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Einmal Prostitution und zurück - Ich schaffte 5 Jahre als TV-Prostituierte an und möchte über meine Erlebnisse dazu hier schreiben --- Ein Blick hinter die Kulissen dieses Milieus


TV-Jennifer

Empfohlener Beitrag

Krefelder73
Danke. Für die Einblicke aus deiner Sicht. War sehr interessant. Ich weiß wie schwer das Leben ist beim anschaffen. Ist .
Aufmuepfige_Stute
Respekt für dich und deinen Text, finde ich sehr interessant, diese Innenansicht der Szene. Ich war bisher nur in einigen klassischen Bordellen und habe sonst viel mit Erotikmassiererinnen und Erotikmasseuren zu tun gehabt, die als Einzelkämpfer gearbeitet haben. Manchmal war ich von den Persönlichkeiten sehr beeindruckt. Für dich alles Gute weiterhin! M.

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht und Respekt/Gratulation, dass Du den Ausstieg geschafft hast. Viele Pros haben Probleme damit, weil es letztlich doch recht gutes Geld ist, was sich in dem Business verdienen lässt - wenn man diszipliniert ist und sich von Alkohol/Drogen fern hält.

Ich bin bekennender Freier und das seit etwa 10 Jahren. Du bringst Deine Erfahrungen aus der Bordellszene hier ein und sprichst als Alternative nur von Straßenstrich - das klingt für mich wie ein Bericht einer Aussteigerin vor 'zig Jahren.

Denn aktuell spielen die "Puffs" statistisch nur noch eine untergeordnete Rolle - zudem viele dicht gemacht haben. Das Hauptgeschäft läuft über sogenannte Modelwohnungen. Die SDLs (Servicedienstleiterinnen und -leister) mieten da eine (ensprechend teure) Wohnung und zahlen für ihre Onlineauftritte. Ja, es gibt da oft auch mitreisende BRBs (Backroomboys) bei denen die Grenze zwischen Freund und Zuhälter fließend ist. Aus meiner Erfahrung ist es eher ersterer (der natürlich mit durchgefüttert wird), der klassische Lude, der ein paar "Pferdchen" am Laufen hat, ist ein Auslaufmodell.

Auf diese Weise ist ein weitestgehend selbstbestimmtes Anschaffen möglich. Es gibt keine feste Arbeitszeiten und die SDLs entscheiden selbst, wie lange sie arbeiten wollen. Ich habe dabei die unterschiedlichsten Typen kennengelernt und immer wieder ist es eine echte Passion der SDLs - sie haben das Hobby zum Beruf gemacht und verdienen sehr viel Geld damit.

Du hast mit Deinen Erfahrungen nun ein recht tristes/düsteres Bild geschaffen - das sollten die Leser nicht für allgemeingültig nehmen. Leider erfüllst Du damit auch ein paar gängige Klischees derer, die Prostituition in Dt. gerne durch ein "nordisches Model" ersetzen würden - d.h. die Geschäfte wandern in den Untergrund und Menschenhandel und Zwang werden dann richtig die Tore geöffnet > siehe Schweden! Ich habe mit einigen der SDLs über die Geschäftsbeziehung hinaus freundschaftliche Beziehungen entwickelt und so auch etwas Einblick in die Szene. Generell gilt wohl bei den SDLs, dass es Kunden gibt, die man schnell abfertigt (respektlos, stinkend, angetrunken) und welche bei denen sie das Zusammensein und eben teils auch den Sex sehr genießen. Aber das hast Du ja auch durchblicken lassen.

Ich habe auch Erfahrungen mit TV/TS machen können und ja, da sind die Anforderungen deutlich höher. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der typische Kunde hier eher nicht der vernachlässigte Ehemann ist, wie bei vielen Mädels, sondern auch mehr "schräge Vögel" als Freier unterwegs sind. Und ja, ich kann mir vorstellen, dass es für eine TV/TS ein viel härterer Job ist, weil sie eben nicht "nur" hinhalten müssen, sondern auch ihren "Mann" stehen. Dazu ist eine Achterluke auch nicht so belastbar, wie eine Pussy. Anal kostet bei den meisten Mädchen nicht umsonst extra.

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Auch ich habe Tagebuch geführt und poste gerne mal eine meiner Storys, die zeigt, dass es auch ganz anders in diesem Gewerbe zugehen kann:

Eine Modelwohnung irgendwo in Südeuropa

Was für eine Wuchtbrumme!!! Eigentlich hätte ich die Annonce glatt übersehen, da ich eher nach den sehr grazilen Mädchen mit schmaler Oberweite Ausschau halte - doch das Wort SQUIRTING in der Profilbeschreibung von Paula ist mir regelrecht entgegengesprungen, deshalb las ich interessiert weiter:
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Ganz neu, multiorgasmisch, Squirting - Hallo Jungs, ich bin Paula leidenschaftlich, sexy und verdorben. Man kennt mich für meine spektakulären Orgasmen wie eine sprudelnde Quelle. Wenn Du in diese meine Welt eintreten möchtest, rufe mich an! Alle Services sind inklusive - auch tiefes Anal. Realistische Fotos, sehr symphatisch und natürlich. Alter 30
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Das hat dann den Frauenverwöhner in mir geweckt und obwohl ich erst Dienstag "auf Achse" war, wollte ich dieses offensichtlich wirklich geile Stück doch mal persönlich kennenlernen und war bereit, über meinen Schatten zu springen, was die Mindestanforderungen (max 350g/Körperzentimeter) angeht. Über Whatsup teilte sie mir die Rahmenbedingungen (50Eu für 30min inkl. Anal) mit und schickte gleich noch ein Video, in dem sie mit ihrer recht imposanten Muschi spielt - und das als closeup!
Schon dabei bekam ich einen ordentlichen Ständer und wollte gleich hin. Madam war aber bis zum Abend nicht mehr zu erreichen - sie sonnte sich am Strand wie sich herausstellte, also Termin für den nächsten Tag 13.00 Uhr gemacht.

