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#StandWithUkraine


chkchkchk

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ohje, schon allein das Impressum der Seite "Schweizer Standpunkt" liest sich super: "für eigenständiges Denken" und "Diese Plattform will unabhängig vom Mainstream Aspekte des Zeitgeschehens aufgreifen. Das Wohl des Einzelnen und das Gemeinwohl dienen als Massstab. Von Manipulation und Propaganda distanzieren wir uns."

"Unabhängig vom Mainstream"-Medien: beim Stöbern auf der Seite merkt man schnell, dass man auf Antisemitischem, völkischem und faktenfernen Seiten gelandet ist. Die Verbreitung "Nachdenkseiten" machen das nicht besser. Und da fängt es auch schon im Interview an:

"Es ist sicher nicht gegen die ukrainische Bevölkerung gerichtet. Das wurde von Putin immer wieder gesagt." - Die Ukraine ist gänzlich offen. Alle Journalisten können sich innerhalb der Ukraine hinbewegen, wo sie möchten, mit Soldaten, Flüchtlingen, Bürgermeistern, NGOs reden. Amnesty ist vor Ort, Ärzte ohne Grenze sind da, das Rote Kreuz, die UN-Beobachter. Und sie alle berichten von massiven Morden an der Bevölkerung, Erschießung von gefesselten, Einkesselungen, Entführungen von Oppositionellen in den besetzten Gebieten, Verbot freier Presse in Russland und Vergewaltigungen in den besetzten Gebieten. Das alles ignoriert der Herr in seinem Interview und spricht von "Sie wollen eine «Entmilitarisierung» und «Entnazifizierung». Wenn man die Berichterstattung ehrlich verfolgt, ist es genau das, was sie machen"

Allein schon das macht einen wütend und sprachlos. Die ukrainische Bevölkerung stemmt sich massiv gegen die Invasoren mit Demonstrationen, öffentlichen Versammlungen, alltäglichem Widerstand. Da will niemand und da braucht niemand Entnazifiziert werden. Allein das Ziel: Wer ist ein Nazi, wer nicht? Nach der Lesart Putins ist jeder ein Nazi, der gegen die "russische Befreiung" Widerstand leistet. Ein Ziel, das nie erreicht werden kann. Er kann mit diesem Ziel so lange weitermachen, wie er will. was soll daran ein klares Ziel sein? Wann ist ein Land denn "Entnazifiziert"?

Der Text trieft nur so vor russischer Lesart der Dinge. Der Take, dass ja die Nato und die USA Schuld am russichen Einmarsch sind, ist in etwa so, als würde man sagen, dass ja Frankreich am Holocaust und dem Überfall Hitlers auf Polen Schuld sei, weil da gab es ja diese Reparationszahlungen nach dem 1. Weltkrieg und eigentlich konnte Hitler ja gar nicht anders und er war ja eigentlich auch ein guter Mann usw. Das ist dieselbe Argumentationskette.

Guterres hat es heute gut gesagt: Es gibt ein unleugbares Fakturm - es stehen keine ukrainischen Soldaten in Russland, aber russische Soldaten in der Ukraine. Russland wurde zu keinem Zeitpunkt von irgendwem bedroht. Hingegen hat Russland mehrere Länder brutal überfallen und Zivilbevölkerung in diversen Ländern ermordet. Von seinem totalitären Anspruch und Gehabe, Morden an Journalisten und Oppositionellen und Beseitigung von Freiheit und Diversität ganz abgesehen. ARGH!!!

Geschrieben
@oldysuchtjungy

Weis nicht warum du mich zitierst aber in deinen Comment nicht auf das meinige eingehst.
Was 'angeblich freie unabhängige Medien' betrifft bin (sicher zurecht) doch sehr skeptisch über deren Inhalte und deren Rhetorik.
Ich habe mir nicht die Mühe gemacht die erwähnte Seite (oder was auch immer gemeint sei) aufzurufen.
Warum nicht?
Ganz einfach wenn ich sämtliche Seiten oder dergleichen aufrufe und deren Inhalte 'studieren' würde wäre beinahe mit nix anderem beschäftigt den ganzen Tag.
Lg
Geschrieben

@TyrusSorry, ich wollte Dich nicht verärgern. Ich fand Deine Feststellung "Was stirbt zuerst im Krieg? Die Wahrheit!" als gute Zusammenfassung. Deines Beitrags. Du irrst jedoch, wenn Du unseren Medien "die Freiheit und unabhängigkeit" absprichst. Sicher sind Sie parteilich (wie jeder Mensch auch) und Sie verbreiten eine Meinung. Ich würde Sie jedoch nie mit gleichgeschalteten Medien in diktatorischen Ländern vergleichen wollen (was Du natürlich auch nicht gemacht hast).

