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Kann ein Mann Feminist sein?


ch****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wo sind eigentlich die ganzen nackten Männer, die sich nicht nur für uns Schwule...


Geschrieben

das sich männer nicht lasziv prostituiren hat nichts mit der emanzipationsbewegung zu tun oder mit der
sexuellen revolution. die sache wird ganz nüchtern und sachlich als ein großes geschäft betrachtet. die
meisten frauen verhalten sich eben ganz gegenteilig und sind deshalb keine potenzielle kundschaft für
das geschäft mit dem sex. die frauen sind lediglich ein mittel zum zweck, um viel geld zu verdienen.
das geschäft mit dem sex und erotic floriert bestens. deutschland ist nach den usa der zweitgrösste markt.
allein für pornofilme machen kunden hierzulande 350 millionen euro jährlich locker. der markt für dessous hat
ein volumen von rund 30 milliarden dollar, weltweit.


Geschrieben

Kann ein Mann ein Feminist sein? Der checker versucht zu checken und checkt trotz seiner Bemühungen rein gar nichts


Geschrieben

Kann ein Mann Feminist sein? Natürlich kann er, denn der Feminismus ist ein -ismus, also eine Haltung, eine Überzeugung, die ein Mann einnehmen kann. Aber soll er auch? Darf er auch? Oder sägt er, indem er es ist, an dem Ast, auf dem er sitzt? Das ist doch die Frage, um die es in diesem Thread geht.


Geschrieben

warum kann und darf ein mann nicht auch für die rechte der frauen einstehen?
das macht einen mann doch noch lange nicht zu einem außenseiter.
ich bin der meinung.frauen werden immernoch in beruflichen dingen benachteilig.
wenn sie gleiche leistungen bringen,aber schlechter entlohnt werden.
das finde ich nicht ok.


Geschrieben

Es steht doch außer Frage, dass Männer sich für die Ziele des Feminismus miteinsetzen können. Aber ein Mann kann sich unmöglich als Feminist bezeichnen. Ist das doch allein schon durch den Ausdruck selbst, nur Frauen vorbehalten.


Geschrieben

@ MM:




So schön und gut die Idee eines selbst bestimmten Lebens " in uneingeschränkter Eigenverantwortung" klingen mag, so ist der Einzelne oftmals nicht in der Lage, seine Interessen alleine durch zu setzen.




Sehr schön, der von dir zitierte Absatz mit der uneingeschränkten Eigenverantwortung bezog sich ja im von mir dargestellten Zusammenhang direkt auf die Quotenregelungen. Und hier möchte ich noch einmal unterstreichen, dass solche Regelungen äußerst schädlich und kontraproduktiv sind! Wenn, wie Du es sagst, "der Einzelne oftmals nicht in der Lage (ist), seine Interessen alleine durchzusetzen", dann liegt das in aller Regel schlicht daran, dass ihm dazu eben die nötigen Fähigkeiten, das notwendige Durchsetzungsvermögen (inkl. Überzeugungskraft) und/oder die notwendige Anpassungsfähigkeit fehlt. Stichwort Frauen in der Führungsebene: Wenn es einer bestimmten Frau im 21. Jahrhundert nicht gelingt eine von ihr angestrebte Führungsposition zu erlangen, dann fehlt es ihr meiner Ansicht nach ganz klar an den entsprechenden Fähigkeiten, an Durchsetzungsvermögen und Überzeugungskraft usw.. Sie im Rahmen einer Quote dann trotz dieser offensichtlichen Defizite gewaltsam dort hineinzuzwingen ist aus meiner Sicht schlicht haarsträubend.
Was nun den Feminismus als solchen betrifft, so halte ich ihn im 21. Jahrhundert für längst überholt und obsolet.
Ganz im Gegenteil: Ich verbitte mir etwa eine BürgerIn zu sein! Ich halte es für eine ärgerliche Lächerlichkeit und eine gezielte Herabsetzung des Mannes, wenn allenorts statt von Bürgern, Lehrern, Metzgern, Ärzten (beliebig fortsetzbar) "politisch korrekt" (*kotz*) nur noch von "BürgerInnen", "LehrerInnen", "MetzgerInnen" oder "ÄrztInnen" (immer mit dem großen "I" in der Mitte) geschrieben wird. Das geht mir mächtig auf den Keks! Da fehlen nur noch die "BäumInnen" (der Baum ist nun einmal maskulin) oder "WohnsitzInnen" (dito).
Ich bedaure es auch zutiefst, dass der Gentleman an diesem überzogenen Bockmist sterben musste. Wie schön war es doch, einer Dame den Vortritt zu lassen, ihr den Stuhl zurechtzuhalten oder ihr auch einfach nur etwas schweres abzunehmen. Das kommt heute nicht mehr in Frage! Wer auf seine Rechte pocht und diese im Rahmen einer Bewegung und/oder mit Quotenregelungen mittelbar oder gar unmittelbar mit Hilfe von Gewalt (rechtlicher Gewalt natürlich) durchzusetzen bestrebt ist, der darf ja wohl nicht erwarten, dass er dafür auch noch den Vortritt bekommt! Negativ, im Endeffekt ist das Ergebnis wieder nur negativ.

