"Die Schenkel müssen weiter auseinander!" Teil VII

August 14

"Na dann kommt mal rein.", forderte ich meine beiden Gäste auf und öffnete die Wohnungstür. "Aber bitte die Schuhe ausziehen.", ergänzte ich, denn draußen herrschte nasskaltes Winterwetter und die Straßen und Fußwege waren voller Schneematsch und gestreuten Split, wegen der drohenden Glätte. Gehorsam folgten Pitti und Michele meiner Bitte und ließen ihre Schuhe im Vorraum stehen. Pitti betrat als erstes das Wohnzimmer und staunte sofort über den großen geschmückten Weihnachtsbaum, an dem es überall glitzerte und blinkte. Mehrere Zeitschaltuhren machten es möglich, daß meine komplette Weihnachtsbeleuchtung, sei es die an den Fenstern, die über der Couch und eben auch die am Christbaum, schon eingeschaltet war. Ich schob Michele sanft vor mich her und wir folgten so dem Pietro. "Setzt euch bitte. Wer möchte was trinken? Was wird gewünscht?", fragte ich und schaute in die Runde. Die Jungs setzten sich auf die Couch. "Ich bitte ein Bierchen.", sagte Michele und Pitti fragte nach Whisky. Denn er wußte, daß ich immer Whisky im Hause habe. Auch ich groß mir einen ein und stellte dann gleich die ganze Flasche mit auf den Couchtisch. Für Michele hatte ich eine Flasche Bier und ein entsprechendes Glas hingestellt. Ein kurzer Druck auf die Fernbedienung und sinnliche, sphärische Musik durchströmte das Wohnzimmer. Man könnte meinen, man befände sich in einem Spa oder Massageraum. Pitti schaute sich um, woher die Klänge wohl kommen könnten, es sind in meinem Wohnzimmer keine Lautsprecher zu sehen. Jedenfalls nicht gleich auf dem ersten Blick, auch nicht auf dem zweiten. Die fünf sind so in den Einrichtungsgegenständen integriert, das man schon etwas genauer hinschauen muß, um sie zu erkennen. "Jemand Lust auf ein Kartenspiel?", fragte ich die beiden. "Ich kann nur *Uno* ", sagte Michele leise. "Kann ich auch.", meinte Pitti und schaute mich dann fragend an. "Ich habe eigendlich auch , habe es aber schon lange nicht mehr gespielt." "Das verlernt man nicht. Und wenn wir ein paar Runden gespielt haben, bist du schnell wieder im Flow.", meinte Pitti. Ich holte die Spielkarten aus dem Schrank und legte einen Zettel und einen Stift mit dazu. "Zettel und Stift brauchen wir nicht. Wir könnten das Spiel doch so spielen, wie Strip Poker. Jeder, der verliert, muß irgendein Kleidungsstück ausziehen.", kam eine Bemerkung. Doch diesmal von Michele. Erstaunt schaute ich ihn an, denn solch einen Vorschlag hatte ich von ihm nun wirklich nicht erwartet. "Oh ja! Das wird geil!", gab Pitti von sich und in seinen Augen war ein komischer Glanz zu sehen. "Können wir machen. Aber die ersten Runden spielen wir noch auf Probe. Ich muß ja erst wieder rein kommen, habe es lange nicht mehr gespielt. Sonst bin ich ja eher nackt, als der Spieleabend wirklich begonnen hat.", meinte ich und mischte schon mal die Karten. Obwohl ich nichts dagegen hätte. Mich störte es irgendwie, daß ich immernoch meine Kleidung in meinen eigenen vier Wänden trug, bin eigentlich etwas anderes gewohnt. Ich saß auf einem Sessel vor dem Couchtisch, Michele hatte sich auf einen Sessel auf der Tischseite rechts von mir platziert und Pitti blieb einfach auf der Couch sitzen. "Na dann mal Prost. Auf einen gelungenen geilen Spieleabend!", sagte ich, legte den gemischten Stapel Spielkarten auf den Tisch und griff zu meinem Whiskyglas. "Prost. Möge der bessere gewinnen.", meinte Michele und nahm sich ebenfalls sein Glas. "Zum Wohlsein und auf unsere Freundschaft. Denn Freunde sind wir ja wohl. Wenn auch keine engen Freunde, aber doch befreundet.", drückte sich Pitti etwas umständlich aus. Jedoch, jeder wußte, wie er es, und was er damit meinte. Er nippte an seine Glas und fragte: "Wer gibt?" "Immer der, der so dumm fragt. Aber nochmal, erst