Hast du dich auch schon mal gefragt: „Bin ich bi genug“? Manche Männer fragen sich das. Dann kommen Zweifel wie: Vielleicht war die bisher geringe sexuelle Erfahrung nur was „Einmaliges“? Fakt ist, gut ist, was guttut. Schauen wir uns die Herausforderungen an, denen du dich gegebenenfalls gegenübergestellt fühlst. Was führt zu der Frage „Bin ich bi“?

 

Herausforderung 1: Der Club der Bisexuellen

Ich bin bi – diese Feststellung musst du niemandem beweisen. Es gibt keine bestimmte Anzahl an männlichen oder weiblichen Geschlechtspartnern, die du haben musst, um bi zu sein. Die Meinung der anderen ist unwichtig. Du weißt, dass du dich bei Männern und Frauen gleichermaßen wohlfühlen kannst. Der Sex macht Spaß und dir geht es gut, das ist wichtig. Dann gehörst du auch in den Club der Bisexuellen.

 

Herausforderung 2: Vorurteile von beiden Geschlechtern – Bin ich Bi?

Eine britische Studie zeigte, dass homosexuelle und bisexuelle Menschen häufiger an Depressionen und Angststörungen leiden, als heterosexuelle Menschen. Oft werden Bisexuelle von Männern als „nicht wirklich schwul“ abgestempelt. Manche Frauen meinen, bisexuelle Typen seien nicht männlich genug oder die Damen haben sogar Angst, für einen anderen Kerl verlassen zu werden. Wird Mann mit solchen Aussagen häufiger konfrontiert, kann das zu psychischen Problemen führen. Es führt beispielsweise bei Betroffenen zu der Frage „Bin ich bi genug?“. Sie sitzen zwischen den Stühlen.

 

Herausforderung 3: Der Fluch des Schubladendenkens

Der Mensch neigt dazu, anderen ein Etikett aufzudrücken. Das beste Beispiel sind verschiedene Beziehungsmodelle. Sind Menschen Freunde, haben sie eine feste Partnerschaft, leben sie in einer offenen Beziehung? Doch was ist, wenn sie etwas dazwischen ausleben, was andere nicht richtig einordnen können. Der Mensch neigt nunmal dazu, in Schubladen zu denken und wehe, einer passt da nicht rein. Bei der Sexualität ist es ähnlich. Sind wir schwul, lesbisch oder heterosexuell? Klingt einfach zu beantworten, doch für viele ist Bisexualität irgendetwas nicht Greifbares, weil es dazwischen liegt. Die Frage bin ich bi genug musst du anderen nicht beantworten. Du brauchst kein Etikett. Lebe so, wie es richtig für dich ist.

 

1*VasxBCG3w4Jc6wxIajCReA.jpeg

Die Liebe ist fassettenreich, so auch Sexualitäten aller Menschen. Diese in Schubladen zu stecken wäre naiv. Tob dich doch aus! :lgbt:

 

Herausforderung 4: Bin ich bi genug, trotz jahrelanger Beziehung?

Wenn du schon viele Jahre in einer Beziehung mit einem Mann oder einer Frau bist, fragst du dich vielleicht, bin ich bi genug? Der Gedanke kommt dir, weil du seit sehr langer Zeit immer mit dem gleichen Geschlecht zusammen bist. Doch selbst nach einer langjährigen Beziehung, kann dich plötzlich das andere Geschlecht anziehen. Freu dich, du hast den Vorteil einer deutlichen größeren Auswahl an potentiellen Partnern, denn dein Liebesglück ist von keinem Geschlecht abhängig.

 

Herausforderung 5: Beleidigungen führen zur Frage: Bin ich bi?

Das Problem an biphoben Menschen ist, dass sie ihre Vorurteile nicht hinterfragen. Man müsste sie dazu drängen. Sie beschimpfen bisexuelle Männer oft als um Aufmerksamkeit ringend. Daraufhin hinterfragen sich die Beleidigten oft selbst und ihr Selbstbewusstsein wird getrübt. Offene Gespräche können hilfreich sein, um biphobe Vorurteile abzuschaffen. Du kannst dir dann sagen: Ich bin bi genug.