Und was die Bezahlungen von Frauen betrifft (in subalternen Positionen, denn auf der Führungsebene werden Frauen in der Regel längst gleichgestellt bezahlt): Dass Frauen dort unter dem Strich tatsächlich weniger leisten als Männer, liegt u. a. an der Physis der Frau. Frauen haben nun einmal nicht die körperliche Konstellation von Männern, was auch dazu führt, dass z. B. eine KFZ-Mechatronikerin für eine ganze Reihe von Tätigkeiten ganz brutal schlicht und einfach die Hilfe eines Mannes benötigt. Und Männer bekommen auch nicht ständig ihre Tage (bitte mal die Krankenstatistiken bemühen) und sie werden auch nicht schwanger. Und noch etwas: Im Rahmen des Feminismusses ist es nach gültigem Arbeitsrecht nicht erlaubt eine Frau im Vorstellungsgespräch zu fragen, ob sie schwanger ist. Stellt man die Frage doch, dann hat die Frau das Recht zu lügen.
So etwas kann z. B. einen kleinen Bäckermeister in den Ruin treiben.


Geschrieben

@benami: So wie Du die ohnhin schon viel zu schroff gewordene Ellbogengesellschaft glorifizierst, kann ich nur sagen, klingt mir nach einem sehr arogantem und intolerantem Menschen. Nur sich selbst der nächste zu sein und sich auf Kosten der vielleicht durchaus auch schwächeren Menschen eine höhere Position zu erkämpfen, ist absolut unsozial. Der Mensch ist bzw. sollte vielmehr ein Gemeinwesen sein, denn er für sich alleine wäre bedeutungslos ohne eine soziale Gesellschaft. Eine Gesellschaft die es überhaupt ermöglicht, seinen gesellschaftlichen Stellenwert einzunehmen unter Berücksichtigung aller zwischenmenschlichen Belange der Mitmenschen. Hier ist doch eher das füreinander gefragt, als das gegeneinander. Und wenn ich Mitmenschen schreibe, unterteile ich keineswegs in weiblich und männlich. Somit sollten für mich alle Geschlechter z. B. die absolut gleichen Karrierechancen bei genau gleichem Lohn haben. Eine Art "Abwertung" der Frauen, aufgrund welcher abstrusen Begründungen auch immer, kann ich nicht gut heißen.

