Beziehung und Trennung mit Depressiven

[Ja****]

Vier kleine Anmerkungen zu Beginn:

1. Vorweg eine Bitte, lieber lese ich hier keine Antwort, als sexualisierte antworten, oder von Menschen, die sich mit der Thematik nicht auskennen.

2. Bei Depressionen handelt es sich um eine Krankheit. Wer diese hat, oder Angehörige hat, die unter einer echten Depression leiden, wissen dies. Ich habe keine Lust hier Verharmlosung, oder Anfeindung gegen Dritte zu lesen.

3. Ich habe keine Depression, nie gehabt, mir geht es gut.

4. Danke für das Beherzigen der Anmerkung. :-D

 

Jetzt zum eigentlichen Thema :-D:

Ich habe letztes Jahr jemanden kennen gelernt, mit dem ich mich von anhieb sehr gut verstanden habe. Als wir uns kennen gelernt haben, saßen wir direkt 32h ohne Pause aufeinander. Dann mussten wir job/uni-technisch ein paar Stunden pause machen und sofort wieder gesehen. Beim Dritten Date (haben uns da gerade mal 4 Tage gekannt, aber von denen waren wir auch nur 10h nicht beieinander) habe ich sein Wohnungsschlüssel bekommen. Abgesehen von küssen und kuscheln kam es erst beim vierten Date zu weiteren Handlungen. Also zusammengefasst, wir haben uns von Anfang an extrem gut verstanden, es ging uns beiden dabei nicht um sex.

Dazu waren wir beide sehr ehrlich. Er hat mir von Anfang an von seinen Depressionen und ähnlichen erzählt. Meine Antwort war immer, ich weiß was Depression sind. Ich kenne Menschen mit Depression. Ich kann damit umgehen. Ich denke ich kann dies tatsächlich sehr gut. Ich war eher dankbar, wenn nee whatsapp kam, fühle mich gerade nicht in der Lage zu antworten, dass diese Antwort kam. Wenn keine kam, oder verspätet hat mich dies auch soweit nicht gestört... Wir hatten sehr intensive Gespräche.

Nach einiger Zeit kam dann der Tag X. War beruflich 3 Tage im Ausland. Er kam zu mir, ich bekam ein Begrüßungskuss und kurz danach der Satz, wir müssen reden. Darauf folgte die Ansage, habe die letzten 3 Tage viel nachgedacht, was ich am Anfang gefühlt habe, fühle ich nicht mehr. Wir beenden es. Lagen danach lange zusammen kuschelnd im Bett. Zum Abschied, noch einmal sehr intensiv geküsst. Sein Schlüssel wollte er nicht wieder haben, meine Sachen in seiner Wohnung hat er extra auch nicht mitgenommen, damit wir uns wenigstens noch einmal sehen.

Nacht darauf bekam ich mehrere Whatsapps. Er hatte ein Unfall. Am nächsten Tag gesehen, lange gesprochen. Letztendlich kam der Satz raus, ich kann und will gerade nichts haben. Für den er sich auch gleich entschuldigen wollte. Auch das sein Vater zu der Situation nur meinte, wenn du dich schon nicht selbst lieben kannst, wie willst du jemand anderes lieben... 3Tage später noch einmal getroffen, geredet. Während wir noch zusammen waren, sprach er davon, dass er sich aufgrund von Depressionen evtl. mal trennen wird und er dann möchte das ich darum kämpfe. Ich habe gesagt, ich weiß nicht ob ich dies kann, was ihn sehr verletzt hatte. Darauf sprach ich ihn an, seine antwort war, ich will nicht das du darum kämpfst.

Eine Woche später ist seine Schwester (wichtige Bezugsperson) für ein halbes Jahr ins Ausland gezogen. Es ging ihm schlecht. Wieder getroffen.

Dann erzählt er mir, dass er seit einer Woche starke Herzschmerzen hat. Ärzte finden keine physische Ursache. Eine psychische wird angenommen. Sonst war das treffen vor allem durch Smalltalk geprägt.

Er bekommt Corona, muss in Quarantäne. Er kommt aus den quarantäne, braucht sein Schlüssel wieder, da er Besuch bekommt. Ich bringe ihn den vorbei, habe aber keine Zeit zum reden.

Nun ist ein Monat seit der Trennung um. Werden uns übermorgen zum Frühstück treffen. Bin etwas überfordert. Er ist mir noch sehr wichtig. Treffen tun mir aber auch noch weh. Seine Signale waren lange doppeldeutig. Von du bist mir wichtig, verlass mich nicht, bis ich will nur noch ein Freund sein. Kommunikation versuche gerade eher ich zu halten. Wobei an seiner Art zu antworten ich auch immer wieder feststelle, dass ihn das freut.

