Die lieben Verwandten. Wie sie eine Beziehung stören und sogar kaputtmachen können.

[mundorgel]

Habt ihr das auch schon mal erlebt? Da ist man mit Jemand zusammen, der sich zum Outen nicht traut, seiner Family gegenüber und auch sonst nicht. Und wenn er mich als "Freund" mal zu seinen Geschwistern mitschleppt, merkt man, wie seine Verwandtschaft sich schwer damit tut, nicht einschätzen kann und will(!), welche Rolle man jetzt im Leben des Bruders, meines Partners, spielt. Und so ist man nicht nur unwillkommen. Man hört, erfährt und merkt, wie diese Verwandtschaft auf vielfältige Arten opponiert. Nicht gegen den Bruder, nein, gegen dich. Weil mans (trotz beteuerter Weltoffenheit und Toleranz) nicht wahrhaben will, dass es ausgerechnet in der eigenen Familie "Sooo einen Fall" geben könne. Da wird man ausgegrenzt, ausgeladen, ignoriert. Immer wieder geschürt und dazwischen gegrätscht. Und dein "Partner"? Im Gewissenskonflikt immer eher auf der Seite seiner Family. Kaum noch Loyalität. Solange bis dann einer das Handtuch wirft. 

[Popper-6228]

Auf so eine Verwandtschaft kann man getrost verzichten. LG 😏

[ko****]

Wenn der "Einschlag" des Schwulen in der Familie erst Mal recht nah ist, ist es meist mit der Toleranz gegenüber Schwulen vorbei. Vor allen Dingen wenn der Partner noch ungeoutet ist und für sich noch nicht die Erfahrung gesammelt hat: wenn mich meine Familie nicht so nimmt wie ich bin, sollte ich meine Familie verlassen und nicht den Partner. Weil man selbst sich ja, was die Partnerwahl betrifft, nicht ändern kann. Es wird immer ein Mann sein. Man kann zwar für Toleranz werben und aufklären. Wenn die liebe Verwandtschaft jedoch so dumm ist und sich - wie die christlichen Kirchen - nicht vorstellen kann, dass es keine Freie Wahl ist, sondern in den Genen verankert, muss man verlassen. Wie gesagt: die Verwandtschaft.

Ich hatte damit schöner Weise kein Problem. Meine Verwandtschaft wollte meinen Freund sofort kennen lernen (mal ganz davon abgesehen, dass ich mich schon ein Jahrzehnt vor der Beziehung geoutet hatte) und haben sich für mich gefreut.

Es ist generell schwierig wenn der Partner das Coming Out noch nicht hinter sich hat. Das war bei mir und meinem Partner auch nicht anders. Seine Eltern haben es jedoch schon lange gewusst und haben mich, nach seinem Outing, sehr herzlich in der Familie empfangen.

Du kannst Deinem - hoffentlich noch Freund - nur beistehen. Es gibt tolle Coming Out Bücher, und tolle Beratungsstellen, die ihm und Dir da helfen können. Aber auch der Familie. Es gibt es im Übrigen auch tolle Bücher für "betroffene" Eltern.

Viel Geduld und Toleranz wünsche ich Dir und das Du diese Gegenüber Deinem Partner und vor allem gegenüber seiner Verwandtschaft aufbringst. Homosexualität wird halt eben auch immernoch mit schwächlich und weibisch in Verbindung gebracht. So lange Du Dich nicht in diese Klischees drängen lässt, ist alles super. Zeige Deinem Freund, dass sich seine Verwandtschaft verändern muss. Nicht er selbst. Born this Way (Lady Gaga)

[Nobody1404]

So ist leider die Realität.

[Bi****]

Ja das ist immernoch ein Problem

[Popper-6228]

Toller Beitrag von Kosmonaut - alpha! 👍👍👍

[mi****]

Dann sollte er sich endlich outen und sehen wie die Familie sich verhält ! Er muss entscheiden, wer und was für ihn wichtig ist !

[Aa****]

Mundorgel Kurz und Knapp 

Mein Beileid !!! Das ist die fadenscheinigkreit vieler Menschen .Zwar etwas ausszusagen, aber nicht zu denken.Dieses Denken ist das Problem.in einer Gesellschaft ..".Ich ich ich...dann nix ! ....dann jemand anders !" Aber ich glaube und denke dass du da darübee stehen kannst ! Und aus dieser Art Konsequenzen ziehen tust....für dein Seelenheil 

[Bi****]

Nun das wir es immer geben. Jeder Mensch denkt und handelt anders. Ich würde hier niemanden verurteilen. Auch die Familie hat damit ihre Probleme. Na und! Ich bin nicht geoutet, da ich die Reaktion von meinem Umfeld kenne. Somit habe ich diesen Weg gewählt. Wenn ich ihn auch als nicht optimal ansehe.
Wenn die Familie deines Freundes so reagiert, akzeptiert das und zieht daraus eure Konsequenzen. Ihr könnt die Menschen in diesem Alter nicht mehr ändern.