Geschrieben

Gelöschter Beitrag
Grund: Nicht tragbare und restlos indiskutable Zustände in diesem Forum


Geschrieben

Nun, @benami, Du "erkämpfst" Dir beispielsweise auf Kosten einer genau gleich qualifizierten Frau einen Führungsposten, nur weil es für die Rolle der Frau gar nicht vorgesehen ist, diesen Führungsposten inne zu haben. Nur allein die Tatsache, dass die Frau eine Frau ist, reicht einem erzkonservativem Boss möglicherweise aus, der Frau den Posten zu verweigern. Und wenn Du dann nicht in der Lage bist zu sagen: "Hör' mal Chef, die Frau hat genau die gleichen Qualifikationen aufzuweisen wie ich", nur um seiner selbst willen diesen Job unbedingt ergattern zu wollen, das nenne ich eben unsozial. Es gibt sie halt einfach noch, die Chefs, die denken: "Frauen gehören an den Herd und haben dem Manne zu dienen". Und daher gesehen ist es immer noch nötig, durch eine Frauenquote diese Spinnweben in deren Köpfe "zwangsweise" zu entfernen.

So ein Verhalten, wie es in dem Beispiel der Mann zeigt, spricht für mich nunmal für einen arroganten und intoleranten Mensch. Ich habe aber auch nicht behauptet, dass Du so ein Mensch bist, es klingt in meinen Ohren bloss danach. Dafür müsste ich Dich erst mal privat kennen lernen und mir über einen längeren Zeitraum eine Meinung bilden. Hoffe, dieses Missverständnis beseitigt zu haben.


Geschrieben

@MuenchensMue..
Zu deinen Beiträgen verschlägt es einem die Sprache. Da tut sich der Abgrund Fichtes auf..In welcher Welt lebst du? Hast du nicht schon etliche Damen mit Frauenquote an dir vorbeiziehen sehen ? Weißt du, was "Quote" ist? Beförderung ohne Leistung!! Bloß weil man keinen Penis hat? Und solcher Quatsch im Gay-Chat???!


Geschrieben

@nuwas:
Möglicherweise bist Du Dir der Bedeutung der "relativen Quote" nicht ganz bewusst???! Ich halte es durchaus für dringend nötig, gleichqualifizierte Frauen, Männern gegenüber zu bevorzugen. Zumindest so lange, bis auch dem letzten Chef klar ist, dass Frauen genau die gleichen Leistungen wie ihre männlichen Kollegen erbringen können. Ich wiederhole es gerne: Frauen sind nicht länger die Heimchen am Herd. Und genau darum gehts doch: Um diese Gleichbehandlung von Frau und Mann, was durch diese Form der Frauenquote zu erreichen ist.

Im übrigen befindest Du Dich hier im Allgemeinen Forum und nicht in einem Gay-Chat! Es schadet nicht, über den Tellerrand hinaus zu schauen und sich auch mal mit nicht-schwulen Themen auseinander zu setzen.


Geschrieben

Aha, das "allgemeine Forum", die von Knuddelhajo genannten 3% ! Der freie Geist sozusagen. Du gefällst dir in der Rolle des "Frauenverstehers". Mag dir dabei folgen, wer will. Die Schwulen müssten schön blöd sein,auch noch in diese Pose zu verfallen.


Geschrieben

@nuwas, die entsprechende qualifikation einer frau muss natürlich schon vorhanden, wenn sie einen männer-
posten haben will. nur weil jemand eine frau ist und weil es eine quote gibt, sollte diese vorgabe nicht erfüllt
werden. die leistung muss immer stimmen, um in eine männerposition zu kommen. meistens müssen
die frauen aber wesendlich mehr leisten, um berücksichtigt zu werden. frauen werde oft genauso diskre -
minierend behandelt wie homosexuelle und ausländische bürger und deshalb schreiben wir solchen Quatsch
im gay-chat.


Geschrieben

Ja, cher checker, ich habe meine beruflichen Positionen an den Frauen vorbei passiert.Mich quält kein Neid.- Qualifikationen der Frauen habe ich allerdings schon vor über30 Jahren erlebt, wenn die Studentin im Bett ihr Examen machte.Bei den Festen griff der Professor links und rechts in den Ausschnitt. Das war Teil der Examensleistung.Mach dich doch nicht lächerlich mit deinen "Qualifikationen"! Die albernste aller Phrasen ist aber die, dass die Frauen mehr leisten müssten als die Männer. Das war früher. Heute haben wir die Emanzipation.
Wenn mir doch jemand erklären könnte, wieso ihr die Frauenemanzipation (doch eine Erfolgsstory!) immer mit der Schwulenemanzipation verbindet. - Da ist nun wirklich kein Zusammenhang.