Es war dieselbe verwinkelte Fickbutze wie die von Elizabeth in _______. Ich hatte ja mit dem Schlimmsten gerechnet und als sie mir in Dessous auf hohen Hacken die Tür öffnete, guckte ihr großer Bauch deutlich unter dem Blickfang der monströsen Oberweite hervor - OMG. Aber egal, mir ging es heute ja ausnahmsweise nicht um die ästethischen Aspekte... Sie war ziemlich hippelig, sparte nicht mit Komplimenten, lies sich streicheln und steckte mir sofort die Zunge in den Hals. Nun gab sie mir ein Handtuch für den kurzen Badbesuch. Im Zimmer (ihr Handy dudelte Latinomucke) wurde im Stehen gefummelt und gesmalltalked. Sie erzählte, dass sie aus Brasilien kommt, worauf ich erwiderte, dass das eh die heißesten Mädchen der Welt sind! Wie die Locals sind, wollte sie wissen - aber da habe ich von sehr abgekühlt (Laura) bis richtig hot (Elizabeth) alles erlebt.

Ich dirigierte diesen überaus fraulichen Körper aufs Bett und sie wichste erstmal mit ihren Titten meinen schon jetzt harten Schwanz. Nun wollte sie das Standardgebläse starten - doch ich sagte, dass ich gerne in erster Linie ihre "Welt der spritzigen Abgänge" kennenlernen würde. Beim Ablecken der Monsterbrüste fragte ich, warum sie sich denn sooo viel Sillikon hat einbauen lassen... "Waaaas??? - das ist alles Natur!" protestierte sie und zeigte mir, dass sie trotz ihrer extrem harten Konsistenz nach links und rechts fallen --- o.k., so richtig überzeugt war ich nicht - auf alle Fälle kaschiert sie damit ganz gut die heftige Plautze darunter. Nun wollte ich mal schauen, wie die beschriebenen orgastischen Fähigkeiten durch meine geplante Leckorgie zum Tragen kommen und machte mich über die große fleischige Muschi her. Nach kurzer Zeit schwoll ihre Klit ordentlich an und alles fing an, nach Geilheit zu schmecken - sie wurde super schnell nass. Sie nahm jetzt meinen Kopf in die Hände und bestimmte so den Rhythmus und fing an, leicht zu seufzen. Nun ging es in die 69 (FN!) und wir bearbeiteten und gegenseitig heftig.

Bald sprang sie auf, bedeutete mir, mich auf den Rücken zu legen, kniete sich breitbeinig über mich und rubbelte mit rhythmischen Körperzuckungen weiter, bis sie aufstöhnte und mich anspritzte. Man, war das geil!!! Ich wollte nun endlich auch ficken... Sie packte ihn ein, hockte sich über mich und ich konnte, mit diesen riesen Brüsten im Gesicht, schön eindringen und drauflosficken. Naturtalent, wie sie ist, fanden wir schnell einen gemeinsamen Rhythmus. Nun wollte sie, dass ich sie von hinten nehme und begab sich auf alle Viere. Sie bog den Rücken durch und streckte mir die klitschnasse Möse entgegen. Lustvoll rammelte ich los, worauf sie mich lachend um etwas Vorsicht bat: "Pass mit Deinem großen Schwanz auf, was Du machst!". Nun ihr Limit beachtend und gleichzeitig ihren Kitzler bearbeitend fragte ich sie, ob sie nochmal kommen könne - nein, pro Session macht sie das nur einmal!

Nach vllt. 5 min, ich hatte meinen Daumen schon bis zum Anschlag in ihrer Rosette, schnappte sie meinen Schwanz, führte ihn zum Poloch und fädelte sich langsam auf mich - "jetzt nicht bewegen - lass mich bitte machen!". Nachdem es so ganz vorsichtig rein und raus ging, durfte ich nun auch wieder ordentlich weiterficken. Eigentlich hätte ich nun schon kommen können, doch wollte ich diese Sensation von Frau noch etwas weiter genießen.

Nach einer Weile reichte ihr wohl die Penetration der sehr engen Achterluke, strüffelte den Gummi ab, wischte sich sauber und verpasste mir einen neuen Überzug.
Ich drehte sie auf den Rücken und wir fickten nun missio und kurz darauf auch mit ihren Beinen auf meinen Schultern. Eigentlich wäre ich nun dran, meinte sie und ich pumpte ordentlich (sie nun ganz flach und schon etwas außer Puste) wobei die ersten Schweißtropfen auf sie herabtropften - sie: "ja, geil, gib's mir ordentlich!". Ich war nun auch schon in Abschusslaune, aber ihr ging das wohl nicht schnell genug, denn sie bat mich wieder auf den Rücken, brachte kniend ihre Muschi wieder über meinem Gesicht in Position und wärend ich meinem Finale entgegenwichste, rubbelte sie sich (nun doch) zu einer weiteren Fontäne und entlud sich auf mir! Jetzt gab es auch bei mir kein Halten mehr und ich spritzte ab.

Beide freuten wir uns, dass es so eine klasse Nummer geworden ist und gingen zusammen unter die Dusche. Wir wuschen uns gegenseitig den Rücken und züngelten noch ein bisschen unter dem heißen Wasserstahl. Total stoked verließ ich die Bude nach 45 min, nachdem es noch ein paar sehr feuchte Küsse und gegenseitige Schrittsteicheleinheiten an der Tür gegeben hatte. Unglaublich diese Brasilianerinnen!!

vor 19 Stunden, schrieb TV-Jennifer:

VORWORT
Medial wird über Prostitution immer viel geschrieben und grundsätzlich gilt dieses Milieu als verrucht, gefährlich und naja, all das andere wisst ihr sicher selbst. Als "Hure" hat man in der Gesellschaft keinen großen Stellenwert und gilt auch ganz gerne mal als "minderwertige Person" oder Abschaum. Ich habe 5 Jahre als TV-Hure angeschafft und möchte euch einen Blick hinter die Kulissen bieten, bzw. über meine Erfahrungen schreiben.


