitet, im Bekannten und Freundeskreis. Das wäre schon mal ein vernünftiger "Erster Schritt".


Geschrieben

@Silberblick &knuddekhajo,indem ich dieses Thema zur Diskussion ins Forum gestellt habe, sind einige der User erst einmal darauf aufmerksam geworden und haben versucht ein wenig mehr hinter die Kulissen zu schauen.
Entschuldigt wenn ich zu sehr auf die Folgen für die Umwelt hingewiesen habe, ich bin zwar schon Rentner, doch habe ich mich berufswegen, als gelernter Landwirt und Pflanzenschutzberater mit diesem Thema beschäftigt.
Falsch ist hingegen, dass 7 Mililarden Menschen ein tägliches Fleischgericht benötigen.
Der Therminus "Massentierhaltung" ist der offizielle Begriff. Diese Art der Tierhaltung gibt es vorwiegend nur hier in Europa. In Süd- und Nordamerika leben auch riesige Herden Rinder. Doch diese bewegen sich in der freien Natur und nicht eingefercht in engen Ställen. Auch der Kot verteilt sich bei freilebenden Tieren auf weite Flächen und belastet die Umwelt nicht so sehr.
In den Ländern mit einer überwiegend islamischen Bevölkerung werden keine Schweine gehalten.Auch nicht in ganz Südostasien.(Bis auf die Geflügelfarmen) Der überwiegende Teil der Menschheit benötigt zur Ernährung kein Fleisch aus einer Massenproduktion.
Nur wir Menschen in Europa. das hat aber auch historische Ursachen. Hungersnot nach zwei verlorenen Kriegen.
Knuddelhajo hat die unmenschlichen Zustände bei der Schlachtung der Tiere angeprangert, aber genaus schlimm sind die Zustände in den Ställen. Da nur wenige Zugang zu diesen haben, ist es nicht im Bewußtsein der meisten Menschen.
Bei meinen Beratungen versuche ich die Natur zu erhalten und mit mechanischen und biologischen Maßnahmen die Ernteerträge zu steigern. Angst habe ich davor, dass die Landwirtschaft mehr und mehr industriealisiert wird, mit allen sich daraus ergebenden schädlichen Einflüssen. Zerstörung natürlicher, biologischer Kreisläufe.
Fachleute befürchten, das dadurch in wenigen Jahren unsere gesamte Umwelt zerstört wird.
Dann beginnt erst recht eine große Hungersnot und zwingt Verantwortliche hoffentlich zum Nachdenken. Dann aber ist es bereits zu spät. Ich habe einige Jahre in Mittelamerika gearbeitet und nun auch in Asien. Daher konnte ich mir einen gewissen Überblick verschaffen. Ich habe versucht in diesem Forum und ich bin dankbar für die Gelegenheit die mir damit geboten wurde, auf die Gefahren hinzuweisen.
Dabei habe ich mich um Sachlichkeit bemüht, auch wenn ich mich oft etwas einseitig geäußert habe.


Geschrieben

kein mensch braucht täglich ein fleischgericht. wir leben im übermass und sind fast alle viel zu dick geworden.
man kann sich auch ganz anders ernähren und ganz auf fleisch verzichten. würden die menschen ihre ess -
gewohnheiten verändern, würde die fleischindustrie kaputt und pleite gehen. ich esse nur noch ganz selten
wurst und fleisch. vllt einmal pro monat kommt fleisch bei mir auf den tisch. würden die menschen meinem
beispiel folgen, dann gäbe es keine massentierhaltung mit diesen grausamen begleiterscheinungen mehr.


Geschrieben

@Sunrise, vielleicht hast Du mich da falsch verstanden. Denn ich wollte auch auf die Masse Mensch hinweisen und auf die rasante Bevölkerungsexplosion. Bis 2050 nach Schätzungen über zwei Milliarden Menschen mehr in noch nicht mal 40 Jahren, da willst Du doch nicht ernsthaft behaupten wollen, dass Massentierhaltung nur in Europa stattfindet? Das findet überall dort statt, wo die Nachfrage besteht und in den USA wird pro Kopf mehr Fleisch vertilgt, als in Europa.




Der Pro-Kopf-Verbrauch Deutschlands liegt bei 88,2 kg. In den USA bei 130 Kilogramm. China liegt mit 55 Kilogramm deutlich dahinter und Europa allgemein ist bei 115 Kilogramm. Quelle




Ich habe auch nicht behauptet, dass alle Menschen täglich ihre Ration Fleisch benötigen.
Mit der Industrialisierung aber ist der Konsum deutlich angestiegen. Es ist alles einfacher zu haben und kaum einer braucht sich in den Industrienationen Gedanken darüber zu machen, wie er an die Ware kommt.
Es ist alles praktisch verpackt, portioniert, abgewogen, mariniert, küchenfertig und griffbereit.
Des Deutschen liebstes Gericht Schnitzel findet auch in der Gastronomie reißenden Absatz.
Ich bin in der Gastronomie, kann gut beurteilen, wie viele auf Fleisch verzichten.
Der Anteil ist verschwindend gering, das sehe ich jeden Monat beim Kassenabschlag der verkauften Gerichte.
Im Durchschnitt gehen bei uns monatlich 3500 Speisen an den Gast, davon ca. 300 vegetarische Gerichte.
Jetzt haben wir keinen großen Betrieb, daraus aber kann man schon erkennen, dass kaum einer auf Fleisch verzichten möchte.




Fachleute befürchten, das dadurch in wenigen Jahren unsere gesamte Umwelt zerstört wird.
Dann beginnt erst recht eine große Hungersnot und zwingt Verantwortliche hoffentlich zum Nachdenken.




Ich hoffe auch, dass ein Umdenken stattfindet, der Mensch allerdings reagiert meistens nur dann, wenn er vor dem Abgrund oder mit dem Rücken zur Wand steht. Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, dass nur aufgrund von Massentierhaltung die Umwelt zugrunde gerichtet wird. Da spielen noch wesentlich andere Faktoren eine Rolle, dass aber ist wiederum ein anderes Thema


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