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Deutsche Einheit ??


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, den hatten wir kürzlich erst, den Tag der Deutschen Einheit, waren berechtigt emphorisch, froh - wie ich auch - wieder zusammen zu sein und natürlich auch zufrieden für einen freien Tag !

Grund ist dies aber m.E. auch, einmal darüber nachzudenken, warum und wie es dazu kam:

Geplant war einmal durch die amtierenden Regierungen beider deutschen Staaten die Konsolidierung einer Kommission aus Ost und West, welche das westdeutsche Grundgesetz und die ostdeutsche Verfassung zu einem neuen gesetzlichen Grundwerk für beide Staaten zusammenführen sollte, also Integration positiver Elemente aus beiden Grundstatuten zu einem harmonischen Ganzen. Dies hätte u.A. die sozialen Festlegungen Ostdeutschlands mit den mehr sokratisch orientierten Eingebungen Westdeutschlands zusammenführen können. So wären als Beispiel Grundrecht auf Wohnung, Grundrecht auf Arbeit und Grundrecht auf Kinderbetreuung bei Berufstätigkeit als Bürgerrechte in eine Verfassung eines neuen gesamtdeutschen Staat integriert worden.

Dann jedoch hatten es alle plötzlich (wahlbedingt ?) sehr eilig, so dass es zu keinem gleichberechtigten Zusammenführen beider Staaten auf gleicher Rechtsstufe kam, sondern zu einem Anschluss der DDR unter dem unveränderten westdeutschen Grundgesetz. Gut, dieses erhielt durch die 2 + 4 Gespräche endlich Friedenvertragscharakter und Verfassungsstatus, aber rechtlich verankerte ostdeutsche Elemente waren nicht integriert ("Sie werden assimiliert, Widerstand ist zwecklos !")

Auch als "Wessi" halte ich das für sehr schade ! Die Integration der vielen positiven sozialen verfassungsmässigen Elemente und Inhalte aus Ostdeutschland hätte m.E. auch das Zusammenwachsen erleichtert und nationalistische Inhalte (wie AfD und Pegida etc.) abschwächen helfen, da die Mitbürger aus Ostdeutschland nicht plötzlich weder vor versprochenen absolut blühenden Landschaften, sondern auch rechtlichem Neuland gestanden hätten. Die Menschen beider deutschen EX-Staaten haben die gleichen Rechte, besser wäre gewesen, diese auch gemeinsam festzulegen, sind sie doch gleichgestellt. Das hätte man mit einer gemeinsamen Verfassung auch demonstrieren können. Die gegenseitige Akzeptanz hätte ein Zeichen für diese Gleichberechtigung gesetzt.Kein "Wessi" hätte sich als gnädiger Integrator und kein "Ossi" als Bittsteller und Ausländer fühlen müssen.

Wie wollen wir ein gemeinsames Europa über Kulturgrenzen hinaus aufbauen oder als Gay echte Akzeptanz fordern, wenn wir selbst es nicht schaffen in unserer sprach- und kulturgemeinsamen Nation Grenzen - schwerpunktmäßig im Kopf und nein, nicht mit Schwanz :-)) - zu überwinden ?

bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben
vor 14 Stunden, schrieb ChrisAktiv:

hätte m.E. auch das Zusammenwachsen erleichtert

Sehe ich als "Ossi" ähnlich. Mat hat leider  nur im Zuge der Wiedervereinigung das Grundgesetz zur Verfassung des gesamten Deutschland erklärt. Die aktualisierte Präambel endet jetzt mit dem Satz: „Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.“ Die Bemerkung der „Übergangszeit“ verschwand einfach nur.  Aber das reicht für mich trotzdem nicht als Rechtfertigung die AfD aus Protest zu wählen. Aber wie sollen die Grenzen im Kopf verschwinden, wenn wir nichts über den jeweils anderen Teil wissen. Wieviele Mitmenschen haben noch nicht mal den anderen Teil der Republik gesehen? Alle fliegen sie lieber in die Ferne, als mal auf die Idee zu kommen, die anderen Teile der Republik zu besuchen? Und damit meine ich nicht nur Ost/ West, das gilt wahrscheinlich auch für Nord und Süd.

Geschrieben
vor 9 Stunden, schrieb nick2017333:

Sehe ich als "Ossi" ähnlich.