MEIN EINSTIEG - GAR NICHT SO LEICHT REINZUKOMMEN WIE GEDACHT
Warum ich in die Prostitution einstieg möchte ich gar nicht so viel schreiben, zusammengefasst waren es private, sowie gesellschaftliche Gründe - als transidente Person sah ich perspektivisch für mich keine Zukunft in der damaligen Gesellschaft klarzukommen, ohne Freunde und geregeltes Einkommen war ich praktisch auf dem Abstellgleis, aber Geld brauchte ich zum Leben, weshalb ich in der Prostitution für mich den einzigen Ausweg sah. Sexuell war ich damals in der Gay-Community sehr aktiv - warum also nicht mit Sex Geld verdienen? Mein Einsteig (ich war damals 20) war somit völlig freiwillig, allerdings auch nicht so leicht. Ich stellte mich als Trans*-Person vor und wollte als TV-Hure einen Platz, wo mir direkt gesagt wurde "...wir haben hier Frauen mit Schwanz (gemeint waren Shemales, Ladyboys) und Titten, wozu sollte ich eine Transen-Tunte gebrauchen?". Ich war schon wieder am gehen, als gesagt wurde "ok, versuchen wir es..." - so bekam ich meinen Platz im Bordell. Die Anfangszeit lief mies, absolut mies! Ich hatte kaum Freier, weil diese wirklich nur Shemales wollten. Als diese dann aus dem Bordell weg waren und es nur mich und Bio-Frauen gab, hatte ich plötzlich Zulauf. Der hielt sich zwar auch noch in Grenzen, aber es kamen deutlich mehr Freier zu mir, als in den ersten Wochen. Ich bekam ein Internet-Profil mit Foto, Vita und alles was ich sexuell "anbiete" war dort vermerkt und ein Handy. Ich gab mir selbst den Namen "Sissylia" - er ist eine Mischung aus Sissy (was für Transe steht) und das Ende des Frauennamens Cecilia. Sissylia klingt ausgesprochen wie Cecilia - fand ich passend für mich. Die Typen konnten zusätzlich ihr Date mit mir im Internet bewerten. So bekam ich mehr Aufmerksamkeit und plötzlich lief es auch mit den Freiern. Mein Handy klingelte fast permanent - echt nervig, weshalb ich heute mit Handys auf Kriegsfuß stehe und keins möchte!


EIN TYPISCHER TAG SAH SO FÜR MICH AUS
Meine "Schicht" ging täglich von 13 - 1 Uhr (hin und wieder mit kleineren Abweichungen), die restliche Zeit hatte ich frei, zudem standen mir 6 freie Tage pro Monat zu die ich frei wählen konnte. 8 Uhr war meine Aufsteh-Zeit gefolgt von einer Katzenwäsche und Frühstück. Danach gestaltete sich mein Morgen entweder mit Wäschewaschen, Bett neu beziehen oder Besorgungen (wie Lebensmittel kaufen, etc.) holen. 11 Uhr folgte mein Mittagessen (leichte Kost wie Pasta, Reis und Salate wegen der Verdauung und meiner Figur zuliebe...), gefolgt vom "großen Geschäft" auf der Toilette, danach ging ich Duschen (plus Darmspülung) hinterher stylte ich mich - Make Up auflegen und in einen sexy "Nuttenfummel" springen. Danach hieß es warten bis sich ein Freier bei mir meldete oder ich hatte direkt um 13 Uhr mein erstes Tages-Date. 1 Uhr in der Nacht war dann Schluß, noch kurz unter die Dusche und ab ins Bett.
Unter der Woche hatte ich 2-4 Freier pro Tag, von Freitag bis Sonntag war deutlich mehr los, da lag der Durchschnitt meist bei 4-6 Freier - das Wochenende eben...Wo mir früh/Vormittags die Zeit für persönliche Erledigungen (oder auch mal zum Ausspannen) fehlte und es ständig ziemlich stressig war, war es zwischen den Dates eher das Gegenteil, viel Warterei und Langeweile. Obwohl ich diese "Freizeit" gerne nahm, denn Duschen (um den Mief oder KÖRPERFLÜSSIGKEITEN von so manchem Freier loszuwerden) und mich umzuziehen war dann doch sehr nützlch. Zudem kam hinzu, daß es am Wochenende auch meist viel länger als nur bis 1 Uhr ging, dann war ich meist nicht vor 3 Uhr erst im Bett, das ging ziemlich an die Substanz. Meine täglichen Aktivitäten unterschieden sich dahingehend das ich entweder auf meinem Zimmer auf Freier (die per Telefon ein Date vereinbarten) wartete. Bot ein Bordell hingegen einen Lounge-Bereich musste ich mich auch dort aufhalten und Freier direkt angehen und so für mich gewinnen - dann gings zu mir aufs Zimmer.


ZWISCHEN SCHICKIMICKY BORDELLEN UND BRUCHBUDEN
In diesem Business war es üblich, daß man alle 2, 3 Wochen in ein anderes Bordell umgesetzt wurde. Ich war also nie lange an einem Ort, ich glaube die längste Zeit war mal etwas über einen Monat. Ich kam in D also ziemlich weit herum, nur sah ich von den einzelnen Städten nicht wirklich viel, da ich quasi 24/7 ins Milieu involviert war. Und an den freien Tagen war mir auch nicht danach irgendwelche Städte anzuschauen, sondern die brauchte/nutzte ich zur Erholung, zum Abschalten um auf andere Gedanken zu kommen. Da ich zu dieser Zeit keinen Führerschein und somit auch kein Auto hatte, war das Reisen für mich ein ständiger Kraftaufwand. Ich war regelmäßig im Stress irgendwelche Züge zu bekommen und das mit 2 großen Koffern wo mein ganzes Hab und Gut drin war. Die "Qualität" der einzelnen Bordelle unterschied sich stark, es gab richtig gut-ausgebaute mit durchaus gehobenem Niveau, dann landete ich wieder in absoluten Bruchbuden. Da war bsw. nur eine (Gemeinschafts)Dusche auf der Etage, dito WC. Die Heizung funktionierte im Winter nicht richtig, im Sommer hatte ich Hitzestau in der Bude und kam so aus dem Schwitzen nicht heraus - widerlich! In 80% der Fälle war mein Bordellzimmer auch meine "Wohnung", nur in den wenigsten Fällen gab es für uns Pros. eine Extraunterbringung außerhalb des Bordells. Zudem boten auch einige Bordelle einen Lounge-Bereich, wo man direkt vor Ort die Freier aufreisen konnte/musste. Neben Bordellen in D, kam ich auch nach Holland und Frankreich. In Frankreich landete ich (angeblich wegen illigelaer Prostitution) für einige Zeit im Gefängnis - aber das ist ein anderes Thema über das ich vielleicht in einem anderen Thread schreiben werde...