eine Proberunde." "Ja doch! Bin ja nicht blöd!", sagte Pitti und verteilte die Spielkarten. Es brauchte dann auch nur vier Runden und ich war wieder voll drin und hatte den Überblick. "Jetzt geht's um die Wurst.", sagte ich und deutete damit an, daß ich die Spielregeln wieder drauf hatte. "Im wahrsten Sinne des Wortes.", meinte Michele schaute auf seine Karten und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Er schien, ein sehr gutes Blatt zu haben. "Da kommt was Großes auf uns zu.", ließ Pitti von sich hören und lächelte ebenso. Was immer er damit auch meinte. Schon nach drei gelegten Karten wurde die Spielrichtung gewechselt und ich war erneut dran. Ich legte eine Spielkarte auf den Stapel, die den nächsten Spieler dazu auffordert, zwei Karten zu ziehen. Doch Michele hatte ebenfalls eine solche Karte und legte sie auf meine. Nun müsste Pitti vier Karten ziehen, aber er entschied sich, eine weitere Karte drauf zu legen, daß ich nun sechs Karten nehmen musste. 'Scheiße.', dachte ich und folgte mürrisch den Spielregeln. Die Runde ging weiter und als ich wieder am Zug war, legte Pitti zuvor eine Karte , die mich dazu zwang, eine Runde auszusetzen. 'Ach Menno!', schoss es mir durch den Kopf. Denn wieder kam ich nicht dazu, eine Karte loszuwerden. 'Aber jetzt!', dachte ich denn nach Michele zückte Pitti erneute eine Karte und danach wäre ich dran. Wäre. Denn Pitti's Karte, die er auf den Stapel legte, zeigte einen erneuten Richtungswechsel an. Also war Michele wieder an der Reihe und legte ......'Das kann doch nicht war sein!' ......wieder eine Karte, die mich dazu aufforderte, zwei Karten aufzunehmen, ohne eine abzulegen. Mürrisch kam ich dieser Aufforderung nach. 'Da werde ich wohl der erste sein, der ein Kleidungsstück ablegen muß.', dachte ich und schaute auf meine Mitspieler. Michele hatte nur noch drei Karten in seiner Hand und Pitti hatte bereits *Uno* gesagt, was bedeutete, daß er nur noch eine Karte ablegen müsste, um zu gewinnen. Ich dagegen hatte noch meine ganze Pranke voller Karten. Und so kam es wie es kommen musste. Pitti legte seine letzte Karte ab und rief sofort: "Ausziehen! Mach dich nackig, Schatzi!" Er schlug mir dabei auf den Schenkel. Zur Erklärung; Ich kenne Pitti schon länger. Noch bevor ich Michele kennengelernt hatte, hatte ich ein paar Tage bei ihm geschlafen, als ich noch auf Wohnungssuche war. Dort sind wir uns unter der Dusche etwas näher gekommen und er hatte mich immer schon Schatzi genannt. Eigentlich Schatzi Spatzi, aber das Spatzi ließ er dann einfach weg. Ich erhob mich von meinem Sessel und griff mir an die Gürtelschnalle, um sie zu öffnen. Pitti schaute sofort in diese Richtung. Ich grinste ihn nur kurz an, zog mir aber dann den Pullover über den Kopf und warf ihn auf den Boden. "Spielverderber.", sagte Pitti und mischte beleidigt die Karten. "Wieso? Es wurde gesagt, daß jeder, der verliert, ein Kleidungsstück ablegt. Aber es wurde nicht ausgemacht, mit welchem Stück man dann anfängt. Außerdem spielen wir ja noch ein paar Runden. Da kann noch einiges passieren.", erklärte ich, als ich seinen enttäuschten Blick sah. "Ja aber.......du hattest doch schon deine Hand an der Gürtelschnalle.", erwiderte Pitti. "Taktik, alles nur Taktik, mein Lieber.", sagte ich und grinste ihn an. "Ich hatte auch schon gedacht, du würdest jetzt die Hose runterlassen und würdest dann unten blank weiterspielen. Da ich ja weiß, daß du nie Unterhosen trägst.", mischte sich Michele nun ein. "Immer mit der Ruhe, ihr geilen Säcke! Noch ist das Spiel nicht zu Ende. Wir werden sehen, wer zuerst als Nackedei hier rumsitzt.", gab ich zur Antwort und griff nach meinen neuen Spielkarten. 'Mit diesem Blatt kann ich nicht verlieren!', dachte ich schmunzelnd und legte die erste Karte auf den Tisch.

Fortsetzung folgt........