Ich habe diese Begriffe auch gebraucht, auch wenn sie Blödsinn sind, so wie Südi und Nordi.

Ich gebe Nick voll Recht, er hat gut verdeutlicht. wir aus dem Westen müssen lernen, dass die Wiedervereinigung in der Hauptsache dem Engagement des Volkes der DDR zu verdanken ist und nicht, weil Westdeutsche bessere oder erfolgreichere Menschen sind. 

Natürlich hat das Fehlverhalten vor der Wiedervereinigung nicht alle Ostdeutsche radikalisiert, dieses Assimilationsverhalten westdeutscher Politik hat es jedoch bei weniger die Gesamtsituation berücksichtigen Geistern erreicht, sich nicht gleichberechtigt fühlen zu können. 

Das begünstigt nationalistisches Denken !

Geschrieben
Ich glaube bei uns älteren bleiben die Grenzen im Kopf. Wir die im kalten Krieg aufgewachsen sind ist das nicht so einfach. Unsere nächste Generation die haben keine Mauer oder Grenze im Kopf.
Geschrieben (bearbeitet)
Am 6.10.2019 at 17:16, schrieb Krefelder73:

Ich glaube bei uns älteren bleiben die Grenzen im Kopf. Wir die im kalten Krieg aufgewachsen sind ist das nicht so einfach. Unsere nächste Generation die haben keine Mauer oder Grenze im Kopf.

Ich denke, das kann man in den Griff bekommen, wenn man lernt zu akzeptieren, dass die Welt sich verändert und wenn wir uns - auch im Kopf und natürlich eigener Meinung - nicht anpassen können werden wir als „ ewig Gestrige“ nichts mehr bewegen können und in unserem Alter unfähig werden, die Welt mitgestalten zu können oder zu wollen. Man lernt aus der Geschichte, man akzeptiert sie nicht für die Zukunft als unveränderbar, oder ?

However, danke dass ich Deine Meinung kennen lernen durfte !

Ich hoffe sehr, dass dies nicht so ist, auch wenn Du Grund dafür hast. Ich denke, dass Du klug genug bist, die Realität und die grenzlose Zukunft zu sehen.....

 

Am 6.10.2019 at 17:16, schrieb Krefelder73:

Ich glaube bei uns älteren bleiben die Grenzen im Kopf. Wir die im kalten Krieg aufgewachsen sind ist das nicht so einfach. Unsere nächste Generation die haben keine Mauer oder Grenze im Kopf.

Grenzen im Kopf sind Unsinn, Jeder von uns lernt dazu. Realität zählt, oder ?

bearbeitet von Inaktives Mitglied
Geschrieben
vor 4 Stunden, schrieb ChrisAktiv:

Grenzen im Kopf sind Unsinn, Jeder von uns lernt dazu. Realität zählt, oder ?

Ich wohne ziemlich  weit weg vom Osten  kenne auch niemanden  der von da kommt. 

 

Geschrieben
vor 12 Minuten, schrieb Krefelder73:

Ich wohne ziemlich  weit weg vom Osten 

Warst Du den schon einmal in den neuen Bundesländern?

Geschrieben
vor 1 Stunde, schrieb nick2017333:

Warst Du den schon einmal in den neuen Bundesländern?

Ich Nein 

Geschrieben

Gibt aber schöne Ecken im Osten der Republik. Wenn Du mal allgemeine Tipps brauchst, meld Dich.  In diesem jahr dominiert für mich natürlich die Bauhaus-Geschichte. Da kann man Sachsen-Anhalt und Thüringen ganz gut miteinander verbinden.

Geschrieben

@nick2017333 da gebe ich dir ohne Einschränkung Recht, es gibt in der ehemaligen DDR wunderbare Ecken. Das Bauhaus Museum Dessau und  das Bauhaus in Weimar sind anlässlich des 100. Gründungsjubiläums des Bauhauses ein vortreffliches Ziel. Es ist natürlich schade (traurig) wenn Menschen von sich behaupten, daß Sie "Grenzen im Kopf" haben. Dieses jedoch auf alle  ältere (Ich glaube bei uns älteren bleiben die Grenzen im Kopf) zu übertragen, halte ich nicht für statthaft. 

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