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb oldysuchtjungy:

....aber nach meiner Meinung wird auf den Seiten  die Warheit ganz schön verdreht.

Aber kannst Du dem, was die Ukraine gegen die russisches Sprache unternommen hat widersprechen? Und das es Verstöße gegen die Abkommen seitens der Ukraine gegeben hat, ist ja durch die OSZE- Beobachter belegt. Demnach sind 75% der zivilen Opfer auf ukrainische Angriffe zurückzuführen.

 

vor einer Stunde, schrieb jensxp:

Ohje, schon allein das Impressum der Seite "Schweizer Standpunkt" liest sich super:.....

Das ist es, was es einem nicht leicht macht. Zu dem genannten Herrn auf der Seite find ich wenig. Den Teil des Interviews, was in der Ostukraine abgegangen ist, finde ich aberunabhängig belegt. Und das ich die USA als nicht ganz unschuldig ansehe, habe ich ja bereits geäußert. Für mich haben sie erreicht, was sie immer wollten, Europa hat auf einmal ein Versorgungsproblem und ist wirtschaftlich arg angeschlagen. Warum müssen die Amis sich immer als Weltpolizist aufführen? 

Und hat einer mal die Minsker Abkommen gelesen? Wenn ja, wer hat dagegen verstoßen? Hat die Ukraine jemals vorgehabt  die Selbstverwaltung der Ostgebiete zuzulassen? 

Und "Nachdenkseiten" fand ich bis Anfang des Jahres eigentlich auch ganz gut. Dann kam ein 30 Punkte-Papier und ich dachte, sch... auch hier muss ich alles infrage stellen. Ich dachte immer ich hätte eine eher neutrale Faktenseite gefunden.

Also weitersuchen. Den ich für mich würde mich Unwohl fühlen, wenn ich ses nicht hinterfragen würde.

 

Geschrieben (bearbeitet)

@oldysuchtjungy

Alles gut du hast mich nicht verärgert.
Des andere...hab allerdings nicht gesagt die 'herkömmlichen' Medien wären 'frei und unabhängig' des sind keine.
Es ist halt so das bestimmte 'Medien' die von sich behaupten frei und unabhängig zu sein mir einfach suspekt sind.
Ich kann hier aus bestimmten Gründen kein Bespiel benennen warum es bei mir so ist, warum mir manche 'angeblich freie Medien' mir suspekt sind.
--------------
Fakt ist ich hoffe von ganzem Herzen das das unsägliche Leid am besten noch vorgestern beendet wird.
Ich hoffe von ganzem Herzen das es nicht derart eskaliert und ein nicht aufzuhaltenden Flächenbrand entfacht. Die Folgen eines solchen Flächenbrand würde mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Zivilisation wenn nicht sogar schlimmer noch das Ende der Menschheit bedeuten.
Ein Nuklearer Schlagabtausch würde alles und jeden vernichten bzw. die Welt in die Steinzeit zurück Bomben.