IN DER PROSTITUTION IST MAN ALLEIN UND HAT KEINE FREUNDE*INNEN
Ich war jederzeit von anderen Prostituierten umgeben, aber aus verschiedenen Gründen entstanden nie Freundschaften. Durch den steten Wechsel in andere Bordelle kam nie ein enger Kontakt zu den anderen Pros auf. Da die Pros meist aus Asien, Osteuropa, Südamerika kamen gab es auch immer eine Sprachbarriere, Verständigung war somit sehr schwierig. Außerdem kam es auch vor, daß man sich einfach nicht mochte und schlicht aus dem Weg ging. Es war ein Business, somit auch ein gewisser Konkurrenzkampf. Klar hat man sich in seiner freien Zeit auch mal unterhalten (sofern möglich...) oder hat sich mit kleinen Dingen gegenseitig versorgt, dabei blieb es dann aber auch. Bei vielen Pros hatte ich auch den Eindruck, daß sie sehr, sehr eingeschüchtert wurden und so einem Kontakt aus dem Weg gingen. Das Thema "Zwangsprostitution" war allgegenwärtig und auch in meinem Kopf, jedoch wollte das niemand ansprechen. Keine hatte den Mut sich mir (oder jemand anderen) anzuvertrauen. Letztlich blieb ich in meiner eigenen kleinen Welt was einsam machte.


FREIER - WAS WAREN DAS SO FÜR TYPEN?
Meine Freier kamen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten, wobei ich sagen muß, daß die mit viel Kohle die schlimmsten waren. Auf solche (Geld)Typen bin ich meist in Bordellen mit Lounge gestoßen. Hielt ich mich in der Lounge auf bin ich auf die Typen zugegangen oder sie "zitierten" mich zu sich. Die Typen saßen immer in ´ner Gruppe zusammen, hatten meist schon andere Pros am Tisch sitzen bis ich dazukam. Haben die sich miteinander unterhalten sprach die pure Arroganz aus ihnen, zudem floß der Chamapagner in Strömen - auch ich musste mittrinken, obwohl ich das hasste! Rechnungen von über 1000€ zahlten die spielend. Die spielten sich als die größten Macker auf, wo ich nur hätte kotzen können, musste ich die anlächeln und bewundern - furchtbar! Später im Zimmer beim Ficken standen die gerne auf die harte Nummer - aber mir gegenüber, mit kleinen Ohrfeigen, Klapse auf den Hintern, verbalen Demütigungen, Würgen, usw. Nach dem Ficken legten die mir 5x mehr Geld hin als die Nummer gekostet hätte - dazu hatten die immer so ein überhebliches Lächeln im Gesicht. Das Mehrgeld sollte mir sagen, daß sie mit "besitzen können" und das ich nur ein Spaß/Fick-Objekt für sie war. Ich sagte "nein, ich will das nicht!!!" dann wurden sie noch ausfällig und beschimpften mich. Wie heißt es immer so schön - der Kunde hat immer recht...
Auch vom Alter her hatte ich alle Typen von ganz jungen bis Ü70. Das Alter spielte für mich nicht sooooooooo die Rolle, der hygienische Part aber schon. Viele kamen verschwitzt, verraucht oder mit Körpergeruch zu mir wo ich mich einfach nur geekelt hatte - ein Nein sagen war aber nicht möglich! Dann gab es noch die Typen die schon angetrunken zu mir aufs Zimmer kamen, keinen hochgebracht haben und deswegen Stunk machten. Die meisten Freier würde ich als "vernüftig" bezeichnen, die einfach nur meine Dienste in Ansprach nahmen und dabei glücklich waren. Gab auch viele die zum ersten Mal einen Schwanz anfassen oder Analsex wollten, weil es ihnen anders nicht möglich war. Auch andere Trans*/Crossdresser kamen zu mir und lebten ihre Fantasien aus. Die meist gestellte Frage von Freiern an mich war "...können wir auch ohne Kondom ficken und lass mich dir meine Sahne reinspritzen", bzw. auch umgekehrt. Das war für mich natürlich ein totales NO-GO (!!!), nur Blowjobs gab es bei mir ohne Kondom, Analsex niemals - zudem bestand eine Kondompflicht! Nach der Frage kam dann immer der Zusatz "...ich zahle auch mehr!!!". Nein DANKE!
Da ich oft in andere Bordelle umgesetzt wurde, hatte man kaum die Möglichkeit Stammkunden zu gewinnen. Der Vorteil an Stammkunden ist, man kennt sich (einigermaßen), weiß wie sie ticken und auf was sie stehen, bei Neukunden wusste ich nie was mich erwartet, allerdings war das auf gewisse Weise auch reizvoll. 


