"Die Schenkel müssen weiter auseinander!" Teil XV

[NürnbergGay]

 

Ein Tisch für zwei am Fenster, war für uns reserviert. Bereits festlich eingedeckt. Auf dem Tisch flackerte eine rote Kerze. Neben dem Unterteller, auf dem sich ein Teller für die Suppe befand, standen drei verschiedene Gläser und Besteck für mehrere Gänge. Kleine Tischkärtchen mit unserem Namen zeigten uns an, wo wir sitzen sollten. Auf dem Suppenteller befand sich eine kunstvoll gefaltete Serviette und ein kleines Programmheftchen für das Showprogramm. Ein Blick darauf verriet, daß zuerst eine tschechische Folkloregruppe auftreten würde, gefolgt von einer Ballettvorführung des Prager Stadttheaters. Zum Abschluss würde dann noch ein mir unbekannter Künstler als Alleinunterhalter auftreten und zum Tanz bitten. Aber das erst nach dem Essen. "Was darf ich ihnen als  Aperitif bringen?", fragte der junge Kellner auf deutsch. Wahrscheinlich hatte ihm unsere Tischnummer und die dazugehörige Reservierung verraten, daß wir aus Deutschland kommen. "Für mich bitte einen Martini.", sagte ich. "Für bitte auch.", legte Michele nach. "Und ich wäre gerührt, wenn der geile Kellner mir danach noch einen schütteln würde.", sagte Michele zu mir, als der Kellner sich entfernt hatte. Er spielte wohl auf die James Bond Filme an, in der Agent immer gefragt wurde, ob er den Martini lieber geschüttelt oder gerührt haben möchte. Ich grinste leise vor mich hin. Kurz darauf kam unsere Bestellung und etwas später wurde die Suppe gereicht. Zwei Kellner kamen und gossen langsam eine klare Bouillon in die Teller, in die sie Sekunden vorher eine Variation vo gedünstetem Gemüsestreifen gelegt hatten. Wortlos löffelten wir unsere Suppe und ich schaute mich dabei etwas um. Der Saal war gut gefüllt, vielleicht hundert Gäste waren anwesend und klapperten jetzt gleichzeitig mit ihren Löffeln in den Tellern. Es war ein gemischtes Publikum. Ältere, aber auch einige junge Leute waren erschienen, saßen an vielen Zweier- und Vierertischen. Fast vor uns, war eine große Bühne und uns trennte nur noch eine größere Tanzfläche davon. Auf der Bühne hatte mittlerweile die Folkloregruppe angefangen böhmische Weisen vorzutragen. Drei Frauen in bunter Tracht, ein Akkordeonspieler und ein Gitarrist, waren zu sehen. "Waren die Herrschaften zufrieden.?", fragte der junge Kellner und entfernte die Suppenteller. Ein anderer Kellner kam hinzu und meinte: "Als Hauptgang würden wir anbieten, gebackene Froschschenkel an gedünsteten Spargelspitzen und frittierten Kartoffelbällchen. Was wünschen die Herren als Getränk dazu? Wir hätten Weißwein aus der Region, oder........." Haben Sie Champagner? Ich denke, heute ist ein so schöner Anlass, um uns eine Flasche Champagner zu gönnen. Außerdem passt der auch zum Hauptgang.", unterbrach ich den Kellner und schaute dann kurz zu Michele. Er war etwas erstaunt, nickte aber zustimmend. "Sehr wohl, die Herren. Dann eine Flasche Champagner.", sagte der Kellner, deutete eine Verbeugung an und entfernte sich. "Bist du verrückt? Weißt du Schatz, was das kostet?", Michele griff über den Tisch hinweg meine Hand und schaute mich verblüfft an. "Weißt du was, mein Liebling? Das ist mir heute so egal! Du hattest mir heute Vormittag einiges gesagt, was sehr stark mein Herz berührt hatte. Ich denke, jetzt bin ich auch richtig in dich verliebt, und das ist ein Grund für mich, diesen Abend mit dir zu genießen. Da ist mir das auch scheißegal, wieviel es kostet.", sagte ich, lächelte meinen Liebling an und küsste zärtlich seine Hand, die ich zwischen meinen beiden Händen hielt. Doch in meinem Kopf ratterte es. 