Yoga wird seit langem für seine transformative Wirkung auf Körper und Geist gefeiert. Seine Bedeutung erstreckt sich jedoch weit über den physischen Bereich hinaus, insbesondere innerhalb der queeren Gemeinschaft. In diesem Artikel tauchen wir ein in die tiefgreifende Wirkung von Yoga, speziell für schwule Männer, anhand der Erkenntnisse von Gregor Eistert, einem engagierten Yogalehrer aus Barcelona.

 

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Gay.de: Gregor, vielen Dank, dass du bei uns bist. Um zu beginnen, könntest du uns erzählen, wie du Yoga entdeckt hast und was dich dazu bewegt hat, Lehrer zu werden?

Gregor: Es ist mir eine Freude hier zu sein. Meine Reise zum Yoga begann während einer Zeit der Selbstfindung. Als schwuler Mann kämpfte ich mit gesellschaftlichen Erwartungen und internalisierter Homophobie. Yoga wurde mein Refugium – ein Ort, an dem ich Selbstakzeptanz kultivieren und Frieden inmitten des Chaos finden konnte. Diese transformative Erfahrung inspirierte mich dazu, das Geschenk des Yoga mit anderen zu teilen, besonders innerhalb der queeren Gemeinschaft.

 

Gay.de: Wie glaubst du, dass Yoga schwulen Männern auf einzigartige Weise zugutekommt?

Gregor: Yoga bietet einen ganzheitlichen Ansatz zum Wohlbefinden, der die physischen, emotionalen und spirituellen Aspekte unseres Seins anspricht. Für schwule Männer, die oft einzigartige Herausforderungen im Zusammenhang mit Identität und Selbstausdruck bewältigen müssen, bietet Yoga einen unterstützenden Raum für Erkundung und Heilung. Durch achtsame Bewegung und Atemarbeit können Individuen Spannungen abbauen, internalisierte Scham konfrontieren und ihr authentisches Selbst ohne Urteil umarmen.

 

Gay.de: Viele schwule Männer fühlen sich möglicherweise in traditionellen Fitnessräumen eingeschüchtert oder fehl am Platz. Wie schafft Yoga eine inklusivere Umgebung?

Gregor: Absolut, die Yoga-Gemeinschaft ist stolz auf ihre Inklusivität und Vielfalt. Unabhängig von Alter, Körpertyp oder sexueller Orientierung ist jeder auf der Matte willkommen. Yoga-Studios bemühen sich um ein Gefühl der Zugehörigkeit, in dem Individuen sich mit gleichgesinnten Seelen verbinden und bedeutungsvolle Beziehungen knüpfen können. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist besonders wichtig für schwule Männer, die sich in einer Welt, die ihre Identitäten oft marginalisiert, nach Akzeptanz und Kameradschaft sehnen.

 

Gay.de: Über seine physischen Vorteile hinaus, wie trägt Yoga zum mentalen Wohlbefinden schwuler Männer bei?

Gregor: Yoga dient als mächtiges Werkzeug zur Bewältigung von Stress, Angst und Depressionen – Probleme, die die queere Gemeinschaft überproportional betreffen. Durch die Kultivierung von Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung können Praktizierende mit größerer Leichtigkeit und Widerstandsfähigkeit mit herausfordernden Emotionen umgehen. Darüber hinaus fördert Yoga ein Gefühl der Verbundenheit mit der Welt um uns herum, was Mitgefühl und Empathie für uns selbst und andere fördert.

 

Gay.de: Als Yogalehrer, welchen Rat gibst du schwulen Männern, die neugierig sind, ihre Yoga-Reise zu beginnen?

Gregor: Mein Rat ist einfach: Sei neugierig und lass Erwartungen los. Yoga ist eine zutiefst persönliche Praxis, und es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, sich ihr zu nähern. Beginne mit einem offenen Geist und einem mitfühlenden Herzen und erlaube dir, ohne Urteil zu erkunden und zu experimentieren. Denke daran, die Reise ist genauso wichtig wie das Ziel, also sei geduldig mit dir selbst und vertraue auf den Prozess.

 

Über Gregor Eistert

Gregor Eisterts Yogareise begann in seiner Heimat Österreich, blühte aber wirklich im kosmopolitischen Zentrum Barcelonas auf. Was als Interesse an den physischen Aspekten des Yoga begann, entwickelte sich schnell zu einer tiefgreifenden spirituellen Praxis. Mit einer Spezialisierung auf Ashtanga-Yoga legt Gregor in seiner Lehrmethode Wert auf die ganzheitliche Verbindung von Körper und Geist. Mit einem inklusiven und unterstützenden Lehrstil ermutigt Gregor die Schüler, ihren einzigartigen Weg zu gehen, indem er Atemarbeit und Meditation einbezieht, um neben körperlicher Stärke und Flexibilität auch innere Ruhe und Achtsamkeit zu fördern.


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