"STÄNDIG FICKEN ZU KÖNNEN MUSS DOCH GEIL SEIN!!!"
Wenn ich privat aus meiner Pros.-Zeit spreche, bekomme ich gerne mal den obigen Spurch zu hören, das zeigt wie falsch das Business (von Außenstehenden) eingeschätzt wird. Die Anfangszeit und das Einleben in das Milieu war durchaus spannend, aber nach gut einem halben Jahr zeigten sich bei mir schon erste Abnutzungserscheinungen. Viele denken immer, daß der Sex Spaß macht, man ständig nur geil ist und man einfach nur auf den nächsten Freier-Fick wartet. Nichts könnte ferner der Wahrheit liegen!!! Die Prostitution ist ein Geschäft wo man sich verkauft, den Freiern immer Honig ums Maul schmiert, ständig Happyness ausstrahlen muß und sexuell alles bieten muß. Sex macht da keinen Spaß, es ist Arbeit!!! Die wirkliche Lust auf Sex verliert man recht schnell - man tut ja jeden Tag (und dies mehrmals am Tag...) nichts anderes. Pros-Sex hat nichts mit privatem Sex zu tun, das vergessen die meisten immer!
Auch lassen die meisten außer Acht, welche mentalen oder körperlichen Strapazen man Tag für Tag in der Pros durchmacht. Der Körper ist keine Maschine die immer tapfer durchhält, sondern auch mit Blessuren zu kämpfen hat. Nur wollen die Freier (und Zuhälter) davon nix wissen!!! Man muß sich klar sein, daß man als Hure nur ein Gebrauchsgegenstand ist. Abseits davon würde ich lügen, wenn mir so manches Date nicht gefallen hätte. Manches Mal hatte ich den "Hauptgewinn" gezogen, hatte einen süßen Freier der dazu auch noch gut im Bett war oder mich sogar mit seiner Art und Charakter vergessen lassen hat, daß ich nur eine Nutte war. 
Ich würde sogar sagen, daß die Pros. die Magie und das Schöne am Sex für mich ein wenig ruiniert hat. Das war keine Leidenschaft, vielmehr Fließbandarbeit im Akord - und wer gut in Mathe ist kann sich ausrechnen, wie viele Freier ich in den 5 Jahren hatte. Es hat den Sex nach meinem Ausstieg geradezu abstinend gemacht, ich glaube, daß erste Mal das ich einen Boy für Sex gedatet hatte war ein dreiviertel Jahr später. Ich hatte nicht mal Lust auf Solo-Fun.


MIESE TAGE - EIN FURCHTBARER BEGLEITER
Als Hure war ich stets in der Pflicht fröhlich und sorglos zu sein, sowie Leidenschaft und Hingabe den Freiern vorzuspielen. Daß ich öfters miese Tage hatte, hat niemanden interessiert, bzw. durfte ich das nicht ausstrahlen. Freier wollen verwöhnt und umschmeichelt werden, ich musste ihnen das Gefühl vermitteln wie sehr ich auf sie stehe und wie gut sie sind! Sie wollten ja schließlich was für ihr Geld bekommen. Manchmal hatte ich eine totale mentale Blockade wo ich alles hinterfragte was ich hier eigentlich tue, je länger ich dabei war, desto häufiger hatte ich solche Tage. Was ganz sicher am Fehlen jeglicher privater Momente oder Freunde lag, hinzu kam die ständigen Monotonie. Da zofte man sich auch ganz schnell mit anderen Pros. - da hat schon ´ne Kleinigkeit gereicht! Stimmungsschwankungen machten das ganze auch nicht einfacher - die Lust auf den letzten Freier des Tages ist einfach nicht mehr gegeben wenn ich davor schon 3, 4 oder 5 hatte. Neben mentalen Problemen waren körperliche auch nicht zu unterschätzen. Es hinterlässt eben Spuren, wenn man mehrmals täglich Anal penetriert wird - da möchte der Körper eine Auszeit, nur war das nicht möglich. Entsprechend weh tat so mancher Analfick...
Solche Tage konnten auch auf meine Libido beeinflußen, dann habe ich einfach keinen hochgebracht - ein völliges No-Go in diesem Geschäft!!!


GELD VERDIENEN
Neben Schmuddel-Business und Gewalt hängt auch immer ein weiterer Schatten über der Prostitution - das Geld verdienen. In den Medien geistern davon viele Horrorgeschichten, die auch zutreffen mögen. Zwischen uns Huren hatten wir aber nie darüber gesprochen, kann mir aber gut vorstellen, daß viele nur einen Bruchteil bekamen, was sie "erabeitet" hatten. Ich hatte von meinem verdienten Geld einen bestimmten Prozentsatz abzugeben der bsw. Ausgaben für Nebenkosten, Mietwohnung/Zimmer, etc. einschloss. Das Geld wurde meist jeden 2. Tag von Typen abgeholt, zudem musste ich Buch führen welche Dates und wie viel Geld ich dabei eingenommen hatte. Mir wurde recht früh nahegelegt dabei nicht zu "bescheißen" - dazu hatte ich auch keinen Drang!!! Für mich selbst hielt ich die Ausgabekosten so niedrig wie möglich, was sich lediglich in Lebensmitteln und Kleidungskäufen äußerte, den Rest sparte ich brav an. Ich möchte und werde keine Preisangaben oder Summen hier nennen, aber in den 5 Jahren hatte ich nach Abzug aller Kosten am Ende doch recht gut verdient.


MEINE KLEINEN NEBENEINKÜNFTE
1. Darsteller*in in Pornofilmen: irgendwann wurde an mich herangetreten, ob ich nicht mal in Pornofilmchen mitspielen würde - warum nicht? Ich drehte mit Gays, Shemales und anderen Transen und war so bei ca. 10 Filmen dabei. Die Filmchen wurden fürs Internet produziert, vielleicht auch für den DVD-Markt, aber das wurde mir nicht vermittelt. Bevor jetzt Fragen nach Links aufkommen, muß ich euch enttäuschen. Da habe ich keine mehr, denn das ganze war schon vor gut 10 Jahren.

