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Kindesmissbrauch ! Haben wir dazu nichts


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

vermutlich haben wir alle recht
doch ums recht haben geht es nicht
es geht um zu frühe erfahrungen mit sexueller gewalt und deren folgen
wie verheerend die folgen sein können ist in ottokars beiträgen deutlich und sehr erschreckend zu lesen
meinungen sind oft tagesformabhängig und meistens fehlen die entsprechenden infos (s.a. den sehr sinnvollen beitrag von minotaurus dazu)
mich interessieren eure erfahrungen eure ganz persönlichen erfahrungen mit viel zu früher sexuellen gewalt und wie euch das geprägt hat bzw was für lösungen ihr zu einem evtl. trauma finden konntet.
@celsius61 du kommst mir wie eine meinungschleuder vor
doch schreibst du viel und sagst sehr wenig
ich kann es nicht herausbekommen
es bleiben allgemeinplätze für mich
mir fehlt da dein persönlicher bezug


Geschrieben

Guten Tag,

habe mir nun die ganzen Beiträge mehrfach durchgelesen und komme zu keiner klaren Erkenntnis.

Ich war auf mehreren Internaten und habe dort sehr wohl Gewalt kennengelernt. Es waren aber nicht immer Lehrer oder sonstige ältere Personen - oft genug warens Schulkameraden die eine oder zwei Jahrgangsstufen über mir standen. Die haben sich für den Abend immer ganz gezielt Jungs ausgesucht - und es wurde mit erschreckender Gewalt durchgezogen.
Persönliche Befindlichkeiten, gar Hilfe für die erlittene Gewalt wurden weder gewährt noch angeboten. Und erst recht nicht beachtet - so gut wie jeder ist in den Strudel der Gewalt reingeglitten und hat sich durchaus auch selbst aktiv an der Demütigung anderer Schüler beteiligt. Irgendwann hast Du dich daran gewöhnt gehabt: es war eben einfach und easy sich einen kleinen Jungen für ne vergnügliche Nacht zu schnappen - und wenn er geweint hat wurdest Du noch heftiger und bist mit mehr Gewalt vorgegangen.
Ich kann heute noch nicht sagen wie ich dazu stehe - es war eine teilweise sehr schlimme aber auch durchaus lustvolle Zeit - bewege mich in der Ambivalenz meiner Gefühle.

Was wir alle überhaupt nicht ab konnten: das waren Lehrer, Dozenten und Praktikanten die sich entschieden gegen unseren Willen das genommen haben was wir ihnen auf keinen Fall bieten wollten. Und da gibts mehr als genug Beispiele - ich werde mich hüten und über diese Dinge in aller Öffentlichkeit sprechen. Besonders eklig wirds wenn durch entsprechende Publikationen von den "Verdiensten" der betreffenden Person berichtet wird - heute noch habe ich Probleme wenn über diese Personen im Rahmen von Zeitungsberichten ("Verabschiedung in den Ruhestand, wohlverdient und mit Lob keineswegs gegeizt wird") geschrieben wird. Es dauert später Tage, manchmal sogar Wochen bis ich mich wieder beruhigen kann und die Beruhigung erfolgt mit erheblichem Wein/Cognac Konsum - oft bis zur (gewollten) Besinnungslosigkeit!

Mit der Zeit entwickelt so ein Mensch Verhaltensweisen die auf aussenstehende Personen befremdlich wirken, "man" wird quasi in die Rolle des Exzentrikers ("wuider hund") gedrängt.
Nun - auch damit läßt sich vortrefflich leben - aber tief innerlich ist es sehr, außerordentlich leer und einsam geworden. Hilfreich wird dann eine Zeitschaltuhr die stets dafür sorgt das bei Eintreffen im Haus ein Radio oder sonst eine Stimme zu hören ist - gerade wenn man recht zurückgezogen und alleine lebend ist.
SEHR schwieriges Thema, unendlich vielschichtig und bestürzend, bedrückend und zugleich auch wiederrum (selbst im Nachhinein betrachend!) durchaus lustvoll. Ich habs damals genossen sich im Kreis von anderen Kameraden sexuell auf besondere Art ausprobieren zu können. Auch als Opfer hab ich durchaus Lust dabei empfunden - die Grenze zwischen Noch Lust empfindend - nee, damit will ich nix weiter zu tun haben war und ist fliessend, sehr schwer und für nicht Betroffene so gut wie unverständlich nachvollziehbar.

Wirklich eklig waren immer die älteren Typen, noch heute hab ich kein unbefangenes Verhältnis zu älteren Männern wenn sie von mir Sex haben wollen. Mindestens gleichaltrig oder etwas jünger sollten sie sein - aber das hängt eben auch von den Grundbedingungen die solch einer Zusammenkunft basierend sind ab.

...nur ein paar Gedanken von einer betroffenen Person....


