Coming out im Job – kannst du dir das vorstellen? Oder hast du Angst davor? Wir verraten dir, wie du damit umgehen kannst und was in Firmen wirklich Sache ist, wenn es um die LGBT-Szene geht.

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LGBT-Community hat Angst vor dem Outing im Job

Es wäre anzunehmen, dass die Arbeitswelt sich mittlerweile offener gegenüber den unterschiedlichen sexuellen Orientierungen zeigt. Doch oftmals ist genau das nicht der Fall. Leider gibt es immer noch genügend LGBTIQ-Menschen, die sich bis heute nicht zutrauen, im Job offen mit ihrer Identität umzugehen. Dabei sollte es 2022 vollkommen normal sein, schwul zu sein.

Die Gründe für das fehlende Outing im Job sind Angst und Bedenken vor Diskriminierungen und Mobbing. Bis heute leiden sehr viele Menschen unter den Folgen solcher Attacken, welche sich körperliche und seelisch auswirken können. Eine Studie der DIW Berlin und der Universität Bielefeld zur Gesundheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans*-, queer und Inter*-Menschen (LGBTQI*) aus dem Jahr 2021 hat herausgefunden, dass Depressionen und auch Burnout dreimal häufiger bei LGBTI-Personen diagnostiziert wurden. Doch ist das Outing im Job wirklich so gravierend?

Coming out im Job – warum es so wichtig ist

Das Coming out im Job ist enorm wichtig, denn es zehrt an deinen Nerven und an deinen Kräften, wenn du jemand sein musst, der du nicht bist. Die Folgen sind Unzufriedenheit und Depressionen, die sich auch auf das Arbeitsumfeld beziehen können. Deine Leistungsfähigkeit im Job hängt unter anderem mit deiner Zufriedenheit zusammen. Da du dich auf der Arbeit jedoch nicht authentisch zeigen kannst, sinkt diese Arbeitszufriedenheit und damit auch die Leistungsbereitschaft.

Ein Coming out wäre für dich und das Unternehmen enorm wichtig, denn welche Firma möchte nicht gerne zufriedene und leistungsstarke Mitarbeiter. Für Unternehmen wäre es also enorm bedeutsam "gay-friendly" aufzutreten.

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Coming out im Job – wie reagiert das Umfeld

Bist du schwul, dann ist das keine Schande und auch kein Verbrechen. Jeder darf das sein, was er möchte. Auch im Job! Leider gibt es jedoch einen Fakt, der dich vermutlich von deinem Coming out abhält. Und das sind die dummen Kommentare, die es in vielen Unternehmen bis heute gibt. Nicht unbedingt aus der Führungsebene, aber von dem direkten Umfeld.

Möchtest du das Coming out im Job unbedingt, dann kannst du auf dein Umfeld unter anderem so reagieren:

  1. Lass dich von den Menschen, die dich auf der Arbeit nicht respektieren, nicht kleinmachen. Vertritt deine Meinung und vermittele ihnen Selbstbewusstsein. Du bist genau so viel wert wie alle anderen. Kommt es wirklich zur Diskriminierung oder zum Mobbing, kannst du dich an deine Geschäftsstelle wenden. Solltest du von dort keine Unterstützung erhalten, sind in Deutschland Mobbing-Hotlines vorhanden.
     
  2. Der erste Punkt beschreibt natürlich ein Szenario, welches sich keiner wünscht. Denn es kann auch ganz anders laufen. Es gibt viele Unternehmen, die sich offen gegenüber der LGBT-Szene zeigen. Dein Coming out im Job kann sich also auch positiv auswirken.

Für deinen Wunsch, dich selber zu outen, kannst du den 11.10.2022 nutzen. Dieser Tag ist der offizielle Coming out Day. Es wird aufgerufen, an diesem Tag zu seiner sexuellen Identität zu stehen.


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17 Kommentare

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a2****
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Bi-Scorpio

Geschrieben

vor 8 Stunden, schrieb Robert-2640:

Da hat sich ein Gang zum Arbeitsgericht aber gelohnt oder?

Ja 

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Tamidevotion

Geschrieben

Na ja mein coming out passiert in der Regel bin Anfang an spätestens nach meiner Namensänderung und das ich Bi wissen die meisten, spätestens seit ich was mit nen Kollegen hatte der auch mein Chefarzt war 🙈🙈🙈

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Mi****

Geschrieben

Übrigens steht heute in vielen Stellenausschreibungen zu Geschlecht: m/w/div. Ich denke das grössere Handicap in deinem Falle sind die 6 Jahre der Nichtbeschäftigung.