2. Feminisierung: ein weiteres Standbein war, daß ich bei Fetisch-Typen für ihre Feminisierung hin und wieder aushalf. Eigentlich fiel das ins Portfolio von Dominas, aber wenn diese mal nicht zur Verfügung standen "...könnte ich als Transen-Schwuchtel das ja übernehmen" so der Kontext meines Zuhälters. Sexuelle Gefälligkeiten gab es da nicht, die Boys wollten sich einfach nur wie Frauen fühlen und das im Tragen von Mode und Styling ausleben - da konnte ich auch gut helfen...

3. Escort-Dienste: als ich wieder mal in Frankfurt/M im Bordell landete war dort bereits ein Escort-Begleitservice etabliert, wo ich auch als Transe gefragt war. Ich wurde von einem Typen gebucht, der in der Mode, sowie Kunstwelt als Mäzen agierte. Er buchte mich quasi als sein Anhängsel, konnte so in diese Welten hineinschnuppern und stellte fest welche verrückten und skurrilen Leutchen da verkehren. Als Transe fiel ich dort überhaupt nicht auf, ich fand die Szene super! Ich war sein Date bei Kunst-Vernissagen oder bei Besuchen im Fashion-Business. Ich weiß noch, wie er mit mir in edle Boutiquen zum Mode-Shoppen ging damit ich bei Event-Besuchen an seiner Seite glänzte. Er kaufte mir Kleider, High Heels, Handtaschen im dreistelligen €-Bereich - hatte noch nie so tolle Fashion! Ich verkehrte bei ihm in seiner riesigen Villa (mit allen Annehmlichkeiten) und verbrachte auch die Nächte bei und mit ihm - sexuelle Dienste von mir waren im Preis einbegriffen...! Ich fand den Typen süß, er war ein typischer Dandy, war super-lieb zu mir, kurz um in genoss die Zeit mit ihm total!


MEIN AUSSTIEG - ENDLICH RAUS UND WEG
Für mich gab es viele Gründe aus dem Milieu auszusteigen. Ich hatte das Nomandenleben mit dem ständigen Reisen satt, ich hatte kein Privatleben, konnte keinen Hobbies nachgehen, meine Familie fehlte mir und ich wollte endlich wieder einen Kontakt zu ihnen herstellen - außerdem träumte ich schon immer davon Tänzer*in im Ballett zuwerden! Aber der wohl ausschlaggebendste Grund war meine unfreiwillige Zeit im Gefängnis mit alldem was ich dort erlebt hatte! Bis ich letzlich ganz rauskam hat es noch mal ein gutes halbes Jahr gedauert. Ist man raus steht man erstmal vor dem Nichts - man braucht eine Wohnung, einen Job, etc. Eine Hilfsorganisation die Prostitutierten nach dem Ausstieg unter die Arme greift hat mir weitergeholfen, als Übergangszeit bekam ich einen Platz im Frauenhaus, bis ich eine feste Wohnung für mich fand, zudem wurde mir ein Hilfsjob vermittelt und faste somit wieder Fuß in der "normalen" Arbeitswelt. Bis ich letzlich zur Normalität oder einem geregelten Alltag zurückfand dauert es eine ganze Weile. Heute kann ich sagen, daß es für mich nach meinem Ausstieg stetig Berg auf ging. Ich versöhnte mich mit meinen Eltern/Familie, habe endlich richtige Freunde, führe eine Beziehung mit meinem Freund Marko, habe einen festen Job (der mir sogar gefällt...!) und lebe offen als (Trans*)Frau. Derzeit fühle ich mich so wohl wie noch nie! 


BILDER-IMPRESSIONEN VON DAMALS
Während meiner Pros.-Zeit wurden auch gerne mal Bilderchen von mir gemacht, wovon ich eine kleine Auswahl als Bild-Collage zusammengestellt und sie auf meine Profil-Galerie hochgeladen habe. Sofern sie schon freigeschaltet ist, findet ihr sie da.

Linke Seite: das obere und mittlere Bild zeigt mich in einem meiner Bordell-Zimmer (in Leipzig), das untere entstand in einem Bordell in Flensburg - da hatte ich sogar ein Namensschild an der Türe (wenn ihr das sehen könnt). Das Niveau dieser Bordells war von der besseren Art, da konnte ich mich wohlfühlen.
Rechte Seite: hier war ich mit meinem Date (vom Escort-Servcie, was ich oben unter "Meine kleinen Nebeneinküfte Punkt 3 erwähnte) bei einem Fashion-Event unterwegs. Das Kleid, die Handtasche und High Heels sind die die er mir in der Boutique gekauft hatte - alles kostete ein Vermögen, jedenfalls für mein Verständnis! Das Kleid ist einfach ein Traum und habe es auch heute noch...


WIE GEHE ICH HEUTE DAMIT UM?
Ich habe nie das Gefühl, daß ich mich dafür schämen müsse und wenn das Thema aufkommt stehe ich auch dazu, daß ich angeschafft hatte. Warum sollte ich das verleugnen? Es ist ein Teil von mir! Viele können das nicht verstehen und stehen meiner Vergangenheit eher skeptisch und zurückhaltend gegenüber, wobei ablehnend auch eine gute Bezeichnung ist. Dennoch wollen sie Details und Hintergrundinfos dazu von mir erfahren - die Gesellschaft ist einfach veuyoristisch veranlagt! Das ich über meine Erfahrungen erzähle oder hier in dieser Form schreibe, soll auch immer ein Stück weit Aufklärung sein.


