Hanky Codes sind in der Schwulenszene die Möglichkeit, sexuelle Interessen beim Gay Cruising durch verschiedene Tücher deutlich zu machen. So werden gewisse Absprachen hinfällig und es muss nicht viel gesprochen werden. Kennst du die Hanky Codes?
Vor allem in den 60er und 70er Jahren wurden farbige (Kopf)Tücher häufig genutzt, um unter anderem deutlich zu machen, ob Mann lieber passiv oder aktiv ist. So ist neben der Farbe des Bandanas auch die Trageweise aussagekräftig. Du kannst mit den Hanky Codes daher deine gewünschte Rolle beim Sex als auch deine besondere Vorliebe auf den ersten Blick deutlich machen. Dabei handelt es sich um eine geheime und sichere Art der Kommunikation. Sicher geklärt ist es nicht, dass dieser Farbcode für homosexuelle Menschen durch Goldrausch-Siedler in den USA, Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. Doch man vermutet, dass sich aufgrund des Mangels an Tänzerinnen die Männer miteinander zur Musik bewegten und Bandanas nutzten, um darauf hinzuweisen, ob sie beim Tanz führen oder nicht. Später schwappte der Trend in die LGBT-Szene und auch nach Europa über.
In der heutigen Zeit kommen die Hanky Codes seltener zum Einsatz. Die Homosexualität ist in vielen Ländern akzeptierter und tolerierter. Verstecken ist nicht nötig und das Internet macht das Kennenlernen sehr viel einfacher. Doch vor allem bei verschiedenen Fetischen kommen Männer durch die Gay Codes heute noch auf ihre Kosten. Außerdem wurde und wird die Bedeutung der Farben auf andere Accessoires oder Bekleidungsstücke abgeleitet.
Die Farben der Hanky Codes sind so bunt wieder der Regenbogen – passend für die LGBT-Community. Zunächst waren nur Weiß, Schwarz, Blau, Gelb und Rot im Einsatz, doch es wurde mit den 80ern farbenfroher. Hier haben wir eine Liste mit einigen Beispielen. Folgende Farben standen für die jeweilige Vorliebe:
Es gibt allerdings auch Hanky Codes mit Muster. So zeigt ein weißes Tuch mit bunten Punkten an, dass Mann sich eine Orgie wünscht, während ein Leopardenmuster offeriert, dass der Tragende tätowiert ist.
Selbst die Wahl des Stoffes kann aussagekräftig sein. So bedeutet ein braunes Satin-Tuch, dass der Mann beschnitten ist, während ein braunes Spitzentuch das Gegenteil meint. Ein Papiertaschentuch signalisiert dir, dass der Träger einen Geruchsfetisch hat, gegebenenfalls selbst ungewaschen ist und entsprechend riecht.
Wer das bunte Tuch in der linken Arschtasche trug, wollte gerne den aktiven oder dominanten Part einnehmen. Das Bandana auf der rechten Seite zeigte den Wunsch nach der Bottom-Position. Wer die Hanky Codes um den Hals gebunden hatte, machte deutlich, dass er ein sogenannter Switcher ist und beide Rollen gerne einnimmt.
Auch lesbische Frauen nutzten die Hanky Codes früher häufig und trugen die farbigen Bandanas beispielsweise statt am Hals an der Brust- oder Handtasche.
Kennst du die Hanky Codes und hast du sie bereits irgendwo im Einsatz erlebt? Erzähle uns von deinen Erfahrungen mit den Gay Codes in den Kommentaren.
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