Geschrieben

@celsius61 na da kann ich schon sehr viel mehr mit anfangen
ich gebe ungern ratschläge (können auch ne art von schlägen sein) doch versteck dich nicht




ich brauch ne weile, bis ich vertrauen aufbauen kann, bin vielleicht auch noch zu verletzt um mich öffentlich zu äußern.



da sagst du was von dir und das kann ich auch voll und ganz nachvollziehen

@ bulborum

Danke für deinen mutigen und offenen und wirklich ehrlichen wie differenzierten beitrag. ich kann da soviel nachvollziehen
am meisten den teil wo du von der zeituhr schreibst
wenn ich aus dem haus gehe mache ich licht an und lass musik laufen, damit ich wieder reinkommen kann
auch deine wut kenne ich nur all zu gut!!! wenn ich wiedermal diese bigotterie (bigoterie=scheinheiligkeit usw.) mitbekomme
dann brauche auch oft sehr lange um mich von berichten dieser art zu erholen
mir hilft dann wildes trommeln dröhnend laute musik und wenn das nicht hilft, kiffe ich mir den verstand weg und bin froh wenn endlich die tränen kommen und ich dann heulen kann wie ein schlosshund

danke auch das du das thema hier endlich wieder dahin bringst wo es ja ursprünglich begonnen hat
wir haben ja jetzt schon pns ausgetauscht so dass ich jetzt mal nicht mehr zu deinem beitrag schreibe

@all

ich fasse mal zusammen was der thread für mich bisher gebracht hat

als betroffener betreibe ich seit ca 8 jahren eine art aufklärungsarbeit zum thema im internet
mir geht es immer darum den austausch über die folgen im gang zu halten weil es mir immer hilft von anderen zu erfahren wie sie damit umgehen

erschrocken einerseits stelle ich fest wievielen männern es hier ähnlich wie mir ergangen ist
erfreut anderseits stelle ich hier aber deutlich mehr mut fest dazu auch mal was zu schreiben und sich da als opfer dieser gewalt zu äußern
hut ab jungs und da meine ich alle hier mit

denn in der hetenszene tun sich grade die jungs da deutlich schwerer mit
außer einigen rühmlichen ausnahmen die dann aber auch schon sehr politisch tätig werden (z.B Ingo Fock aus Göttingen)
und!! ihr habt alle zusammen auch einen aspekt von sexueller gewalt mehr ins licht gerückt der meines erachtens viel zu wenig beachtung findet. nämlich die sexualisierte gewalt unter kindern und jugendlichen selbst
ich finde das ist ein enorm wichtiges thema
was doch eigentlich auch mehr gesellschafte aufarbeitung verträgt
klar ist es schwierig sich hier nun durch die einzelnen beiträge zu "kämpfen"
ich finde nur es lohnt sich
und es so enorm wichtig das wir alle im gespräch bleiben
danke euch


Geschrieben

Nun - es war sicherlich schon früher ein Thema das Gewalt innerhalb einer jugendlichen Gruppe eskaliert ist. Teilweise wurden in Internaten sogenannten Aufnahmerituale durchgeführt für Neulinge - die nur bei Bestehen voll und ganz in die Gemeinschaft aufgenommen worden sind.
Dabei ist es durchaus üblich das Gewalt mit hineinbezogen wird, manchesmal endete es damit das der Neuling von jedem anderen Jungen im festgebundenen Zustand vergewaltigt worden ist. Und es wurde nie groß drüber gesprochen, oft wartete der Neuzugang darauf sich selbst an einem weiteren Neuling "versuchen" zu können/dürfen.
Durch so Verhaltensweisen ist eine Spirale der Gewalt entstanden, gerade in so einem Klima können dann auch gewollte und sehr heftige Erfahrungen auf die Tagesordnung kommen.

Ich kann nur von Internatserfahrungen sprechen, es mag durchaus sein das an öffentlichen Schulen die Schwelle für solche Sachen deutlich höher liegen mag. Nur - im Internat lebt man 24 Stunden Tür an Tür, der allgemeine Umgang ist wesentlich intimer (bitte jetzt ohne gleich mit wirklicher Intimität verwechseln!), es fehlen die in öffentlich Schulen üblichen privaten Rückzugsräume (vulgo eigenes Zimmer zuhause etc.)
Allein aufgrund von gemeinsamen Waschräumen lag im Alter von 13/14 ständig ne latente Sexualität im Raum. Was wurde der Kamerad bewundert dem schon die ersten Schamhaare gesprießt waren - WOW dachte jeder und einige zeigten darauf mehr als deutliche Reaktionen von persönlichem Gefallen (sie begannen im Intimbereich anzuschwellen). Und in so einer Atmosphäre wird der Samenüberdruck oft heftig - bis eben durch gegenseitiges Anstecken per Wichsen und anderen Sachen Erleichterung geschafft wird.
Von da ist es nur ein ganz kleiner Spalt bis Gewalt mit ins Spiel rein kommt, es gibt eben immer Jungs die auf ne heftigere Tour abfahren und andere beim Wichsen auffordern noch "härter" ranzugehen. Und irgendwann will der Junge ders gern wirklich hart mag - sich sowas nahezu jeden Abend gönnen können. Ob sein Gegenüber dazu auch wirklich bereit ist - bleibt im Taumel der Gefühle völlig aussen vor.
Hab immer den Eindruck gehabt das sich die Sachen gegenseitig hochgeschaukelt haben, und gerade deshalb sehe ich durchaus auch lustvolle Erfahrungen in einer Orgie von gewaltsamer Sexualität. Vielleicht können wir Opfer nur noch sehr schwer die ganz normal üblichen Sexualnormen als lustvoll empfinden - aber hier stellt sich die Frage was denn nun allegmeinverbindlich als "normal" angesehen werden soll. Bestimmt das die kath. Kirche, der Staat, die Gesellschaft in der ich mich bewege? Wird durch eine zunehmende Sexualisierung in aller Öffentlichkeeit (ich denk hier mal an die unsäglichen Privatsender mit geistlosen Diskussionssendungen am Nachmittag usw.) das Wertgefüge nicht so verändert das Heranwachsende gar keine Vorbilder mehr haben können?
Es scheint so "üblich" geworden zu sein das bestimmte Gewaltpraktiken einfach zum Sex dazugehören - egal ob zwischen Jungs/Jungs; Mädels/Jungs oder Mädels/Mädels praktiziert. So zumindest wenn ich verschiedene einschlägige Videos auf den Socialwebsites angucke.