WAS DENKE ICH ÜBER DIE PROSTITUTIONS-SZENE?
Ich rede mir immer gerne ein freiwillig in die Prostitution gegangen zu sein und nicht wie andere durch einen (bsw. osteuropäischen) Menschenhändlering zur Prostitution gezwungen wurde. Ganz nüchtern betrachtet stimmt das nicht, denn meine damaligen privaten und sonstigen Lebensumstände zwangen mich quasi dazu diesen Schritt einzugehen. Ich hatte keinen familiären Rückhalt und da wird man anfällig für jede kleine Dummheit! Als Hure anzuschaffen ist ein leichter Weg um an Geld heranzukommen, aber er kostet einem so viel!!!! Wenn man in dieses Milieu eintaucht und tagtäglich hinter die Kulissen blicken kann, bekommt man einiges mit was man hätte lieber nicht wissen wollen. Jeder Tag war ein Abenteuer da man quasi nie wusste, wem man als Freier bekommt oder was man für sie zu tun hat. Ich stumpfte dabei relativ schnell ab, die stetige Monotonie war grausig und die körperlichen Strapazen, naja, ihr habt ja nun ein Bild von meiner Pros.-Zeit...
Die Zeit zwischen den Dates war zudem von Langeweile geprägt, ich war auf meinem Zimmer "gefangen" immer wartend bis ein Freier ein Date telefonisch ausmachte. Was blieb mir dabei - entweder irgendwas lesen oder gleichgültig in die Glotze schauen - wenn denn mal ein TV im Zimmer stand. Irgendwann hatte ich das auch über! Neben dem bekommt man auch Zeit sich Gedanken über seine Situation und Leben zu machen und solche Gedanken sind keine Positiven, sondern deprimierende! Niemand hat Liebe für einen übrig, stattdessen wollen alle nur was von mir - ich als Person war niemanden wichtig, nur an meinem Körper waren sie interessiert.
Ok, als Nutte weiß man, daß die Freier nicht zum Plauschen vorbeikommen, jedoch sehnt man sich schnell nach einer Vertrauensperson mit der man den Druck und die mentale Last teilen kann - es war unheimlich schwer allein damit fertigzuwerden!

Ich hatte auch an mir feststellen müssen, daß mich das Business von meiner Persönlichkeit her stark veränderte. Vor der Zeit war ich schüchtern, sensibel, naiv, empathisch - ich hatte schnell lernen müssen mir ein dickes Fell zuzulegen um in diesem Milieu über die Runden zu kommen. Ich brauchte ein gutes Selbstvertrauen um mit all den Macken der Freier/Zuhälter umgehen zu können und nicht bei jedem Bedrängnis weinend zusammenzubrechen. So kamen dann auch Stimmungsschwankungen bei mir auf, wo ich versuchte meinen Kopf durchzusetzen, Streit nicht aus dem Weg ging und mir Ärger einhandelte. Es war ein schwieriges Unterfangen meinen Charakter ändern zu müssen - und dabei ging es mir noch besser als anderen Pros!

Heutzutage spricht man gerne davon das Rotlicht-Milieu abschaffen zu wollen, ich halte das für den komplett falschen Weg! Wenn die Pros. ausreichend geschützt sind (bsw. durch entsprechende Gesetze die auch ständig überwacht und durchgesetzt werden!!!) dann hat dieses Gewerbe auch seine Berechtigung. Ganz wird man die Kriminalität, Menschenhandel, Drogenkonsum/handel, etc. wohl nie richtig herausbekommen, aber irgendwo muss angefangen werden - und das am besten beim Schutz der Prostituierten! Hier besteht noch viel Nachholebedarf vor allem was Einschüchterung und Menschenhandel aus dem Ausland betriftt. Ich konnte in dem Business hinter die Kulissen der Bordelle blicken und doch bekam ich davon wenig mit - einerseits erzählen die Betroffen darüber nichts, andererseits will man sich auch nicht in Geschäfte einmischen die einem nur Ärger einbringen würden. Das kann leicht lebensgefährlich sein! Die Krux ist, wenn sich die Betroffenen nicht mal untereinander öffnen und sich jemanden anvertrauen, wie soll ihnen das geholfen werden? Die Gesellschaft interessiert das gleich gar nicht, bzw. kommen solche Infos aus den Bordellen nicht mal unter die Leute da draußen. Ich weiß selbst wie verschwiegen man als Hure sein sollte, ohne irgendwelche Komplikationen fürchten zu müssen. 

Die Bordell-Szene ist nicht die einzigte, es gibt bsw. noch den Straßenstrich. Ich bin heilfroh, daß ich dort nie gelandet bin - was gefährlicheres gibt es wohl nicht. Zudem sich stundenlang an irgendwelchen Straßenecken die Füße platt stehen, daß im Hochsommer oder kalten Winter - einfach nur furchtbar wer das durchmachen muß! Im Bordell fühlte ich mich relativ sicher, aber das Business bleibt das gleiche, egal wo man anschaffen muß. Große Unterschiede zu meinen Bordell-Aufenthalten in Holland und Frankreich (gegenüber Deutschland) nahm ich nicht wahr, das Klientel blieb praktisch das gleiche.

Meiner Erfahrung nach hat jede einzelne Pros. ihre eigene Geschichte wie sie in der Prostitution gelandet ist und sollte deshalb von niemanden verurteilt werden. 5 Jahre habe ich dieses Business mit allen Höhen und Tiefen erlebt, weiß somit aus erster Hand was man als "Professionelle" alles durchmacht. Ich hatte einige Down-Zeiten wo ich nicht mehr weiter wusste, keine Lust hatte und mich hin und wieder auch in den Schlaf weinte. Zur damaligen Zeit hatte ich mit meiner Familie gebrochen und gerade dieses Geschäft zeigte mir, wie wichtig es ist einen familiären Auffangort zu haben, der dir vermittelt nicht allein zu sein, bzw. alles allein stemmen zu müssen. Klar fragt ihr euch "...warum bist du dann 5 Jahre drin geblieben?", eine passende Antwort kann ich nicht geben, aber vielleicht lasst ihr ja auch meine "Ausreden" gelten: leichtes Geld verdienen, man kann nicht viel falsch machen, man benötigt keine große "berufliche" Ausbildung, man muß nicht allzu klug sein...