 

Ich habe mit vielen Freunden gesprochen. Daher auch meine Anmerkungen zu beginn. Die Antworten sind sehr unterschiedlich ausgefallen. Gerade von Menschen, die Depression hatten, oder enge Angehörige mit Depression haben, zu denen die keine haben. Noch dazu zu jenen, die irgendwie doch die Hoffnung haben, dass man bald wieder ein Sex/Beziehungs-offener Single wird. .-D Ich habe wenig Lust hier zu lesen, such dir ein ohne Probleme, findest easy jemanden. Das hat alles nichts mit Depression zu tun, er will dich nur hinhalten.

Keine Ahnung, ob er dauerhaft das Interesse über eine Freundschaft hinaus verloren hat, oder dies nur aufgrund seiner Depression. Das kann ich nicht sagen. Aber die Depression prägen gerade Jedenfalls unser Verhältnis. Momentan versuche ich vorallem zu signalisieren, dass er mir wichtig ist, ich gerne noch mehr hätte, aber es für mich okay ist, wenn es nur bei einer Freundschaft bleibt.

 

Nun mein Anliegen:

Habt ihr Erfahrung in solchen Situationen? eine Geschichte dazu? wäre an einem Austausch interessiert. Da es sehr privat ist auch gerne per Nachricht.

[kitzelmaster]

hallo, ich habe depri. kann einiges nachvollziehen. schreib PN wenn du möchtest.

[Ro****]

Ein solches Thema sollte professionell behandelt werden,deine Offenheit in Ehren,aber hier ist der falsche Ort ( Meine persönliche Meinung)

[Inaktives Mitglied]

Es wurde sehr gründlich beraten, ob das Thema hier passt und das Thema passt.

Auch die seeliche Gesundheit ist ein Teil unserer User.

Natürlich kann man hier nur versuchen ein wenig Halt zu geben, indem wir  da sind.

Einen Fachmann ersetzt das Forum nicht.

Aber dies ist dem Themenstarter und auch uns bewusst.

Gruss Uyen

G-Team

[gl****]

Das is ein Nachteil an solchen Plattformen!Jeder kann sein Senf dazugeben & da ist sehr oft doch recht "Schlechter Senf" bei!
Zu viele halten sich für den Top Experte!
Dem kommentar von Robert-2640 möchte ich mich zum teil anschließen!Ja das gehört in Profi hände ! Aber für diese Plattform is es auch ein sehr jutes Thema es gibt mehr Depressive Menschen als man glauben kann, & sein wir doch mal erlich einiges hier is Deprimieren!

[kitzelmaster]

Welcher " Profi " könnte besser helfen als einer der selber betroffen ist ? Hat mir ein " Profi " mal gesagt.

Je öfter und länger ich damit zu tun habe muß ich sagen "Er hatte recht". Einfühlen kann mann sich am bessten wenn mann selber damit zu kämpfen hat.

Mann lernt wann es besser ist zu schweigen und zuzuhören oder wenn drüber "Reden" angebrachter ist.

Ich selber habe einige "Gruppen" "Tageskliniken" und "Reha" hinter mir und denke ich kann ein wenig mitreden.

Am bessten waren die gespräche ausserhalb mit anderen " Mitpatienten ". Deswegen haben wir eine art " Selbsthilfegruppe " gegründet die treffen sind

spontan und zwanglos. Wer kann kommt wer nicht kann kommt nicht. Da fühle ich mich " Pudelwohl " und verstanden .

Leider wird das Thema zu oft Totgeschwiegen weil mann die Krankheit nicht sehen kann .

[gl****]

Ja Reden hilft mit den richtigen Leuten vom Fach ! & nich mit den "dummschätzer" die hier & über all zu gange sind!

[Inaktives Mitglied]

Depressionen sind ein sensibles Thema, das in unserer Gesellschaft leider oft ein Tabu ist. Ich bin selbst betroffen, habe Hilfe in Anspruch genommen und bin stolz auf den Weg, den ich gehe. Gerne lasse ich Dir eine private Nachricht zukommen, wenn Du magst.