Allein - für die Opfer bleibt nur recht wenig über, verschiedene Berater haben sich schon vor Jahren dahingehend geäußert "das es Ihnen wohl Spass gemacht hat, sie sind ja schwul und dadurch SO Sachen eben gewöhnt" - so hats mir vor knapp 10 Jahren ein Vorzeigepsychologe gesagt als ich bei ihm um Hilfe nachgesucht hab. Ist offenbar ein erheblicher Mißstand entwickelt, Jungs/Männer sind im allgemeinen Tenor leider völlig an den Rand gedrängt worden.

All the Best


Geschrieben

In der Tat kann Ottokars Drang fürchterlich nerven, seine (wirkliche oder erfundene?) Vita in zahlreichen Threads und Gruppen breitzutreten. Was er damit bezwecken will, bleibt unerfindlich, zumal das Kunterbunt seiner Darstellungsweise wenig geeignet ist, das eigentliche Anliegen - sofern es überhaupt eines gibt - herauszufiltern. Weil überhaupt nicht klar ist, weshalb Ottokar wieder und wieder seine merkwürdigen Erzählungen über sein (angeblich?) eigenes Sexualleben als Kind publiziert, sind amateurpsychologische Deutungen oder gar amateurpsychiatrische Zuweisungen seiner Persönlichkeitsstruktur nicht sonderlich hilfreich.

Es kann sich, muss aber nicht, bei Ottokar um eine neurotisch, ja gar zwangsneurotisch gestörte Persönlichkeit handeln. Eine Ferndiagnose hier anzustellen anhand von Ottokars kruden Texten, das wäre sicherlich fahrlässige Sterndeuterei. Auch ist die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, es käme Ottokar darauf an, den virtuellen Raum zu nutzen, um mit drastischen Schilderungen -seien sie wahr oder unwahr - Wogen der Empörung auszulösen, wobei sich dann Ottokar ins Fäustchen lacht.

Das ist die eine Seite der hier völlig aus dem Gleis laufenden Diskussion. Die andere Seite hingegen geht aber auch in die Irre. Denn schon der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, hat in seinen "Drei Studien zur Sexualtheorie" (1904-1905) aufgezeigt, dass es sich bei sexuellen Handlungen von Kindern (Stichwort: Doktorspiel) keineswegs nur um Neugier handle. Weitergehende Untersuchungen von Abraham, Melanie Klein, René Spitz und anderen belegen die von Freud postulierten Annahmen, die heute zum Grundwissen der Kinderpsychologie gehören. Wie sehr sich das zumeist gegen die Erwachsenenwelt streng abgeschirmte theoretische und auch praktische Sexualinteresse von Kindern manifestiert, zeigte der Sexualforscher Ernest Borneman auf in seinem dreibändigen Standardwerk "Studien zur Befreiung des Kindes". In dem fachwissenschaftlich außerordentlich gut dokumentierten Werk sind hunderte von "verbotenen" Liedern, Reimen, Versen und Rätseln aus der Umwelt des Kindes gesammelt, klassifiziert und einzelnen Sexualbereichen zugeordnet. Dass es sich bei vielen dieser Texte aus dem deutschsprachigen Raum keineswegs um Neubildungen handelt, sondern teilweise um Abwandlungen jahrhundertealter, erotischer Volkslieder ,hat die Musikwissenschaft inzwischen auch eruiert und dabei Erstaunliches zutage gefördert., wie z.B. die Orgelintavolaturen obszöner Lieder im 16. Jahrhhundert.

Weder Ottokars provokativ-plumpe Verallgemeinerungen, geschweige denn seine derben Texte, noch längst überholte Thesen von der vorgeblichen Asexualität der Kinder dienen der angemessenen Sachlichkeit, mit der das Thema dieses Threads zu behandeln wäre.

Grundlegendes zum Thema: Hans Peter Duerr, "Obszönität und Gewalt" - Der Mythos vom Zivilisationsprozess, Band 3,
Frankfurt/Main 1993, ISBN 3-518-40488-1


Geschrieben

Als Ergänzung zu den Beiträgen von "bulborum":

Eigentlich unnütz zu sagen, dass Dichter auch Menschen sind, die in ihren frühen Tagen dieselben Erfahrungen gemacht haben wie die meisten männlichen Jugendlichen. Ungewöhnlicher hingegen ist, dass so ein Jüngling sich in einem Brief an seinen innig geliebten Freund in etwas vorwurfsvollem Ton dazu äußert. Zunächst einmal ein Auszug aus dem 1776 geschriebenen Brief (Originalorthographie beibehalten):

"Denkst Du auch noch an das, wie wir einst unter vielen an Gegels Bette standen, wie Du mich batest mich mit Dir zu meßen (p. parentheses muß ich auch noch sagen, daß mir auch das mißfiel, Du sahst ja, mußtest sehen, mit wie viel Schmerz und Zwang und Ungern ich Dir willfuhr, denn eben damahls war mir von Hauß etwas zugestoßen, und hast schon offt mir dise Mühe gemacht, ohne Nothwendigkeit) also sagt ich, ich maß mich mit Dir, und da gabst Du Dein Erstaunen vor den Ohren einiger mit bösem Lächeln also zu erkennen: Er wächst an Körper und Geist! (und in dem Du Dich zu mir wandest) Ein ganzer Kerl! - - oh sahst Du auch wie ich danahls erröthete sahst Du nichts mehr? Da Du mich hinstelltest meine Eigenliebe vor allen auszuhöhnen."