Geschrieben

@nuwas, woher beziehst du bloß deine informationen ? deine behauptung, studierte frauen würden ihr examen
im bett ihrer professoren machen, ist der witz der woche. frauen müssen immer besser sein, wenn sie einem
mann vorgezogen werden sollen. dann ist es wohl auch eine phrase, dass frauen nicht den gleichen lohn, wie
die männer, bei gleicher arbeit erhalten ? wir haben gott sei dank, die emanzipation, aber sie ist längst noch
nicht vollendet. die verbindung der emanzipation zwischen frauen und schwulen hat sehr viele entscheidende
und reale zusammenhänge. beide gruppen müssen ständig um ihre rechte und anerkennung kämpfen. aber
das ist nur eines von unzähligen beispielen und gemeinsamkeiten. oftmals verstehen frauen die schwulen
männer auch viel besser als die heterogene männerwelt.


Geschrieben


oftmals verstehen frauen die schwulen männer auch viel besser als die heterogene männerwelt.



Selbstverständlich, @checker. Frauen können den schwulen Mann beim Shoppen begleiten, ihn in Liebesdingen beraten, er kann für sie kochen, sie können sich gegenseitig schminken und gemeinsame Serienabende veranstalten. Ein wirklich traumhaftes Verhältnis, das auf tiefem gegenseitigem Verständnis beruht.

Sprich mir bitte nicht von den schwulen Männern, sonst breche ich zusammen. Homosexuelle Männer sind kein uniformer Block. Das einzige, was sie verbindet, ist die Neigung zum eigenen Geschlecht - sonst rein gar nichts. Solidarität unter Schwulen ist deswegen immer so eine Sache, die meisten interessieren mich überhaupt nicht, und es ist mir schlichtweg wurscht, ob sie diskriminiert werden oder nicht; sollen sie sich gefälligst am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen. Schwulenbewegung wie Frauenbewegung sind zutiefst pöbelhafte Angelegenheiten. Ich möchte mit Klappengängern, Fistern, Gummifetischisten, Transvestiten usw. nicht zu einer "Bewegung" zusammengeschlossen werden. Welche "Rechte" diese elende Brut durchsetzen will, liegt auf der Hand. Meine ureigenste Angelegenheit als souveräne Persönlichkeit kann mir keine "Bewegung" abnehmen; und wer keine souveräne Persönlichkeit ist - nun, der ist eben keine. Wie schade.

Was Frauen angeht, so habe ich als Soldat gelernt, wozu sie da sind. Es hat mir nicht gefallen, und ich dachte mir: Oh, nicht einmal das können sie richtig.


Geschrieben

@Mr_***, ich geh mal davon aus, dass du überwiegend nur schlechte erfahrungen mit frauen und
schwulen gemacht hast, anders kann ich mir deine vergifteten kommentare nicht erklären. vielleicht
machen wir beide auch den fehler, bei unseren beiträgen zu verallgemeinern, statt einzelne beispiele
anzuführen. niemals sind alle menschen gleich und deshalb gibt es alle möglichen ausprägungen.
du führst nur deine negativen erfahrungen mit frauen und schwulen an und schließt damit auf alle.
deine einstellung verstärkt sich noch durch deine erfahrungen als ehemaliger soldat.

du hast deine meinung und ich ich habe eben meine, wir sollten es damit gut sein lassen,.


Geschrieben

Gelöschter Beitrag
Grund: Nicht tragbare und restlos indiskutable Zustände in diesem Forum


Geschrieben

Der Mann, das starke Geschlecht, dem sich die Frau unterzuordnen hat, weil sie ihm ja schon rein physisch unterlegen ist - ich kann das nicht mehr hören. Warum in aller Welt sollen Frauen weiterhin unterjocht werden? Ich weiß nicht, wieso dies noch so tief in den Köpfen mancher Männer verankert ist. Weder die feministische noch die schwule Emanzipation hat ihre Ziele bereits völlig erreicht. Gerade in meinetwegen handwerklichen Berufen werden Frauen genauso gefordert, wie ihre männlichen Kollegen und sie sind durchaus in der Lage "ihren Mann" zu stehen. Kriegen jedoch i. d. R. für die gleiche Arbeit weniger Lohn und meist weniger Anerkennung.