'Da wird wohl eine etwas größere Summe auf mich zukommen, die auf der nächsten Kreditkartenabrechnung steht." Michele lächelte zurück und wischte sich mit seiner anderen Hand eine Träne ab, die über seine Wange lief. Inzwischen hatte die Folkloregruppe aufgehört und machte Platz für zwei Balletttänzer. Natürlich tanzten der Typ und eine Ballerina zu Tschaikowsky's Musik aus Schwanensee. Mir fiel auf, daß der Tänzer, der gerade die Frau hoch hob, gar kein Suspensorium unter der hautengen Strumpfhose trug. Man konnte deutlich seinen Schwanz und die Eier erkennen, die sich unter dem weißen Stoff abzeichneten. Nun drehte sich der Tänzer auch noch um und meine Augen wurden größer. Die Konturen von wunderbarem Knackarsch, kamen in mein Blickfeld. "Starr doch nicht so hin!", meinte Michele, obwohl er selbst gespannt auf das tanzende Paar schaute, besser gesagt, auf den Tänzer, der soeben die Ballerina wieder auf den Boden brachte und sich dabei etwas bückte. "Passt scho. Ich könnte mir gut vorstellen, wie du so gekleidet vor mir...........Grrrrrr.", sagte ich wohl etwas zu laut. Denn vom Nachbartisch kam ein "Pssssst!", gefolgt von einigen Worten in tschechischer Sprache. "Sorry.", sagte ich und schaute dabei zum Absender dieser Worte. Ein älterer Mann in Begleitung seiner Frau, nickte kurz, legte aber zur Sicherheit noch seinen Finger auf seinen Mund. "Du meinst, ich sollte auch mal in engen Strumpfhose vor dir tanzen? Vielleicht kaufe ich mir ja mal so'n Teil. Und wenn's extra nur für dich wäre, mein Schatz.", flüsterte mir zu und legte sich seine Serviette auf den Schoß. Der Kellner kam und stellte den Hauptgang vor unsere Nase. Ein weiterer Kellner brachte den gewünschten Champagner und öffnete fast lautlos die Flasche. Gekonnt zelebrierten er das Einschenken des prickelnden Getränks. "Wir wünschen einen guten Appetit und zum Wohlsein.", sagten beide Kellner und verließen unseren Tisch. Auch das Tanzpaar hat mittlerweile die Bühne verlassen und der Hauspianist spielte Werke von Mozart, Brahms und Schubert auf seinem Klavier. "Na dann guten Appetit, mein Liebling.", meinte ich leise und probierte zuerst die Froschschenkel. Ich beobachte kauend mein Gegenüber. Michele starrte auf das Essen. Er was sehr übersichtlich , wie man so schön sagt. Zwei etwas zu klein geratene Froschschenkel, daneben drei Kroketten und fünf mickrige Spitzen. Die Sauce Hollandaise wurde in einer Sauciere extra gereicht. "Ist irgendwas mit Ihrem Essen?", fragte der junge Kellner, der zufällig vorbei kam. "Nee, alles gut. Ist nur etwas lieblos angerichtet.", antwortete Michele. Dann nahm er sein Besteck und sortierte die Komponenten neu. Rückte die Froschschenkel so, daß er die Kroketten dazwischen legen konnte und drapierte da drum die Spargelspitzen. Dann griff er zur Sauciere und legte eine zarte Spur von der Sauce Hollandaise darüber. "Fertig!", gab mein Freund von sich. "Wie meinen, der Herr?", fragte der Kellner, der staunend dem Treiben zuschaute. Michele wies auf das Ergebnis seiner Sortiererei und sagte: "Die Schenkel müssen weiter auseinander!"

 

Ende

[Th****]

Ihr hattet einen schönen Abend und ein ausgefallenes Essen mit den Darbietungen und ja bei einem sooooooooooooo schönen Abend mit seinem Schatz da sollte man wirklich nicht auf das Geld schauen sondern den Abend genießen und wie ich schon geschrieben hatte deine Gefühle für Michele können sich noch voll entwickeln und entfalten 😏🤗
Jetzt weiß ich auch woher der Titel von der Geschichte kommt man kann es fast bildlich sehen👀 wie er daß essen auf dem Teller anrichtet und wie es aussieht und auf was es anspielen könnte 🙄😉 dann bleibt mir nur euch noch einen schönen Abend und eine gute Nacht zu wünschen danke für die schöne Geschichte 🤗🤗