bearbeitet von Ronny_G-Team
2 nachfolgende Posts zusammengeführt
Geschrieben

Wir haben das Privileg, in einem Land zu leben, das einen recht hohen Standard hat, was Pressefreiheit angeht. Das kann man auf Seiten von NGOs nachlesen, die sich mit Pressefreiheit auseinandersetzen. Diese Organisationen haben auch festgestellt, dass die Pressefreiheit in Deutschland seit den Coronaprotesten gelitten hat - und zwar, weil Journalisten auf Querdenkerdemos attackiert wurden. Genau die, die also „Lügenpresse“ grölen, die mit dem Deutschlandhut, die Wutbürger - das sind die, die die Pressefreiheit gefährden. Wir HABEN in Deutschland eine gute Medienlandschaft, man kann sich im Großen und Ganzen auf unsere Zeitungen, Radiosender und TV-Sender verlassen. Eine gewisse Skepsis ist nie verkehrt, aber es gibt keinen Grund, den Nachrichten und Reportagen des auslandsjournals, der Tagesthemen, der FAZ, des NDR oder der Süddeutschen grundsätzlich zu misstrauen und dann zu glauben, ein Interview einer Nischenseite sei „die Wahrheit“. Das wäre höchst unseriös und führt einen schnell in die Richtung der Verschwörer. Auch hier das Stichwort: False Balancing. Die Einschätzung eines „Experten“ in einem online-Magazin kann man den Einschätzungen von „Experten“ aus Talkshows und Nachrichtenmagazinen oder sogar der UNO-Versammlung als gleichwertig gegenüberstellen. Kann man machen. Ist dann halt nicht rational.
Ist wie beim Klimawandel. 999 Wissenschaftler sagen, der Klimawandel ist menschengemacht. Einer sagt, es sei nicht so. Man kann jetzt sagen: Ach, das mit dem Klimawandel, da ist sich die Wissenschaft ja nicht einig. Kann man auch machen. Ist dann aber einfach falsch.

Na klar, ich bin mir sicher, dass auch ukrainische Truppen Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Muss man ansprechen, sollte man vor einem Gericht untersuchen und ahnden. Aber man darf nie die Verhältnismäßigkeit aus den Augen verlieren. Die allumfassende Brutalität und zutiefst menschenverachtende Invasion Russlands des gesamten Landes mit unglaublichem Terror gegen die Zivilbevölkerung. Wie kann man das gleichwertig gegenüberstellen? Und vor allem, welche Konsequenzen sollen sich daraus ergeben? Hier, lieber Onkel Putin, Recht hast Du, zerstöre diesen ukrainischen Unrechtsstaat, die waren ganz ganz böse. Nimm Moldavien auch noch dazu. Und Georgien. Und das mit der Presse und deiner Opposition und Nawalny und so, das war auch nicht so doll…. Aber die Ukraine erst, DIE waren mal richtig schlimm… und erst die USA!

Entschuldigt die Polemik, es ist durchaus richtig, auch auf Verbrechen der Ukraine hinzuweisen und ihnen auf die Finger zu sehen. Aber eindeutiger als Russland gerade, vor den Augen der Welt kann man kein Land brutaler und menschenverachtender überfallen. Das ist doch genau das, was Putin möchte: Die Ukraine sei mit Schuld. Die USA stecken hinter allem. Die NATO habe angefangen. Verstärkt man diese Rhetorik, arbeitet man dem Schlächter Putin in die Hände, lässt ihm freie Bahn, legitimiert sein Morden.

Nein, man MUSS hier Haltung zeigen, Kante zeigen, mit aller Schärfe diesen Überfall rundweg in allen Ebenen ablehnen. Geben wir hier nach, lassen wir einem Despoten freie Hand und weichen immer weiter zurück. 

Geschrieben
vor einer Stunde, schrieb jensxp:

Nein, man MUSS hier Haltung zeigen, Kante zeigen, mit aller Schärfe diesen Überfall rundweg in allen Ebenen ablehnen. Geben wir hier nach, lassen wir einem Despoten freie Hand und weichen immer weiter zurück. 

Da bin ich voll bei Dir. Aber sollen deswegen der Ukraine slle Türen geöffnet werden? Wenn das mit dem Unrecht gegen anderssprachige Mitbürger in der Ukraine stimmen sollte, bin ich dagegen. Allein das Thema Korruption bzw. fehlende Rechtsstaatlichkeit war vorher ein großes Thema. Stell Dir mal vor, jeder würde gegen anderssprachige Mitmenschen vorgehen. Geht gar nicht, find ich zumindest.

Und ich mein  das Interview ist eigentlich aus "Zeitgeschehen im Fokus" und das sieht für mich nicht komisch aus.

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb nick2017333:

Wenn das mit dem Unrecht gegen anderssprachige Mitbürger in der Ukraine stimmen sollte, bin ich dagegen. Stell Dir mal vor, jeder würde gegen anderssprachige Mitmenschen vorgehen. 