Und nur so am Rande, wo das Thema Schwulenbewegung angesprochen wurde, ist es ziemlich überheblich, zu sagen, sie wäre eine zutiefst pöbelhafte Angelegenheit. Denn ohne den "Pöbel", also von mutigen Schwulen, die sich zusammen schlossen und für ihre "schwulen" Rechte kämpften (Stichwort: Christopher Street Day), würde kein Schwuler sich offen zu seiner Homosexualtät bekennen können. Dann liefe das im stillen Kämmerlein ab, und das wäre der einzige Ort, wo man dann mit seiner so heroischen Persönlichkeitsgestaltung hausieren gehen könnte. Nur juckts dort niemanden. Und es gäbe sicher kaum schwule Kneipen, Bars, Clubs, etc., sowie wohl keine Community dieser Art, ohne den Einsatz der Schwulenbewegung(en).

Geschrieben

Ich hätte nichts dagegen, wenn nicht den ganzen Tag über sexuelle Präferenzen und Praktiken geschwätzt würde. Aber, wie an anderer Stelle geschrieben, es ist üblich geworden, auch den letzten Winkel des Lebens öffentlich zu machen; inzwischen kann man ja auf geeigneten Internetseiten auch die Ausübung des Geschlechtsverkehrs, der Masturbation, des Einführens von "Spielzeugen" in den Anus usw. live mitverfolgen. Diese Entwicklung ist weder das Verdienst noch die Schuld der Schwulenbewegung, sondern es hat einfach mit der Auflösung der Intimität als eines privaten Refugiums zu tun. Die Schwulenbewegung hat außer einer Pseudo-Toleranz, auf die ich noch kommen werde, praktisch gar nichts erreicht. Selbst zur ersten Reform des $ 175 unter Kiesinger hat sie nichts beigetragen. Dass nämlich Menschen wegen abweichender sexueller Ausrichtung nicht verfolgt werden sollen, ist eine Grundüberzeugung sämtlicher gerecht Denkender und nicht nur einiger Schwuler, weshalb diese Reform überfällig war. Was die Schwulenbewegung erreicht hat, ist eine Ausgrenzung Homosexueller en bloc statt bisher als einzelner; also nur eine Verschiebung. Schwule werden jetzt vorgeblich akzeptiert, man lässt sie tun was sie wollen, sie dürfen sich öffentlich bekennen und mit allerlei Tamtam auf sich aufmerksam machen - denn, und das meine ich mit Pseudo-Toleranz, sie sind so schräg, so schrill, so anders... Sie sind das Ganz-Andere des männlichen Geschlechts, sie schaden niemandem und tangieren niemanden. Ein solches Bild des homosexuellen Mannes gegeben zu haben, darf sich die Schwulenbewegung als ihr Werk anrechnen lassen. Dass es ohne die Schwulenbewegung keine schwule Szene gäbe, ist natürlich blanker Unsinn. In dieser Beziehung hat sich allenfalls quantitativ ein wenig verändert. John Henry Mackay hat z. B. in seinem Roman "Der Puppenjunge" das Strichermilieu der Zwanziger Jahre geschildert, eine offenbar äußerst vielgestaltige und pulsierende Szene. Und Peter Schult beschreibt in "Besuche in Sackgassen" das Leben eines homosexuellen Mannes im München der Fünfziger und Sechziger Jahre, als der "Paragraph" immer noch in Geltung war.

Welche Ernte hat also die Schwulenbewegung eingefahren, außer einer letztlich pornographischen (etwas anderes ist diese Seite ja auch nicht) und damit kommerziellen Ausschlachtung der gleichgeschlechtlichen Erotik?