Nein, hübsch war dieser Jüngling nicht, der da seinem Freund Georg Friedrich Scharffenstein an der Hohen Karlsschule in Stuttgart den Brief geschrieben hatte. Spitznasig, rothaarig und mit quäkender Stimme ausgestattet, hatte der Schüler gewiss keine Bewunderer von körperlicher Schönheit. Es war etwas anderes, das dennoch die Mitschüler ungemein faszinierte an diesem Jungen, nämlich die unglaubliche rhetorische Gewandtheit, die überschäumende Wortfülle, die Leidenschaftlichkeit, mit der er seine eigenen Gedichte vortrug. Dass nun aus diesem, im doppelten Wortsinne, Feuerkopf einst einer der größten Dichter deutscher Zunge werden würde, das konnten seine Schulkameraden kaum ahnen. Und ebenso wenig, dass dieser heftig schwäbisch deklamierende Jüngling Friedrich Schiller später mit dem "Don Carlos" das Hohelied männlicher Freundschaft auf die Theaterbühne bringen würde.


Geschrieben

Hallo liebe leute im Forum!!!!

Ja ich wurde selber fahst mal vergewaltigt worden nur glück das ich da schon 20j alt war und mich sehr gut wären konnte gegen diesen typen.
Das war damals der vater von einem freund, wollte damals über nachten naja den rest könnt ihr euch ja denken. Einige monate später habe ich raus gefunden das der typ meinen kumpel seit dem 9lebensjahr sexuell mistbraucht hat. Ich wollte mit dem Kumpel zur Polizei gehen aber mein Kumpel wollte das ncht dann bin ich alleine hin gegenagen und habe es dort geschildert die ploizei sagte nur haben sie beweise. somit konnte ich leider nichts machen bei der polizei. wegen mir wollte ich ihn nicht anzegen weil ch habe mich anders gerecht.
ich muss euch echt sagen das unserre gesetze hier in deutschland einfach zu lasch sind.
Wür müssen es ändern und Kinderschänder besser und härter bestrafen .


Geschrieben

Es steht zu vermuten, dass bei einer ganzen Reihe jetzt in der Öffentlichkeit auftauchender Behauptungen über selbst erlebten Kindesmissbrauch auch nachträgliche Falschinformationen eine Rolle spielen. Seit erstmals die US-Psychologin Elizabeth Loftus ihre Untersuchungsergebnisse vorlegte, werden diese Erkenntnisse auch allmählich bei Strafprozessen berücksichtigt , vor allem bei Anklagen wegen mutmaßlicher Sexualdelikte.
In ihren berühmten Studien konnte Elizabeth Loftus mit verschiedenen Kollegen/innen zeigen, dass Erinnerungen an ein wahrgenommenes Ereignis durch die Darbietung nachträglicher Falschinformationen – z.B. in der Form subtiler Unterstellungen unwahrer Begebenheiten oder fehlerhafter Schilderungen des Ereignisses – beeinflusst werden kann (z.B. Loftus, 1979; Loftus, Miller & Burns, 1978; vgl. Echterhoff, 2001b; Erdfelder, 2001). Dieser Falschinformationseffekt lässt sich mühelos durch die Begriffe des Source Monitoring-Ansatzes beschreiben (Ayers & Reder, 1998; Johnson et al., 1993; Lindsay, 1990, 1994; Lindsay & Johnson, 1989): Versuchspersonen machen falsche Angaben zum Zielereignis, wenn sie einem reaktivierten Gedächtnisinhalt, der lediglich den nachträglichen Falschinformationen entstammt, die falsche Quelle (nämlich das Zielereignis) zuordnen.

Eine fachlich solide, aber nicht immer leicht zu lesende Zusammenfassung über den neuesten Forschungsstand auf dem Gebiet der nachträglichen Falschinformation bietet dieser Link der Uni Köln
http://www.psych-methoden.uni-koeln.de/forschung/dfg-hu372/hintergrundlang.htm


Geschrieben

ok versuche ich noch einmal hier was deutlich zu machen
doch zunächst mal vielen dank lieber Minotaurus für deine Infos tragen sie doch dazu bei differenzierter an das Thema heran gehen zu können
gliedere ich das thema mal ganz naiv und möglichst unwissenschaftlich auf

da ist der bereich der prävention;
also was können wir tun um kindern mehr aufmerksamkeit und beachtung zu geben
damit sie erst gar nicht in die situation geraten sexueller oder sexualisierter gewalt zu begegnen
Aus dem Buch "Auch Indianer kennen Schmerz. Sexuelle Gewalt gegen Jungen. (Taschenbuch)
von Dirk Bange (Autor), Ursula Enders (Autor) " zitiere ich jetzt sinngemäß Frau Enders: Jedes Kind das Opfer einer solchen Gewalt wurde, ist zunächst Opfer von Verwahrlosung geworden.
Eine These dieser Frau, über die es sich lohnt nach zu denken
es gibt sinnvolle Aktivitäten zur Prävention
meine persönliche meinung dazu ist. dass wir uns und unsre kinder zwar schützen können, doch nicht in eine übertriebene hysterie verfallen sollten. weil zu viel schutzbedürniss auch wieder sehr lebensfeindlich sein kann

der nächste punkt ist
wieviel möglichkeiten haben kinder auf eine evtl. notlage in die sie geraten sind aufmerksam zu machen
es gibt da den spruch; ein kind muß mindestens sieben mal um hilfe rufen, ehe ihm geholfen wird
und dieser bezieht sich auf statistiken (wobei ich statistiken gegenüber immer sehr skeptisch bleibe
auch da zitiere ich aus oben genannten buch Frau Enders