Die Erlaubnis das Minderheiten in ihren Sprachen sprechen dürfen ist keine neue Erfindung. Das gab es in allen "besetzten" Gebieten nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch in den Regionen, aus denen die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung statt fand.

Es ist eine Errungenschaft einer Demokratie auch Minderheiten ihre Sprache in "Verwaltungsfragen" zuzulassen. Das war in Deutschland nicht immer so.

Und so unschuldig sind die Russen in den Sprachangelegenheiten nicht. Es läßt sich recherchieren wie mit den Sprachen in den "Sowjetrepubliken" umgegangen wurde. Das Ukrainische war damals verboten, wie ich schon des öfteren von Betroffenen hörte.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass alles von russischer Seite in Zusammenhang mit dem Donbass systematisch aufgebauscht, mißbraucht und für eine Rechtfertigung der Verbrechen verwendet wird.

Diese Diskussionen zielen allein darauf ab, von den Morden abzulenken, vielleicht sogar Verständnis dafür zu haben und sich an das Grauen zu gewöhnen.

Nein und nochmals Nein, alles ist keine Rechtfertigung für das millionenhafte Verbrechen, welche die Russen in der Ukraine machen.

Wenn es von Belang ist, muss man mit der Thematik zivilisiert umgehen, also diplomatisch.

Aber die ersten, die die Diplomatie mit den Füßen treten sind Putin und seine Vasallen.

Geschrieben
vor 33 Minuten, schrieb Woollff:

Nein und nochmals Nein, alles ist keine Rechtfertigung für das millionenhafte Verbrechen, welche die Russen in der Ukraine machen.

Auch hier bin ich im Grunde bei Dir. Nichts kann einen Krieg rechtfertigen. Und sollte sich bestätigen, dass die Ukrainer in der Ostukraine und gegen anderssprachige Einwohner mit Gewalt vorgegangen sind, hätte das auf den Tisch gehört. Ich hatte ja eher vermutet, daß Putin die beiden Staaten anerkennt, um sie militärisch unterstützen zu können Heißt sein Militär sich an der OSZE-Linie aufstellt und den Ukrainern klarmacht, das war es, hier geht es nicht weiter. 

 

vor 33 Minuten, schrieb Woollff:

Die Erlaubnis das Minderheiten in ihren Sprachen sprechen dürfen ist keine neue Erfindung.

Aber genau das haben sie ja verbieten wollen bzw. Habeb es getan, sogar (angeblich) mit Bücherverbrennungen. 

 

vor 33 Minuten, schrieb Woollff:

Aber die ersten, die die Diplomatie mit den Füßen treten sind Putin und seine Vasallen.

Wie gesagt, genau das seh ich nicht so deutlich. Mir sagen die Minsker Abkommen und die Verstöße dagegen, etwas anderes

Geschrieben

Das Minsker Abkommen (in Putins Vasallenstaat BELARUS) war der Versuch einen Status Quo festzuschreiben. Mit dem Abkommen lieferte der "Westen" sich Putin aus. Die Annexion der Krim als auch der russische Stellvertreterkrieg im Donbass wurden faktisch hingenommen, wenn auch nicht völkerrechtlich anerkannt. Putin interpretierte das als eine grundlegende Schwäche des Westens. Wenn die Ukraine trotz Krieg im Donbass und der Besetzung der Krim keine Unterstützung bekommt, dann kann sein Militär einmarschieren. Der Abschuß des niederländischen Flugzeugs mit den renommierten AIDS-Wissenschaftlern war ein weiteres Beispiel, wie Putin allen die Nase lang zieht. Einen grasseren Vertragsbruch des Minsker Abkommens, als der laufende Vernichtungskrieg, war bei den Diplomaten nicht vorstellbar. 

Eine völkerrechtliche Anerkennung aller russischen Gebietsgewinne durch den Vernichtungskrieg? Das wäre der Super-Gau der westlichen Werte und die Bestätigung Putinscher Gewaltorgien: Panzer und Raketen verändern die Grenzen. Er sieht darin, dass niemand ihn aufhalten kann und wird.