[wi****]

Eigentlich kann ich mich nur den Vorrednern oder Schreibern anschließen. Da kommt nur noch der Profi in Frage. Du wirst dabei immer auf der Strecke bleiben und es kann ein sehr langer Prozess sein. Ursachen der Depression sind die Schlüssel Frage zur Hilfe. Nur wenn er mitarbeitet wird es gelingen einen Weg zu finden ins wirkliche Leben zurück. Du hast ihm wahrscheinlich kurzzeitig sehr gut getan daher auch diese Intensität von ihm mit euch. Ich kann dir nur Kraft wünschen, wie auch immer deine Entscheidung ausfallen wird. Treffen wirst du sie selber letztendlich. Grundlage für alles ist die professionelle Hilfe und auch Medikamente können positiv wirken für ihn. Alles gute

[le****]

Unbedingt einen Seelenklempner anempfehlen !!!!!!!!!!!!!   Wie Du mit dieser Situation fertig werden kannst, weiß wohl kaum jemand. Es kommt auf Deine Stärke, Resilienz und dazu auf Deine Gefühle für diesen Menschen an, will sagen, Du trägst die Antwort in Dir selber. Mir kommt das ganze geschilderte Verhalten weniger wie eine Depression, eher wie eine extreme Labilität vor, gepaart mit Null Selbstachtung. Sieht nicht nach einer guten Chance aus, fürchte ich.................

[Ja****]

So, danke schon einmal für die Antworten. Nicht wundern, um es Übersichtlicher zu machen, antworte ich in Absätzen/Punkten.

 

1. Danke für alle antworten. Gerade auch für die, welche mir angeboten haben, dass ich mich bei Ihnen melden darf, oder die sich per Nachricht schon gemeldet haben.

2. Diesen Thread habe ich hier relativ spät aufgemacht. Die Trennung liegt jetzt exakt 1 Monat zurück. Der gröbste Trennungsschmerz ist vorbei. Aber Kummer ist natürlich noch da. Ich stehe aber mit beiden Füßen im Leben. Habe ein gut bezahlten Job, studiere dazu und betreibe Leistungssport auf Profiebene. Dazu habe ich ein sehr stabiles Umfeld, mit dem ich jederzeit reden kann. Sofern ich möchte.

3. Beratung für mich. Da Depression ein schwieriges Thema ist, habe ich neben den Austausch mit Freunden, auch mit der Hotline für Angehörige von Depressiven telefoniert. Sowie sehr viele medizinische Artikel, sowie auch Beiträge von Betroffenen durchgelesen. Die Quickessenz daraus ist, geh soweit wie du kannst und magst, aber nicht weiter. Wie weit man kann, muss jeder selber entscheiden. Da kann auch fast keiner helfen.

4. Dieses Thema gehört mMn auf jedenfall in dieses Forum. 16-20% der Menschen (industrieländer) erleiden zu mindestens 1x im Leben eine leichte Depression. Unter nicht Binären ist die Zahl weit höher. Es ist ein Thema das totgeschwiegen wird. Obwohl so viele Menschen daran erkranken. Auch hier im Forum dürfte die Anzahl an Menschen mit Depression recht hoch sein. Daher hat es mich verwundert und erschrocken, dass in der Forumssuche keine wirklichen Treffer zu diesen Thema gibt. Ich muss sagen, für mich waren gerade solche Erfahrungsberichte und auch die antworten sehr wichtig zu lesen, um alles besser verstehen zu können.

5. mMn gibt es kaum jemand besseres für Angehörige über dieses Thema zu sprechen, als Menschen die in einer ähnlichen Situation steckten, oder stecken. Da diese ganz klar den Horizont erweitern können und ein ganz anderes Verständnis auf die Sache werfen. Daher sehe ich dieses Forum für den Austausch, öffentlich, oder per privater Mail als genau richtig an. Kitzelmaster sprach das ja auch selber an.

6. Beratung für ihn. Klar empfehle ich ihm eine Therapie. Aber ich denke mir steht es nicht zu, hier zu äußern in wie fern er gerade in Therapie ist, war oder Medikamente nimmt. Die Depression ist jedenfalls med. klassifiziert worden.

7. Jeder mit Depression ist in einer gewissenweiße labil. Ich kenne trotzdem wenige Menschen, die ich für stärker halte. Er leidet unter einer Krankheit, dass hat aber nichts mit Stärke zu tun. Und wie die Chancen stehen? Gar keine Ahnung. :-D

8. Habe schon sehr guten Austausch hier auch per PM gehabt. Danke dafür nochmal. Und ja, ich halte das Forum hier für einen richtigen Ort um mich auszutauschen. ^^

[Ro****]

vor 11 Stunden, schrieb Uyen_G-Team:

Es wurde sehr gründlich beraten, ob das Thema hier passt und das Thema passt.

Auch die seeliche Gesundheit ist ein Teil unserer User.

Natürlich kann man hier nur versuchen ein wenig Halt zu geben, indem wir  da sind.

Einen Fachmann ersetzt das Forum nicht.

Aber dies ist dem Themenstarter und auch uns bewusst.

Gruss Uyen

G-Team

Im Grunde gebe ich dir Recht,nur gilt zu beachten das es auch hier,wie auf anderen Plattformen Leute gibt die sich über solche Menschen lustig machen.

Daher bin ich der Meinung dass mit sensiblen Themen sehr vorsichtig umgegangen werden sollte