zwei mädchen gehen durch einen park und begegnen dort einem exhibitionisten
das eine mädchen hat die möglichkeit zu hause ganz einfach davon zu berichten
das andere weiß es würde prügel bekommen
Ursula Enders führt dieses beispiel an um deutlich zu machen an welcher stelle für ein kind ein trauma beginnen kann
der anlass ist vergleichsweise gering
doch das zweite mädchen in dem beispiel frisst evtl. etwas in sich hinein entwickelt schuldgefühle usw. und wird anfälliger für weitere übergriffe

es geht mir um die frage, ob wirklich wir aufmerksamkeit für unsere kinder haben und uns klar ist was für kinder wichtig ist, oder ob wir das einem wildwuchs überlassen und hoffen das unsere kinder damit schon irgendwie klar kommen
klar werden sie damit irgendwie fertig(ich bin da ein sehr gutes beispiel, ich finde ich bin ein prachtkerl)

alles was täter betrifft interessiert mich nicht
da verschliesse ich mich
im endeffekt interessiert mich nicht was mit ihnen geschieht ob oder wie sie bestraft werden
was ihre beweggründe sind usw. das ist borniert, das weiß ich, ich stecke da den kopf in den sand
täter beobachte ich nur dann wenn ich in der lage bin ganz real ein kind vor ihm zu schützen

das mir allerwichtigste sind die folgen nicht nur bei diesem thema
ja mit schmatzendem behagen verfolgen wir die meldungen in den medien
und das wars dann
dass schreckliche dinge menschen zustoßen können wissen wir alle
dass wir da oft einfach gar nichts verhindern können wissen wir auch

was mich beschäftigt ist die tatsache, das menschen die unschuldig opfer von verbrechen wurden
machtlos waren, sich nicht wehren konnten
dann aber einfach alleine gelassen werden
ja oft noch gesagt bekommen jetzt mach doch hier nicht die welle
es ist doch vorbei, reiß dich zusammen
beispiel als ich 11 jahre alt war hatten wir an der zwergschule in der ich "unterrichtet" wurde einmal 2 sehr ambitionierte referendarinnen. die erkannten meine begabungen und biederten sich gradezu an mich zu fördern. ich sah eine chance meiner schwester und mir zu helfen. und sprach die beiden auf die verhältnisse in meinem elternhaus an. von da an gingen sie mir aus dem weg und sprachen kein wort mehr mit mir.
heute weiß ich dieses thema macht auf erschreckende weise hilflos. es ist dann einfacher dem kind eine bizarre phantasie zu unterstellen bzw zu behaupten es lüge. auch lösen die mitteilungen oft eine solche hilflosigkeit aus die den informierten dann so aggressiv machen dass er ungerecht wird oder sich hinter wissenschaftlichen studien versteckt die dann belegen dass es so viele opfer doch gar nicht geben könne.
zum schluss bleibt der betroffene wieder alleine und entwickelt oft sogar schuldgefühle weil er das thema angesprochen hat
mir geht es nicht um schuldzuweisungen oder gar um moralische aspekte
das ist mir alles sch...egal
mir geht es darum, dass wenn solche dinge geschehen ich auch einen platz haben möchte mir möglichkeiten gelassen werden damit dann auch leben zu können und zu dürfen
einem unfallopfer das seine beine verloren hat wird ja auch nicht gesagt, das wäre jetzt nicht wahr, es wäre die einbildung des opfers, die beine wären doch noch da

ich finde diese welt gut so wie sie ist
das leben ist schön
und ganz besonders meines
keine sekunde möchte ich missen
ich möchte nur nicht dass mir ein x für ein u vorgemacht wird
wenn es regnet möchte ich nicht dass mir jemand erzählt es würde nicht regnen
ich möchte das maul aufmachen dürfen die dinge und geschehnisse so benennen dürfen wie sie mir vorkommen
auch wenn das hilflos macht
nur weil wir unsere wunden nicht zu heilen wissen sollten wir sagen dürfen das wir wunden haben


Geschrieben

Sicher hat Minotaurus Recht mit seiner These das vermeintliche Opfer aufgrund der gegenwärtigen Presseveröffentlichungen verschiedene Dinge in ihr persönliches Erlebnismuster mit hineinintegrieren. So kanns durchaus zu erheblich deftigeren Erinnerungen kommen wie sie in der Realität passiert sind.
Aber das ist nicht nur bei Mißbrauchsopfern zu bemerken, nur zu häufig haben Opfer anderer Gewalttaten eine phantasivolle Ausschmückung ihrer persönlichen Erlebnisse der Dinge zu Protokoll gegeben - und dabei aus Gründen die nicht genau bekannt sind die Tatsachen oft recht blumig ausgeschmückt.
Damit will ich keineswegs Unglaubwürdigkeit den Opfern unterstellen - nur ist es schwierig im Lauf der Zeit die Erinnerungen erneut so genau zu rekapitulieren wie es tatsächlich geschehen ist. Geht mir selbst auch so - ich hab seinerzeit eifrig ein Tagebuch geführt und wenn ich im Abstand von vielen Jahren darin lese wird mir ganz komisch und die gesamten Emotionen kommen wieder hoch. Zeitweise außerordentlich schwierig zu bewältigen - ich brauch dann für einen entsprechenden Schlaf eben mehr Cognac oder sonst ne müde machende Tätigkeit (radl fahren, boarden, lang und viel schwer körperlich arbeiten etc.) - gerade deshalb kann ich nur beipflichten das Opfer in der Regel völlig aussen vor gelassen werden.
Zumindest Jungs werden oft genug von den vermeintlichen Helfern (The***uten, Psychologen, Pastoren usw.) als Lügner abgekanzelt, es scheint in vielen Köpfen unvorstellbar zu sein das ausgerechnet ein Bub/Junge/Boy von einem doch ach so honorigen Lehrkörper/Pastor/Hausarbeiter entgegen seinem Willen mißbraucht worden ist.
Häufig wird unterstellt das das Opfer doch wegen seinem Lebenswandel die Sache persönlich begünstigt hat - selbst ein deutlich modischer Kleidungsstil wird dann von den sogenannten Helfern als "schadensverursachend" tituliert - ich habs im Lauf der Zeit nahezu aufgegeben nach Hilfe zu suchen wollen. Allgengewärtige Ablehnung bis hin zu völliger Ungläubigkeit ob der erzählten Tatsachen wurden mir entgegen gebracht - es scheint wohl sehr schwierig zu sein fachkundige Hilfe finden zu können.
Viele The***uten sind mit Mißbrauchsopfern hoffnungslos überfordert, es wird lieber angeregt sich einen anderen, vermeintlich kompetenteren The***uten zu suchen! Was hab ich Geld zu irgendwelchen Doktoren, Psychologen getragen um Hilfe zu bekommen - außer ner gesalzenen Rechnung für ein paar mehr oder minder völlig nutzlosen Stunden ist mir nix weiter geblieben.