Mit dem zündeln in Transnistrien wird eine weitere neue Front zu Moldawien und Rumänien aufgemacht. Auch hier haben die Europäer der Stationierung russischer Truppen jahrelang tatenlos zugesehen.

Wann werden sich in den baltischen Satten die russischen Horden bilden, zuerst demonstrierend wie im Donbass und dann mit Waffengewalt?

Die russische Propaganda vergiftet subversiv: 

"Die EU-Länder Lettland und Litauen haben seit der Unabhängigkeit ihre großen russischsprachigen Teile der Bevölkerung als zweitklassige Menschen behandelt. In Lettland leben 33 Prozent der Bevölkerung mit russischer Muttersprache; ein großer Teil von ihnen hat keinen lettischen Pass (auch keinen russischen), sie gelten als «Nicht-Bürger». Sie dürfen weder wählen noch in staatlichen Betrieben arbeiten; alle Russischsprachigen müssen mit den Behörden in Lettisch verkehren, sie werden auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert und sie waren in den Neunzigerjahren bei der Privatisierung (fast gratis mit Vouchern) der vorher verstaatlichten Wohnungen leer ausgegangen " (Lettland und Litauen diskriminieren Russen massiv - infosperber)

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb Woollff:

Die Annexion der Krim als auch der russische Stellvertreterkrieg im Donbass wurden faktisch hingenommen, wenn auch nicht völkerrechtlich anerkannt.

Dazu versteh ich die Vorgänge ab 1990 noch nicht ganz. Auch hier gibt's wieder 2 Seiten der Medaille. Bei dem Referendum nach der Annexion 2014 ging es wohl nicht so sehr um "pro Russland", sondern eher gegen Donezker Korruption-Klüngel. 

Geschrieben

Zur Zeit geht ein Text herum, den ich auch sehr gut finde und der mir aus der Seele spricht. Den vollen Text findet ihr hier:

https://wolfgangmueller.info/2022/04/30/ukraine-der-offene-brief-in-der-emma-und-warum-aufruestung-ja-oder-nein-die-falsche-frage-ist/

Für die, denen der Text zu lang ist, würde ich gerne einige Passagen zitieren / zusammenfassen. Alle im folgenden geäußerten Gedanken stammen wörtlich oder paraphrasiert aus obigem Link.

Grundsätzlich bezieht sich der Text auf einen veröffentlichten Brief deutscher Intellektueller gegen die Unterstützung der Ukraine mit deutschen Militärmitteln. Sollte man sich pazifistisch raushalten? Dazu sagt der Autor Wolfgang Müller:

Zitieren

"Was mit der Ukraine passiert, ist das staatliche Äquivalent zu einer Vergewaltigung durch den Ex-Mann, mit angedrohter Vernichtung bei Gegenwehr. Dass ausgerechnet eine Feministin wie Alice Schwarzer vor diesem Hintergrund die Empfehlung ausspricht, lieber nicht zu arg zu helfen, um dem Gewalttäter keinen Vorwand für einen dritten Weltkrieg zu liefern, respektive das Vergewaltigungs-Opfer als mitverantwortlich für einen drohenden Massen-Mord durch seine provozierende Gegenwehr zu brandmarken, ist zumindest bemerkenswert. Insbesondere, da es eine bedeutende Zahl tatsächlicher Vergewaltigungen in diesem Krieg gibt. Auch wenn in diesem offenen Brief auf das Leid der ukrainischen Zivilgesellschaft referenziert wird, das enden sollte (als ob es das nach einer Kapitulation tun würde), scheint die Hauptangst die um das eigene Wohlergehen zu sein. Salopp formuliert: Schatz, mach lieber die Beine breit, sonst schlachtet er dich und unsere ganze Familie ab. Der wohl perfideste Satz in diesem Brief ist die Warnung vor dem “Irrtum, dass die Verantwortung für die Gefahr einer Eskalation zum atomaren Konflikt allein den ursprünglichen Aggressor angehe und nicht auch diejenigen, die ihm sehenden Auges ein Motiv zu einem gegebenenfalls verbrecherischen Handeln liefern.” Das ist Täter-Opfer-Umkehr in Reinkultur."