 

Herausforderung 6: Die Minderheit der Minderheit

Bin ich bi? – Als Bisexueller Mensch fühlt man sich oft wie eine Minderheit der Minderheit. Zwar gibt es viele homosexuelle Leute, sie stellen dennoch eine Minderheit dar. Bist du bi, fühlst du dich vielleicht wie eine Minderheit unter den Homosexuellen. Doch das musst du nicht. Stärke dein Selbstvertrauen, und mache dich nicht kleiner, als du bist.

 

Herausforderung 7: Hilfe und Unterstützung finden

Solltest du Opfer von Biphobie geworden sein, leidest du unter Angst und Depression oder fühlst du dich einfach unwohl mit der Frage „Bin ich bi genug?“, dann suche dir Hilfe. Du kannst dem entgegenwirken. Freunde und Familie können eine wichtige Stütze sein. Aber auch Selbsthilfegruppen und Therapeuten helfen dir. Damit meinen wir allerdings keine Heilung von Bisexualität. Das ist keine Krankheit. Diese Menschen kümmern sich darum, dass du mit möglicher Diskriminierung umgehen und zu dir selbst stehen kannst.

 

sharon-mccutcheon-LniT7cNARvQ-unsplash.jpg

Alleine zu sein kann echt schlimm sein. Aber Hilfe ist nie zu weit weg. Ob Familie, Freunde oder sogar in unserem Forum, du findest immer jemand, der dir bei Seite steht oder ein offenes Ohr für dich hat :love_letter:

 

Herausforderung 8: Finde deine Antwort auf „Bin ich bi?“

Bin ich bi genug? – Quäle dich nicht mit dieser Frage. Du bist gut so wie du bist. Es spielt keine Rolle, wie viele männliche und weibliche Geschlechtspartner du hast. Vergleiche dich nicht mit anderen. Diskriminierung und fehlende Akzeptanz sind keine Lösung. Auch wenn du ein schwuler Mann bist, der sich mit einem Bi-Mann trifft, sei tolerant. Es sollte dich nicht stören, dass er auch Sex mit Frauen mag.

Quält dich doch die Frage: „Bin ich bi genug?“ kannst du dich im Gay.de Forum mit anderen austauschen. Schreibt über eure Erfahrungen. Vielleicht entstehen daraus sogar Freundschaften oder mehr. Du bist nicht der erste Mann, der sich fragte: Bin ich bi genug?


Vielleicht auch interessant?

1 Kommentar

Join the conversation

You are posting as a guest. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

c8****
Schreibe einen Kommentar …

×   Du hast einen formatierten Text eingefügt. .   Restore formatting

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



BiTom66

Geschrieben

Meiner Meinung bin ich mit meiner Bi Sexualität die Mehrheit der Bevölkerung und keine Minderheit. Rein homo- oder heterosexuell sind die beiden Eckpunkte der Interessen, ich denke aber die meisten Menschen befinden sich irgendwo dazwischen. Zumindest eine geringe Attraktivität für beide Geschlechter empfinden viele, dazu stehen ist aber wieder eine ganz andere Frage. Auch hatten viele im Laufe des Lebens schon mal zumindest flüchtige sexuelle Kontakte mit beiden Geschlechtern. Vielleicht sollten wir die eigene Ausrichtung entspannter und ohne die Zwänge der eigenen Sozialisierung betrachten, gerne auch mal ausleben und die Vorzüge genießen. Am Ende wäre es vielleicht sogar ein Weg netter in der Gesellschaft mit einander umzugehen😉. Wer sich gegenseitig sexuelle Freude beschert, lebt dann vielleicht auch entspannter miteinander. Ich sag nur Bonobos 😋

Diesen Kommentar teilen


Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aus unserem Magazin

Ähnliche Themen