Sehe es mit einer gewissen Genugtuung das ausgerechnet nun die katholische Kirche sich um Missbrauchsopfer zu kümmern hat - wie oft hab ich in der Vergangenheit mit anderen Opfern von Gewalt ausgeübt durch kirchliche Würdenträger sprechen können. Bin in meinem Umkreis nicht der Einzigste der sich zu Unrecht von einem Pastor/Pfarrer angegangen fühlen kann. Und es ist einfach unentschuldbar wenn ein deutlich älterer Lehrer/Pfarrer/Pastor gegen den erklärten Willen sich einem deutlich jüngeren Jungen nähert um sich durch ihn eine Befriedigung seiner eigenen Gelüste zu verschaffen. Gemeinsames Wichsen hätte ich noch verstanden - aber die älteren Typen wollten immer gleich "hinterum" selber aktiv werden - sprich sie haben ihre Opfer oft genug anal entjungfert. Freude wie von Ottokar geschildert habe ich dabei nicht empfunden - eher Ekel, Abscheu und absolutes Misstrauen der tätigen Person gegenüber.
Und trotzdem ist es auch im gleichaltrigen Umkreis zu solchen Sachen gekommen - aber das war irgendwie verständlicher und aufgrund von wechselnden Situationen auch besser verarbeit/erlebbar. Sicher - auch wir haben uns dabei nur ganz am Rande um Befindlichkeiten unserer Opfer gekümmert - eher stand im Fokus wer denn noch nicht drangekommen ist - oder warum Typ XYZ gar so unwillig war - - - obwohl wir Opfer waren sind wir selber aktiv geworden und haben uns als Minderjährige an anderen, meistens deutlich jüngeren Opfern abreagiert. Ob das in Ordnung war? Glaub eher nicht - aber Hilfestellung zur Bewältigung hab ich bisher von so gut wie keiner Person erhalten.

Ein sehr schwieriges und anspruchsvolles Thema sag ich nur!


Geschrieben

Ich wurde mit 10 bis 11 Jahren regelmäßig vergewaltigt!
Es ist Fakt es werden 10% der jungen missbraucht, und jungen finden in der Regel keine Ansprechpartner, es ist mir selbst so ergangen. Rostock ist nicht gerade eine kleine Stadt aber der Ansprechpartner für sexuelle Gewalt auch für Jungen und Männer ist das Frauenhaus! Welcher Junge meldet sich im Frauenhaus! Alleine die Öffnung nach außen ist eine große Überwindung die ich erst mit 50 Jahren bewältigt habe. Mir haben folgende Bücher geholfen! “ Als Junge missbraucht“ von Mike Lew und „ Das Kind in uns“ von John Bradshaw, beide Bücher liegen immer auf meinem Nachtschrank neben mein Bett.


Geschrieben

Bin neu hier und habe mir einiges an diesen Beiträgen durchgelesen.Sehr tief,sehr vernünftig und absolut real.Was mir als Christ KUMMER MACHT;Iist die bTatsache das die katholische Kirche immer nur Dingen nachgeht,wo man schon den Finger draufgelegt hat.Eigeninitative sehe ich kaum.Ein Lump,wer Schlechtes dabei denkt? Ich hoffe es nicht.Aber ganz offensichtlich bekommen wir nur die Spitze des Eisberges zu Gehör.Wehe denen,die die gequälten Seelen zu verantworten haben.Ich möchte nicht in deren Haut stecken.