Zur Frage ob Deutschland Russland einen Kriegsgrund liefern könnte:

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Es liegt also offen auf der Hand, dass wir als legitimes Angriffsziel markiert werden, völlig unabhängig davon, wie wir uns verhalten oder nicht. Und zwar einzig und alleine aus dem Grund, weil wir als demokratisches und wirtschaftlich mächtigstes Land der EU das größte Hindernis für eine russische Dominanz auf dem eurasischen Kontinent darstellen. Wir könnten uns gar nicht so sehr verzwergen, um nicht aus dem Weg geräumt werden zu müssen für russische Großmachtsfantasien.

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Wenn also, wie schon bei der Ukraine, Kriegsgründe beliebig erfunden werden können, und jüdische Präsidenten als Nazis und demokratische Länder als faschistisch bezeichnet werden, wenn also die Bedrohung völlig unabhängig vom eigenen Verhalten und objektiven Realitäten existiert und weiter existieren wird, erübrigt sich die Frage, was man tun kann, um den Konflikt, der ja keiner ist sondern eine einseitige Aggression, zu entschärfen, bzw. nicht eskalieren zu lassen. Denn die Antwort lautet: Nichts.

Zur Frage, ob Verhandlungen mit Russland denkbar sind:

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Viele denken, mit einem guten Gespräch und einem dicken Scheckbuch lässt sich eigentlich jedes Problem lösen, mit ausreichend gutem Willen, und können sich nicht mehr vorstellen, dass es Menschen gibt, die tatsächlich weder an Schecks noch an Gesprächen interessiert sind, sondern ausschliesslich an Ideologie, Dominanz und Gewalt. Die keinen Ausgleich wollen, sondern einen totalen Sieg. Mit jemandem, dessen erklärtes Ziel die Vernichtung der Gegenseite ist, lässt sich schwerlich verhandeln. Und der kann auch nicht mit Zurückhaltung besänftigt werden.

Ich finde, in dem Text sind einige sehr starke Gedanken drin. Ich verstehe gut, dass man ausgleichen möchte. Verhandeln. Kompromisse schließen. Sich in der Mitte treffen. Aber wo ist die Mitte zwischen: "Die Ukraine hat kein Existenzrecht, ihr seid im Kern Russen mit russischer Sprache, russischer Kultur und Zugehörigkeit zu Russland." und "Wir wollen existieren."? Ein Kompromiss, die in irgendeiner Form die Ukraine schwächt, sie territorial verstümmelt oder unterjocht, hieße doch eine Einladung an den Agressor Putin, sich weiterhin eskalierend verbrecherisch zu betätigen.

Ich hoffe, die viele Zitiererei ist für die Admins ok, ich weiß, das ist nicht so beliebt, aber wie gesagt, es soll ne Lesehilfe sein für die, die so lange Texte ungern durchforsten :)

Geschrieben (bearbeitet)

 

vor 14 Stunden, schrieb jensxp:

Grundsätzlich bezieht sich der Text auf einen veröffentlichten Brief deutscher Intellektueller gegen die Unterstützung der Ukraine mit deutschen Militärmitteln. Sollte man sich pazifistisch raushalten? Dazu sagt der Autor Wolfgang Müller:

Alice Schwarzer und andere Prominente wie der Schriftsteller Martin Walser und der Schauspieler Lars Eidinger hatten am Freitagin einem öffentlichem Brief an Scholz appelliert, weder direkt noch indirekt schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Sie befürchten ein Motiv für eine Ausweitung des Krieges auf die Nato-Staaten durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ihre Intension: Vielmehr möge Scholz alles dazu beitragen "dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können."

Es ging also in dem offenem Brief nicht um die grundsätzliche "Waffenhilfe" sondern daraum, keine "schweren Waffen" zu liefern.

Ich finde den Text des Schriftsteller Wolfgang Müller nicht sehr hilfreich. Er redet sehr einseitig dem militärischem Handeln das Wort. Was am Ende sogar darauf hinausläuft, es auf einen atomaren Krieg, was dann nur ein Weltkrieg sein kann, es ankommen zu lassen. 

Nach Ansicht des deutschen Philosophen Jürgen Habermas gibt es eine Risikoschwelle, die ein ungebremstes Aufrüsten der Ukraine unmöglich macht. Diese Schwelle liege in der Gefahr, dass Deutschland und die Nato selbst Kriegspartei werden könnten. Den Krieg einer Atommacht könne niemand gewinnen. Er könne bestenfalls mit einem für beide Seiten gesichtswahrenden Kompromiss beendet werden. (WDR 29.04.2022).