Geschrieben

Der Autor des vorigen Beitrags würde sehr gut daran getan haben, sich besser und umfassender zu beschäftigen mit der Realität für schwule Männer in der Bundesrepublik alt, ehe er hier wirklich abenteuerliche Theorien vom Stapel lässt. Zu jener Zeit, als der Autor mal eben gerade in der damaligen DDR geboren wurde, haben in der BRD Staatsanwälte und Polizei mit Hilfe des von den Nazis verschärften § 175 StGB eifrig Jagd auf Schwule gemacht und vor den meist nicht minder schwulenfeindlichen Kadi gezerrt. Viele der "Gesetzeshüter" schienen geradezu ein Vergnügen daran zu haben, eine Schwulenhatz zu veranstalten mit Methoden, die der US-amerikanischen McCarthy-Ära ähnelten.

Es waren einerseits (meist heterosexuelle) SPD- und FDP-Bundestagsabgeordnete wie Baum, Hirsch, Dürr u.a., die sich gegen den erbitterten Widerstand von CDU/CSU für die Abschaffung des Schandparagraphen eingesetzt haben. Und es waren andererseits kleine Gruppen unerschrockener und selbstbewußer Schwuler (hie und da von etlichen, meist älteren Frauen ergänzt) , die zum Teil jahrelang in schwulen Lokalen und Clubs quer durch die Republik mit Unterschriftenlisten tingelten,die den abschaffungswilligen Parlamentariern zur Unterstützung ihres Vorhabens übergeben wurden. Misstrauisch verfolgte vor allem die Kripo die Unterschriftensammler und lud nicht wenige zu einem "klärenden Gespräch" vor.

Ich kann dem Autor des obigen, indiskutablen Beitrags gerne aus eigener Erfahrung schildern, wie solch ein "klärendes Gespräch" noch ein halbes Jahr vor der Abschaffung des Paragraphen im Jahr 1969 verlaufen ist. Wie schludrig der Autor mit den Fakten umgeht, zeigt sich allein an seinem Satz: "Selbst zur ersten Reform des $ 175 unter Kiesinger hat sie nichts beigetragen." . Kanzler Kiesinger, ehemaliges NSDAP-Mitglied und Beamter im Reichspropagandaministerium unter Goebbels, hat ebenso wie die allermeisten seiner CDU-Kollegen im Parlament gegen die Abschaffung des Paragraphen gestimmt. Auf enormen politischen Druck der Bundeswehrgeneralität hin wurde 1969 die international verhöhnte "Lex Bundeswehr" geschaffen, die bis 1973 Gültigkeit hatte. Darin war bestimmt worden, dass homosexuelle Akte von und mit Männern zwischen 18 und 21 strafrechtlich zu ahnden seien. Angeblich - und da hatte die militärgeschichtlich unterbelichtete Bundeswehrführung nahtlos die Argumentation der Nazis übernommen - schwäche Homosexualität die Wehrkraft.

Die "Schwulenbewegung" der 60er und frühen 70er-Jahre (uns wäre diese Bezeichnung gar nicht eingefallen und sie wurde auch damals nicht benutzt) hatte ein eindeutiges gesellschaftspolitisches Ziel, nämlich die widersinnige, strafrechtliche Verfolgung einer Gefühlsdisposition auszuhebeln. Und das ist mit der energischen Hilfe von Bundestagsabgeordneten erreicht worden. Da insbesondere die Justiz in ihren Gesetzesvorstellungen einem sozialen Wandel oftmals jahrzehntelang hinterherhinkt, dauerte es bis 1994, die Restbestände des § 175 aus dem Strafgesetzbuch zu entfernen. Auch wenn's unserem Autor hier nicht in seinen kruden Argumentationskram passt: An diesem, leider noch längst nicht völlig befriedigenden Wandel der Gesellschaft zur selbstverständlichen Akzeptanz homosexueller Menschen hat die "Schwulenbewegung" der vergangenen Jahrzehnte ihren nachweisbar großen Anteil.