Wenn die Prostitution im medialen Interesse steht, bleibt meist kein gutes Haar an diesem Milieu, wie sieht es dabei mit meiner Einschätzung aus? 50/50, für mich bot sich ein ausgeglichenes Verhältnis. Lasst die ersten 50% für all die negativen Einflüsse stehen über die ich bereits geschrieben habe, während die anderen 50% für mich durchaus positiv gesehen werden. Das Business hatte mich aufgefangen wo ich in meinem Leben perspektivisch keine Zukunft sah, es hat mich gelernt stark und emanzipiert zu sein. Ich wurde abgehärtet, lernte Menschen einzuschätzen wobei mir heute eine gute Menschenkenntnis zu gute kommt. Ich wurde selbstbewusst und konnte endlich die Person sein die ich sein wollte - niemand hat sich an meiner Transidentität und Hang zum Weiblichen gestört. So gesehen war ich charakterlich frei!


ABSCHLIEßEND...
...wenn ihr jetzt noch da seit und genau diese Zeilen lest, weiß ich es zu schätzen, daß ihr so lange durchgehalten und meine Erfahrungen gelesen habt! Diese sind auch noch fast 10 Jahre danach sehr lebendig in meinem Kopf, zudem hatte ich damals Tagebuch geführt und kann somit auch heute noch genau auf jeden einzelnen Tag zurückblicken. Wer trotz meines ausführlichen Berichts noch Fragen an mich hat: schreibt mir deswegen KEINE Chat-Nachrichten, sondern stellt sie bitte direkt hier im Thread, damit A L L E die Antwort von mir lesen können und ich nicht mehrmals auf die selben Fragen eingehen muß. Dankeschön!

Jennifer

Eine schilernde / geradeheraus/ ungeschönte Lebensgeschichte Jennifer...Ich bin erschüttert und auch erinnert worden.An mein.eigene Erfahrung mit Männern.

Heute kannst du sicher über den Negativ -Erfahrungen stehen hmm

Grüssle Chris💋🫴

TV-Jennifer
(bearbeitet)
vor 18 Stunden, schrieb robert71:

Ich bin bekennender Freier und das seit etwa 10 Jahren. Du bringst Deine Erfahrungen aus der Bordellszene hier ein und sprichst als Alternative nur von Straßenstrich - das klingt für mich wie ein Bericht einer Aussteigerin vor 'zig Jahren.

Ja meine "aktive Zeit" liegt schon Jahre zurück, als Alternative führte ich nur den Straßenstrich an - mir ist schon bekannt, daß es noch andere Möglichkeiten gegeben hat. Allerdings wollte ich meinen Bericht nicht mit Sachen aufplustern zu denen ich nichts sagen kann, da ich es selbst nie erlebt hatte. 

 

vor 18 Stunden, schrieb robert71:

Du hast mit Deinen Erfahrungen nun ein recht tristes/düsteres Bild geschaffen - das sollten die Leser nicht für allgemeingültig nehmen.

Stimmt, eine andere Pros. (Frau...) kann wiederum ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Als Trans-Hure war ich so ziemlich die einzige in dem Business (hatte nie eine andere kennengelernt) und kann so nur von meinen eigenen Erfahrungen schreiben.

 

vor 18 Stunden, schrieb robert71:

Ich habe auch Erfahrungen mit TV/TS machen können und ja, da sind die Anforderungen deutlich höher. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der typische Kunde hier eher nicht der vernachlässigte Ehemann ist, wie bei vielen Mädels, sondern auch mehr "schräge Vögel" als Freier unterwegs sind. Und ja, ich kann mir vorstellen, dass es für eine TV/TS ein viel härterer Job ist, weil sie eben nicht "nur" hinhalten müssen, sondern auch ihren "Mann" stehen. Dazu ist eine Achterluke auch nicht so belastbar, wie eine Pussy. Anal kostet bei den meisten Mädchen nicht umsonst extra.

Denke ich auch, daß wir als Trans*, Ladyboys, Shemales oder Stricher mehr leisten müssen - Frauen können ihren Höhepunkt vorspielen, jemand mit "Schwänzchen" hat es da schon "schwerer"...Sofern waren die Anforderungen "vorne wie hinten" schon ziemlich ausgeprägt.

 

Interessant den Blick mal aus der "anderen" Richtung zu lesen. Wer auch Erfahrungen als Freier gesammelt hat, kann gerne hier darüber schreiben!!!

 

vor 4 Stunden, schrieb AalenerTopSpion83:

Heute kannst du sicher über den Negativ -Erfahrungen stehen hmm

Ja, all das ist schon Jahre her - darüber stehen? Weiß ich nicht. Selbst mit den Jahren dazwischen ist so mancher Schmerz nicht einfach so weggewischt, es bleibt im Gedächtnis. Allerdings war es damals viel schwerer damit umzugehen als heutzutage. 

bearbeitet von TV-Jennifer
Ich habe Respekt für dieses schwere Leben. Ich habe nicht so viele Erfahrungen mit Prostituierten, aber immer mit Respekt behandelt. Ich habe komischerweiße ein Bedürfnis die Rolle einer Prostituierten zu erleben. Aber habe Angst vor ***. Gibt es denn eine Möglichkeit Freier zu filtern? Kann man diese auch im Vorrau einschätzen?
vor 4 Stunden, schrieb Lucie_TV:

Aber habe Angst vor ***. 

Wovor hast du Angst?

 

vor 4 Stunden, schrieb Lucie_TV:

Gibt es denn eine Möglichkeit Freier zu filtern? Kann man diese auch im Vorrau einschätzen?

Bei mir war es grundsätzlich so, daß Dates per Telefon ausgemacht wurden. Einen ersten Eindruck vom Freier erhielt ich wie er sich beim Gespräch äußerte - arrogant, freundlich, sensibel, etc., welche Wünsche er hat, etc. Da konnte ich mich schon ein wenig daraufeinstellen wer da kommen wird. Mit der Zeit bekam ich eine gute Menschenkenntnis, die auch wichtig war um sich auf die Freier entsprechend einstellen zu können. Besonders wenn sie arrogant, anmaßend oder gar beleidigend rüberkamen musste ich das zu handeln wissen - denn der Kunde hat immer Recht...;(

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