Ich schließe mich da doch lieber dem offenem Brief von Alice Schwarzer, Martin Walser u.a. an und kann auch der Meinung von Jürgen Habermas mehr abgewinnen.

bearbeitet von oldysuchtjungy
erweitert um Abschlußsatz
Geschrieben
Ich denke, dass Verhandlungen mit Putin Zeitverschwendung sind. Er hängt seinen Allmachtsphantasien nach. Das zeigt doch sein Verhalten nach Gesprächen mit westlichen Politikern und zuletzt als der Uno - Generalsekretär Guterres in Kiew war und russische Raketen dort einschlugen. Nein Putin darf diesen verbrecherischen Krieg nicht gewinnen. Das nächste Ziel wird die Republik Moldau sein und ob er sich damit zufrieden gibt, weiß er nur allein. Ich befürchte allerdings dass er dann auch vor den osteuropäischen Nato - Staaten nicht halt machen wird.
Geschrieben
Gerade eben, schrieb 60Joachim:

Ich denke, dass Verhandlungen mit Putin Zeitverschwendung sind.

Im Atomzeitalter kan man Kriege nicht mehr mit "Gewinner & Verlierer" denken. Entweder gibt es ein Punkt wo nur noch Verhandlungen einen Ausweg (und Sinn) bilden/machen, oder es wird einen ausweglosen Krieg geben, der sich dann aber nicht nur auf das Gebiet der Ukraine beschränkt!

 

Geschrieben
Am 1.5.2022 at 23:52, schrieb jensxp:

Ich finde, in dem Text sind einige sehr starke Gedanken drin.

Auf jeden Fall kann ich mit dem Text mehr anfangen, als mit diesem schwarzen, für mich fast schon zynischen, Brief dieser Promis. Denn Putin würde immer einen Grund (er)finden, wenn er einen bräuchte.

Geschrieben

Alice SCHWARZER (mit allen Unterzeichnern) und PUTIN fordern keine Waffen für die Ukraine.

Mit den Waffen richten die Ukrainischen Nazis und Antisemiten Gräueltaten an der russischen Bevölkerung an.

Geschrieben

Ich bin bei Thema waffenlieferung auch etwas zurückhaltend. Alice schwarzer u einige Unterzeichner haben nicht mal so Unrecht.. Die Gefahr eines 3ten Weltkrieges wahrscheinlicher wird.. Ich bin natürlich weiter für humanitäre Hilfe. Soviel Menschen wie moeglich Asyl zu gewähren bzw zu integrieren.. Hoffe das irgendwann die Vernunft siegt. Die Menschheit hat aus 2 Weltkriegen einfach nicht gelernt.. Solange es die Gier nach Macht Geld u Rohstoffe gibt wird es immer irgendwo Krieg geben... Moechte noch hinzufügen was mich nachdenklich macht.. Habe neulich n3 rote Sofa gesehen wo Claus von Dohnanyi zu Gast war.. Schade von diesen weisen Politikern gibt es nicht mehr viele... Er sagte.. Was ist wenn die Ukraine in die Nato aufgenommen wird? Dann steht der Ami vor der russischen Grenze und dann knallt es richtig.... Ich bin bestimmt kein Putinfreund und der überfall ist durch nichts zu rechtfertigen.die eigene russische Bevölkerung muss erkennen.was für ein falsches Spiel Putin treibt.. Schade ein  Gorbatschow in der Geschichte der ehemaligen Sowjetunion war einmalig der für Frieden und Entspannung in der Welt gesorgt hat.den kalten Krieg beendet hat und die deutsche Einheit mit zum groessten Teil mit ermöglicht hat 

Geschrieben
vor 15 Stunden, schrieb Steffen-3034:

Dann steht der Ami vor der russischen Grenze und dann knallt es richtig....

Warum knallt es dann? Die NATO steht doch schon an russischer Grenze. Und ich sehe auch immer noch den Weg wie bei Österreich, die NATO würde hier im Angriffsfall zur Seite stehen.