Geschrieben

es ist nicht zufassen der stellvertreter gottes gefällt sich in einer scheinheiligkeit die zum himmel schreit
missbraucht gottes wort um seine schafherde in dem irrglauben an sein glaubenskonzern zu bestärken
nur dass ist ihm wichtig
rückhaltlose, öffentliche aufklärung wird weiterhin vertagt
den opfern rät er sich mit jesus zu identifizieren, halleluja!
wie meint er das? so wie jesus die leiden für seinen vater und uns alle ertragen hat sollen die opfer dies als ähnliche "ehre" erleben??
ich kotze gleich
kein wort zu den aktuell bekannt gewordenen fällen!!!
so nach dem motto reden wir über das was schon länger her ist, da brauchen wir es dann auch nicht mehr so genau zu nehmen
und in wieviel jahren äußert sich der stellvertreter gottes(er hat die meßlatte so hoch angesetzt) zu den aktuellen fällen
hier der komplette hirtenbrief bzw die offizielle übersetzung >>>> http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=365868


Geschrieben

Nun der Papst hat sich zu den irischen Fällen geäußert - aber ich persönlich vermisse Aussagen zu den Verfehlungen der deutschen Priester/Pfarrer u.a. Für die Opfer selber sind päpstliche Verlautbarungen keine Hilfe.
Ich persönlich misstraue dem Papst entschieden, die an Bigotterie grenzende Verehrung speziell in seinem Heimatort empfinde ich als unerträglich und so gesehen kann ich froh sein der lutherischen Kirche verbunden zu sein.
Bereits in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Glaubenskongregation (die im übrigen ein rechtlicher Nachfolger der heiligen Inquisition ist!) hat er durch homophobe Entscheidungen klar gezeigt welcher Geisteshaltung er anhängt. Für mich ein Paradebeispiel von Scheinheiligkeit, abstrußer Weltanschauung und "Rückwärtsgewandheit" besonderer Klasse.
Kann jeden Katholiken gut verstehen der seiner Kirche den Rücken kehrt und austritt!

Mir persönlich sind die Verlautbarungen in keinster Weise eine Hilfe, eher ein zusätzliches Demütigen durch Nichtbeachtung und fast gar kein Respekt zollen ob der erlittenen Schmach.

UNERTRÄGLICH

Geschrieben

Naja die Äusserungen zum Mißbrauch an der Odenwaldschule sind auch sehr bedenklich.

Quelle echo-online

"Beckers Entschuldigung erstaunt umso mehr, als sein Lebenspartner, der bekannte Reformpädagoge Hartmut von Hentig in dieser Woche in einem Interview den Missbrauchsopfern mindestens eine Mitschuld zuwies und einigen sogar unterstellte, sie seien es gewesen, die den an der Odenwaldschule als pädophil und homosexuell bekannten Gerold Becker verführten. Diese Erklärung sorgte für Empörung nicht nur an der Schule, sondern auch bei den früheren Opfern.

Der Reputation von Hentigs tat dies offenbar keinen Abbruch. Er sitzt noch immer im Beirat der Humanistischen Union - gemeinsam mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, den Politikerinnen Claudia Roth, Renate Künast und Heidemarie Wieczorek-Zeul und dem Heidelberger Künstler Klaus Staeck."

Hier der Link zum ganzen Artikel

http://www.echo-online.de/suedhessen/bergstrasse/heppenheim/-Das-bedaure-ich-zutiefst;art1245,749032


Geschrieben

Weltfremd wie schon viele Päpste vor unserem "Papa Ratzi" und fern jeden Respektes für die Opfer.
Es spielt keine Rolle, ob es in seinem Hirtenbrief um irische Fälle geht - er ist stellvertretend auch für alle Vorkommnisse in der Richtung, denn er wird seine Meinung nicht "landesgerecht" revidieren.
Es bestätigt mir jedoch zum wiederholten Mal, dass meine Entscheidung aus der Kirche auszutreten mehr als gerechtfertigt war! Diesen Schritt habe ich nie bereut

Geschrieben

erinnert mich an meinen vater
O-ton; wieso ich habe mich doch entschuldigt und bin zum gespräch bereit

und was mich dann schon wieder kochen lässt vor wut ist dieses in einem atemzug pädophil und homosexuell zu nennen
ein pädophiler ist nicht in der lage normalen sex zu haben sonst wäre er ja nicht so
da werden zur zeit medienberichte missbraucht um schnell noch mal den schwulen einen drüber zu geben
es ist zum aus der haut fahren

Geschrieben

Ich werde kommende Woche dann auch aus der Kirche austreten.


Geschrieben

immer noch?
du hast immer noch probleme da mit?
eine frage dich ich hasse!!
ja hab ich
wäre meine liebste antwort
doch ich komme ins stottern... ich!!
also, höre ich mich ansetzen, es ist ja so...
zack, werde ich unterbrochen
es ist doch solange her
ich werde langsam, rot und wut kommt auf
meine stimme wird zittrig
wie bei einer prüfung werde ich angeschaut
ja, was macht dir denn probleme?
ja, so einfach ist das..nicht zu....
und schon wieder werde ich unterbrochen
ja! einfach ist es für niemanden
also meine kindheit war auch nicht einfach
glaube ich
jeder hat seinen packen zu tragen
also ein bisschen muss du dich schon zusammenreissen
ja
muss ich, vor allem meinem frager gegenüber
ich würde ihm nämlich am aller liebsten in die fresse schlagen
ja du wühlst doch richtig darin rum
ach ja?
man muss auch mal ein strich unter die vergangenheit machen
es geht doch nicht um die vergangenheit
ja um was geht es denn?

