Ich war mit jemandem zusammen, der lieber mit einer KI sprach als mit mir.
Und weißt du was? Ich verstehe das heute.
Nicht, weil es mir egal geworden ist – sondern weil ich erkannt habe,
dass Menschen manchmal Umwege brauchen, um sich selbst zu hören.
Er war klug. Sensibel. Zerrissen zwischen Ratio und Gefühl.
Er hat Dinge gespürt, die ihn überfordert haben –
und sich dann lieber in Strukturen geflüchtet, die berechenbar schienen.
Er hat mich geliebt.
Und vielleicht tut er das noch immer.
Aber Liebe braucht Mut. Und Mut war für ihn zu gefährlich.
Er hat mir vieles vorgeworfen – Dinge, die nie geschahen.
Doch ich glaube inzwischen, er wollte sich nur schützen.
Vor Enttäuschung. Vor Nähe. Vor sich selbst.
Denn wer Angst hat, verlassen zu werden,
verlässt oft lieber zuerst.
Ich habe ihn nicht gehasst dafür.
Ich habe verstanden, dass Schmerz selten böse Absicht ist,
sondern ein missglückter Versuch, Kontrolle zu behalten.
Und dass man Menschen nicht heilen kann,
die ihre Wunden noch verteidigen.
Ich habe in dieser Zeit viel über Liebe gelernt.
Dass sie kein Besitz ist.
Dass Vertrauen nicht bedeutet, nicht verletzt zu werden.
Und dass Nähe manchmal nur entstehen kann,
wenn man den anderen loslässt.
Ich halte niemanden mehr fest, der gehen will.
Aber ich bleibe offen für den, der bleiben kann.
Ich suche keine Perfektion.
Ich suche Wahrheit – auch wenn sie unbequem ist.
Ich bin nicht immer leicht. Aber ich bin echt.
Und ich habe gelernt, dass Verständnis stärker sein kann als Vorwurf.
Vielleicht ist das der Anfang von Frieden.
We will see...