Als engagierter Mitkämpfer der frühen "Schwulenbewegung" in der BRD verbitte ich mir ganz energisch die geschichtsklitternden Belehrungen des Autors, der von den teilweise analogen Strategien und Taktiken der "Schwulenbewegung" und des Feminismus ersichtlich null Ahnung hat. Und noch eins: Die "kommerzielle Ausschlachtung" jedweder Sexualität (nicht nur der Homosexualität!! ), die der Autor zurecht beklagt, ist 1. nichts Neues, wie ein Blick in die Kulturgeschichte der Sexualität rasch aufzeigt, aber 2. ganz bestimmt nicht die "Ernte" der "Schwulenbewegung". Einem bornierten Homosexuellengegner hätte ich derart läppische Dummbeutelei vielleicht nachgesehen - solch einen Unfug aber in einem schwulen Forum lesen zu müssen, das ist eine Zumutung sondergleichen!

Geschrieben

Alle Postings des Users @Minotaurus, die das Ziel verfolgen, vorhergegangene Beiträge zu "widerlegen" und gleichzeitig "belehrend" auf die verehrte Leserschaft einzuwirken, bedienen sich zur Unterminierung des Vorangegangenen immer derselben Methode, die man als "Dreistufen-Diffamierung" bezeichnen könnte: 1. Dem Gegner wird Nichtwissen unterstellt. Dies wird (scheinbar) durch die Behauptung erhärtet, der User @Minotaurus sei bei einem bestimmten Ereignis dabei gewesen oder habe persönlich mit Leuten gesprochen, die maßgeblichen Einfluss und eine maßgebliche Meinung hätten. 2. Die Ausführungen des Gegners werden als Emanation einer "kruden Theorie" (so das immer wieder bemühte Lieblingswort), einer falschen oder moralisch fragwürdigen Weltanschauung, hingestellt. 3. Die Ausführungen des Gegners werden als Zeichen einer (offenen oder verborgenen) Schwulenfeindlichkeit enttarnt, die in diesem Forum nichts zu suchen habe. Im Anschluss an die Dreistufen-Diffamierung, die den Methoden des Boulevardjournalismus entlehnt scheint, kann der User @Minotaurus seine Schimpftiraden loslassen, die vergessen machen [sollen], dass er [nicht] die Absicht hatte zu argumentieren. Der Leser möge selber beurteilen, was von dieser Vorgehensweise zu halten ist :-).

Was wir uns als "Schwulenbewegung" zu bezeichnen angewöhnt haben, ist eine Erscheinung der Siebziger und Achtziger Jahre, die mit der endgültigen Aufhebung des Rest-Paragraphen 175 im Jahre 1994 schließlich ihr Ende und in den schrillbunten, unpolitischen CSD-Aufmärschen eine Quasi-Fortsetzung fand. Witzigerweise war jene endgültige Aufhebung eine mittelbare Folge der Wiedervereinigung, da Ostrecht und Westrecht einander angeglichen werden mussten, und durchaus kein Ergebnis schwulenaktivistischen Kampfes. Die erste Reform des § 175 im Jahre 1969 war Teil der bereits von Thomas Dehler eingeleiteten Großen Strafrechtsreform, die schließlich moralisch begründete Straftatbestände aus dem StGB entfernte. Der User @benami wird uns dazu genauere Erläuterungen geben können. Die Bundesregierung unter Kurt-Georg Kiesinger hat sich gegen diese Reform nicht gewehrt, sondern sie im Rahmen der Großen Koalition auf den Weg gebracht. Ich glaube kaum, dass Kiesinger die Absicht hatte, den Gesetzentwurf der Koalition zu Fall zu bringen; noch weniger, dass er sein damaliges Abstimmungsverhalten unserem User @Minotaurus verraten hat; dieser verbreitet in seinem letzten Posting also offenbar Latrinenparolen.