[Bi****]

vor 11 Stunden, schrieb AalenerTopSpion83:

Mundorgel Kurz und Knapp...

Hier verurteilst Du Menschen, von dem du nicht weißt warum sie so handeln.
Nur weil es uns nicht gefällt, wie sie handeln, gibt uns nicht das Recht, sie zu verurteilen, da wir ihre Gründe nicht kennen.
Bitte etwas mehr Toleranz.

bearbeitet Juli 20 von HaJo_G-Team
Zitat gekürzt

[schwuler-nordstern]

Als ich mich vor über 30 Jahre gegenüber meiner Familie, Freunden, Nachbarn und Kollegen geoutet habe, war der von mir gewählte Weg: Offenheit. Mich kannten alle nur  als scheinbar heterosexuellen, alleinerziehenden Vater zweier Jungs im ***ageralter. Natürlich hat mein Outing damals für allerhand Verwirrung und Verunsicherung gesorgt und natürlich gab es viele Fragen und Meinungen. Und auch das gehört zur Toleranz, die ja so gerne von anders Lebenden und Liebenden eingefordert wird: Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, auch wenn die nicht meine Meinung und meine Haltung ist. Klar gab es in meinem Umfeld auch Menschen, die Schwierigkeiten mit mir hatten. Viele Fragen konnte ich beantworten, Hindernisse aus dem Weg räumen, aber es gab auch Menschen, die ich zurücklassen musste, so leid und weh mir das tat. Am Ende war es in meiner Familie so, dass doch "Blut dicker als Wasser" ist, und die Familie letztlich mich und meinen Lebenpartner und auch meinen späteren Ehemann akzeptiert hat und wir immer gerne mit unseren Angehörigen zusammen viel Zeit verbracht haben. Aber das war MEIN Weg. Ich würde niemals von einem bisexuellen oder schwulen Mann erwarten oder ihm dazu raten, sich unbedingt zu outen. Ja, es gibt viele und gute Gründe, dies NICHT zu tun. Jeder muss letztlich seinen Weg finden. Es ist immer ein Spagat zwischen der individuellen Lebensweise jedes Einzelnen und dem Eingebundensein in soziale Kontexte und Gemeinschaften. 

[Krefelder73]

Meine Frau weiß es von Anfang an. Das ich Bi bin. Meine Schwester habe ich es mit 15 gesagt. Eltern hätten das nicht verstanden.

[Aa****]

vor 1 Stunde, schrieb Biler582:

Hier verurteilst Du Menschen, von dem du nicht weißt warum sie so handeln.
Nur weil es uns nicht gefällt, wie sie handeln, gibt uns nicht das Recht, sie zu verurteilen, da wir ihre Gründe nicht kennen.
Bitte etwas mehr Toleranz.

Meine " Erkenntnis " die ich teile bezieht sich rein auf die " ablehnung " des Homosexuellen Menschen an sich...Nicht auf bestimmt Personen allein

[mundorgel]

"Wir zwei gegen den Rest der Welt (family)". Nee das funktioniert nicht. 

[Axel1961]

Am 20.7.2025 at 03:13, schrieb mundorgel:

Habt ihr das auch schon mal erlebt? Da ist man mit Jemand zusammen, der sich zum Outen nicht traut, seiner Family gegenüber und auch sonst nicht...

Das was Du schreibst kenne ich irgendwo her! Bei mir war es ähnlich, ich habe mich mit meinem Freund in der Stadt getroffen und zur Begrüßung haben wir uns geküsst und sind Hand in Hand durch die Stadt gegangen. Irgendwer von der Familie hat uns gesehen...Ich wurde bei Familienfeste Ausgegrenzt, meine Eltern, Bruder, Tanten usw haben mich behandelt als hätte ich die Pest an mir. Die einzigen die zu mir gehalten hat ist meine Cousine und Familie. Sie hat so gut wie keinen Kontakt mehr zu Geschwister und Verwandten. 

bearbeitet Juli 26 von HaJo_G-Team
Zitat gekürzt

[Ro****]

Ein guter Freund von mir musste das auch erleben.
Durch das Eingeständnis homosexuell zu sein ist er doch kein schlechterer Mensch wie vorher. Er ist und bleibt für mich der gute Freund der er immer war. Ohne Wenn und Aber‼️‼️‼️