Geschrieben

Putin knallt alles richtig nieder, macht Städte dem Boden gleich, führt ethnische Säuberungen durch, um anschließend "Volksbefragungen" durchzuführen. Geht es noch schlimmer? Die Ukraine wird zerstört und neue Satellitenstaaten werden gebildet. Die Länge des Krieges wird von Putin nach seinen Bedingungen bestimmt. Das Waffenlieferungen an die Ukraine ihn stören, liegt in dem "Gebrauch" der Sachen. Man kann tolle Sätze formulieren, die auf dem Papier geduldig gelesen werden können. Diplomatie? Alice Schwarzer und ihre Follower haben wohl keine persönlichen Bezüge zur Ukraine. Sie können sich ja mal selbst ein Bild von Butscha und Mariupol machen und danach auf dem Roten Platz mit Bannern demonstrieren "Wir sind gegen russische Waffenlieferungen in die Ukraine". Mal sehen was der allseits Gelobte dann mit den Besuchern machen wird.

Geschrieben

Wichtig ist halt auch, dass wohl die Masse der Russen "überzeugt" wird, für Putin zu sein. In Adolf, Mao, Erich und Kim hat er ja gute Ideengeber, wie die Leute "freiwillig" jubeln.

 

Geschrieben

Kommt in zwei Tagen die Generalmobilmachung?

Dem Ziel Putins den Westen zu entzweien, kommt die Realität immer näher.

Orban zwickt dazwischen, vielleicht erhofft er sich wieder eine Anbindung über die Ukraine und Moldawien, heim ans Sowjetische Reich.

Und Alice Schwarzer kämpft als Trojanisches Pferd mit allen scharf gefeilten Fingernägeln.

Egal wie brutal und extrem die Verbrechen in der Ukraine sind.

Manchen hängt der Gorbatschow "Die Hoffnung stirbt zuletzt" im Hirn.

Diplomatie, Waffenstillstand um "Jeden Preis"?

Dabei gibt es in der Realität, seit Beginn des Vernichtungskrieg, eine Opfer-Triage, oder auch philosophisch gesagt, ein Paradoxum.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Soeben Aktenzeichen XY gesehen. Dort wird jährlich ein Preis vergeben für Zivilcourage, durch die Menschen andere Leute aus Notlagen gerettet haben. Die Situation mit der Ukraine ist doch nichts anderes !!!!!!!!!!!!! und insofern verstehe ich nicht, wie man diesen unsäglichen Offenen Brief schreiben und unterschreiben konnte. Das drückt doch nur die eigene Angst aus, hilft aber weder der Ukraine noch langfristig uns selbst.....

bearbeitet von leach1m
bin vorhin unterbrochen worden
Geschrieben

Am 3.3.2022 at 11:12, schrieb Virgin66:

Kennt irgendwer die Vorgeschichte? Weiß irgendwer, warum das dort passiert? Ich will und kann das NICHT gutheißen, was da geschieht!!! Und dennoch muss man Hintergründe wissen, um urteilen zu können.

Meiner Meinung nach ist die Ursache des Krieges die Annexion der DDR durch die BRD. Und hier kämpft nicht Russland gegen die Ukraine.  Sondern Russland gegen Europa und USA. Wir befinden uns im 3. Weltkrieg. 

Geschrieben

Die Variante, dass die Wiedervereinigung Deutschlands eine Kriegsursache gewesen sei, ist genau so abwegig (hirnrissig), wie die Behauptung Putin ist in Wirklichkeit ein wieder auferstandener Zar.

Es stellt sich doch garnicht die Frage, weshalb Putin die Ukraine überfallen hat. Ob er sich nach der Zaren-Zeit zurück sehnt, oder ob Ihm die NATO vor seiner Haustür nicht gefällt. Wem wäre mit solch einer hypotetischen Antwort (da die Antwot nur Putin selber geben kann) gedient?

Bleiben wir lieber bei den Fakten: Putin hat die Ukraine militärisch überfallen und jetzt ist es wichtig, eine Lösung zu finden, wie man militärisch und auf dem Verhandlungsweg  den Krieg in der Ukraine beendet. Einer Lösung die der Ukraine Ihre Selbstbestimmung erhält.

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