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Ro****

Geschrieben

vor 2 Stunden, schrieb Bi-Scorpio:

Das ist hier die Frage: Ich bin Buchhalter von Beruf und immer noch auf Stellensuche. Hand den Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis von 2005 bis 2008 gemacht. Soll ich mich bereits im Lebenslauf als Bisexuell outen, damit ich doch noch eine Anstellung mit 62 Jahren kriege. Anfangs März 2016 verlor ich den Job, weil sie mir auf die Schliche kam, dass ich bisexuell bin und auf dubiosen Seiten unterwegs war. Etc.

Da hat sich ein Gang zum Arbeitsgericht aber gelohnt oder?

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Ma****

Geschrieben

vor 14 Minuten, schrieb Bi-Scorpio:

Das ist hier die Frage: Ich bin Buchhalter von Beruf und immer noch auf Stellensuche. Hand den Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis von 2005 bis 2008 gemacht. Soll ich mich bereits im Lebenslauf als Bisexuell outen, damit ich doch noch eine Anstellung mit 62 Jahren kriege. Anfangs März 2016 verlor ich den Job, weil sie mir auf die Schliche kam, dass ich bisexuell bin und auf dubiosen Seiten unterwegs war. Etc.

Du musst dich absolut nicht outen oder es bei der Bewerbung angeben. Und auf welchem Seiten du unterwegs bist ist auch absolut egal für deinen Arbeitgeber, solang du das nicht wärend deiner Arbeitszeit machst. 

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Bi-Scorpio

Geschrieben

Das ist hier die Frage: Ich bin Buchhalter von Beruf und immer noch auf Stellensuche. Hand den Fachmann im Finanz- und Rechnungswesen mit eidg. Fachausweis von 2005 bis 2008 gemacht. Soll ich mich bereits im Lebenslauf als Bisexuell outen, damit ich doch noch eine Anstellung mit 62 Jahren kriege. Anfangs März 2016 verlor ich den Job, weil sie mir auf die Schliche kam, dass ich bisexuell bin und auf dubiosen Seiten unterwegs war. Etc.

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Li****

Geschrieben

Es kommt sicher auch auf den Beruf oder das Arbeitsumfeld an. Nicht überall herrscht dabei Toleranz.

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Timo-Glatze533

Geschrieben

Arbeit und Freizeit ist bei mir getrennt. In meiner Freizeit bin ich schwul auf der Arbeit geht das niemanden was an, und selbst zum Feierabend unter der Gemeinschafts Dusche und Umkleide Raum kann ich eine Erektion zurück halten und blickkontakt in Augenhöhe halten.

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Sen1

Geschrieben

In der Firma unter den Kollegen würde ich es mir nie trauen. Ist so ja schon sehr schwer. Habe es schon immer geheim gehalten.

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paddel71

Geschrieben

Es ist ein Job, was ich privat mache, ist meine meine Sache!

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Ph****

Geschrieben

vor 24 Minuten, schrieb Robert-2640:

Warum sollte man im Geschäft damit hausieren gehen?
Was ich in meiner Freizeit mache geht meinen Arbeitgeber einen Dreck an

 

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Ro****

Geschrieben

Warum sollte man im Geschäft damit hausieren gehen?
Was ich in meiner Freizeit mache geht meinen Arbeitgeber einen Dreck an

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La****

Geschrieben

@ Bachelor : Das war bei mir genauso.

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Geschrieben

Ist Coming out heute noch so ein Thema? Ich habe auf der Arbeit im Smalltalk einfach direkt von meinem Mann/Partner gesprochen. Hab sowieso nie verstanden, warum ich als schwuler Mann meine Sexualität erklären sollte

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Pe****

Geschrieben

Ich habe gearbeitet in einer Werkstatt mit Behinderten Männer und Frauen.

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Mi****

Geschrieben

Ich bin im Altenheim tätig, für mich war es wichtig das meine Chefin weiß das ich auf Männer stehe. Sie hatte kein Problem damit, im Gegenteil es gab noch einen Kollegen der auch schwul war und meine anderen Kollegen und Kolleginnen hatten damit auch kein Problem damit.

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chkchkchk

Geschrieben

Ich kann mir vorstellen, dass das für viele nicht so einfach ist. Ich arbeite zum Glück in einem sehr aufgeschlossenen Unternehmen, wo es überhaupt keine Probleme mit dem Thema gibt. Mehr noch, ich glaube sogar homosexuelle und quere Menschen sind in meiner Firma fast in der Überzahl 😏

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