Woran erkennen schwule Männer andere Schwule? Gibt es so etwas wie einen Gaydar? Was sind die schwulen Erkennungszeichen der heutigen Zeit?

 

Was ist der Gaydar?

Laut Wikipedia bezeichnet der Gaydar die Fähigkeit, Schwule und Lesben intuitiv zu erkennen. Stereotype Zuschreibungen bilden dabei jedoch nur einen Teil des Gaydars - im Vordergrund stehen die kleinen, subtilen Details und Verhaltensweisen, die nicht-homosexuellen Menschen im Alltag gar nicht weiter auffallen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt: Sogar der Geruch soll beim Gaydar eine Rolle spielen.

 

Gaydar: Der Hanky Code diente früher als erste Orientierung

Früher gab es mit dem Hanky Code eine Art diskrete, schwule Geheimsprache. Durch das Tragen von farbigen Taschentüchern in der Gesäßtasche ließ sich viel über die eigenen sexuellen Vorlieben und Praktiken mitteilen. Während ein Taschentuch in der linken Gesäßtasche in der Regel auf einen aktiven Träger hinwies, bedeutete ein Taschentuch in der rechten Tasche die Vorliebe für passive Sexpraktiken. Doch nicht nur die jewelige Seite, auch die Farbe des Tuchs war entscheidend. Einige Farbcodes des Hanky Codes in der Übersicht:

  • Schwarz = SM
  • Navy Blau = Ficken
  • Hellblau = Oralsex
  • Pink = Dildospiele
  • Rot = Fisting
  • Gelb = NS Spiele
  • Gold = Dreier

 

Wie funktioniert der Gaydar heute?

Wenn ich mit meinen Hetero-Freundinnen in der Stadt unterwegs bin und uns ein gut aussehender Typ begegnet, kommt meist schnell die Frage: „Hey, glaubst du, der ist schwul?“ Offensichtlich vertrauen meine Freundinnen eher meinem mysteriösen "Gaydar" als ihren eigenen Analyse-Fähigkeiten. Doch funktioniert ein solcher Gaydar unter schwulen Männern wirklich? Amerikanische Wissenschaftler zeigten sich zuletzt eher skeptisch.

 

Wie erkennen sich Schwule in der Öffentlichkeit?

„Entgegen aller Klischees laufen 90% der schwulen Männer nicht mit gebrochenem Handgelenk rum oder reden mit nasaler Stimme, sondern sind genau so wie jeder Hetero“, schreibt ein Mitglied im Gay-Forum und hat damit natürlich Recht. Dennoch gibt es immer wieder diese Momente, in denen man einem attraktiven Mann auf der Straße begegnet und in nullkommanix weiß: Jupp! Wir sind beide von dem gleichen Ufer. Oftmals hat man vorher nicht mal ein einziges Wort miteinander gesprochen. 

 

Der Blick ist beim Gaydar entscheidend  :eyes:

Manche Gay.de-Mitglieder sind davon überzeugt, dass der Blick beim gegenseitigen „Erkennen“ eine wichtige Rolle spielt. Im Forum heißt es: „Schwule Männer erkennen sich untereinander am langen, intensiven Augenkontakt. Es gibt Studien, nach denen schwule Männer ihre Umwelt intensiver beobachten als heterosexuelle.“ Gibt es also doch einen sogenannten Gaydar unter schwulen Männern? Meine eigenen Fähigkeiten, andere Gays auf der Straße zu erkennen, würde ich in der Tat als recht zuverlässig beschreiben. Circa 75 Prozent Trefferquote. Und auch bei mir ist es der bereits erste Augenkontakt, der viel, wenn nicht sogar alles, verrät. Denn: Ein Hetero-Mann hat normalerweise gar keinen Grund meinen Blick zu erwidern, geschweige denn überhaupt zu gucken. Stattdessen macht ein Blick, der eine Hundertstelsekunde zu lange dauert und vielleicht sogar gefolgt wird von einem zurückhaltenden Lächeln oder Kopfnicken bereits alles klar. 

 

Gibt es einen Gaydar

 

Der Gaydar beruht auf nonverbaler Kommunikation

Das Gay.de-Mitglied fellatio beschreibt seine Erfahrungen mit seinem eigenen Gaydar wie folgt: „Wenn ich durch die Stadt gehe - ich sehe recht sportlich und trainiert aus - dann passiert es schon mal, dass mir ein Blick mal etwas länger folgt. Oder, dass der nette Kassierer auf einmal ein wenig schüchterner wirkt als bei der Dame zuvor oder mich etwas aufmerksamer von oben bis unten mustert.“ Ab und zu hätte sich spontan sogar schon das ein oder andere Date ergeben. Im Forum berichtet er: „Am letzten Wochenende hat mein Gaydar auf der Überfahrt nach Norderney funktioniert. Ich spürte trotz der Fülle auf dem Schiff brennende Blicke auf meiner Haut. Wir waren beide mit dem Fahrrad dort. Ich habe dann am Kai gewartet und gemeinsam sind wir in die Dünen geradelt.“

 

Wissenschaftler entwickeln Gaydar Software

Mittlerweile soll sogar künstliche Intelligenz in der Lage sein zu erkennen, ob eine Person auf einem Foto hetero- oder homosexuell ist. Forscher der kalifornischen Stanford-Universität haben in einer wissenschaftlichen Studie erklärt, sie hätten ein Computerprogramm entwickelt, dass über einen funktionierenden Gaydar verfügt. In einem Test von 35.000 Männerbildern aus Online Dating Communities soll die Software in über 81 Prozent der Fälle richtig gelegen haben. 

 

Funktioniert dein Gaydar zuverlässig?

Sicher haben wir alle schon so unsere eigenen Gaydar-Erfahrungen gemacht. Manche mögen sehr erfolgreich gewesen sein, andere eher ein bisschen peinlich, weil man am Ende dann doch komplett mit seiner Einschätzung daneben lag. Nun wollen wir wissen: Wie sehen eure Gaydar Erfahrungen konkret aus? Wie zuverlässig funktioniert dein persönlicher Gaydar? In den Kommentaren kannst du deine Erfahrungen und Fragen mit anderen Usern teilen und dich austauschen.

 

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