Vor 1969 gab es, wie @Minotaurus ja auch einräumt, überhaupt keine Bewegung, die sich für die Rechte einer verfemten homosexuellen Minderheit eingesetzt hätte: es gab nur Einzelkämpfer. Erreicht haben sie nichts; Klagen vor den zuständigen Gerichten gegen die Rechtsprechungspraxis nach § 175 wurden allesamt abgewiesen. Auch die 1973 schließlich vorgenommene umfassende Neufassung des § 175 durch die sozialliberale Koalition geht mitnichten auf Entwürfe schwuler Aktivisten zurück, sondern spiegelt ein offenes und freiheitliches Denken über Fragen der Sexualität insgesamt seit Ende der Sechziger Jahre wider. Der intellektuelle Einfluss der Schwulenbewegung steht nämlich in umgekehrtem Verhältnis zu dem Lärm, den sie verursacht hat. Anstatt das Selbstverständnis des homosexuellen Mannes zu differenzieren und freizulegen, hat sie lediglich gesellschaftliche Vorurteile bedient und ihnen zur Akzeptanz verholfen. Sie hat blöde Theorien von Homosexualität als abweichender Wesensart und andersartigem Lebensstil ("queerness") in Umlauf gebracht und damit sogar jene homosexuelle Männer ausgegrenzt, die sich nicht als effeminierte Zwischenwesen verstehen wollten. In zwanzig Jahren Schwulenbewegung ist (anders als in der Frauenbewegung, wo z. B. die bemerkenswerten Thesen einer Judith Butler herausragen) nicht ein ernstzunehmendes Werk entstanden, das auch nicht-homosexuellen Männern als Lektüre anzuempfehlen wäre: Schmoren im eigenen Saft auf der ganzen Linie und gleichzeitig gespielte Verwunderung, warum denn Homosexualität nicht als "normal" akzeptiert werde.

Der User @Minotaurus möge zur Kenntnis nehmen, dass es berechtigte Einwände gegen den Zusammenschluss Erniedrigter und Beleidigter zu "Bewegungen" gibt: vor allem den, dass Minderheiten nicht berufen sind, schweigende Mehrheiten zu repräsentieren. In der DDR ist uns glücklicherweise eine "Schwulenbewegung" erspart geblieben. Stattdessen gab es eine stillschweigende Akzeptanz und eine gewisse Gleichgültigkeit. Beides kann natürlich nicht genügen, denn ohne hysterisches Gezetere geht es nicht: dafür ist man schließlich "ein schwuler Mann". Gr. hystera heißt "die Gebärmutter"; ich kann mir schon vorstellen, dass viele Schwule so etwas haben.

Geschrieben

Ehe hier noch die "rote Hilde" (Hilde Benjamin, die berüchtigte Justizministerin der DDR unter Walter Ulbricht) zur Schutzheiligen der Schwulen ernannt wird, und ehe der (laut eigener öffentlicher Aussage) ehemalige DDR-Bürger und NVA-Soldat @Mr_*** hier aufklären will, wie die beiden entscheidenden Debatten an zwei Tagen hintereinander im Bundestag zum § 175 verlaufen sind (von namentlicher Abstimmung hat der User @Mr_*** offenbar auch noch nichts gehört) , wird es wohl besser sein, in diesem Thread das Thema frühe "Schwulenbewegung" in der Bundesrepublik endgültig auszuklammern.

Im Gegensatz zu der von ihm sorgsam gepflegten Anonymität des @Mr_*** aber, kann ich genügend Zeitzeugen aufbieten für die lebhaften Diskussionen mit dem FDP- und späteren SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Dürr in dessen Calwer Stammlokal "Alte Post" (das in Hermann Hesses "Unterm Rad" zu literarischen Ehren gekommen ist). Rechtsanwalt Dürr war einer der maßgebenden Verfechter für die Abschaffung des § 175 und hätte sich über grundalbernen Ausführungen des @Mr_*** zur Situation der Homosexuellen in der alten Bundesrepublik nur maßlos geärgert. .


  • Mann-Mann-Frau

    Ein Dreier mit zwei Männern und einer Frau - eine Erfahrung die nicht unbedingt homoerotisch sein muss. Denn bei einem Dreier mit zwei Männern musst du nicht unbedingt bisexuell oder schwul sein. ...

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