ach, ich habe dann keine lust mehr
wieso muss ich mich schon wieder rechtfertigen
wieso stört es diesen idioten denn so
das ich mich damit beschäftige
auch eine art mir zu erklären dass es nicht wahr sei
was mir passiert ist
oder glaub ich mir selber nicht?
produziere symptome um mir immer wieder klar zu machen
doch so war das alles
und es ist jeden tag passiert
manchmal kam er dreimal am tag zu mir
ja es ist jetzt 40 jahre her als er das letzte mal mich im schlaf störte
wieso hänge ich so an den geschichten
kann ich da was nicht loslassen

doch verdammt nochmal ich kann loslassen

aber mal ein kleines beispiel
ich mache bei einem dorffest mit
habe einen tapeziertisch aufgebaut an dem kinder malen können
zuerst sind da nur die mädchen
dann kommt ein junge dazu hat erst einen schwierigen stand
die mädchen sind albern und fühlen sich als gruppe stark
ich red dem jungen mut zu und er macht das toll
kann wirklich gut zeichnen
die mädchen wollen was von ihm lernen
und dann kommen die eltern
und sind extrem fett unbeschreiblich fett
"ach malst du schon wieder" wie ein vorwurf klingt der satz
"der eismann ist grade da, komm jetzt du willst doch ein eis"
"nein ich will hier weiter malen"
"doch, natürlich willst du ein eis" und dieser satz kommt durch die zähne gepresst und schüchtert den jungen ein
und er hört auf zu malen und geht brav sein eis fressen denn er soll ja genau so fett werden wie diese quallen
die mädchen nehmen mich in beschlag
als ich feierabend hab
pocht der schmerz in meinem kopf
ich kann nicht essen obwohl mich der hunger quält
ich könnte schreien und toben
ich bin nie gemästet worden
und doch bin ich für den rest des abends am boden zerstört
warum schnauze ich diese eltern, ach eltern? warum schnauze ich diese monster nicht an?
warum verprügle ich diese verbrecher nicht
zu hause heule ich wie ein schlosshund
was? was wolltest du wissen
ach ja warum ich nicht mit der vergangenheit abschliessen kann, oder wie du es sagst, nicht abschliessen will
warum ich immer noch davon rede
warum ich immer noch darin rum wühle, wie du sagst
ja ich weiß es auch nicht
ich will schon loslassen
doch es packt mich
immer noch!


Geschrieben

Trier (ddp-rps). Die Universität Trier hat eine Datenbank mit wissenschaftlicher Literatur zum Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zusammengestellt. Wie die Universität am Montag mitteilte, listet die Psychologie-Datenbank PSYNDEX insgesamt mehr als 1100 Fachpublikationen auf, die sich anderem mit der Verbreitung, der Erkennung, den Gründen und den Folgen von sexuellem Missbrauch aus psychologischer, pädagogischer, soziologischer, medizinischer und juristischer Sicht beschäftigen.
Zudem werden in der Datenbank Erfahrungen aus der the***utischen Praxis, theoretische Überlegungen und Ansätze der systematischen empirischen Forschung von Missbrauchsfällen vorgestellt. Zu finden ist die Datenbank auf der Website des Leibniz-Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) unter «zpid.de»
http://www.zpid.de/index.php?wahl=news&uwahl=news303


Geschrieben

Bischof Mixa weist Misshandlungsvorwürfe zurück

Der wegen angeblicher Kindesmisshandlung in die Schlagzeilen geratene Bischof Walter Mixa hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und sich "erschüttert" über die Anschuldigungen gezeigt. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" von einer weiteren möglichen Betroffenen berichtet, die sich als Opfer Mixas bezeichnet. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtet unterdessen von sexuellem Missbrauch in staatlichen DDR-Heimen.

Der ganze Bericht

Geschrieben

So sehr im konkreten Einzelfall manches Opfer gewaltätiger sexueller Übergriffe jahre- teilweise sogar jahrzehntelang seelisch leidet, so sehr jedoch ist gerade der "Missbrauch" völlig undifferenziert zu einem wohlfeilen Modethema geworden. Da säftelt der sonst reputierliche, inzwischen 61 Jahre alte Schriftsteller Bodo Kirchhoff in kitschiger Betroffenheitsmanier im "Spiegel" herum; FAZ, ZEIT und Süddeutsche füllen ihre Seiten mit den küchenpsychologischen Ergüssen von Feuilletonisten und -istinnen, von der Boulevardpresse ganz zu schweigen.

Ich hätte es wirklich gerne einmal erlebt, dass sich die Öffentlichkeit ebenso ereifert über die Schändlichkeit, dass nach Angaben der WHO (Weltgesundheitsorganisation) jeden Tag weltweit 40 000 Kinder unter fünf Jahren Hungers sterben. Und das auch nur, weil wirtschaftliche und politische Interessen verhindern, für eine durchaus mögliche, zielgerichtete Verteilung der Nahrhungsmittel zu sorgen. Das ist täglicher tausendfacher Missbrauch an Kindern!

Geschrieben

richtig Minotaurus seeehr richtig
so unangenehm mir dieser Mixa ist, wenn ich dann aber die "Geschlagene" reden höre und sehe, frage ich mich was da zur zeit abgeht.
und über den täglichen tausendfachen Missbrauch an Kindern der mit einer atemberaubenden Selbstverständlich begangen wird und der abgestumpft hingenommen wird, berichten die medien nicht, weil da ginge es ja dann mal um die opfer bzw die täter können dem schmatzendem behagen des tv-glotzers nicht so unterhaltungsgerecht präsentiert werden
diese modische gebrauch des begriffes "missbrauch" führt letztlich dazu das menschen sogar verstärkt wegschauen wenn sie merken sie könnten was tun, um zu helfen
und diese zahl 40 000 Kinder TÄGLICH!!! müssen wir uns mal klar machen!!! zähle ich jetzt noch die kinder dazu die für unseren wohlstand schuften und deshalb früher sterben, damit uns die computer nicht zu teuer werden
kommen wir langsam zu dem, was ich doch gerne angesprochen hätte und was ich auch in den medien sehen möchte
denn ich verstehe nicht wie das moralinsaure gerede was grade zur zeit zum thema durch die medien wabbert zu diesen tatbeständen passt
Danke, minotaurus für diesen hinweis denn dieser missbrauch geht uns wirklich alle und sehr dringend etwas an

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